Gebet und Gotteslob: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Freimaurer-Wiki
K
 
(104 dazwischenliegende Versionen von 3 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
 
==Freimaurerische Gebete und Gotteslob==
 
==Freimaurerische Gebete und Gotteslob==
 +
 
100 Gebete und Loblieder aus 24 Liedersammlungen, 1772-1860
 
100 Gebete und Loblieder aus 24 Liedersammlungen, 1772-1860
  
 +
Ausarbeitung von [[Roland Müller]]
  
 +
== 1. Teil: Einzelne Gebete zur Eröffnung==
  
 +
'''''Ab 1772: Liederbücher eröffnen mit einem Gebe'''t''
  
==1. Teil :Einzelne Gebete zur Eröffnung==
 
  
Ab 1772: Liederbücher eröffnen mit einem Gebet
 
  
===Oden und Lieder, 1772===
+
=== Oden und Lieder, 1772 ===
  
 
<poem>
 
<poem>
Zeile 18: Zeile 20:
 
'''Richter frey erschaffner Geister!'''
 
'''Richter frey erschaffner Geister!'''
 
unter dem Titel: An dem [!] großen Welt-Baumeister.
 
unter dem Titel: An dem [!] großen Welt-Baumeister.
siehe: 50 frühe freimaurerische Gebete, 1772
+
siehe: Acht neue [[Hamburger Logenlieder]], 1772
 +
 
 +
Mit dem selben Gebet - aber in der Version von [[Das  erste deutsche Logengebet|Theodor Gottlieb von Hippel]], 1772 - eröffnete 1778 Christian Gottfried Telonius seine erste Sammlung:
 +
Freymaurer-Lieder mit Melodien, zum Gebrauch der, von der Großen Landes-Loge der Freymaurer in Deutschland constituirten Logen.
 +
 
 +
 
 +
</poem>
 +
 
 +
===Freymäurer-Lieder, 1780===
 +
<poem>
 +
1780 eröffnete Heinrich August Ottokar Reichard den Nachtrag zu seiner Liedersammlung (von 1776) mit dem Gebet:
 +
'''Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut'''
 +
siehe: siehe: [[Ein bekanntes Gebet]] oder Kettenlied von 1775
 
</poem>
 
</poem>
  
===Gesänge für Maurer, 1782===
+
=== Gesänge für Maurer, 1782 ===
 
<poem>
 
<poem>
  
10 Jahre später eröffnete erneut ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:
+
Zwei Jahre später eröffnete erneut ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:
 
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782,
 
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782,
 
'''Der Du mit Weisheit Stärk‘ und Pracht'''
 
'''Der Du mit Weisheit Stärk‘ und Pracht'''
 
und zwar mit zwei Melodien, von Weinlig und von Tag;
 
und zwar mit zwei Melodien, von Weinlig und von Tag;
siehe. Ludwig Friedrich Lenz: 13 freimaurerische Gesänge, Gebet 1772
+
siehe. [[Ludwig Friedrich Lenz: 13 freimaurerische Gesänge]], Gebet 1772
  
Es erschien mit zwei neuen Melodien von Naumann und Schulz auch am Anfang von:
+
''Es erschien mit zwei neuen Melodien von Naumann und Schulz auch am Anfang von'':
 
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien. Kopenhagen und Leipzig 1788, 1-7
 
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien. Kopenhagen und Leipzig 1788, 1-7
Ebenfalls erschien es am Anfang von:
+
''Ebenfalls erschien es am Anfang von'':
 +
Neueste Sammlung von vorzüglichsten Liedern für Brüder Freimaurer. Stendal 1782
 +
(diese Sammlung wird auch mit einem Gebet beschlossen:
 +
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut)
 +
Gesänge für Brüder Maurer. Görliz 1784
 +
(gefolgt von zwei weiteren Lobliedern)
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790.
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790.
 +
Gesänge für Freimaurer. Philadelphia [= Leipzig] 5792 [= 1792]
 
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen. 2. Aufl. Altona 1800
 
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen. 2. Aufl. Altona 1800
Die spätere Zuschreibung an Friedrich von Matthisson ist unrichtig.
+
''Die spätere Zuschreibung an Friedrich von Matthisson ist unrichtig.''
 
</poem>
 
</poem>
  
 
+
=== “Betbuch für Freymaurer“, 1784 ===
===“Betbuch für Freymaurer“, 1784===
 
 
<poem>
 
<poem>
  
Zeile 70: Zeile 89:
  
  
===Aloys Blumauer: Freymaurergedichte, 1786===
+
=== Aloys Blumauer: Freymaurergedichte, 1786 ===
 
<poem>
 
<poem>
  
Zeile 76: Zeile 95:
 
'''O du, dessen Weisheit diesen weiten'''
 
'''O du, dessen Weisheit diesen weiten'''
 
Weltenkreis aus nichts hervorgebracht
 
Weltenkreis aus nichts hervorgebracht
siehe: 50 frühe freimaurerische Gebete, 1781 (von  Aloys Blumauer)
+
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1781 (von  Aloys Blumauer)
  
Es ist erstmals vollständig gleichzeitig nachgedruckt in:
+
''Es ist erstmals vollständig gleichzeitig nachgedruckt in'':
 
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder. 1790, 1-9,
 
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder. 1790, 1-9,
 
Gesangbuch für die gerechte und vollkommene Freymaurer-Loge zur aufgehenden Sonne zu Kempten. 1790, 1-9,
 
Gesangbuch für die gerechte und vollkommene Freymaurer-Loge zur aufgehenden Sonne zu Kempten. 1790, 1-9,
 
unter dem Titel: Gebet eines Freymaurers
 
unter dem Titel: Gebet eines Freymaurers
  
Es folgt unter dem Titel: Freymaurer-Gebet:
+
''Es folgt unter dem Titel'':
 +
Freymaurer-Gebet:
 
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
 
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
 +
 +
Diese beiden Lieder eröffnen auch kurz darauf die:
 +
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder: zum Gebrauch der Logen und andrer Freunde des Gesangs. 1790, 1-11,
 +
mit der Angabe beim ersten Lied: Blumauer
 +
dazu folgt:
 +
An die Weisheit:
 +
Holde Himmelstochter, deren Klarheit
 +
auch mit der Angabe: Blumauer
 +
 +
</poem>
 +
 +
===Joseph Michael Böheim: erste Liedersammlung, 1795===
 +
<poem>
 +
 +
Schliesslich eröffnen 1795 der zweite und der dritte Teil der Liedersammlung von Joseph Michael Böheim:
 +
Freimaurer Lieder mit Melodien mit je einem Lied „An Gott“:
 +
 +
'''Dankt dem Herrn! die Abendsonne winkt der müden Erde Ruh''' (Melodie von Ambrosch)
 +
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
 +
 +
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (Melodie von Hurka)
 +
 
</poem>
 
</poem>
  
Zeile 94: Zeile 136:
 
Bemerkenswert ist, dass bald nach 1800 die freimaurerischen Gesangbücher an den Anfang eine umfangreiche Zusammenstellung von Gebeten oder Anrufungen Gottes stellten.
 
Bemerkenswert ist, dass bald nach 1800 die freimaurerischen Gesangbücher an den Anfang eine umfangreiche Zusammenstellung von Gebeten oder Anrufungen Gottes stellten.
  
Einen noch ungeordneten Anfang machte:
+
===Auswahl der brauchbarsten maurerischen Gesänge herausgegeben von der Loge zum Morgenstern in Hof. 5801 [= 1801], 1-11===
===Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer.===
+
 
'''Zum Gebrauch der grossen National-Mutter-Loge zu den drei Weltkugeln in Berlin, und aller mit ihr vereinigten Logen in Deutschland. Berlin, 1801; zahlreiche Aufl. bis 1819'''
 
 
<poem>
 
<poem>
 +
''Schon streng geordnet erfolgt die Zusammenstellung von sieben Liedern''
 +
„An Gott, oder zum Lobe des großen Weltenbaumeisters“
  
Es eröffnet mit zwei kurzen Gebeten:
+
1. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
Vor der Tafelloge:
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch. 1801 I
'''O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!'''
 
Nach der Tafelloge
 
'''Gott! sey gelobt, Du hast auch heut an uns gedacht;'''
 
siehe: 50 frühe freimaurerische Gebete, 1801
 
  
Zudem enthält dieses Gesangbuch, weit verstreut, aber im Register gemeinsam verzeichnet: 10 „Loblieder … zur Ehre Gottes“ (identisch bis 1819):
+
2. Lobt den Herrn! der sprach: es werde
 +
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790, No. 9
  
Das „Danklied“ – „Der Welten Herrscher!“ - von Friedrich Gottlieb Klopstock (1757) kommt (als Nr. 95) vor in der Rubrik „Festlieder … am Geburtstage des Königs“.
+
3. Großer Meister! dessen Allmacht Myriaden Welten baut
  
 +
4. O Du, dessen Weisheit diesen weiten
  
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
+
5. Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht
Der Herr ist Gott und keiner mehr
 
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
 
Gottheit! Die mein schwacher Geist nur wähnen
 
Groß ist der Herr! er grub in Meereswogen
 
Herr, vor dessen Angesichte Cherubinen zitternd stehn
 
  
 +
6. Richter freygeschaff’ner Geister
  
Das Lied (125)
+
7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne
kommt bereits vor in:
 
Allgemeines Liederbuch des deutschen Nationalgesanges. Zweyter Theil. Altona 1798, 173,
 
unter dem Titel: Danklied
 
und mit der Angabe: v. Schütz
 
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 88-89
 
  
Auch in:
+
</poem>
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 117-118
 
  
'''Herr und unser Vater! Allbeleber [1801 und 1804: Allerschaffer; 1819: Allerschaffner]!'''
+
===Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801, 1-18===
Der voll Huld auf seine Kinder schau‘t,
+
<poem>
Der den Menschen gern und reichlich segnet
 
Wenn er nur auf seine Güte bau’t:
 
  
Dir gebühren deiner Kinder Opfer,
 
Dir gebühret deiner Kinder Dank,
 
Denn mit deinen milden Vaterhänden
 
Reichst du allen Menschen Speis und Trank.
 
  
Lohnst uns alle für so manche Sorgen
+
Diese Sammlung wird von August Wolfstieg (Bd. 2. 1912, Nr. 39700) auf ca. 1750 datiert; sie dürfte aber erst 1801 erschienen sein; auch der Herausgeber ist fragwürdig.
(Аch, der Gute hat der Sorgen viel!)
+
Auch Alberto Basso ist auf August Wolfstieg hereingefallen (1994). Immerhin hat er folgendes herausgefunden:
Und bewußt nur gut vollbrachter Thaten
+
Il Wolfstieg sbaglia nell'attribuire la prima edizione di questo canzoniere a ''Johann Ludwig Voigt'', una personalità che non deve essere confusa con Ludwig Voigt[1752-1835].
Schenkst du uns des Himmels Vorgefühl.
 
  
Einst, wenn einst der große Tag erscheinet
+
Die Sammlung enthält unter anderem Lieder von Ludwig Christoph Heinrich Hölty (1775), Johann Heinrich Voß (1780, 1784), Johann Baptist von Alxinger (1784), Gottfried August Bürger (1787)
Wenn wir schließen unsers Lebens Lauf
 
Dann, о Vater! hoffen wir zu erndten,
 
Dann gehn unsrer Saaten-Früchte[1800, 1801 und 1804: Saaten Früchte] auf!
 
  
  
Das Lied (156-157)
+
Gebet.
Auch in:
+
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
Das vollständigste Liederbuch der Deutschen Nation. Fünfter Theil, Hamburg 1819, 302-303,
+
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers, 1801
unter dem Titel: Loblied zur Ehre Gottes
 
  
'''In dem Buche der Natur,'''
+
I. Hymnen
Maurer! [1819: Menschen!] sucht der Wahrheit Spur;
 
Ruhe fand, wer diesen Pfad
 
zur. Gewißheit froh betrat!
 
  
Hier erblickt ihr Gottes Hand,
+
An Gott
Die zur Eintracht uns verband;
 
die zum seligsten Beruf
 
freigeborne Geister schuf.
 
  
Er, der auch im Stäubchen webt,
+
1. Der du mit Weisheit, Strärk‘ [!] und Pracht
durch den Alles ist und lebt;
 
er. der ewig ist und war,
 
macht sich wirtend offenbar.
 
  
Daß man überall ihn schau',
+
2. Herr! erfülle uns mit Weisheit
in der Sonne, wie im Thau;
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II, Nr. 194
in dem Regen. wie im Schnee;
 
in dem Abgrund, in der Höh'!
 
  
Denn er füllt mit seiner Kraft
+
3. Grosser Meister und Erhalter
alles, was er wirkt und schafft;
+
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782
ist im Engel, ist im Thier,
+
unter dem Titel: XIX. Wohlthätigkeit
in der Milde und in mir.
 
  
Und man hört an jedem Ort
+
4. Laßt laut des Meisters Lob erschallen
seines Sprechens lautes Wort,
+
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
das, vom Frevler unentstellt,
+
unter dem Titel: Tischlied
ewig gleichen Sinn behält.
+
''Eine weitere stark abweichende Version''
  
In dem Buche der Natur,
+
5. Gesund und frohes Muthes
Maurer [1819: Menschen] sucht der Wahrheit Spur;
+
siehe: Christian Gottfried Telonius: 11 neue Lieder aus Hamburg
Ruhe fand, wer diesen Pfad
+
unter dem Titel: Tischlied
zur Gewißheit froh betrat! --
 
  
 +
6. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
 +
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
 +
(''hier  ohne die 4. Strophe'')
  
Das Lied (172-173)
+
7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne
Zuerst in:
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 17-18.
 
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 16-17
 
  
Auch in:
+
8. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 16-17
+
siehe: Zwei neue Freimaurerlieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 2-3
+
unter dem Titel: Tischlied
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 6-7 (nur die ersten 3 Strophen)
 
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 9 (nur die ersten 3 Strophen)
 
  
'''Lobt den Herrn! der sprach: es werde!'''
+
9. Dank dem Vater, Dank!
Der noch täglich Wunder schaft.
+
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778
[1823: Lobt den Herrn! deß heilig Werde
+
''Eine weiter abgewandelte Version''
Immerdar noch Wunder schafft!]
 
[1809 und 1832: Lobt den Herrn! deß mächtig’s (1832: Des mächtig) Werde
 
Immerfort noch Wunder schafft!]
 
Er giebt iedes Jahr der Erde
 
Neue Schönheit, neue Kraft.
 
Lobt den Herrn! der sprach; es werde!
 
Der noch täglich Wunder schaft.
 
[1823: Lobt den Herrn! deß heilig Werde
 
Immerdar noch Wunder schafft!]
 
[1809 und 1832: Lobt den Herrn! deß mächtig’s (1832: Des mächtig) Werde
 
Immerfort noch Wunder schafft!]
 
  
Chor.
+
Es folgen je ein Lied „An die Natur“, „An die Sonne“ und „An die Schönheit“.
Lobt den Herrn! etc.
 
  
Lobt den Herrn! der Felder Segen,
 
Den wir samleten, ist sein;
 
Seine Wolken geben Regen,
 
Seine Sonne milden Schein.
 
Lobt den Herrn! der Felder Segen,
 
Den wir samleten, ist sein.
 
  
Chor.
+
An die Sonne
Lobt den Herrn! etc.
 
  
Lobt den Herrn! durch frohe Lieder,
+
Zuerst in:
Und noch mehr durch Gutes thun.
+
Allgemeine Blumenlese der Deutschen. Zürich 1782, 126-127,
Wer die Menschen liebt als Brüder,
+
unter dem Titel: Die Sonne, beym Aufgange
Wird im Grab einst sanfter ruhn.
+
mit der Angabe: Campe Kinderbibl. I. S. 163
Lobt den Herrn! durch frohe Lieder,
+
[= Kleine Kinderbibliothek, herausgegeben von J. H. Campe. Erstes Bändchen 1779, mit der Angabe zum Lied: Aus den pädagogischen Unterhandlungen, abgeändert]
Und noch mehr durch Gutes thun.
+
desgleichen in:
 +
Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 5-6,
 +
unter dem Titel: An di Sonne, beym Aufgange
 +
Erschien in zahlreichen Lieder- und Gedichtsammlungen,
 +
später auch in:
 +
Deutsches Lesebuch. Frankfurt am Main 1839, 211-212,
 +
unter dem Titel: Die Sonne, und mit der Angabe: Schall
  
Chor.
+
Melodie dazu komponiert von Antonio Rosetti (F 67)
Lobt den Herrn! etc.
 
  
Lobt den Herrn! denn Gottes Erde
 
Ist es werth, vergnügt zu sein;
 
Bis ich einst zu Asche werde,
 
Will ich mich der Erde freun.
 
Lobt den Herrn! denn Gottes Erde
 
Ist es werth, vergnügt zu sein.
 
  
Chor.
+
'''Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre,'''
Lobt den Herrn! etc.
+
Du seiner Schöpfung Königinn!
 +
Steig auf und geuß aus deinem Flammenmeere
 +
Erstaunen vor dir hin!
  
 +
Daß alle Welt anbetend niederfalle
 +
Vor dem, der dich so schön gemacht;
 +
Der Menschen schuf, und väterlich für alle
 +
Mit seiner Allmacht wacht.
  
Das Lied (227)
+
Daß überall bis zur entferntsten Zone
kommt bereits vor in:
+
Die staunend deine Grösse sieht,
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 213-215.
+
Zufriedenheit und Lieb' und Eintracht wohne,
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 248-250
+
Die jetzt den Erdkreis flieht.
  
'''Sing unserm Gott! du traute Schaar der Brüder'''
+
Und so sey du, was du ihm stets gewesen,
Des frohen Herzens Dank,
+
Dem Erdenvolke Gottesblick!
Durch ihn sehn wir uns heute fröhlich wieder,
+
Dem Lande Frucht, dem Kranken froh Genesen,
Ihm iuble der Gesang.
+
Dem Armen Trost und Glück! —
  
Lobt Gott, der mit der Weisheit gleichen Wage
+
Auch mir, wenn ich in Unmuth aufwärts blicke,
Uns dieses Glück erschuf,
+
Weil Gottes Weg' ich nicht versteh,
Erhebt das Herz, daß es ihm dankend schlage
+
Geuß [1723: Gieb] Heiterkeit ins kranke Herz, und schicke
Und Iebet seinen Ruf.
+
Mir Kraft, daß ich's besteh.
  
