Traktat: Die Freimaurerei in Deutschland legt zu

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Deutsche Freimaurerei im Aufwind, EZW erneuert »Unbedenklichkeits-Bescheinigung«

Quelle: freimaurer 2.0 Blog von Philip Militz

Die »Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen« (EZW) hat die offiziellen Mitgliederzahlen der Großlogen zusammengerechnet und gleichzeitig noch mal die »Unbedenklichkeits-Bescheinigung« erneuert. Das meldet die unabhängige Evangelische Nachrichtenagentur idea.de unter Berufung auf einen Artikel in der aktuellen Zeitschrift der EZW. Demnach sei die Zahl der Freimaurer gegenüber 2011 um 9% auf derzeit rund 15.500 gestiegen. Die Zahl der Freimaurerinnen habe ebenfalls zugelegt auf momentan 520. Als Gründe nennt Matthias Pöhlmann, Beauftragter für Sekten- und Weltanschauungsfragen der bayerischen Landeskirche, »dass die Großlogen, Logen und einzelne Freimaurer ihre Internetpräsenz stark ausgebaut hätten, über spezielle Foren das Gespräch mit Interessierten und der Öffentlichkeit« suchen und sich einzelne Logen u. a. am jährlich stattfindenden »Tag des offenen Denkmals« mit Führungen durch die Logenhäuser beteiligen würden. Und weiter:

»Nach Angaben der EZW nehmen die Kirchen zur Freimaurerei keine einheitliche Haltung ein. Während ›Rom‹ daran festhalte, dass ein Katholik nicht Freimaurer sein könne, habe die EKD [Evangelische Kirche Deutschland] seit den Gesprächen mit den Vereinigten Großlogen von Deutschland 1973 keine Einwände. Laut EZW sollten sich die Kirchen in der Begegnung mit der Freimaurerei bewusst sein, dass man in dem Bruderbund ein breites Spektrum unterschiedlicher Positionen zu Fragen der Religion, zu Christentum und Kirche finde. Neben Menschen aus nichtchristlichen Religionen gebe es auch Freimaurer, die sich als Christen bezeichnen und sich in ihrer Kirche engagieren; andere nähmen eine eher distanzierte, aber keine feindselige Haltung zu ihr ein. Daneben finde sich in den Logen auch eine rein säkular gestimmte Haltung, die sich besonders auf die Ethik konzentrieren wolle.«

Hier geht’s zum ganzen idea.de-Artikel.


Die Freimaurerei in Deutschland legt zu

Hans-Joachim Naber

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Am 4. November 2015, erschien in einer Veröffentlichung der „Evangelische Nachrichtenagentur – idea.de“ der EZW/Berlin, ein interessanter Artikel unter dem Titel „Die Freimaurerei in Deutschland legt zu“.

Darin wird wie immer, wenn von einer offiziellen evangelischen Stelle über Freimaurerei berichtet wird, sehr positiv Stellung genommen. Mit Bezug auf Angaben der Vereinigten Großlogen von Deutschland und einzelner Berliner Logen wurde dort eine Gesamtzahl von Brüdern in deutschen Logen mit 15.500 angegeben.

Diese Zahlen sollte man allerdings nicht ungeprüft übernehmen, sie sind sicherlich viel zu hoch gegriffen und enthalten einige doppelt registrierte Brüder mit Zugehörigkeiten zu zwei und mehr Logen. Dieses sind meines Erachtens ohnehin nur Zahlenspiele die nichts zur momentanen Lage in der deutschen Freimaurerei aussagen.

Der in dem Artikel erwähnte Beauftragte für Sekten- und Weltanschauungsfragen der ev. Kirche in Bayern, Pastor Matthias Pöhlmann, ein sehr profunder Kenner der Freimaurerei, begründet das Plus bei den höheren Zahlen auch damit, dass es mittlerweile viel mehr Logen mit Internetpräsenz gibt. Also ein erhebliches mehr an Öffentlichkeitsarbeit allgemein.

Auch die Beteiligung an dem jährlich stattfindenden „Tag des offenen Denkmals“ sind für ihn ein Grund mehr Aufmerksamkeit auf die Logen zu lenken. Positiv geht Pöhlmann auch auf die Entwicklung der entstandenen femininen Freimaurerei ein und nennt dort auch Zahlen die so nicht stimmen. Er nennt dann auch Zahlen zur weiblichen Freimaurerei in Frankreich, Belgien und der Schweiz, die so nicht belegbar sind.

Die Weltfreimaurerei schätzt er auf drei bis vier Millionen Mitglieder. (Männer? Frauen und Männer?) Leider kommt in diesem Artikel die liberale Freimaurerei in Deutschland überhaupt nicht vor. Daher möchte ich jetzt auf den noch kleinen Mitgliederbestand der in Deutschland arbeitenden vier Großlogen eingehen.

Das sind im Einzelnen die Großloge „Humanitas“, der „Souveräne GrossOrient von Deutschland“, einem Zweig der franz. Großloge „Le Droit Humain“ und zwei Logen des „Grand Orient de Luxembourg“. Zurzeit sind 24 Logen unter dem Dach dieser Großlogen.

Es ist dort ein stetiges Wachstum zu erkennen, langsam und nicht auf schnelles groß werden bedacht arbeite auch dieser Zweig immer „Vollkommen und Gerecht“ da in allen Fällen dies Großlogen von anerkannten Großlogen anderer Länder gegründet wurden.

In dem EZW Artikel wird natürlich auch auf die unterschiedlichen Haltungen der Kirchen zur Freimaurerei eingegangen, die immer noch nicht einheitlich ist. Es wird rausgestellt, dass Katholiken nicht Freimaurer sein können. (Was ich für absoluten Unsinn halte, ist doch jeder Mensch in seinem Denken und Handeln frei von jedem Zwang durch Religion.) Also die Haltung der ev. Kirche ist da erfreulich offener. Der Souveräne GrossOrient von Deutschland, hat in seiner Konstitution von allen Glaubens- und Weltanschauungsfragen Abstand genommen und die „Allgemeinen Menschenrechte“ wie sie in der UN-Charta festgelegt sind, auch als „Drittes großes Licht“ in den Tempel anstatt der Bibel eingeführt, übrigens als erste Großloge in der Welt.