Glüht zum Gelübd in zugetheilten Tagen,
+
Und lehre mich, in Freudigkeit hienieden
Des Guten Saat zu säen,
+
Mich jeder schönen Tugend weih'n!
Und wird uns einst des Rufers Stunde schlagen,
+
Voll Duldsamkeit, bereit zum sel'gen Frieden,
Mit Muth vor ihm zu stehn.
+
Und mild, wie du, zu seyn.
  
Gebt euch die Hand ob sich der Bruder härme
 
Den schuldlos Elend drückt,
 
Dass ihn dann Mitleid, Trost und Labung wärme,
 
Wenn er nach Labung blickt.
 
 
Schwört biedern Sinns den Warheit [!] Feinden, Kriege [1801:den Wahrheits-Feinden Kriege,],
 
Die ihren Bund geschwächt,
 
Und kämpft voll Männer Muth [1801: Männer-Muth] zum [1800 und 1801: zu] sichern Siege
 
Fur Freiheit und für Recht.
 
 
Laßt lauten Ruhm und pralendes Gepränge
 
Der Wunsch der Thorheit sein,
 
Nicht bei dem Glanz des Glücks, nicht bei der Menge
 
Kehrt wahre Weisheit ein,
 
 
Es wiegt ein Gott den Werth vom Erdenleben
 
Und sichtet iede That,
 
Die Weisheit wird den Lohn dem Bruder geben,
 
Der ihn errungen hat.
 
 
</poem>
 
</poem>
  
===Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 3-6===
 
<poem>
 
eröffnen mit drei Gebeten:
 
  
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
 
  
2:
 
Zuerst in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 124
 
Es handelt sich um einen leicht abgewandelten kurzen Auszug (2 Strophen von 21) aus einem Gedicht von Gottfried August Bürger
 
Gesang am heiligen Vorabend des funfzigjährigen Jubelfestes der Georgia Augusta (1787; gedruckt 1789)
 
  
Auch in:
+
Noch ungeordnet blieb:
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 47
 
Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 2
 
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. 1817, 9
 
  
Herr, erfülle uns mit Weisheit,
+
=== Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. ===
Adle uns, o Herr, durch Schönheit,
+
'''Zum Gebrauch der grossen National-Mutter-Loge zu den drei Weltkugeln in Berlin, und aller mit ihr vereinigten Logen in Deutschland. Berlin, 1801; zahlreiche Aufl. bis 1819'''
Rüste uns mit Heldenstärke
+
<poem>
Zu dem [1812, 1814 und 1817: Für den] großen Gang zum Ziele
+
 
Strahlender [1814: Menschlicher] Vollkommenheit!
+
Es eröffnet mit zwei kurzen Gebeten:
 +
Vor der Tafelloge:
 +
'''O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!'''
 +
Nach der Tafelloge
 +
'''Gott! sey gelobt, Du hast auch heut an uns gedacht;'''
 +
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1801
  
Denn der Geist gedeiht durch Weisheit,
+
Zudem enthält dieses Gesangbuch, weit verstreut, aber im Register gemeinsam verzeichnet: 10 „Loblieder … zur Ehre Gottes“ (identisch bis 1819):
Und das Herz gedeiht durch Schönheit;
 
Dieser Einklang rauscht in Stärke,
 
Dieser Adel führt zum Ziele
 
[1814: Beide geben Seelenstärke
 
Und geleiten uns zum Ziele]
 
Dauernder Glückseligkeit.
 
  
 +
Das „Danklied“ – „Der Welten Herrscher!“ - von Friedrich Gottlieb Klopstock (1757) kommt (als Nr. 95) vor in der Rubrik „Festlieder … am Geburtstage des Königs“.
  
3:
 
Zuerst in:
 
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782, 71-72
 
unter dem Titel: Wohlthätigkeit
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 118
 
  
Auch in:
 
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der Loge: Eleusis zur Verschwiegenheit in Baireuth. 1823, 43-44
 
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 40-41
 
  
Großer Meister und Erhalter
+
''Das Lied (172-173)''
Deiner Werke, Deiner Welt;
+
Lobet dem Herrn! der sprach: es werde!
Zahllos im Naturgebiete
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Sind die Zeichen Deiner Güte
+
Nr. 9
Uns zum Muster aufgestellt.
 
[1782, 1801 und 1806: Wo ich blicke, sind die Zeichen
 
Deiner Milde, sonder gleichen
 
Mir zum Muster aufgestellt.]
 
  
Menschen! Brüder! ahmt die Milde
 
Eures guten Vaters nach!
 
Trocknet Thränen, lindert Schmerzen:
 
Heget Leid im eignen Herzen
 
Bey des Bruders Ungemach.
 
[1782, 1801 und 1806: Gießst in banger Schwermuth Stunden
 
Balsam in des Dulders Wunden!
 
Tröstet ihn im Ungemach!]
 
  
Eures Reichthums freut euch, Reiche!
+
''Das Lied (227)''
Gottes Güte gab ihn euch;
+
Sing unserm Gott! du traute Schaar der Brüder
Daß nach seiner ew'gen Milde,
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Dankbar euer Herz sich bilde:
+
Nr. 96
Werdet eurem Geber gleich!
 
  
Freu' auch Du dich, dem der Schöpfer
+
</poem>
Nicht der Erde Schätze gab!
 
Segen strömt schon auf den Willen,
 
Deine Pflichten zu erfüllen,
 
Aus des Segens Quell herab.
 
  
[1806:
+
===Neues Gesangbuch===
Du auch, mit des Lebens Gütern
+
'''für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 2-20'''
Nicht Beglückter, klage nicht!
+
<poem>
Gott wägt deines Wohlthuns Werke
 
Nicht nach Zahl und Maß und Stärke,
 
Wägt sie nur nach deiner Pflicht.]
 
  
Wär's auch nur die kleinste Gabe,
+
Aus dem:
Gieb sie, Gott hat Lust daran!
+
Vollständigen Gesangbuch für Freimaurer, von 1801
Prüfend unser inn'res Streben,
+
wurden bloss 5 der 12 Loblieder in die I. Abtheilung übernommen (n der neuen Numerierung):
Nimmt er schon den Wunsch zu geben
+
1 und 2, 4, 7 und 12.
Für die Gabe selber an.
 
[1806: Segnend blickt er auf den Armen,
 
Der von Herzen, voll Erbarmen,
 
Geben will, nicht geben kann.]
 
  
[1782 und 1801:
 
Wärs auch nur der Wittbe Gabe,
 
Gieb sie, Gott hat Lust daran!
 
Er erbarmet Sich des Armen
 
Der mit Herzen voll Erbarmen
 
Geben will, nicht geben kann.]
 
  
 +
I. Abtheilung (No. 1-21)
 +
Gott
  
Das Sachregister eröffnet mit
+
Gebete
5 „Gebeten“:
+
1. Vor der Tafelloge
O Quell des reinsten Lichts
+
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
(dazu gehört auch: Gott! sey gelobt)
+
2. Nach der Tafelloge
* Des guten Urquell, der die
+
Gott! sey gelobt, du hast auch heut an uns gedacht;
* Vater der Geister!
 
* Der große Bauherr (Am Schlusse der Arbeit)
 
O du, dessen Weisheit
 
(*  von: B. von Nostitz u. Jänckendorf)
 
  
und
+
3. Allmächtiger, der im Sphärenklange
11 Gesängen „Gott“:
+
4. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben,
Der du mit Weisheit
+
mit der Angabe: A. H. Niemeyer
Herr, erfülle uns mit Weish.
 
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
 
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
 
Sagt, Brüder, Sagt, wie muß
 
(bereits in: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, unter dem Titel: Lehren)
 
Gesund und frohen Muthes
 
(das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß ,1780)
 
Des großen Baues
 
(siehe: Sechs  neue Lieder aus Schlesien, 1777, XVII)
 
Dankt dem Herr! Mit frohen
 
Das Licht der Gottheit, das
 
(siehe Johann Peter Uz: vier auch bei Freimaurern beliebte Gedichte, 1756; nur die Strophen 8, 12 und 13, 16 und 17)
 
  
 +
5.
 +
neu:
  
 +
'''Der alte Gott lebt noch!'''
 +
Der über Sternenhöhen
 +
Der Welten Schicksal lenkt,
 +
Und auch hört unser Flehen;
 +
Der uns durch Freud' und Lust,
 +
Oft auch durch Prüfungs-Joch,
 +
Mit Vaterhand geführt:
 +
Der alte Gott lebt noch!
  
Das folgende Lied (153-154; von B. Nostitz u. Jänckendorf)
+
Der alte Gott lebt noch!
auch in:
+
Wer wollte drum verzagen,
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 320-321
+
Und nicht mit Muth und Kraft
 +
Des Lebens Bürde tragen.
 +
Wie lastend es auch drückt
 +
Der Prüfung schweres Joch;
 +
Wir sinken dennoch nicht,
 +
Der alte Gott lebt noch!
  
Ferner in:
+
Der alte Gott lebt noch!
Almanach der Parodieen und Travestien. Zweyter Almanach, Leipzig 1818, 84-89,
+
Und ewig wird er leben,
unter dem Titel: Die Lebensgefährten
+
Uns Trübsal und, wenn's frommt,
Angabe im Taschenbuch zum geselligen Vergnügen, 1821, 392: „Mit Musikbegleitung von Franz [Anton] Schubert in Dresden“
+
Auch wieder Freude geben.
 +
Drum sehn wir himmelwärts,
 +
Wenn tief uns beugt sein Joch;
 +
Denn er, dem wir vertraun:
 +
Der alte Gott lebt noch.
  
Haltet an der Hoffnung fest
+
Kluge
Flieht an ihre Schutzaltäre,
 
Daß sie Tröstung euch gewähre!
 
Denn sie trocknet jede Zähre,
 
Die das müde Auge näßt,
 
Wie des Abends Thau der West.
 
An der Hoffnung haltet fest!
 
  
Haltet an der Freundschaft fest!
 
Ariadne's Faden leihend,
 
Andren stets, sich nie verzeihend,
 
Opfernd sich dem Feinde weihend!
 
Drang der Herz an Herzen preßt!
 
Unausglühender Asbest!
 
An der Freundschaft haltet fest!
 
  
Haltet an der Liebe fest!
+
6.
Sie umschwebt des Morgens Pfühle,
+
Z. B. in:
Wallt mit uns in Mittagsschwüle [1823: Mittags Schwüle],
+
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
Lockt bey Mondesabendkühle [1823: milder Abendkühle]
+
unter dem Titel: Heiliges Lied
Progne's Brut in's Halmennest.
+
(aus dem Zeitraum 1778 bis 1787)
Heil ihm, den sie nie verläßt!
+
mit den zwei Eingangszeilen:
An der Liebe haltet fest!
+
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
 +
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang
  
Haltet an dem Glauben fest:
+
Bereits in: Deutsches Museum. Leipzig, Zehntes Stück. Oktober, 1785, 337
Daß, in Kraft vereint zum Streben,
+
unter dem Titel: Hymne, 1779
Wachsend wir empor uns heben,
+
mit den zwei Eingangszeilen:
Cedern gleich, nicht schwachen Reben!
+
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
Glauben ist's der ahnen läßt
+
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang
Was ihr nicht begreift noch meßt!
 
An dem Glauben haltet fest!
 
  
Haltet an Erinnrung fest!
+
Vertont von Friedrich Muck (1793), J. H. Breitenbach, Albert Lorzing (1822), Johann Philipp Samuel Schmidt, Friedrich Lux Jean Louis Nicodé, Ad. Köckert, Joseph V. v. Wyss, Philipp Scharwenka
Für die, ach! so fern Entwichnen,
 
Für die, ach! so früh Verblichnen,
 
Mit dem Leben Ausgeglichnen!
 
Weiht getrennter Tage Rest
 
Ihnen, die ihr nie vergeßt!
 
An Erinnrung haltet fest!
 
  
 +
''hier nur 3 der 5 Strophen; die dritte stark verändert''
  
Das folgende Lied (186-188) bereits in:
 
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 66-67
 
Es ist ein Gedicht von Friedrich Schiller: „Die Worte des Glaubens“, 1797.
 
  
Drey Worte nenn' ich euch, inhaltschwer,
+
'''Dich preis’t Allmächtiger'''
Sie gehen von Munde zu Munde,
+
Der Sterne Jubelgang [1811: Jubelklang]!
Doch stammen sie nicht von außen her,
+
Dich preist, Allgütiger,
Das Herz nur giebt davon Kunde.
+
Der Seraphim Gesang!
Dem Menschen ist aller Werth geraubt,
+
Die ganze Schöpfung schwebt
Wenn er nicht mehr an die drei Worte glaubt.
+
In heil'gen [1811: ewgen] Harmonieen,
 +
So weit sich Welten drehn,
 +
Und Sonnen [1811: Sonnenheere] glühen;
 +
 
 +
Dein Tempel, die Natur,
 +
Wie deiner Herrlichkeit,
 +
Wie deiner Milde voll!
 +
Des Lenzes Blumenkleid,
 +
Des Sommers Aehrenmeer,
 +
Des Herbstes Traubenhügel,
 +
Des Winters Silberhöh'n
 +
Sind deiner Allmacht Spiegel.
  
Chor. Dem Menschen ist etc.
+
Was bin ich, Herr! vor dir?
 +
Seit gestern athm' ich kaum.
 +
Es trennt vom Todtenkranz [1811: Todtenkreuz]
 +
Mich nur ein Spannen-Raum.
 +
Wohl dennoch mir!
 +
Wer sanft entschläft in Vaters Armen [1811: Vater Armen],
 +
Darf dem Erweckungswort vertrau'n;
 +
Es heißt: — Erbarmen.
  
Der Mensch ist frey geschaffen, ist frey,
+
Matthison [!]
Und würd' er in Ketten geboren,
 
Laßt euch nicht irren des Pöbels Geschrey,
 
Nicht den Mißbrauch rasender Thoren.
 
Vor dem Sklaven, wenn er die Kette bricht,
 
Vor ihm nur erzittert, vor Freyen nicht.
 
[1804: Vor dem freien Menschen erzittert nicht.]
 
  
Chor. Vor dem Sklaven, etc.
 
  
Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall,
+
7. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen,
Der Mensch kann sie üben im Leben,
+
mit der Angabe: Herder
Und sollt' er such straucheln überall,
+
8. Ewige Wahrheit, Göttliche Klarheit (zwei Strophen),
Er kann nach der göttlichen streben,
+
mit der Angabe: Ridel
Und was kein Verstand der Verständigen sieht,
+
9. Gesund und frohen Muthes,
Das übet in Einfalt ein kindlich Gemüth.
+
mit der Angabe: Voß
 +
10. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 +
mit der Angabe: v. Schiller
  
Chor. Und was kein etc.
+
11. Maurergebet
 +
(Bei Stiftungsfesten)
 +
Großer Meister, überschwänglich
  
Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,
+
12. Psalm
Wie auch der menschliche wanke,
+
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen,
Hoch über der Zeit und dem Raume webt
 
Lebendig der höchste Gedanke,
 
Und ob Alles in ewigem Wechsel kreißt [1804: kreist],
 
Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.
 
  
Chor. Und ob Alles etc.
+
13. Hier in der Männer ernstem Kreis,
 +
mit der Angabe: Gerhard
  
Die drey Worte bewahret euch, inhaltschwer,
+
14. (Forschen nach Gott)
Sie pflanzet von Munde zu Munde,
 
Und stammen sie gleich nicht von außen her,
 
Euer Inn'res giebt davon Kunde.
 
Dem Menschen ist nimmer sein Werth geraubt,
 
So lang er noch an die drey Worte glaubt.
 
  
Chor. Dem Menschen ist etc.
+
Der Text wird Johann Ulrich Hegner zugeschrieben,
 +
er wurde vertont von Conradin Kreutzer
  
Br. v. Schiller
+
'''Ich suche dich, o Unerforschlicher!'''
 +
Der du im Dunkel wohnest,
 +
Und über Geisterwelten thronest.
 +
Unsichtbar streust du Segen aus;
 +
Wo ist dein großes Vaterhaus?
 +
Unendlicher, wo find' ich dich?
 +
 
 +
Ich suche dich, o Unergründlicher!
 +
In unermess'nen Fernen;
 +
Strahlet dein Thron von jenen Sternen?
 +
Umwehst du mich im Frühlingshauch,
 +
Und duftest mir vom Blüthenstrauch?
 +
Du Herrlichster, wo find' ich dich?
 +
 
 +
Bist du ein Traum, o Unbegreiflicher?
 +
Woher dann Sternenheere?
 +
Dies Blüthenland, die Früchte, Meere?
 +
Der Mensch, dein Bild, voll Geist, Verstand? —
 +
Es sind die Werke deiner Hand!
 +
Allschaffender, du bist kein Traum!
  
  
Das folgende Lied (189-191) auch in:
+
15.
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1860, 12-13
+
Lobt den Herrn! die Abendsonne
Es ist ein Gedicht von Christian Schreiber: „Die innere Welt“, 1805.
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
 +
mit der Eingangszeile: Dankt dem Herrn! die Abendsonne
 +
(die völlig andere Version von 1801)
  
Wer stillt das Treiben der menschlichen Brust,
 
Des Herzens unendliches Sehnen?
 
Wer mischt den Zauber der himmlischen Lust,
 
Zu irdischen Mühen und Thränen?
 
Wohl dem, der über das Leben hin
 
Frei fetzet den hohen und göttlichen Sinn.
 
  
Chor. Wohl dem, der etc.
+
16.
 +
Mit tausendfacher Schöne
 +
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1804
  
Im Staube, gefesselt an irdischen Wahn,
 
Täuscht ewiger Wechsel die Sinne;
 
Es strebe zum Höchsten der Geist hinan,
 
Daß Licht er und Wahrheit gewinne.
 
Der ist der menschlichen Würde nicht werth,
 
Der nicht sein innerstes Wesen erfährt.
 
  
Chor. Der ist der etc.
 
  
Im eigenen Innern liegt Dir die Welt,
+
17.
Wie vor Gottes Augen entfaltet.
+
Richter  freigeschaff’ner Geister
Da stehn die täuschenden Bilder erhellt,
+
18.
Die Urform des Lebens gestaltet.
+
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
Was ewig seyn wird, was ist und war,
+
19.  
Es wird dem stillen Gemüthe klar.
+
Vater, der du bist die Liebe, Gott der Liebe gieb uns Gold!
 +
20.  
 +
Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen,
 +
21.  
 +
Wie freundlich strahlt ihr Sterne
  
Chor. Was ewig sein etc.
 
  
Einst schwindet das Dunkel, der Wahn entflieht,
+
''An anderen Stellen nachgedruckt sind'':
Und es tagt der Schimmer der Wahrheit;
+
30.
Der Gottheit Funke entstrahlt, entglüht,
+
Die Flamme lodert, milder Schein
In uns zu ewiger Klarheit;
+
79.
Und an die Trümmer der irdischen Zeit
+
In dem Buche der Natur
Schließt an sich der Kreis der Unendlichkeit.
+
108.  
 +
Steig‘ in dieser Feierstunde
 +
</poem>
  
Chor. Und an die etc.
+
===Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1806, 3-6===
 +
<poem>
 +
eröffnen mit drei Gebeten:
  
Drum freudig hinein in das Leben geschaut,
+
1.
Den Blick zu dem Höchsten gerichtet!
+
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
Eins hat uns der Wille des Schicksals vertraut,
 
Was nimmer ein Wechsel vernichtet,
 
Was frey sich aller Zerstörung entrafft:
 
Es ist die innere, göttliche Kraft.
 
  
Chor. Was frey sich etc.
+
2.
 +
2.
 +
Herr, erfülle uns mit Weisheit
 +
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
  
 +
3:
 +
Großer Meister und Erhalter
 +
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782, 71-72,
 +
unter dem Titel: Wohlthätigkeit
  
 +
Diese Liedersammlung hat zwei Teile:
 +
Nr. 1-46 plus drei Lieder auf den Seite 1-100,
 +
Nr. 47-117 in der „Fortsetzung“ aus dem Jahre 1817, Seiten 103-266
  
Fast ein halbes Jahrhundert später eröffnet das
 
===Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1860, 7-15===
 
<poem>
 
mit 11 Liedern einem ersten Kapitel unter dem Titel:
 
Erhebung zu Gott
 
  
Darin  sind von den obigen Liedern jedoch nur enthalten:
+
'''Das Sachregister eröffnet mit'''
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (1)
+
5 „Gebeten“:
4. Herr, erfülle uns mit Weisheit (2)
+
O Quell des reinsten Lichts
 +
(dazu gehört auch: Gott! sey gelobt)
 +
* 1817: Des guten Urquell, der die
 +
* 1817: Vater der Geister!
 +
* 1817: Der große Bauherr (Am Schlusse der Arbeit)
 +
1817; O du, dessen Weisheit
 +
(*  von: B. von Nostitz u. Jänckendorf)
  
Großer Meister und Erhalter (3), wurde verschoben auf 127-128
+
''und''
 +
11 Gesängen „Gott“:
 +
Der du mit Weisheit
 +
Herr, erfülle uns mit Weish.
 +
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
 +
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
 +
1817: Sagt, Brüder, Sagt, wie muß
 +
(bereits in: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, unter dem Titel: Lehren)
 +
1817: Gesund und frohen Muthes
 +
(das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß ,1780)
 +
1817: Des großen Baues
 +
(siehe: Sechs  neue Lieder aus Schlesien, 1777, XVII)
 +
1817: Dankt dem Herr! Mit frohen
 +
1817: Das Licht der Gottheit, das
 +
(siehe [[Uz: Gedichte| Johann Peter Uz]]: fünf auch bei Freimaurern beliebte Gedichte, 1756; nur die Strophen 8, 12 und 13, 16 und 17)
  
Aus dem Sachregister wurden übernommen:
+
Das Lied:
7. Wer stillt das Treiben der
+
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
10. O Quell des reinsten Lichts
+
wird als „Kettenlied“ bezeichnet und beschliesst den Band.
11. Gott! sey gelobt
 
28. Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
 
mit veränderter Eingangszeile: Hör‘ uns Vater, wenn wir hier
 
121. Haltet an der Hoffnung fest!
 
  
Aus anderen Liedersammlungen wurden übernommen:
 
  
5. Hier in der Männer ernstem Kreis
+
Das folgende Lied (1817, 153-154; von B. Nostitz u. Jänckendorf)
Aus: Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824
+
auch in:
8. Vater, der du bist Liebe, Gott der Liebe gib uns Gold!
+
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 320-321
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841,
+
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 136-137,
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857
+
mit den Angaben: B. Walch. – Br. v. Nostitz und J.
9. Großer Meister, überschwenglich
 
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824,
 
47. Großer Meister, dessen Allmacht
 
  
 +
Ferner in:
 +
Almanach der Parodieen und Travestien. Zweyter Almanach, Leipzig 1818, 84-89,
 +
unter dem Titel: Die Lebensgefährten
 +
Angabe im Taschenbuch zum geselligen Vergnügen, 1821, 392: „Mit Musikbegleitung von Franz [Anton] Schubert in Dresden“
  
Neu sind drei Lieder im ersten Kapitel:
+
'''Haltet an der ''Hoffnung'' fest'''
 +
Flieht an ihre Schutzaltäre,
 +
Daß sie Tröstung euch gewähre!
 +
Denn sie trocknet jede Zähre,
 +
Die das müde Auge näßt,
 +
Wie des Abends Thau der West.
 +
An der Hoffnung haltet fest!
  
2.
+
Haltet an der Freundschaft fest!
 +
Ariadne's Faden leihend,
 +
Andren stets, sich nie verzeihend,
 +
Opfernd sich dem Feinde weihend!
 +
Drang der Herz an Herzen preßt!
 +
Unausglühender Asbest!
 +
An der Freundschaft haltet fest!
  
Wir steh'n vereint im festverschlung'nen Kreise,
+
Haltet an der Liebe fest!
Bereit den heil'gen Vorsatz zu erneu'n,
+
Sie umschwebt des Morgens Pfühle,
Den Bau zu fördern nach der Väter Weise,
+
Wallt mit uns in Mittagsschwüle [1823: Mittags Schwüle],
Der ächten Bruderliebe uns zu weih'n.
+
Lockt bey Mondesabendkühle [1823: milder Abendkühle]
 +
Progne's Brut in's Halmennest.
 +
Heil ihm, den sie nie verläßt!
 +
An der Liebe haltet fest!
  
Zu diesem Werk erfleh'n wir Deinen Segen
+
Haltet an dem Glauben fest:
Allmeister! hör' auf unser Fleh'n;
+
Daß, in Kraft vereint zum Streben,
Steh' Du uns bei auf allen unsern Wegen,
+
Wachsend wir empor uns heben,
So wird die That aus dem Entschluß entstehn.
+
Cedern gleich, nicht schwachen Reben!
 +
Glauben ist's der ahnen läßt
 +
Was ihr nicht begreift noch meßt!
 +
An dem Glauben haltet fest!
  
Durch Deine Kraft wird unser Wille stark;
+
Haltet an Erinnrung fest!
Dein Licht erhelle unsres Geistes Licht;
+
Für die, ach! so fern Entwichnen,
Und was wir dann in Deiner Kraft beginnen,
+
Für die, ach! so früh Verblichnen,
Wird spurlos nicht im Zeitenstrom verrinnen!
+
Mit dem Leben Ausgeglichnen!
 +
Weiht getrennter Tage Rest
 +
Ihnen, die ihr nie vergeßt!
 +
An Erinnrung haltet fest!
  
Carl Strauß.
 
  
3.
+
Das folgende Lied (1817, 186-188) bereits in:
 +
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 66-67
 +
''Es ist ein Gedicht von Friedrich Schiller: „Die Worte des Glaubens“, 1797.
 +
''
 +
Auch in:
 +
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 71-72
  
Ueber den Raum zu Dir
 
Der Du das All durchdringst,
 
Der Du Sonnensysteme
 
Mit Armen der Liebe umschlingst,
 
Hebt sich das Herz zum Gebet! –
 
Wenn es so hoffet und fleht,
 
Wenn es so dankt und vertraut,
 
Wenn es so ganz sich verliert
 
In Dein allmächtiges Sein,
 
Hat es Dich, Vater! geschaut,
 
Ist es in Liebe Dein!
 
  
Ueber die Zeit zu Dir,
+
'''Drey Worte nenn' ich euch, inhaltschwer,'''
Der Du ewig ohn' Ende
+
Sie gehen von Munde zu Munde,
Wie ohne Anfang bist,  
+
Doch stammen sie nicht von außen her,
Heben wir betend die Hände,
+
Das Herz nur giebt davon Kunde.
Daß Du uns nahe seist!
+
Dem Menschen ist aller Werth geraubt,
Und Dein unendlicher Geist
+
Wenn er nicht mehr an die drei Worte glaubt.
Entrückt uns der irdischen Stunde,
 
Den beschränkten Minuten,
 
Daß in der Ewigkeit Fluthen
 
Liebend wir untergehn,
 
Selig einst neu zu erstehn.
 
  
Und es schwindet die Form,
+
Chor. Dem Menschen ist etc.
Die uns irdisch umschließt,
+
 
Wenn durch die Kraft des Gebets
+
Der Mensch ist frey geschaffen, ist frey,
Seele in Seele zerfließt,
+
Und würd' er in Ketten geboren,
Daß sie so Eins mit Dir.
+
Laßt euch nicht irren des Pöbels Geschrey,
Vater, drum flehen wir,
+
Nicht den Mißbrauch rasender Thoren.
Gieb uns’rer Arbeit Gedeihn!
+
Vor dem Sklaven, wenn er die Kette bricht,
Laß sie ein geistiges nahen
+
Vor ihm nur erzittert, vor Freyen nicht.
Zu deinem Throne sein,
+
[1804 und 1812: Vor dem freien Menschen erzittert nicht.]
Wo über Raum und Zeit,
 
Allgegenwart, Ewigkeit!
 
  
Br. Winkler
+
Chor. Vor dem Sklaven, etc.
  
6.
+
Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall,
Zuerst in:
+
Der Mensch kann sie üben im Leben,
Asträa. Taschenbuch für Freimaurer auf das Jahr 1850, 373,
+
Und sollt' er such straucheln überall,
unter dem Titel: Gesellenlogen-Schluß,
+
Er kann nach der göttlichen streben,
mit der Angabe: Br. Mejer
+
Und was kein Verstand der Verständigen sieht,
 +
Das übet in Einfalt ein kindlich Gemüth.
  
Hebet zu dem Herrn der Welten
+
Chor. Und was kein etc.
Von der Erd' das Haupt empor!
 
Nur das Ewige soll gelten
 
in der Brüder ernstem Chor.
 
Doch so lang am ird'schen Werke
 
Wir hienieden uns bemüh'n,
 
Soll mit Weisheit, Schönheit, Stärke
 
Auch die Lieb' uns treu durchglüh'n.
 
Gebt der Liebe Kraft und Dauer;
 
Seht, sie ist von Gott gesandt.
 
Und die Kette, gleich der Mauer,
 
Fess‘le Bruderherz und Hand.
 
  
Mejer
+
Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,
</poem>
+
Wie auch der menschliche wanke,
 +
Hoch über der Zeit und dem Raume webt [1812: schwebt]
 +
Lebendig der höchste Gedanke,
 +
Und ob Alles in ewigem Wechsel kreißt [1804 und 1812: kreist],
 +
Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.
  
 +
Chor. Und ob Alles etc.
  
 +
Die drey Worte bewahret euch, inhaltschwer,
 +
Sie pflanzet von Munde zu Munde,
 +
Und stammen sie gleich nicht von außen her,
 +
Euer Inn'res giebt davon Kunde.
 +
Dem Menschen ist nimmer sein Werth geraubt,
 +
So lang er noch an die drey Worte glaubt.
  
===Auswahl von Freimaurer Liedern===
+
Chor. Dem Menschen ist etc.
für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 3-6
 
<poem>
 
  
1. An Gott
+
Br. v. Schiller
Der du mit Weisheit. Stärk‘ und Pracht
 
  
2. Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 
  
 +
Das folgende Lied (1817, 189-191) auch in:
 +
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 12-13
 +
''Es ist ein Gedicht von Christian Schreiber: „Die innere Welt“, 1805.''
  
3.
+
'''Wer stillt das Treiben der menschlichen Brust,'''
Zuerst in:
+
Des Herzens unendliches Sehnen?
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 75
+
Wer mischt den Zauber der himmlischen Lust,
Taschenbuch für muntere Tischgesellschaften. 1791, 72,
+
Zu irdischen Mühen und Thränen?
unter dem Titel: Abendgesang
+
Wohl dem, der über das Leben hin
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 77
+
Frei fetzet den hohen und göttlichen Sinn.
  
Auch in:
+
Chor. Wohl dem, der etc.
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. 1817, 2
 
  
Dankt dem Herrn! die Abendsonne
+
Im Staube, gefesselt an irdischen Wahn,
Winkt der müden Erde Ruh,
+
Täuscht ewiger Wechsel die Sinne;
Und der schönen Schöpfungswonne [sonst: Schöpfung Wonne]
+
Es strebe zum Höchsten der Geist hinan,
Deckt ein heilig Dunkel zu.
+
Daß Licht er und Wahrheit gewinne.
 +
Der ist der menschlichen Würde nicht werth,
 +
Der nicht sein innerstes Wesen erfährt.
  
Dankt dem Herrn! in kühlen Lüften
+
Chor. Der ist der etc.
Stärket sich der Blumenflor [1791: Blumen Flor];
 
Aus den Feldern, aus den Triften
 
Steigt ein Balsamhauch [1817: Balsam-Hauch] empor.
 
  
Dankt dem Herrn! in unsern Hütten
+
Im eigenen Innern liegt Dir die Welt,
Wartet unsrer süsse Ruh;
+
Wie vor Gottes Augen entfaltet.
O für das auch, was wir litten,  
+
Da stehn die täuschenden Bilder erhellt,
Tön' [1791: Ström]  ihm unser Loblied zu.
+
Die Urform des Lebens gestaltet.
 +
Was ewig seyn wird, was ist und war,
 +
Es wird dem stillen Gemüthe klar.
  
4.
+
Chor. Was ewig sein etc.
Grosser Meister, deßen Allmacht, Myriaden Welten baut,
+
 
siehe: 50 frühe freimaurerische Gebete, 1778
+
Einst schwindet das Dunkel, der Wahn entflieht,
</poem>
+
Und es tagt der Schimmer der Wahrheit;
 +
Der Gottheit Funke entstrahlt, entglüht,
 +
In uns zu ewiger Klarheit;
 +
Und an die Trümmer der irdischen Zeit
 +
Schließt an sich der Kreis der Unendlichkeit.
  
 +
Chor. Und an die etc.
  
 +
Drum freudig hinein in das Leben geschaut,
 +
Den Blick zu dem Höchsten gerichtet!
 +
Eins hat uns der Wille des Schicksals vertraut,
 +
Was nimmer ein Wechsel vernichtet,
 +
Was frey sich aller Zerstörung entrafft:
 +
Es ist die innere, göttliche Kraft.
  
===Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 1-18===
+
Chor. Was frey sich etc.
eröffnen mit
+
</poem>
<poem>
 
  
I. Gebete
 
  
1.
+
Fast ein halbes Jahrhundert später eröffnet das
Das Vater Unser
 
Um Erden wandeln Monde,
 
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
 
Friedrich Gottlieb Klopstock: Psalm, 1787
 
  
 +
=== Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 7-15 ===
 +
<poem>
 +
mit 11 Liedern einem ersten Kapitel unter dem Titel:
 +
Erhebung zu Gott
  
2.
+
Darin  sind von den obigen Liedern jedoch nur enthalten:
Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
+
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (1)
Herr und Vater aller Wesen, aller, Himmel, aller Welten,
+
4. Herr, erfülle uns mit Weisheit (2)
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
 
Friedrich von Hagedorn, 1742
 
  
 +
Großer Meister und Erhalter (3), wurde verschoben auf 127-128
  
3. Gebet
+
Aus dem Sachregister wurden übernommen:
Richter freygeschaffner Geister
+
7. Wer stillt das Treiben der
 +
10. O Quell des reinsten Lichts
 +
11. Gott! sey gelobt
 +
28. Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
 +
mit veränderter Eingangszeile: Hör‘ uns Vater, wenn wir hier
 +
121. Haltet an der Hoffnung fest!
  
4. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
+
Aus anderen Liedersammlungen wurden übernommen:
  
5. Gebet um maurerische Tugenden
+
5. Hier in der Männer ernstem Kreis
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht
+
Aus: Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824
 +
8. Vater, der du bist Liebe, Gott der Liebe gib uns Gold!
 +
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841,
 +
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857
 +
9. Großer Meister, überschwenglich
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824,
 +
47. Großer Meister, dessen Allmacht
  
(6. Um Weisheit)
 
(7. An die Weisheit)
 
  
 +
Neu sind drei Lieder im ersten Kapitel:
  
II. Loblieder
+
2.
a) Zur Ehre Gottes
 
  
8.
+
'''Wir steh'n vereint im festverschlung'nen Kreise,'''
Zuerst in:
+
Bereit den heil'gen Vorsatz zu erneu'n,
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 52-53
+
Den Bau zu fördern nach der Väter Weise,
Es handelt sich um eine leichte Abwandlung des Loblieds, Nr. 4, aus:
+
Der ächten Bruderliebe uns zu weih'n.
Sammlung Geistlicher Gesänge über die Werke Gottes in der Natur: Halle 1775, 10-11;
 
wobei die 2. und 5. Strophe weggelassen wurden
 
  
Auch in:
+
Zu diesem Werk erfleh'n wir Deinen Segen
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der Loge: Eleusis zur Verschwiegenheit in Baireuth. 1823, 18-19,
+
Allmeister! hör' auf unser Fleh'n;
mit der Angabe: Kramer
+
Steh' Du uns bei auf allen unsern Wegen,
 +
So wird die That aus dem Entschluß entstehn.
  
Der Herr ist Gott und keiner mehr:
+
Durch Deine Kraft wird unser Wille stark;
Auf! singt ihm Jubellieder,
+
Dein Licht erhelle unsres Geistes Licht;
Meer, Erd' und Luft! Wer ist, wie Er?
+
Und was wir dann in Deiner Kraft beginnen,
Frohlockt dem Mächt'gen, Brüder!
+
Wird spurlos nicht im Zeitenstrom verrinnen!
Der Herr ist groß! Sein Nam' ist groß!
 
Er ist unendlich, gränzenlos
 
In seinem ganzen Wesen.
 
  
Um seinen Thron her strömt ein Licht,
+
Carl Strauß.
Das Ihn vor uns verhüllet:
 
Ihn fassen alle Himmel nicht,
 
Wie weit Er sie erfüllet;
 
Er bleibet ewig, wie er war,
 
Verborgen und auch offenbar
 
In seiner Werke Wundern.
 
  
Wo wären wir, wenn seine Kraft
+
3.
Uns nicht gebildet hätte?
 
Er kennt uns, kennet, was Er schaft,
 
Der Wesen ganze Kette;
 
Bei Ihm ist Weisheit und Verstand,
 
Und Kraft, und Stärke; Seine Hand
 
Umspannet Erd' und Himmel.
 
  
Wer schützt den Weltbau ohne dich,
+
'''Ueber den Raum zu Dir'''
O Herr, vor seinem Falle?
+
Der Du das All durchdringst,
Allgegenwärtig breitet sich Dein Fittig über Alle!
+
Der Du Sonnensysteme
Du bist voll Freundlichkeit, voll Huld,
+
Mit Armen der Liebe umschlingst,
Barmherzig, gnädig, voll Geduld,
+
Hebt sich das Herz zum Gebet!
Ein Vater, ein Verschoner!
+
Wenn es so hoffet und fleht,
 +
Wenn es so dankt und vertraut,
 +
Wenn es so ganz sich verliert
 +
In Dein allmächtiges Sein,
 +
Hat es Dich, Vater! geschaut,
 +
Ist es in Liebe Dein!
  
Du nur verdienest Lob und Dank,
+
Ueber die Zeit zu Dir,
Du nur Gesang und Ehre.
+
Der Du ewig ohn' Ende
Kommt, werdet Gottes Lobgesang,
+
Wie ohne Anfang bist,  
Ihr alle seine Heere!
+
Heben wir betend die Hände,
Der Herr ist Gott und keiner mehr!
+
Daß Du uns nahe seist!
Wer ist ihm gleich? wer ist, wie Er,
+
Und Dein unendlicher Geist
So herrlich, so vollkommen?
+
Entrückt uns der irdischen Stunde,
 
+
Den beschränkten Minuten,
 
+
Daß in der Ewigkeit Fluthen
9. Lobt den Herrn! deß mächtig’s Werde
+
Liebend wir untergehn,
siehe oben: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
+
Selig einst neu zu erstehn.
  
 +
Und es schwindet die Form,
 +
Die uns irdisch umschließt,
 +
Wenn durch die Kraft des Gebets
 +
Seele in Seele zerfließt,
 +
Daß sie so Eins mit Dir. –
 +
Vater, drum flehen wir,
 +
Gieb uns’rer Arbeit Gedeihn!
 +
Laß sie ein geistiges nahen
 +
Zu deinem Throne sein,
 +
Wo über Raum und Zeit,
 +
Allgegenwart, Ewigkeit!
  
10.
+
Br. Winkler
 +
 
 +
6.
 
Zuerst in:
 
Zuerst in:
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 15-16
+
Asträa. Taschenbuch für Freimaurer auf das Jahr 1850, 373,
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 14-15
+
unter dem Titel: Gesellenlogen-Schluß,
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 42-43
+
mit der Angabe: Br. Mejer
Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 124
 
  
Auch in:
+
'''Hebet zu dem Herrn der Welten'''
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 353
+
Von der Erd' das Haupt empor!
 +
Nur das Ewige soll gelten
 +
in der Brüder ernstem Chor.
 +
Doch so lang am ird'schen Werke
 +
Wir hienieden uns bemüh'n,
 +
Soll mit Weisheit, Schönheit, Stärke
 +
Auch die Lieb' uns treu durchglüh'n.
 +
Gebt der Liebe Kraft und Dauer;
 +
Seht, sie ist von Gott gesandt.
 +
Und die Kette, gleich der Mauer,
 +
Fess‘le Bruderherz und Hand.
  
 +
Mejer
 +
</poem>
  
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
+
=== Auswahl von Freimaurer Liedern ===
Füllet Er das ganze Land.
+
'''für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 3-6'''
Alles, alles, was wir haben,
+
<poem>
Kommt aus seiner Vaterhand.
 
  
Chor.
+
1.  
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
+
An Gott
Füllet Er das ganze Land.
+
Der du mit Weisheit. Stärk‘ und Pracht
  
Dankt dem Herrn! Er giebt uns Leben,
+
2.
Giebt uns Segen und Gedeihn;
+
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
Schafft uns Brod und Saft der Reben,
 
Uns zu stärken, zu erfreun!
 
  
Chor.
 
Dankt dem Herrn! Er giebt uns Leben,
 
Giebt uns Segen und Gedeihn.
 
  
Dankt dem Herrn! Vergiß, o Seele,
+
3.
Deines guten Vaters nie!
+
Dankt dem Herrn! die Abendsonne
Werd Ihm ähnlich, und erzähle
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790,
Seine Wunder spät und früh!
+
Nr. 35
  
Chor.
 
Dankt dem Herrn! Vergiß, o Seele,
 
Deines guten Vaters nie!
 
</poem>
 
  
 +
4.
 +
Grosser Meister, deßen Allmacht, Myriaden Welten baut,
 +
siehe: [[Ein bekanntes Gebet]] oder Kettenlied von 1775
  
  
===Auswahl maurerischer Gesänge.===
+
Im „Anhang zu den Liedern am St. Johannistage“ findet sich ein Lied:
Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 1-8,
 
<poem>
 
eröffnet mit einem langen Gebet:
 
  
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
+
''Es stammt von Johann Nepomuk Schelble.''
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers,
 
Auswahl maurerischer Gesänge, 1812
 
  
 +
'''Der im reinsten Aether wohnt,'''
 +
Aller Elementen Meister,
 +
Ueberm Sternenzelte thront
 +
Schöpfer, Herrlicher aller Geister,
 +
Der das Alldurchschaut [!] und mißt
 +
Ewig war, und ewig ist.
  
Es folgen vier „Hymnen“ (im „Materien-Register“, 193, „Gebete“ genannt)
+
Rüste uns mit Kraft und Muth,
 +
Wahn und Irrthum zu vernichten,
 +
Und mit wahrer Herzens gluth
 +
Treu zu seyn den Bundes pflichten,
 +
Deren erste uns gebeut
 +
Wahrheit, Tugend, Menschlichkeit.
  
An Gott
+
Brüder! wir sind heute hier
1. Herr! erfülle uns mit Weisheit
+
Unser großes Fest zu feyern,
 +
Feyerlich geloben wir
 +
Unser Bündniß zu erneuern,
 +
Herzensgüte, biedrer Sinn
 +
Führt zum Zweck der Maurer hin.
  
 +
Ob gleich oft die Kette bricht
 +
Raubt der Todt auch ihre Glieder,
 +
Stürzt er doch das Ganze nicht
 +
Neu belebt hebt es sich wieder,
 +
Die für Ewigkeiten bau'n,
 +
Werden nie Zernichtung schau'n.
  
2.
 
Zuerst in:
 
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 109 (wo noch eine zusätzliche 2. Strophe zu finden ist)
 
  
Gott, dem, so weit der Wesen Schaar
+
''Das anschliessende Lied erschien nachher in:''
Im Unermesslichen Dich nennet,
+
Vollständiges Gesangbuch für Freimauer. 1810, 373-374 (ohne die Angabe: Chor),
Auf Deines Weltalls Hochaltar
+
mit der Angabe: Colberg
Der Sonnen Opferflamme brennet;
+
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 57-59
  
[1804 zusätzlich:
 
O! dem auch wir das leben weih’n,
 
Zu dem des Festes Hymnen wallen,
 
Dein, Vater, Weltenmeister, dein
 
Sind unsers Bundes neue Hallen.]
 
  
Wo wir den Tempel Dir erhöh't,
+
'''Es sammelt sich von fern und nah'''
Lass Weisheit, Stärke, Schönheit wohnen;
+
Der Brüder fromme Schaar;
Lass ernst und gross die Majestät
+
Des Bundes großer Tag ist da,
Des heiligen Gesetzes thronen!
+
Geschmückt ist der Altar:
  
Lass hier [1804: dort] der Wahrheit reines Licht
+
Chor.
Zu reinen Herzen niederwallen,
+
Geschmückt von eines Meisters Hand
Und, muth'ger stets [1804 ohne: stets] zu ieder Pflicht,
+
Mit hoher Kunst die Welt,
Uns treten aus des Bundes Hallen!
+
Die Sonne strahlt ein Diamant
 +
Am blauen Himmelszelt.
  
 +
Und auf des Teppichs grünem Grund.
 +
Stehn Zeichen wunderbar;
 +
Doch keinem Forscher ward es kund,
 +
Wie groß der Meister war.
  
3.
+
Chor.
Zuerst in:
+
Wie er den weiten Logenbau
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 220-221
+
So wunderbar vollzog,
 +
Und über diese grüne Au
 +
Die blaue Decke bog.
  
Auch in:
+
Und diesen Tag vor andern schön,
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 38,
+
Vor andern groß gemacht,
unter dem Titel: Zum Johannisfeste
+
Er läßt die Sonne höher gehn
 +
Und kürzt die dunkle Nacht.
  
Ein ähnlicher Text, mit vertauschten Zeilen in:
+
Chor.
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 73-74.
+
Hält eine große Loge heut,
 +
Und giebt ein Freudenmahl,
 +
Hat reichen Segen ausgestreut
 +
Auf Bergen und im Thal.
  
Steig in dieser Feierstunde
+
Hört ihr der Vöglein Lobgesang
Zu des Lichtes Thron ernpor,
+
Zu [1810: in] Flur, in Feld und Hain?
Von geweihter Brüder Munde,
+
Mischt lieblich Lied und Saitenklang
Lautes feierliches Chor!
+
In ihre Lieder ein!
Weltenmeister! segne, schütze
 
Unsre Werke, gib Gedeih'n,
 
Dass der Bau der Menschheit nütze,
 
Dem sich hier die Maurer weih'n.
 
  
Chor. Weltenmeister segne, schütze etc.
+
Chor.
 +
In Tönen Woge das Gefühl,
 +
Wie dort, vom West belebt,
 +
Das Halmenfeld in leichtem Spiel
 +
Sich senkt und wieder hebt.
  
Lass die Herzen gut und bieder
+
Doch Ernst sey in der Fröhlichkeit!
Glüh‘n für Tugend warm und heiß;
+
Mit frommem [1810: frommen] Pilgersinn
Hilf! und blicke sanft hernieder
+
Sah'n [1810: seh’n] unsres Bundes Väter heut
Auf des guten [1812: ächten] Maurers Fleiß;
+
Aufs Ziel der Reise hin.
Weisheit leite unsre Schritte,
 
Schönheit leuchte unsrer Bahn,
 
Stärke wohn' in unsrer Mitte,
 
Und der Menschheit Tag bricht an!
 
  
Chor. Weisheit leite unsre etc.
+
Chor.
 +
Wo uns die Sonne untergeht,
 +
Da geht sie andern auf;
 +
Und wenn sie uns in Osten steht,
 +
Schliest andern sie den Lauf.
  
 +
Es gränzt an Abend Morgenroth
 +
So treu und nachbarlich;
 +
Im Leben spiegelt sich der Tod,
 +
Im Tod das Leben sich.
  
4.
+
Chor.
Auch in:
+
Drum grüßt den Tod im Leben heut,
Johannes-Fest 1831 der Loge Libanon zu den 3 Cedern in Erlangen. 1831, 3
+
Und stoßt die Glaser an!
 +
Der [1810: wer] treu sich unserm Bunde weiht,
 +
Den lächeln beide an!
  
Der  du den ganzen Bau der Welt
+
</poem>
Mit ew'ger Weisheit aufgestellet,
 
Den niemand mißt, noch überzählt,
 
Den du im Sternenglanz erhellet!
 
  
Gieb diesem Heiligthume Licht;
+
===Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 1-18===
Gieb diesem Tempel Schönheit, Stärke,
+
eröffnen mit
Dass Weisheit nie dem Bau gebricht,
+
<poem>
Und fordre unsrer Hände Werke;
 
  
Und schlinge unsern Bruderbund
+
I. Gebete
In deine große Maurerkette,
 
Die aus der Weisheit tiefstem Grund,
 
Die Erde weiht zur heil'gen Stätte.
 
</poem>
 
  
 +
1.
 +
Das Vater Unser
 +
Um Erden wandeln Monde,
 +
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 +
Friedrich Gottlieb Klopstock: Psalm, 1787
  
  
===Gesänge für Freymaurer===
+
2.
im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 1-9
+
Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
<poem>
+
Herr und Vater aller Wesen, aller, Himmel, aller Welten,
Im Kapitel Lobgesänge
+
siehe: [[Alexander Pope: Gebet |Alexander Pope]]: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
 +
Friedrich von Hagedorn, 1742
  
An Gott
 
  
1. Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
+
3.  
 +
Gebet
 +
Richter freygeschaffner Geister
  
2. Herr erfülle uns mit Weisheit
+
4.  
 +
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
  
 +
5.
 +
Gebet um maurerische Tugenden
 +
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht
  
3.
+
(6. Um Weisheit)
neu:
+
(7. An die Weisheit)
  
Senk‘ o Vater, hier in diesen Hallen,
 
Unserm Flehn Erhörung mild herab!
 
Laß uns stets in hohem Frieden wallen,
 
Treu vereinet bis ans‘ stille Grab!
 
  
Leit' in Eintracht uns auf unsern Pfaden!
+
II. Loblieder
Lehre stets was unrecht ist uns fliehn!
+
a) Zur Ehre Gottes
Unrecht baut die Hölle; – gute Thaten
 
Sind es, die den Himmel niederziehn.
 
  
Gieb Empfindung uns bei fremden Klagen,
+
8.
Jedem Trost und Hülfe zu verleihn!
+
Der Herr ist Gott und keiner mehr:
Laß uns stets den Himmel in uns tragen,
+
siehe: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 27-28 (mit 8 Strophen), unter dem Titel: An Gott
Und durch Bruderliebe glücklich seyn.
 
  
[Heinrich August] Kerndörffer.
 
  
4.
+
9.  
Zuerst in:
+
Lobt den Herrn! deß mächtig’s Werde
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 83
+
siehe oben: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
  
Auch in:
 
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen, 1817, 7
 
  
Du, dessen Allmacht Welten schuf,
+
10.
Herrscher in dem [1801 und 1817: im] Reich der Geister,
+
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
Aller Wesen Herr und Meister,
+
siehe: Zwei neue Lieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782,
Hör' Allgütger unsern Ruf!
+
Nr. 87
Laß auf Tugend, nicht auf Schein
 
Unsers Tempels Bau gegründet,
 
Und das Band das uns verbindet,
 
Festes Band der Menschheit seyn!
 
  
  
5. Richter freygeschaffner Geister
+
</poem>
  
6. Des  großen Baues großer Meister,
+
===Auswahl maurerischer Gesänge.===
siehe: Sechs  neue Lieder aus Schlesien, 1777
+
'''Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 1-8,'''
unter dem Titel: XVII. Entschlüsse
+
<poem>
stark abgewandelte Fassung, erneut abgewandelt
 
  
 +
eröffnet mit dem langen Gebet von Alexander Pope:
 +
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
  
7.
+
Es folgen vier „Hymnen“ (im „Materien-Register“, 193, „Gebete“ genannt)
Auch in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 117
 
  
Gottheit die mein schwacher Geist nur wähnen,
+
An Gott
Nie mein Forschen ganz ergründen [1801: erreichen] kann,
 
Im Gewühle tausendfacher Scenen,
 
Staunet mein begrenzter Blick Dich an.
 
  
Nur umsonst verliert mein Denken immer
+
1.
In der Dinge Labyrinthe sich,
+
Herr! erfülle uns mit Weisheit
Träumt sich Bilder, trifft das wahre nimmer,
 
Ahnet stets nur unvollkommen Dich.
 
  
O vergieb, wenn mein beschränktes Wissen,
 
Weltenschöpfer! Dich im Staube mißt,
 
Wenn mein Geist, begierig hingerissen,
 
Sich zu kühn im Forschen oft vergißt.
 
  
Wenn er schwindelnd in der Schöpfung Räumen
+
2.
Deinen Ursprung zu ergründen schwirrt,
+
Zuerst in:
Und in stolzen, überspannten Träumen
+
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 109 (wo noch eine zusätzliche 2. Strophe zu finden ist)
In des Zweifels Nächten [1801: Nächte] sich verirrt.
 
  
Suche Du vom Wahn ihn zu befreyen,
+
'''Gott, dem, so weit der Wesen Schaar'''
Scheuch' das Dunkel seiner Phantasien,
+
Im Unermesslichen Dich nennet,
Daß der Thorheit Nebel sich zerstreuen,
+
Auf Deines Weltalls Hochaltar
Und der Täuschung Schattenbilder fliehn!
+
Der Sonnen Opferflamme brennet;
  
Bis im reinen ungetrübtem [1801: im reinern ungetrübten] Lichte
+
[1804 zusätzlich:
Heil'ger Wahrheit Feuer mich durchglüht,
+
O! dem auch wir das leben weih’n,
[1801: Wahrheit heil’ges Feuer uns durchglüht;]
+
Zu dem des Festes Hymnen wallen,
Und von [1801: vom] Angesicht zu Angesichte
+
Dein, Vater, Weltenmeister, dein
Unerschaffner! Dich mein Auge sieht.
+
Sind unsers Bundes neue Hallen.]
</poem>
 
  
==3. Teil: Die Liederbücher der Großen Landesloge von Deutschland==
+
Wo wir den Tempel Dir erhöh't,
 +
Lass Weisheit, Stärke, Schönheit wohnen;
 +
Lass ernst und gross die Majestät
 +
Des heiligen Gesetzes thronen!
  
===Maurerische und gesellschaftliche Lieder===
+
Lass hier [1804: dort] der Wahrheit reines Licht
zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817
+
Zu reinen Herzen niederwallen,
<poem>
+
Und, muth'ger stets [1804 ohne: stets] zu ieder Pflicht,
Das erste Kapitel im ersten Teil enthält 17 Lieder „An Gott“
+
Uns treten aus des Bundes Hallen!
 
 
I. An Gott
 
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht,
 
  
2. Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
 
3. Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 
4. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 
5. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
 
  
 
+
3.
6.
 
 
Zuerst in:
 
Zuerst in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 100-101
+
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 220-221
  
Auch z. B. in:
+
Auch in:  
Gesänge für die Loge Amalia. Weimar 1851, 58,
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 38,
mit den Angaben
+
unter dem Titel: Zum Johannisfeste
Herder
 
Für Tenor componirt von Hurka
 
  
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen;
+
Ein ähnlicher Text, mit vertauschten Zeilen in:
Als sich die Welt aus jenem Chaos wand.
+
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 73-74.
Es werde Licht! rief Gott, und heil'ger stiller Morgen
 
Gebahr die Schöpfung — und es stand
 
Der Wahrheit Bild, die Sonne zum Betrieb des Ganzen
 
Am Firmament. Ihr Lichtstrahl drang hervor,
 
Nun stiegen Mensch und Thier ins Leben — und die Pflanzen
 
Trieb schnell der Allmacht Wink empor.
 
Der Wasser Fluth entstürzte angewies'nen Quellen;
 
Die ganze Schöpfung aus der dunkeln Nacht
 
Des todten Chaos hergerufen pries im Hellen
 
Des größten Architekten Macht.
 
  
Licht schuf uns Gott! eh' er den ersten Menschen baute,
+
'''Steig in dieser Feierstunde'''
Zum sichern Leitstern gab er uns das Licht.
+
Zu des Lichtes Thron ernpor,
Er wollte nicht, daß man den Sinnen blindlings traute,
+
Von geweihter Brüder Munde,
Und blinde Ehrfurcht wollt' er nicht.
+
Lautes feierliches Chor!
 +
Weltenmeister! segne, schütze
 +
Unsre Werke, gib Gedeih'n,
 +
Dass der Bau der Menschheit nütze,
 +
Dem sich hier die Maurer weih'n.
  
[1801: Chor.
+
Chor. Weltenmeister segne, schütze etc.
Und blinde Ehrfurcht wollt‘ er nicht.]
 
  
Licht schuf uns Gott! in seines heil'gen Lichtes Klarheit
+
Lass die Herzen gut und bieder
Laßt uns des Schöpfers hohe Wunder spähn.
+
Glüh‘n für Tugend warm und heiß;
Nur Er ist Gott! Nur sein Gebot ist heil'ge Wahrheit!
+
Hilf! und blicke sanft hernieder
Nur Ihn sott unser Dank erhöhn!
+
Auf des guten [1812: ächten] Maurers Fleiß;
 +
Weisheit leite unsre Schritte,
 +
Schönheit leuchte unsrer Bahn,
 +
Stärke wohn' in unsrer Mitte,
 +
Und der Menschheit Tag bricht an!
  
[1801: Chor.
+
Chor. Weisheit leite unsre etc.
Nur ihn soll unser Dank erhöhn!
 
  
  
7. Richter freigeschaffner Geister
+
4.
 +
Auch in:
 +
Johannes-Fest 1831 der Loge Libanon zu den 3 Cedern in Erlangen. 1831, 3
  
 +
'''Der  du den ganzen Bau der Welt'''
 +
Mit ew'ger Weisheit aufgestellet,
 +
Den niemand mißt, noch überzählt,
 +
Den du im Sternenglanz erhellet!
  
8.
+
Gieb diesem Heiligthume Licht;
Zuerst in:
+
Gieb diesem Tempel Schönheit, Stärke,
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 148
+
Dass Weisheit nie dem Bau gebricht,
Ursprünglich  von Christian Gottlob Neefe: Geistliche Ode, 1768
+
Und fordre unsrer Hände Werke;
  
 +
Und schlinge unsern Bruderbund
 +
In deine große Maurerkette,
 +
Die aus der Weisheit tiefstem Grund,
 +
Die Erde weiht zur heil'gen Stätte.
  
Ich Wurm und Staub werf mich zu deinen Füßen,
 
Herr, dessen Majestät die Welt nicht mißt,
 
Wo Gnadenströme fliessen,
 
So weit die Sonne geht.
 
  
Ich bin so kühn, vor deinen Thron zu treten;
 
Gott meine Zuversicht, erhöre mich,
 
Erhör' mein gläubig Beten,
 
Verstoß mich Sünder nicht!
 
  
Ich bitte nicht um Schätze dieser Erden;
+
''Ein weiteres Lied (102-104):
Des Reichthums Ueberfluß!
+
''
Laß mir so viel nach deiner Gnade werden,
+
Gesegnet sei uns dieses Tages Feier,
So viel ich haben muß!
+
Gelobt der Maurer-Bund!
 +
Er wachs' empor, er sei uns ewig theuer,
 +
Belebe Geist und Mund!
  
 +
Sein Geist beseele uns in jedem Kreise;
 +
Gott lebt in uns durch ihn.
 +
Er macht uns stark und gross und gut und weise,
 +
Führt uns zum Bessern hin.
  
9.
+
Er ist das Licht, das aus dem Oriente
Zuerst in:
+
Zu uns nach Westen drang,
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 124 (mit Chor)
+
Damit es Raum in unserm Kreise finde,
 +
Und Ehre im Gesang.
  
Herr, vor dessen Angesichte
+
Wir bau'n mit Gott an Einem großen Werke,
Cherubinen zitternd stehn,
+
Bei solchem Meister glück'ts!
Den in seinem höchsten Lichte
+
Er giebt uns Weisheit, Güte, Stärke,
Kein Erschaffener je gesehn.
+
Und seine Schönheit schmückt's.
  
Nur dein Wort erschuf die Welten,
+
An Kraft gebricht's der Zeit; drum, edle Brüder,
Die um deinen Thron sich drehn;
+
Greift durch mit Maurerkraft.
Und durch dieses Wortes Schelten
+
Von edler That hall' unser Tempel wieder:
Würden sie wie Wachs zergehn.
+
That nur, ist Meisterschaft.
 +
 +
Und Weisheit sei des Lebens starke Feder,
 +
Die alles trägt und hält;
 +
Sie führe stets des Daseyns große Räder,
 +
Die Menschheit wie die Welt.
  
Nur dein Wort ließ sich hernieder,
+
Du aber, gottliche, erhabn'ne Schönheit,
Ward ein Erdenmensch, wie ich;
+
Bleib' unserm Bunde treu,
Brachte dein Gesetz uns wieder,
+
Damit der Welt er leucht' in Glanz und Hoheit,
Rein und lauter, und entwich.
+
Und geistig sie erneu!
  
Nur dein Wort laß mich ergründen,
+
Der Maurertempel ist der Gottheit Wohnung;
Herr, der in dem Lichte thront;
+
Ihn stürzt nicht Blitz und Sturm.
Nur die Wahrheit laß mich finden,
+
Sein Zweck ist: Liebe, Pflicht und Recht, und Schonung
Die in diesem Tempel wohnt.
+
Vom Seraph bis zum Wurm.
  
10. Du, dessen Allmacht Welten schuf,
+
Der Maurerbund ist eine Pyramide,
 +
Die raget Himmelan.
 +
Ihr fester Grund ist: Weisheit, Kraft und Friede,
 +
Den nichts erschüttern kann.
  
 +
Die ird'sche Welt ist oft des Lichts beraubet,
 +
Lasst uns erleuchten sie!
 +
Wer nur recht feste an das Bessre glaubet,
 +
Dem fehlt es sicher nie.
  
11.
+
Vom Himmel strömt des Lichtes Glanz und Segen,
Zuerst in:
+
Belebt und stärkt die Kraft.
Friederich Matthisson: Auserlesene Gedichte 1791, 16 (zuerst 1788)
+
Die Maurerey sei Licht 'auf unsern Wegen,
unter dem Titel: Opferlied
+
Sie , die das Bessre schafft.
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
 
unter dem Titel: Opferlied
 
(aus dem Zeitraum 1787 bis 1793)
 
mehrmals vertont von Ludwig van Beethoven (1794-1825)
 
  
Auch in:
+
Für eine bessre Welt sind wir geboren,
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
+
Der Maurer sucht sie auf.
 +
Er hat sich in der Zeit das Ewige erkoren,
 +
Zum Licht auf geht sein Lauf.
  
Die Flamme lodert, milder Schein
 
Durchglüht [1791: Durchtanzt; 1811: Durchglänzt] den düstern Eichenhain,
 
Und Weihrauchdüfte wallen.
 
O neig' ein gnädig Ohr‘ zu mir,
 
Und laß der Brüder [1791 und 1811: des Jünglings] Opfer dir,
 
Du Höchster! wohlgefallen!
 
  
[1823:
+
</poem>
Schon glänzt des hohen Mittags Schein,
 
Schon ruft zu heiligem Verein
 
Das Werk der Tempelhallen.
 
Allmeister, walte gnädig hier,
 
Und laß der Brüder Opfer Dir,
 
Du Höchster! wohlgefallen!]
 
  
Sey stets der Freyheit Wehr und Schild,
+
=== Gesänge für Freymaurer ===
Dein Lebensgeist durchathme mild
+
'''im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 1-9'''
Luft, Erde, Feu‘r und Fluthen!
+
<poem>
Gieb mir als [1823: Gieb uns, dem] Jüngling, Mann und Greis.
+
Im Kapitel Lobgesänge
Mit väterlicher Huld, o Gott!
+
 
[1791 und 1811: Gieb mir als Jüngling und als Greis,
+
An Gott
Am väterlichen Heerd', o Zeus,]
+
 
[1823: O Du, der unser Bestes weiß,]
+
1.
Das Schöne zu dem Guten!
+
Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
  
 +
2.
 +
Herr erfülle uns mit Weisheit
  
12. Der Herr ist Gott und keiner mehr
 
13. Herr! erfülle uns mit Weisheit,
 
  
 +
3.
 +
neu:
  
14.
+
'''Senk‘ o Vater, hier in diesen Hallen,'''
Zuerst in:
+
Unserm Flehn Erhörung mild herab!
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 118-119 (mit Chor)
+
Laß uns stets in hohem Frieden wallen,
 +
Treu vereinet bis ans‘ stille Grab!
  
Auch in:
+
Leit' in Eintracht uns auf unsern Pfaden!
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832,
+
Lehre stets was unrecht ist uns fliehn!
7-8
+
Unrecht baut die Hölle; – gute Thaten
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen,
+
Sind es, die den Himmel niederziehn.
Die Sündenwelt, von Anbeginn.
 
Gut ist der Herr! er zog den Friedensbogen
 
Durch den gestillten Luftkreis hin.
 
  
[1832:
+
Gieb Empfindung uns bei fremden Klagen,
Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen
+
Jedem Trost und Hülfe zu verleihn!
Einst untergehn die Sündenwelt.
+
Laß uns stets den Himmel in uns tragen,
Gut ist der Herr! es strahlt sein Regenbogen,
+
Und durch Bruderliebe glücklich seyn.
Nur Gnad‘ herab vom Himmelszelt.]
 
  
Groß ist der Herr! sieh wie von Sina‘s Schlünden
+
[Heinrich August] Kerndörffer.
Ein Strafgesetz zur Erde steigt!
 
Gut ist der Herr! er läßt es [1832: lässet] uns verkünden,
 
Sanft ist sein [1832: mein] Joch, die Last ist leicht.
 
  
Groß ist der Herr! wer kann den Abstand messen,
+
4.
Vom Erdenland zu Gottes Thron?
+
Du, dessen Allmacht Welten schuf
[1832: Vom Erdengrund zu seinem Thron?]
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
Gut ist der Herr! der Schuld will er vergessen,
 
Und gab zum Trost uns seinen Sohn.
 
  
Groß ist der Herr! in heißer Mittagsschwüle
+
5.
Zückt fürchterlich des Blitzes Strahl!
+
Richter freygeschaffner Geister
Gut ist der Herr! in sanfter Morgenkühle
 
Enthüllt das Veilchen sich im Thal.
 
  
Groß ist der Herr! er sieht auch meine Fehle,
+
6.
Sein Odem ist [1801: ist’s], der mich umgiebt;
+
Des  großen Baues großer Meister,
Gut ist der Herr! o lieb ihn, meine Seele,
+
siehe: Sechs  neue [[Lieder aus Schlesien]], 1777
Wie er mit Vaterhuld dich liebt!
+
unter dem Titel: XVII. Entschlüsse
 +
''stark abgewandelte Fassung, erneut abgewandelt''
  
  
15.
+
7.Gottheit die mein schwacher Geist nur wähnen
Zuerst in: Beylage No. V. zur allgemeinen musikalischen Zeitung, Band 14, No. 21, May 1812
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: Zweite Sammlung 1800
unter dem Titel:
 
Hymnus von Danzi [Kapellmeister in Stuttgart]
 
  
Auch in:
 
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
 
  
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
 
Denn seine Güte währet ewig.
 
Du bist allmächtig, Herr!
 
Du unsrer Väter Gott!
 
Du gründetest den Erdball auf sich selber,
 
Den Himmel nahmst Du [1812 und 1832: nahmst du, Herr!] zu Deiner Füße Schemel:
 
Du siehst die Erde an — sie bebt!
 
Du rührst die Berge an — sie rauchen,
 
Den König, den Gesalbten, schütze Herr!
 
Und Glück begleite seine Tage!
 
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
 
Denn seine Güte währet ewig! --
 
  
 +
''Einige nachfolgende Lieder:''
  
16.
+
An das Licht
Auch in:
+
8. Tief lag, im Schooß des alten Nichtsverborgen
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 18
+
Vorsehung
 +
9. Es waltet, ja es waltet
 +
An die Natur
 +
10. Suchen will ich dich Natur!
  
Allmächtger, den im Sphärenklange
+
An die Wahrheit
Das All der Schöpfung preis‘t,
+
11.
Dich flehn wir an im Festgesange!
+
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
Dir huld'gen wir im Geist!
+
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
  
Sieh gnädig auf den Bund der Brüder,
 
Die edler Zweck vereint,
 
Sieh segnend auf die Menschheit nieder,
 
Allgüt'ger Menschenfreund!
 
  
Bestätigt sey er heut' aufs neue,
 
Der Tugend heil'ger Bund!
 
Es knüpfe feste Brudertreue
 
Ihr Band ums Erdenrund!
 
  
Bis einst die Wahrheit ohne Schleier
+
12.
Sich uns vor Augen stellt,
+
Auch in.
Sei dieses Bundes Jahresfeier
+
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 299-300 (mit drei Strophen)
Ein Keim des Glücks der Welt!
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 6-7 (nur die ersten zwei Strophen)
 +
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 41 (mit drei Strophen)
 +
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 79-80 (vier Strophen)
 +
Gesänge für die Loge Amalia. 1851, 56-58,
 +
unter dem Titel: Wahrheit, und mit der Angaben: A. E. Müller  -- Ridel.
  
  
17.
+
'''Ewige Wahrheit,'''
Zuerst in:
+
Göttliche Klarheit
Sechzig auserlesene Gesänge über die Werke Gottes in der Natur,
+
Segne den Bau!
in Musik gesetzt von Johann Heinrich Rolle. Halle 1775, 15,
+
Schütz' und erhalte,
unter dem Titel: XIV. Lob für die Werke der Natur.
+
Fördr' ihn und walte
11 Strophen;
+
Hier wie auf Sonnenerleuchteter Au!
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
 
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
 
  
Ebenfalls in:
+
Chor.
Sammlung Geistlicher Gesänge über die Werke Gottes in der Natur: Halle 1775, 26;
+
Schütz‘ und erhalte etc.  
Mel. Nun danket alle Gott etc.
 
11 Strophen;
 
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
 
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
 
Desgleichen in:
 
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
 
  
Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen,
+
Feßle für immer
Vor dir, der höher ist, als aller Engel Namen;
+
Trügenden Schimmer,
Wie heilsam ist's, vor dir empfindungsvoll [1832: anbetungsvoll] zu stehn,
+
Dünkel und Wahn!
Und dich mit Einem Mund lobsingend zu erhöhn!
+
Eintracht und Freude,
 +
Laß sie im Kleide
 +
Himmlischer Unschuld den Brüdern sich nahn!
  
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Brüder!
+
Chor.
Laß rein des Dankes voll ertönen deine Lieder.
+
Eintracht und Freude etc.
Er hört auf deinen Dank, wenn gleich um seinen Thron
 
Der ganze Himmel singt, im hehren [1832: höhren] Jubelton.
 
  
[1775:
+
Nebel zerstreue,
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Frommen!
+
Kräfte verleihe,
Laß rein die Jubellied zu seinen Ohren kommen!.
+
Uns zu erspähn!
Er merkt auf deinen Dank; wenn gleich um seinen Thron
+
Liebe laß walten,
Der ganze Himmel singt, dem Vater und dem Sohn.]
+
Splitter und Falten
 +
Andrer im milderen Lichte zu sehn.
  
Allmächtiger, es sey von allen Menschenzungen
+
Chor.
Zu dir hinauf, dir Lob und Preis und Dank gesungen.
+
Liebe laß walten, etc.
[1775: Allmächtiger, es sey von aller Menschen Zungen,
 
Vom Staub hinauf, dir Preis und Dank und Lob  gesungen.]
 
Wer ist's, der deine Macht, Unendlicher! versteht?
 
Wir stehn, mit tiefem Schaur, vor deiner Majestät.
 
  
Wo ist ein Gott wie du? Allmächtiger! wir fallen
+
Höher und weiter,
Vor deinem Throne hin. Von den Geschöpfen allen,
+
Blicket zur Leiter
Die du hervorgebracht, steigt in vereintem Chor
+
Muthig hinauf!
Der jubelvolle Dank zu deinem Thron empor.
+
Fester zu wandeln,
 +
Sich'rer zu handeln,
 +
Leite zum Ziel uns, o Wahrheit, hinauf!
  
Sey von uns hochgelobt, du Herr der Welten-Heere, (1832: Welten Heere]
+
Chor.
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre,
+
Fester zu wandeln, etc.
Schall unser Lobgesang; Halleluja dem Herrn!
 
Dem Herrn Halleluja! Wer preiset dich [1832: ihn] nicht gern!
 
  
[1775:
+
Riedel
Sey hochgelobt von uns, du Herr der Weltenheere!
 
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre
 
Schall unser Lobgesang nie ohne Dankgefühl!
 
Laut preisen dich die Harf und unser Saitenspiel!]
 
</poem>
 
  
  
  
===Sammlung Maurerischer Lieder===
+
13. Diese Weihestunde, hehre Bundeslieder
zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 1-23
+
14. Der Thräne gleich, die in der Stille
<poem>
+
15. Laßt uns ihr Brüder! Weisheit erhöhn!
15 Lieder in der Anfangsrubrik:
+
siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772
Lob- und Danklieder
 
9 Lieder sind von 1817 übernommen (davon 3 abgewandelt),
 
3 Lieder sind neu: 5, 6 und 13
 
  
1. Richter frei geschaff’ner Geister! (7)
 
  
2.
+
</poem>
Zuerst in:
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 84-85,
 
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurererlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Altona: Friedrich Bechtold 1800, 86-87
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 115
 
Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 111-112
 
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der Loge: Eleusis zur Verschwiegenheit in Baireuth. 1823, 41 (nur die 1. und 2. , 4. und 6. Strophe)
 
  
Auch in:
+
== 3. Teil: Die Liederbücher der Großen Landesloge von Deutschland ==
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 188-189
 
Es handelt sich um das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß (1780)
 
  
Auch in:
+
=== Maurerische und gesellschaftliche Lieder ===
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 13
+
'''zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817'''
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 137-138 (ohne die 3. Strophe)
+
<poem>
 +
Das erste Kapitel im ersten Teil enthält 17 Lieder „An Gott“
  
 +
I. An Gott
 +
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht,
  
Gesund und frohen Muthes
+
2.
Genießen wir des Gutes,
+
Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
[1855: Gesund, mit frohem Muthe
+
3.
Genießen wir das Gute,]
+
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
Das uns der große Vater schenkt.
+
4.  
O preis't ihn, Brüder, preiset
+
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
Den Vater, der uns speiset,
+
5.
Und mit des Weines Freude tränkt
+
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
[1855: Und uns aus tausend Quellen tränkt.]
 
  
Er ruft herab: Es werde,
 
Und Segen schwellt die Erde,
 
Der Fruchtbaum und der Acker sprießt;
 
Es lebt und webt in Triften,
 
In Wassern [1790 und 1855: Im Wasser] und in Lüften,
 
Und Milch und Wein und Honig fließt.
 
  
Dann tönt des Dankes Stammeln,
+
6.
Und alle Völker sammeln:
+
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
[1780: Dann sammeln alle Völker:
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
Der Pferd‘- und Renntiermelker]
 
Am kalten Pol, von Schnee umstürmt;
 
Der Schnitter edler Halme;
 
Der Wilde, welchen Palme
 
Und Brodbaum vor der Sonne schirmt.
 
  
Gott aber schaut vom Himmel
+
7. Richter freigeschaffner Geister
Ihr freudiges Gewimmel
 
Vom Aufgang bis zum Niedergang;
 
Denn seine Kinder sammeln,
 
Und ihr vereintes Stammeln
 
Tönt ihm in tausend Sprachen Dank.
 
  
Lobsinget seinen Namen,
 
Und strebt ihm nachzuahmen,
 
Ihm, dessen Gnad' ihr nie ermeßt;
 
Der alle Welten segnet,
 
Auf Gut' und Böse regnet
 
Und seine Sonne scheinen läßt!
 
  
Mit herzlichem Erbarmen
+
8.
Reicht eure Hand den Armen,
+
Ich Wurm und Staub werf mich zu deinen Füßen,
Wes Volks und Glaubens sie auch seyn!
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 III
Wir sind, nicht mehr, nicht minder,
 
Sind alle Gottes Kinder,
 
Und sollen uns wie Brüder freun!
 
  
  
3. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5)
+
9.
4. Lobt den Herrn! deß heilig Werde (3);
+
Herr, vor dessen Angesichte
Leicht verändert und ohne die 3. Strophe
+
siehe: Johann Abraham Peter Schulz: 7 neue freimaurerische Liedtexte, 1788
 +
XIX. (Schulz)
  
  
5.
+
10. Du, dessen Allmacht Welten schuf,
Auch in:
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 8
 
  
Feurig ertöne in heiligen Hallen,
 
Brüder! dem Schöpfer der Maurer Gesang!
 
Groß ist sein Name! auf laßt ihm erschallen
 
Hymnen des Herzens, und kindlichen Dank!
 
  
Leben und Hoffnung gab er uns hienieden,
+
11.
Schmücket mit Blumen noch täglich die Flur;
+
Zuerst in:
Labt unsre Herzen mit göttlichem Frieden,
+
Friederich Matthisson: Auserlesene Gedichte 1791, 16 (zuerst 1788)
Leitet den Maurer auf himmlische Spur!
+
unter dem Titel: Opferlied
 +
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
 +
unter dem Titel: Opferlied
 +
(aus dem Zeitraum 1787 bis 1793)
 +
mehrmals vertont von Ludwig van Beethoven (1794-1825)
 +
 
 +
Auch in:
 +
Auch in:
 +
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 413,
 +
mit der Angabe: Mathison
 +
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 20,
 +
unter dem Titel: Dem Könige und dem Vaterlande
 +
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 9 (nur die ersten 2 Strophen)
 +
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin, 1841, 31 (nur die ersten zwei Strophen),
 +
mit der Angabe: Matthison
 +
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. 1857, 12,
 +
mit der Angabe: Ged. v. Matthisson
 +
rengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
  
Vater, blick' gnädig auf alle, die fröhlich
 
Harren, im Thale des Todes, auf Dich!
 
Sende die Weisheit uns Armen, mach' selig,
 
Aechte Geweihte, die bauen auf Dich!
 
  
 +
'''Die Flamme lodert, milder Schein'''
 +
Durchglüht [1791: Durchtanzt; 1811, 1824: Durchglänzt] den düstern Eichenhain,
 +
Und Weihrauchdüfte wallen.
 +
O neig' ein gnädig Ohr‘ zu mir,
 +
Und laß der Brüder [1791 und 1811: des Jünglings] Opfer dir,
 +
Du Höchster! wohlgefallen!
  
6.
+
[1823 und 1835:
neu:
+
Schon glänzt des hohen Mittags Schein,
 +
Schon ruft zu [1835: zum] heiligem Verein
 +
Das Werk der Tempelhallen.
 +
Allmeister, walte gnädig hier,
 +
Und laß der Brüder Opfer Dir,
 +
Du Höchster! wohlgefallen!]
  
Brüder! erhebet mit frohem Entzücken
+
Sey stets der Freyheit Wehr und Schild,
Heilige Herzen und Hände zum Herrn!
+
Dein Lebensgeist durchathme mild
Reine Gefühle in schuldlosen Blicken,
+
Luft, Erde, Feu‘r und Fluthen!
Thränen des Dankes belohnet Er gern!
+
Gieb mir als [1823, 1835: Gieb uns, dem] Jüngling, Mann und Greis.
 +
Mit väterlicher Huld, o Gott!
 +
[1791 und 1811: Gieb mir als Jüngling und als Greis,
 +
Am väterlichen Heerd', o Zeus,]
 +
[1823, 1835: O Du, der unser Bestes weiß,]
 +
[1824: Gieb unserm König, noch als Greis,
 +
Allmächtiger zu deinem Preis,]
 +
Das Schöne zu dem Guten!
 +
[1857: Erhör‘, o Gott, mein Flehen heiß,
 +
Gieb mir als Jüngling, Mann und Greis
 +
Das Schöne zu dem Guten.]
  
Singet dem Feste, mit welchem aufs Neue
 
Schöner die Laufbahn des Maurers beginnt, —
 
Forschet die Wege des Ordens mit Treue,
 
Bis einst die Reisen geendiget sind.
 
  
Folget dem Lichte mit heiligem Grauen,
 
Welches Euch glänzet in reiner Natur, —
 
Suchet im Herzen den Führer zu schauen,
 
Welcher den Weisen stets zeigte die Spur. —
 
  
Senket die trüglichen Reize des Lebens
+
12.
Eines nur sinnlichen Baues ins Grab --
+
Der Herr ist Gott und keiner mehr
Fühlet! daß Dornen und Rosen vergebens,
 
Wahrlich! ein liebender Meister nicht gab.
 
  
Uebet des Ordens erhabene Lehren;
+
13.
Klimmet die Stufen des Tempels hinan!
+
Herr! erfülle uns mit Weisheit,
Höher, dort oben in himmlischen Chören,
 
Stimmt ihr das Loblied des Ewigen an.
 
  
 +
14.
 +
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen
 +
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
  
7.
 
Dank, dem Geber Dank!
 
siehe: 50 frühe Gebete, 1778
 
  
 +
15.
 +
Zuerst in: Beylage No. V. zur allgemeinen musikalischen Zeitung, Band 14, No. 21, May 1812
 +
unter dem Titel:
 +
Hymnus von Danzi [Kapellmeister in Stuttgart]
  
8. Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1)
+
Auch in:
9. Dankt dem Herrn! die Abendsonne (2)
+
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
10. Herr, vor dessen Angesichte (9)
 
11. Schon glänzt des hohen Mittags Schein (11);
 
siehe: Die Flamme lodert, milder Schein
 
mit stark veränderter 1. Strophe
 
12. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
 
  
 +
'''Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt''',
 +
Denn seine Güte währet ewig.
 +
Du bist allmächtig, Herr!
 +
Du unsrer Väter Gott!
 +
Du gründetest den Erdball auf sich selber,
 +
Den Himmel nahmst Du [1812 und 1832: nahmst du, Herr!] zu Deiner Füße Schemel:
 +
Du siehst die Erde an — sie bebt!
 +
Du rührst die Berge an — sie rauchen,
 +
Den König, den Gesalbten, schütze Herr!
 +
Und Glück begleite seine Tage!
 +
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
 +
Denn seine Güte währet ewig! --
  
13.
 
neu:
 
  
Vater unser, der Du bist im Himmel,
+
16.
siehe: das Vaterunser für Freimaurer
+
Auch in:
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
+
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 18
 +
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 55
  
  
14.
+
'''Allmächtger, den im Sphärenklange'''
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen (14)
+
Das All der Schöpfung preis‘t,
sehr stark abgewandelt:
+
Dich flehn wir an im Festgesange!
 +
Dir huld'gen wir im Geist!
  
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!
+
Sieh gnädig auf den Bund der Brüder,
Der Strom verheert der Flur Gewinn!
+
Die edler Zweck vereint,
Gut ist der Herr! er zieht den Friedensbogen
+
Sieh segnend auf die Menschheit nieder,
Durch den gestillten Luftkreis hin.
+
Allgüt'ger Menschenfreund!
  
Groß ist der Herr! in heißer Mittagsschwüle
+
Bestätigt sey er heut' aufs neue,
Zuckt furchtbar seiner Blitze Strahl!
+
Der Tugend heil'ger Bund!
Gut ist der Herr! in sanfter Abendkühle
+
Es knüpfe feste Brudertreue
Verjüngt die Palme sich im Thal!
+
Ihr Band ums Erdenrund!
  
Groß ist der Herr! er spricht in Wetterstürmen!
+
Bis einst die Wahrheit ohne Schleier
Die Erde wankt! ihr Pfeiler wich!
+
Sich uns vor Augen stellt,
Gut ist der Herr! Uns wird sein Arm beschirmen,
+
Sei dieses Bundes Jahresfeier
Denn seine Huld währt ewiglich!
+
Ein Keim des Glücks der Welt!
  
Groß ist der Herr! erzittert, Staubgeborne!
 
Vor ihm, der streng Vergeltung übt!
 
Gut ist der Herr! o liebt ihn, Lichterkorne!
 
Wie Er mit Vaterhuld euch liebt!
 
  
 
+
17.
15.
 
 
Zuerst in:
 
Zuerst in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 199
+
Sechzig auserlesene Gesänge über die Werke Gottes in der Natur,
 +
in Musik gesetzt von Johann Heinrich Rolle. Halle 1775, 15,
 +
unter dem Titel: XIV. Lob für die Werke der Natur.
 +
11 Strophen;
 +
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
 +
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
  
Jeweils die 2., 4. und 5. Strophe wurde weggelassen:
+
Ebenfalls in:
Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 28-29
+
Sammlung Geistlicher Gesänge über die Werke Gottes in der Natur: Halle 1775, 26;
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 165-166
+
Mel. Nun danket alle Gott etc.
 
+
11 Strophen;
Opfert Dank, verbund'ne Brüder!
+
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
Dem Erbauer aller Welt;
+
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
Preiset ihn durch frohe Lieder,
+
Desgleichen in:
Dessen Licht auch euch erhellt;
+
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
Der mit Huld und Wohlgefallen
+
1857 und 1869, 1-2,
Auch auf unsern Tempel blickt,
+
mit der Angabe: Comp. v. Schulz.
Und den guten Maurern allen
 
Zu der Arbeit Segen schickt.
 
 
 
Wohl dem Maurer, der im Herzen
 
Das erhab'ne Zeugniß hat,
 
Daß er gerne fremde Schmerzen
 
Linderte, stets [1801: gern] Gutes that.
 
[1814: Daß er lindert fremde Schmerzen
 
Und stets eifrig Gutes that.]
 
Wohl uns, wenn an diesem Tage
 
Das Bewußtseyn uns entzückt,
 
Daß wir mancher Menschen Klage
 
Weggescheucht [1801: weggebannt], und sie beglückt.
 
  
Welterbauer, Dich zu ehren,
 
Gute Menschen stets zu seyn,
 
Niemals fremdes Glück zu stören,
 
Guter Thaten uns zu freun,
 
Nur im ächten Maurerleben
 
Stets zu suchen unsre Zier,
 
Auch dem Feinde zu vergeben,
 
Dies, dies schwören alle wir.
 
  
Und denn [1801, 1814 und 1823: dann] flehen wir vereinet
+
'''Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen,'''
Dir, o Welterhalter, zu:
+
Vor dir, der höher ist, als aller Engel Namen;
Wo nur Deine Sonne scheinet.
+
Wie heilsam ist's, vor dir empfindungsvoll [1832: anbetungsvoll] zu stehn,
Schenke jeder Seele Ruh;
+
Und dich mit Einem Mund lobsingend zu erhöhn!
Laß durch Deines Lichtes Segen
 
Glück und Freude stets entstehn;
 
Und wo Menschen nur sich regen,
 
Laß sie hell're [1801: heller] Wahrheit sehn.
 
  
Allen Maurern, die mit Treue
+
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Brüder!
Ihrer Arbeit Pflicht vollbracht,
+
Laß rein des Dankes voll ertönen deine Lieder.
Schenke Lohn und Kraft aufs Neue,
+
Er hört auf deinen Dank, wenn gleich um seinen Thron
Bis ihr Werk zum Ziel gebracht.
+
Der ganze Himmel singt, im hehren [1832: höhren] Jubelton.
Einst am Ziel der Pilgerreise
 
[1801, 1814 und 1823: Einst am Ziele ihrer Reise]
 
Laß sie vorbereitet stehn.
 
Und auf glanzumströmten [1801: Glanz umströmtem] Gleise
 
Zu des Lichtes Tempel gehn.
 
</poem>
 
  
 +
[1775:
 +
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Frommen!
 +
Laß rein die Jubellied zu seinen Ohren kommen!.
 +
Er merkt auf deinen Dank; wenn gleich um seinen Thron
 +
Der ganze Himmel singt, dem Vater und dem Sohn.]
  
 +
Allmächtiger, es sey von allen Menschenzungen
 +
Zu dir hinauf, dir Lob und Preis und Dank gesungen.
 +
[1775: Allmächtiger, es sey von aller Menschen Zungen,
 +
Vom Staub hinauf, dir Preis und Dank und Lob  gesungen.]
 +
Wer ist's, der deine Macht, Unendlicher! versteht?
 +
Wir stehn, mit tiefem Schaur, vor deiner Majestät.
  
14 Lieder später auch, in veränderter Reihenfolge, unter den 18 Liedern in:
+
Wo ist ein Gott wie du? Allmächtiger! wir fallen
===Lieder-Buch für die Große Landes-Loge===
+
Vor deinem Throne hin. Von den Geschöpfen allen,
von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 1-14
+
Die du hervorgebracht, steigt in vereintem Chor
<poem>
+
Der jubelvolle Dank zu deinem Thron empor.
weggelassen sind die (obigen) Lieder 2, 5, 8 und 11
 
neu sind  die Lieder 5, 7, 16 und 18
 
  
I. Abtheilung.
+
Sey von uns hochgelobt, du Herr der Welten-Heere, (1832: Welten Heere]
Zum Lobe Gottes
+
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre,
 +
Schall unser Lobgesang; Halleluja dem Herrn!
 +
Dem Herrn Halleluja! Wer preiset dich [1832: ihn] nicht gern!
  
1. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
+
[1775:
2. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5) (Niemeyer)
+
Sey hochgelobt von uns, du Herr der Weltenheere!
3. Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1) (Matthisson)
+
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre
4. Der Herr ist Gott und keiner mehr (12) (Nach Kramer)
+
Schall unser Lobgesang nie ohne Dankgefühl!
 +
Laut preisen dich die Harf und unser Saitenspiel!]
 +
</poem>
  
5.
+
=== Sammlung Maurerischer Lieder ===
neu:
+
'''zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 1-23'''
 +
<poem>
 +
15 Lieder in der Anfangsrubrik:
 +
Lob- und Danklieder
 +
9 Lieder sind von 1817 übernommen (davon 3 abgewandelt),
 +
3 Lieder sind neu: 5, 6 und 13
  
Die Morgenröthe glühet
+
1.
Die Sonne ist erwacht,
+
Richter frei geschaff’ner Geister! (7)
Mit leisem Fittig fliehet
 
Der dunkle Flor der Nacht.
 
  
Der du mit Wohlgefallen
+
2.
Des Tages Licht gesandt,
+
Gesund und frohen Muthes (145)
Laß mich auch heute wallen
+
siehe: Christian Gottfried Telonius: 10 neue Lieder aus Hamburg, 1784
An deiner Vaterhand!
+
Tischlied von Johann Heinrich Voß (1780)
  
  
6. Du, dessen Allmacht Welten schuf (10) (Herklots)
+
3.  
 +
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5)
 +
4.
 +
Lobt den Herrn! deß heilig Werde (3);
 +
''Leicht verändert und ohne die 3. Strophe''
  
  
7.
+
5.
neu:
+
Auch in:
 +
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 8
  
Erhab'ner Meister, den die Sphären loben,
+
'''Feurig ertöne in heiligen Hallen,'''
Der über Sternen seinen Thron erhoben,
+
Brüder! dem Schöpfer der Maurer Gesang!
Und in die Tiefe seine Allmacht senkt.
+
Groß ist sein Name! auf laßt ihm erschallen
Urquell des Lichts, der Weisheit und der Stärke,
+
Hymnen des Herzens, und kindlichen Dank!
Der du so oft uns schon zu unserm Werke
 
Gedeih'n und Muth und Freudigkeit geschenkt.
 
  
Laß' nach dem höher'n Meisterrecht uns streben,
+
Leben und Hoffnung gab er uns hienieden,
Laß' uns als echte Maurer denken, sprechen, leben,
+
Schmücket mit Blumen noch täglich die Flur;
Und unsre Kraft dem heil'gen Bunde weihn!
+
Labt unsre Herzen mit göttlichem Frieden,
Laß' bei des Hammers feierlichem Klange,
+
Leitet den Maurer auf himmlische Spur!
Wie auf des Weltenlebens ernstem Gange,
 
Der Pflicht uns eingedenk' und wachsam seyn!
 
  
Enthülle selbst der Wahrheit heil'gen Schleier
+
Vater, blick' gnädig auf alle, die fröhlich
Johannes Jünger, wenn in stiller Feier
+
Harren, im Thale des Todes, auf Dich!
Auf ihr Gebiet sein Geist sich forschend wagt!
+
Sende die Weisheit uns Armen, mach' selig,
Laß, wie sein Herold, ritterlich ihn streiten,
+
Aechte Geweihte, die bauen auf Dich!
Um Weisheit, Schönheit, Starke zu verbreiten!
 
Verleih' ihm Muth, und mach' ihn unverzagt!
 
  
Und laß' uns wirken, bis der Tag sich endet,
 
Bis deine Huld den Friedensboten sendet,
 
Der von der Arbeit einst zum Lohne ruft
 
Und nur das Urtheil heiß geliebte Brüder:
 
„Er war ein echter Maurer, treu und bieder!"
 
Begleite unsern Staub zur öden Gruft.
 
  
 +
6.
 +
neu:
  
8. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (6) (Herber)
+
'''Brüder! erhebet mit frohem Entzücken'''
9. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (4)
+
Heilige Herzen und Hände zum Herrn!
10. Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (14) (v. Nostiz u. Jänkendorff);
+
Reine Gefühle in schuldlosen Blicken,
leicht verändert und ohne die 4. Strophe)
+
Thränen des Dankes belohnet Er gern!
11. Herr! erfülle uns mit Weisheit (13) (Bürger)
 
12. Herr, vor dessen Angesichte (9)
 
13. Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
 
14. Richter freigeschaffner Geister (7)
 
15. Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)
 
  
 +
Singet dem Feste, mit welchem aufs Neue
 +
Schöner die Laufbahn des Maurers beginnt, —
 +
Forschet die Wege des Ordens mit Treue,
 +
Bis einst die Reisen geendiget sind.
  
16.
+
Folget dem Lichte mit heiligem Grauen,
Zuerst in:
+
Welches Euch glänzet in reiner Natur, —
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 248,
+
Suchet im Herzen den Führer zu schauen,
Auswahl von Freimaurer Liedern. Mit Melodien. 1818, 4-5,
+
Welcher den Weisen stets zeigte die Spur.
mit der Angabe: Klipfel
+
 
Bereits in: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 425, mit den Angaben:
+
Senket die trüglichen Reize des Lebens
Mel. S. Böheims Auswahl etc Th. 1. Nr. 89
+
Eines nur sinnlichen Baues ins Grab --
Küpfel.
+
Fühlet! daß Dornen und Rosen vergebens,
 +
Wahrlich! ein liebender Meister nicht gab.
  
Vater! laß im Licht uns wandeln,
+
Uebet des Ordens erhabene Lehren;
Laß uns weis‘ und heilig [1817, 1818 und 1819: weise, heilig] seyn!
+
Klimmet die Stufen des Tempels hinan!
Laß, [1818: Und] bis dieses Leben endet,
+
Höher, dort oben in himmlischen Chören,
Deiner Liebe ganz uns weihn!
+
Stimmt ihr das Loblied des Ewigen an.
  
Vater! (1817 und 1819: Ew’ger!] gieb uns Kraft zur Tugend,
 
Gieb [1817 und 1819: Schenk] uns Glauben, Zuversicht;
 
Seg'n uns hier mit deinem Frieden,
 
Bis uns glänzt dein höh'res Licht!
 
  
 +
7.
 +
Dank, dem Geber Dank!
 +
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778
  
17. Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen (17)
 
  
 +
8.
 +
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1)
  
18,
+
9.
Zuerst in:
+
Dankt dem Herrn! die Abendsonne (2)
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 244
 
  
Wie freundlich strahlt ihr Sterne
+
10. Herr, vor dessen Angesichte (9)
Durchs dunkle Blau der Nacht!
 
Wie blinkt des Himmels Ferne,
 
Von eurer goldnen Pracht.
 
Ihr zieht, in heil'gem Ahnen,
 
Auf unermeßnen Bahnen,
 
Durch schwarzer Nächte Flor,
 
Den Geist zu Gott empor.
 
  
Als eures Schöpfers Zeugen,
+
11. Schon glänzt des hohen Mittags Schein (11);
Als Leuchten bessrer Welt,
+
siehe: Die Flamme lodert, milder Schein
Heißt ihr die Zweifel schweigen,
+
''mit stark veränderter 1. Strophe''
Die Stolz für Weisheit hält.
+
 
Anbetend blickt vom Staube,
+
12. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
Zu euch empor, der Glaube.
+
 
Ihm strahlt aus jedem Stern
+
 
Die Macht und Huld des Herrn.
+
13.
 +
neu:
  
Vielleicht, daß Millionen
+
'''Vater unser, der Du bist im Himmel''',
Von Wesen unsrer Art,
+
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
Dies Sterngewühl' bewohnen,
+
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
Wird einst uns offenbart.
 
Dann tönt aus Weltenheeren
 
Die Harmonie der Sphären,
 
In seel'ger Wesen Dank:
 
Des Schöpfers Lobgesang.
 
</poem>
 
  
  
 +
14.
 +
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen (14)
 +
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
 +
''sehr stark abgewandelt:''
  
In
 
===Liederbuch für die Große Landes-Loge===
 
der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857 (enthält 371 Lieder); desgleichen Zweite Auflage, Berlin: C: F. Weiß 1869
 
<poem>
 
sind die Lieder erneut umgestellt
 
nicht übernommen wurden die folgenden Lieder:
 
  
1. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
+
15.
12. Herr, vor dessen Angesichte (9)
+
Opfert Dank, verbund'ne Brüder!
13. Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 IV
15. Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)
 
  
neu sind die Lieder 16-21
+
</poem>
  
  
Die I. Abtheilung.
 
Zum Lobe Gottes,
 
enthält nun 21 Lieder.
 
  
1. Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen (17);
+
14 Lieder davon finden sich später auch, in veränderter Reihenfolge, unter den 18 Liedern in:
Comp. v. Schulz
 
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (9)
 
Ged. v. Schiller
 
Comp. v. B. A. Weber
 
3. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (2)
 
Ged. v. A. H. Niemeyer
 
Comp. v. Franz
 
4. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (3)
 
Ged. v. Matthisson
 
Comp. v. Wessely
 
5. Der Herr ist Gott und keiner mehr (4)
 
Ged. nach Kramer
 
Comp. v. Vogler
 
6. Die Morgenröthe glühet (5)
 
Comp. v. F. H. Himmel
 
7. Du, dessen Allmacht Welten schuf (6)
 
Ged. v. Herklots
 
Comp. v. Gossee
 
8. Erhab'ner Meister, den die Sphären loben (7)
 
Comp. v. E. Grell
 
9. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (8)
 
Ged. v. Herder
 
Comp. v. Hurka
 
10. Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (10)
 
Ged. v. Nostitz u. Jänkendorf
 
Comp. v. C. D. Stegmann
 
11. Herr! erfülle uns mit Weisheit (11)
 
Ged. v. Bürger
 
Comp. v. Joh. Schmidt
 
12. Richter freigeschaff‘ner Geister (14)
 
Ged. v. … 1778
 
Comp. v. C. F. Rungenhagen
 
13. Vater, laß im Licht uns wandeln (16)
 
Nach der Melodie der österreichischen Volkshymne von J. Haydn
 
14. Wie freundlich strahlt ihr Sterne (18)
 
Comp. v. Wollank
 
  
15. Die Flamme lodert, milder Schein
+
=== Lieder-Buch für die Große Landes-Loge ===
Ged. v. Matthisson [1788]
+
'''von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 1-14'''
siehe oben: Maurerische und gesellschaftliche Lieder, 1817 (11)
+
<poem>
 +
weggelassen sind die (obigen) Lieder 2, 5, 8 und 11
 +
neu sind  die Lieder 5, 7, 16 und 18
  
16.
+
I. Abtheilung.
neu:
+
Zum Lobe Gottes
Aus der Schöpfung [1798]  v. J. Haydn.
 
  
Zu dir, o Herr, blickt Alles auf,
+
1.
Um Speise fleht dich Alles an.
+
Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
Du öffnest deine Hand,
+
2.
Gesättigt werden sie.
+
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5) (Niemeyer)
 +
3.  
 +
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1) (Matthisson)
 +
4.  
 +
Der Herr ist Gott und keiner mehr (12) (Nach Kramer)
  
Du wendest ab dein Angesicht,
+
5.
Da bebet Alles und erstarrt.
+
Zuerst in:
Du nimmst den Odem weg,
+
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 236-237
In Staub zerfallen sie.
 
  
Den Odem hauchst du wieder aus,
 
Und neues Leben sproßt hervor;
 
Verjüngt ist die Gestalt
 
Der Erd' an Reiz und Kraft.
 
  
 +
'''Die Morgenröthe glühet'''
 +
Die Sonne ist erwacht,
 +
Mit leisem Fittig fliehet
 +
Der dunkle Flor der Nacht.
  
17.
+
Der du mit Wohlgefallen
Zuerst von:
+
Des Tages Licht gesandt,
Johann Baptist Rousseau,
+
Laß mich auch heute wallen
vertont von Carl Friedrich Zöllner
+
An deiner Vaterhand!
erschienen in:
 
Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz,
 
Freitag, den 13. Oktober 1826,
 
unter dem Titel
 
Gebet am Palm-Sonntage
 
  
Vater, der du bist die Liebe! Gott der Liebe, gieb uns Gold!
 
Aber nicht das Gold der Berge, dem die Welt Verehrung zollt;
 
Schenke uns das Gold der Treue, welches glänzt in Sonnenpracht,
 
Aus dem Spiegel des Gemüthes, aus des Herzens tiefstem Schacht! —
 
  
Gott des Lichtes, gieb uns Silber! nicht des Silbers, das man gräbt;
+
6.  
Rein, den Silberton der Seele, der sich leise hebt und bebt.
+
Du, dessen Allmacht Welten schuf (10) (Herklots)
Säub're sie von allen Schlacken, in der Tugend Kampf und Schmerz,
 
Bis sie, abgekühlt und leuchtend, frei sich schwinget himmelwärts! —
 
  
Gott des Mitleids, gieb uns Perlen! nicht, wie sie das Meer erzeugt:
 
Laß in uns're eig'ne Augen sie sich reihen hell und leicht;
 
Laß sie schimmern, wenn durch dich sich uns des Wohlthuns Glück gewährt;
 
Laß sie fließen, wenn der Wittwe Noth die Bruderpflicht beschwört. —
 
  
Gott der Demuth, gieb uns Kronen! aber keine, die das Haupt
+
7.
Stolz mit nicht'gem Glanz umstrahlen; — unsre Krone, dornumlaubt,
+
neu:
Drücke sich in uns're Schläfe, bis sich dort kein Puls mehr regt,
 
Bis nach wohlerkämpftem Siege der Vollendung Stunde schlägt.
 
  
Vater, der du bist die Liebe, sende uns der Liebe Trost!
+
'''Erhab'ner Meister, den die Sphären loben,'''
Nicht die flücht'ge ird'sche Wallung, die allein im Blute tos't;
+
Der über Sternen seinen Thron erhoben,
Laß durch Weisheit, Stärke, Schönheit, uns're Brust ihr Altar sein,
+
Und in die Tiefe seine Allmacht senkt.
Uns in heil'ger Bruderkette ihr die Welt zum Tempel weih'n.
+
Urquell des Lichts, der Weisheit und der Stärke,
 +
Der du so oft uns schon zu unserm Werke
 +
Gedeih'n und Muth und Freudigkeit geschenkt.
  
Comp.v. Gährich
+
Laß' nach dem höher'n Meisterrecht uns streben,
 +
Laß' uns als echte Maurer denken, sprechen, leben,
 +
Und unsre Kraft dem heil'gen Bunde weihn!
 +
Laß' bei des Hammers feierlichem Klange,
 +
Wie auf des Weltenlebens ernstem Gange,
 +
Der Pflicht uns eingedenk' und wachsam seyn!
  
 +
Enthülle selbst der Wahrheit heil'gen Schleier
 +
Johannes Jünger, wenn in stiller Feier
 +
Auf ihr Gebiet sein Geist sich forschend wagt!
 +
Laß, wie sein Herold, ritterlich ihn streiten,
 +
Um Weisheit, Schönheit, Starke zu verbreiten!
 +
Verleih' ihm Muth, und mach' ihn unverzagt!
 +
 +
Und laß' uns wirken, bis der Tag sich endet,
 +
Bis deine Huld den Friedensboten sendet,
 +
Der von der Arbeit einst zum Lohne ruft
 +
Und nur das Urtheil heiß geliebte Brüder:
 +
„Er war ein echter Maurer, treu und bieder!"
 +
Begleite unsern Staub zur öden Gruft.
  
18.
 
  
 +
8.
 +
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (6) (Herder)
 +
9.
 +
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (4)
 +
10.
 +
Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (14) (v. Nostiz u. Jänkendorff);
 +
''leicht verändert und ohne die 4. Strophe)''
 +
11.
 +
Herr! erfülle uns mit Weisheit (13) (Bürger)
 +
12.
 +
Herr, vor dessen Angesichte (9)
 +
13.
 +
Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
 +
14.
 +
Richter freigeschaffner Geister (7)
 +
15.
 +
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)
 +
 +
 +
16.
 
Zuerst in:
 
Zuerst in:
Solothurnisches Wochenblatt für 1823, 22-23;
+
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 248,
unter dem Titel: Mahnung
+
Auswahl von Freimaurer Liedern. Mit Melodien. 1818, 4-5,
Text: Christoph Christian Hohlfeldt („Harfenklänge“, 2. Aufl. 1836, 160)
+
mit der Angabe: Klipfel
Musik: Franz Abt 1819 [? – er  lebte von 1819-1885]
+
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 425, mit den Angaben:
 +
Mel. S. Böheims Auswahl etc Th. 1. Nr. 89
 +
Klipfel.
  
Mahnung
+
'''Vater! laß im Licht uns wandeln,'''
 +
Laß uns weis‘ und heilig [1817, 1818 und 1819: weise, heilig] seyn!
 +
Laß, [1818: Und] bis dieses Leben endet,
 +
Deiner Liebe ganz uns weihn!
  
Vergiß ihn nicht,
+
Vater! (1817 und 1819: Ew’ger!] gieb uns Kraft zur Tugend,
Dess‘ Wort die Welt bereitet,
+
Gieb [1817 und 1819: Schenk] uns Glauben, Zuversicht;
Der Sonnen schuf und Sterne um sie leitet;
+
Seg'n uns hier mit deinem Frieden,
Auch dir erglänzt in dunkler Nacht sein Licht.
+
Bis uns glänzt dein höh'res Licht!
Vergiß ihn nicht.
 
  
Vergiß dich nicht!
 
Hoch über jede Bürde
 
Erhebt den Geist Bewußtsein eig‘ner Würde,
 
D‘rum folge treu dem heil'gen Ruf der Pflicht.
 
Vergiß dich nicht!
 
  
Vergiß sie nicht,
+
17. Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen (17)
Die liebend dich umfangen
 
Und dir voran zur Heimath eingegangen;
 
Du siehst sie dort, wenn hier dein Auge bricht.
 
Vergiß sie nicht!
 
  
Vergiß es nicht!
 
Geweiht zu Gottes Bilde,
 
Erzieht er dich für himmlische Gefilde;
 
Ein reines Herz nur schaut sein Angesicht.
 
Vergiß es nicht!
 
  
Comp. v. [Peter Joseph von] Lindpaintner
+
18.
 +
Zuerst in:
 +
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 244
 +
 
 +
'''Wie freundlich strahlt ihr Sterne'''
 +
Durchs dunkle Blau der Nacht!
 +
Wie blinkt des Himmels Ferne,
 +
Von eurer goldnen Pracht.
 +
Ihr zieht, in heil'gem Ahnen,
 +
Auf unermeßnen Bahnen,
 +
Durch schwarzer Nächte Flor,
 +
Den Geist zu Gott empor.
  
19.
+
Als eures Schöpfers Zeugen,
Früher z. B. in:
+
Als Leuchten bessrer Welt,
Eisenachisches Neu-revitirt und beständiges Gesang-Buch. Achte Auflage, 1753, 96-97 (11 Strophen, mit der Angabe: B. Schmolk)
+
Heißt ihr die Zweifel schweigen,
Neu eingerichtetes Eisenachisches Gesangbuch. 1776, 289-290 (mit 11 Strophen und der Angabe: B. Schmolck)
+
Die Stolz für Weisheit hält.
 +
Anbetend blickt vom Staube,
 +
Zu euch empor, der Glaube.
 +
Ihm strahlt aus jedem Stern
 +
Die Macht und Huld des Herrn.
  
Hier wiedergegeben sind nur: 1., 2. und 7. Strophe
+
Vielleicht, daß Millionen
 +
Von Wesen unsrer Art,
 +
Dies Sterngewühl' bewohnen,
 +
Wird einst uns offenbart.
 +
Dann tönt aus Weltenheeren
 +
Die Harmonie der Sphären,
 +
In seel'ger Wesen Dank:
 +
Des Schöpfers Lobgesang.
 +
</poem>
  
Ergebung
 
  
Ich gebe mich in Gottes Willen,
 
Es sei ihm Alles heimgestellt,
 
Und so erwart' ich nur im Stillen,
 
Was seiner Schickung wohlgefällt.
 
Sein Wille soll mein Leitstern sein,
 
Nach diesem geh' ich aus und ein.
 
  
Ich kenne meines Gottes Willen,
+
In
Daß er nichts Böses wollen kann,
 
Will er sein Antlitz leicht verhüllen,
 
Und führt mich eine rauhe Bahn.
 
Doch macht er Alles wieder gut,
 
Wenn man nur seinen Willen thut.
 
  
Gieb mir nur Willen und Vollbringen,
+
=== Liederbuch für die Große Landes-Loge ===
Du Vater in der Ewigkeit,
+
'''der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857 (enthält 371 Lieder); desgleichen Zweite Auflage, Berlin: C: F. Weiß 1869'''
Und mache mich vor allen Dingen
+
<poem>
Durch deinen guten Geist bereit,
+
sind die Lieder erneut umgestellt
Daß meinem Herzen wohlgefällt,
+
4 Öieder wurden nicht übernommen:
Was mir dein Wille vorgestellt.
 
  
Comp. v. Ed. Tauwitz
+
1.  
 +
Allmächtger, den im Sphärenklange
 +
12.  
 +
Herr, vor dessen Angesichte
 +
13.  
 +
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 +
15.
 +
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt
  
 +
neu sind die Lieder 16-21
  
20.
 
Zuerst in:
 
Solothurnisches Wochenblatt. Samstag den 7 Januar 1826, 6-7 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
 
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
 
Christoph Christian Hohlfeldt. Harfenklänge. Zweite Auflage 1836, 287,
 
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
 
Wandle vor Gott! Gebet- und Andachtsbuch für fromme Christen. 1842, 103-104 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
 
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
 
  
 +
Die I. Abtheilung.
 +
Zum Lobe Gottes,
 +
enthält nun 21 Lieder.
  
Gottes Lieb' ist überall!
+
1. Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen (17);
 +
Comp. v. Schulz
 +
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (9)
 +
Ged. v. Schiller
 +
Comp. v. B. A. Weber
 +
3. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (2)
 +
Ged. v. A. H. Niemeyer
 +
Comp. v. Franz
 +
4. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (3)
 +
Ged. v. Matthisson
 +
Comp. v. Wessely
 +
5. Der Herr ist Gott und keiner mehr (4)
 +
Ged. nach Kramer
 +
Comp. v. Vogler
 +
6. Die Morgenröthe glühet (5)
 +
Comp. v. F. H. Himmel
 +
7. Du, dessen Allmacht Welten schuf (6)
 +
Ged. v. Herklots
 +
Comp. v. Gossee
 +
8. Erhab'ner Meister, den die Sphären loben (7)
 +
Comp. v. E. Grell
 +
9. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (8)
 +
Ged. v. Herder
 +
Comp. v. Hurka
 +
10. Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (10)
 +
Ged. v. Nostitz u. Jänkendorf
 +
Comp. v. C. D. Stegmann
 +
11. Herr! erfülle uns mit Weisheit (11)
 +
Ged. v. Bürger
 +
Comp. v. Joh. Schmidt
 +
12. Richter freigeschaff‘ner Geister (14)
 +
Ged. v. … 1778
 +
Comp. v. C. F. Rungenhagen
 +
13. Vater, laß im Licht uns wandeln (16)
 +
Nach der Melodie der österreichischen Volkshymne von J. Haydn
 +
14. Wie freundlich strahlt ihr Sterne (18)
 +
Comp. v. Wollank
  
Gottes Lieb' ist überall!
+
15. Die Flamme lodert, milder Schein
Sie läßt in des Himmels Höhen
+
Ged. v. Matthisson [1788]
Sonnen auf- und untergehen,
 
Sie umfaßt den Erdenball!
 
Gottes Lieb' ist überall!
 
Sie erglänzt im Morgenstrahle,
 
Schmückt die Blum' im Frühlingsthale,
 
Weckt das Lied der Nachtigall!
 
Gottes Lieb' ist überall!
 
  
Gottes Lieb' ist überall!
+
16.
In der Welten Sphärenklänge
+
neu:
Stimmt mit seinem Lobgesange
+
Aus der Schöpfung [1798]  v. J. Haydn.
Auch des Donners Wiederhall!
+
'''
[1826: In den Preisgesang der Sphäre
+
Zu dir, o Herr, blickt Alles auf,'''
Stimmen Erde, Luft und Meere,
+
Um Speise fleht dich Alles an.
Und des Donners Wiederhall,]
+
Du öffnest deine Hand,
Gottes Lieb' ist überall!
+
Gesättigt werden sie.
Weht um uns in milden Düften,
 
Trägt den Adler in den Lüften,
 
Sie bewacht des Sperlings Fall!
 
Gottes Lieb ist überall!
 
  
Comp, v. Lindpaintner.
+
Du wendest ab dein Angesicht,
 +
Da bebet Alles und erstarrt.
 +
Du nimmst den Odem weg,
 +
In Staub zerfallen sie.
  
 +
Den Odem hauchst du wieder aus,
 +
Und neues Leben sproßt hervor;
 +
Verjüngt ist die Gestalt
 +
Der Erd' an Reiz und Kraft.
  
21.
 
neu:
 
  
Preis, dir, Unendlicher,
+
17.
Der du in ewiger
+
Zuerst von:
Klarheit die Welten regierest!
+
Johann Baptist Rousseau,
Gieb unsrer Brüderschaft,
+
vertont von Carl Friedrich Zöllner
Würdig zu handeln, Kraft,
+
erschienen in:
Wenn du im Dunkeln sie führest!
+
Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz,
 +
Freitag, den 13. Oktober 1826,
 +
unter dem Titel
 +
Gebet am Palm-Sonntage
  
Du, den das Weltall preist,
+
'''Vater, der du bist die Liebe! Gott der Liebe, gieb uns Gold!'''
Send' uns, Gott, deinen Geist,
+
Aber nicht das Gold der Berge, dem die Welt Verehrung zollt;
Daß wir das Rechte nicht lassen,
+
Schenke uns das Gold der Treue, welches glänzt in Sonnenpracht,
Daß wir mit frohem Muth,
+
Aus dem Spiegel des Gemüthes, aus des Herzens tiefstem Schacht!
Streben zum höchsten Gut,
 
Mög' uns der Bös'wicht auch hassen!
 
  
Auf zu den Sternen blickt;
+
Gott des Lichtes, gieb uns Silber! nicht des Silbers, das man gräbt;
Wen banger Kummer drückt,
+
Rein, den Silberton der Seele, der sich leise hebt und bebt. —
Trost kann bei dir ihm nur werden!
+
Säub're sie von allen Schlacken, in der Tugend Kampf und Schmerz,
Faßt ihn auch wilder Schmerz,
+
Bis sie, abgekühlt und leuchtend, frei sich schwinget himmelwärts!
Doch trägt er frei sein Herz,
 
Wandelt, ein Gott schon auf Erden!
 
  
Vater der Menschen schau',
+
Gott des Mitleids, gieb uns Perlen! nicht, wie sie das Meer erzeugt:
Gnädig auf unsern Bau,
+
Laß in uns're eig'ne Augen sie sich reihen hell und leicht;
Den wir heut wieder beginnen!
+
Laß sie schimmern, wenn durch dich sich uns des Wohlthuns Glück gewährt;
Ewig steht ja dein Wort!
+
Laß sie fließen, wenn der Wittwe Noth die Bruderpflicht beschwört.
Wahrheit und Licht ist dort!
 
Irdische Güter zerrinnen.
 
</poem>
 
  
 +
Gott der Demuth, gieb uns Kronen! aber keine, die das Haupt
 +
Stolz mit nicht'gem Glanz umstrahlen; — unsre Krone, dornumlaubt,
 +
Drücke sich in uns're Schläfe, bis sich dort kein Puls mehr regt,
 +
Bis nach wohlerkämpftem Siege der Vollendung Stunde schlägt.
  
 +
Vater, der du bist die Liebe, sende uns der Liebe Trost!
 +
Nicht die flücht'ge ird'sche Wallung, die allein im Blute tos't;
 +
Laß durch Weisheit, Stärke, Schönheit, uns're Brust ihr Altar sein,
 +
Uns in heil'ger Bruderkette ihr die Welt zum Tempel weih'n.
  
==4. Teil: Andere Logen==
+
Comp.v. Gährich
  
Die
 
==Auswahl von Freimaurer-Liedern:==
 
mit Melodien. Stralsund 1818
 
<poem>
 
beginnt mit zwei Liedern „An Gott“:
 
  
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (Matthisson)
+
18.
2. Vater! Laß im Licht uns wandeln (Klipfel)
+
Zuerst in:
 +
Solothurnisches Wochenblatt für 1823, 22-23;
 +
unter dem Titel: Mahnung
 +
Text: Christoph Christian Hohlfeldt („Harfenklänge“, 2. Aufl. 1836, 160)
 +
Musik: Franz [Wilhelm] Abt 1819 [? – er  lebte von 1819-1885]
  
später (21-22) findet sich in der Rubrik „Am Stiftungsfeste“ folgendes Lied,
+
'''Mahnung
mit der Angabe: Uvermann
+
'''
 +
'''Vergiß ihn nicht,'''
 +
Dess‘ Wort die Welt bereitet,
 +
Der Sonnen schuf und Sterne um sie leitet;
 +
Auch dir erglänzt in dunkler Nacht sein Licht.
 +
Vergiß ihn nicht.
  
Dir, aller Welten Meister,
+
Vergiß dich nicht!
Ertöne Preisgesang!
+
Hoch über jede Bürde
Du Vater aller Geister
+
Erhebt den Geist Bewußtsein eig‘ner Würde,
Vernimm der Maurer Dank!
+
D‘rum folge treu dem heil'gen Ruf der Pflicht.
Vernimm ihn gern vom Fest-Altar
+
Vergiß dich nicht!
Für deine Huld, die mit uns war.
 
  
Schenk‘ fernerm Fleiß Gedeihen,
+
Vergiß sie nicht,
Zur Arbeit freud’ge Lust!
+
Die liebend dich umfangen
Der Menschheit uns zu weihen
+
Und dir voran zur Heimath eingegangen;
Erwecke stets die Brust!
+
Du siehst sie dort, wenn hier dein Auge bricht.
Ein immer warmes, reges Herz,
+
Vergiß sie nicht!
Erhalte uns für Brüder Schmerz!
+
 
 +
Vergiß es nicht!
 +
Geweiht zu Gottes Bilde,
 +
Erzieht er dich für himmlische Gefilde;
 +
Ein reines Herz nur schaut sein Angesicht.
 +
Vergiß es nicht!
  
Stets segne unser Streben
+
Comp. v.  [Peter Joseph von] Lindpaintner
Nach ew’ger Wahrheit Licht,
 
Und laß uns nicht erheben
 
Auf rauher Bahn der Pflicht!
 
Führ uns an deiner Vaterhand
 
Den Pilgerpfad durch’s Prüfungsland.
 
  
Und in der letzen Stunde
+
19.
Send‘ einen Genius
+
Früher z. B. in:
Der uns mit holdem Munde
+
Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113
Entbeut den Friedensgruß,
+
Eisenachisches Neu-revitirt und beständiges Gesang-Buch. Achte Auflage, 1753, 96-97 (11 Strophen, mit der Angabe: B. Schmolk)
Uns freundlich führt durch Nacht und Tod
+
Neu eingerichtetes Eisenachisches Gesangbuch. 1776, 289-290 (mit 11 Strophen und der Angabe: B. Schmolck)
Zu Lebens ew’gem Morgenroth.
 
  
 +
Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113
  
In der Rubrik „Zur Jubel-Feier“ findet sich folgendes Lied (60),
+
Hier wiedergegeben sind nur die 1., 2. und 5. Strophe
mit der Angabe: Flemming:
 
  
Festlich duften uns Blumengehänge!
+
'''Ergebung'''
Lieblich umrauschen uns Jubelgesänge!
 
Und in gedrängten Reih’n zogen die Brüder ein,
 
Zeugen des seltenen Festes zu sein.
 
  
Töne denn, froher Chor!
+
'''Ich gebe mich in Gottes Willen,'''
Tön‘ durch die Hallen!
+
Es sei ihm Alles heimgestellt,
Zu dir, o Herr! empor
+
Und so erwart' ich nur im Stillen,
Steig‘ unser Lallen!
+
Was seiner Schickung wohlgefällt.
Denn daß das Werk bestand,
+
Sein Wille soll mein Leitstern sein,
Danken wir Deiner Hand.
+
Nach diesem geh' ich aus und ein.
Schirme auch ferner das heilige Band!
 
</poem>
 
  
 +
Ich kenne meines Gottes Willen,
 +
Daß er nichts Böses wollen kann,
 +
Will er sein Antlitz leicht verhüllen,
 +
Und führt mich eine rauhe Bahn.
 +
Doch macht er Alles wieder gut,
 +
Wenn man nur seinen Willen thut.
  
 +
Gieb mir nur Willen und Vollbringen,
 +
Du Vater in der Ewigkeit,
 +
Und mache mich vor allen Dingen
 +
Durch deinen guten Geist bereit,
 +
Daß meinem Herzen wohlgefällt,
 +
Was mir dein Wille vorgestellt.
  
In
+
Comp. v. Ed. Tauwitz
===Maurerischer Blüthenkranz===
 
aus den Archiven teutscher Logen gesammelt von Franz Joseph Razen.
 
<poem>
 
finden sich an verstreuten Orden verschiedene Gebete und Lobpreisungen
 
  
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 54-57
 
Gebet.
 
  
Choralgesang.
+
20.
Allvater sende uns dein Licht
+
Zuerst in:
Das strahlend glänzt in jener Höhe,
+
Der Sammler. Ein Unterhaltungsblatt. Wien, Samstag, den 12. November 1825, 543,
Und wenn dein Mund sein Werde! spricht
+
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe, und mit der Angabe: Hohlfeldt
So wird uns fühlbar deine Nähe;
+
Solothurnisches Wochenblatt. Samstag den 7 Januar 1826, 6-7 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
Dass, wie vor deinem Angesicht,
+
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
Dein Wille nur auch hier geschehe,
+
Christoph Christian Hohlfeldt. Harfenklänge. Zweite Auflage 1836, 287,
Denn, nur wer dein ist, aus der Nacht
+
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
Zur Herrlichkeit des Lichts erwacht.
+
Wandle vor Gott! Gebet- und Andachtsbuch für fromme Christen. 1842, 103-104 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
 +
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
  
Chor.
 
Preis dem allwaltenden,
 
Leben gestaltenden
 
Urquell des Lichts.
 
Heil, seinem Strahle Heil!
 
Dem hell entzündeten
 
Froh uns verkündeten,
 
Festlich begründeten'
 
Lichte sey Heil!
 
Dreyfaches Heil!
 
  
Rezitativ.
+
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
Gegründet war ein freundlicher Altar,
 
Geweih't dem Licht durch treue Meister.
 
Schnell wuchs der arbeitsfrohen Brüder Schaar,
 
Doch wankte noch der schöne Bund der Geister
 
Und Nacht bedeckte Sonne , Mond und Sterne;
 
Der freye Blick erreichte nicht die Ferne.
 
  
Noch wankend war der Säule Schaft,
+
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
Gelähmt der Kette starke Kraft,
+
Sie läßt in des Himmels Höhen
Und innre Bangigkeit verhüllte
+
Sonnen auf- und untergehen,
Der Zukunft Schönheit dem Gesicht;
+
Sie umfaßt den Erdenball!
Doch Lieb' und Brudertreu' erfüllte
+
Gottes Lieb' ist überall!
Der Hoffnung Bild — und es ward Licht.
+
Sie erglänzt im Morgenstrahle,
 +
Schmückt die Blum' im Frühlingsthale,
 +
Weckt das Lied der Nachtigall!
 +
Gottes Lieb' ist überall!
  
Fünfstimmiger Gesang.
+
Gottes Lieb' ist überall!
Das Werk prangt in der Schönheit Glanze,
+
In der Welten Sphärenklänge
Die Stärke strahlt im Siegerkranze
+
Stimmt mit seinem Lobgesange
Und führt die Weisheit jubelnd ein.
+
Auch des Donners Wiederhall!
Was treue Eintracht hier begründet
+
[1826: In den Preisgesang der Sphäre
Wird heute froh der Welt verkündet,
+
Stimmen Erde, Luft und Meere,
Und froh versammelt' sich zum Feste,
+
Und des Donners Wiederhall,]
Die Schaar der uns so lieben Gäste,
+
Gottes Lieb' ist überall!
Um sich des Lichts mit uns zu freu'n
+
Weht um uns in milden Düften,
 +
Trägt den Adler in den Lüften,
 +
Sie bewacht des Sperlings Fall!
 +
Gottes Lieb ist überall!
  
1ter Chor.
+
Comp, v. Lindpaintner.
Dank't dem Herrn der Erden,
 
Der den rohen Stein,
 
Dass wir uns erfreu'n,
 
Liess zum Tempel werden,
 
Und der aus der Geister Land
 
Liebend uns sein Licht gesandt.
 
  
2ter Chor.
 
Dankt ihm, er gab Stärke,
 
Gab der Weisheit Muth,
 
Und das höchste Gut,
 
Schönheit unserm Werke;
 
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm
 
Glänze dieses Heiligthum
 
  
Allgemeiner Chorgesang.
+
21.
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm,
+
neu:
Glänze dieses Heiligthum.
 
  
Wechselgesang.
+
'''Preis, dir, Unendlicher,'''
 +
Der du in ewiger
 +
Klarheit die Welten regierest!
 +
Gieb unsrer Brüderschaft,
 +
Würdig zu handeln, Kraft,
 +
Wenn du im Dunkeln sie führest!
  
1te Stimme.
+
Du, den das Weltall preist,
So trete an der Weisheit Hand
+
Send' uns, Gott, deinen Geist,
Die Liebe ein, in unserm Kreise,
+
Daß wir das Rechte nicht lassen,
Denn sie allein macht stark und .weise
+
Daß wir mit frohem Muth,
Sie ist der Geister Zauberband.
+
Streben zum höchsten Gut,
Nur sie soll unsern Bau verschönen
+
Mög' uns der Bös'wicht auch hassen!
Und unser Werk mit Palmen krönen.
 
  
2te Stimme.
+
Auf zu den Sternen blickt;
Sie wirket in des Maurers Brust
+
Wen banger Kummer drückt,
Wohlthätigkeit und Dank und Milde,
+
Trost kann bei dir ihm nur werden!
Und seines Ziels in Gottes Bilde
+
Faßt ihn auch wilder Schmerz,
Wird er sich nur durch sie bewusst.
+
Doch trägt er frei sein Herz,
Durch sie ist er zum Licht gedrungen,
+
Wandelt, ein Gott schon auf Erden!
Durch sie hält er die Welt umschlungen.
 
  
3te Stimme.
+
Vater der Menschen schau',
Der Liebe Schwester, Eintracht, sey
+
Gnädig auf unsern Bau,
Des Tempels köstlichstes Geschmeide.
+
Den wir heut wieder beginnen!
Dir folgt das Himmelskind die Freude
+
Ewig steht ja dein Wort!
Und ruft die Genien herbey,
+
Wahrheit und Licht ist dort!
Die in das Heiligthum uns führen
+
Irdische Güter zerrinnen.
Wo Gottes Allmacht wir berühren.
+
</poem>
  
Schlussgebeth.
+
== 4. Teil: Andere Logen ==
  
Drey Stimmen.
+
Die
Beschirme stets durch Deine Macht
+
=== Auswahl von Freimaurer-Liedern: ===
Allvater, diese heil'gen Hallen,
+
'''mit Melodien. Stralsund 1818'''
Lass nimmer unsern Bau zerfallen
+
<poem>
Und schütz' uns vor Gewalt und Nacht.
+
beginnt mit zwei Liedern „An Gott“:
Dass noch der Nachwelt spät'ste Tage
 
Den Ruhm von deinem Tempel trage.
 
  
Allgemeiner Schlusschor.
+
1.  
Danket dem Meister der Erden
+
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (Matthisson -- Wessely)
Danket dem Schöpfer der Macht,
+
2.  
Dass, aus dem Dunkel der Nacht,
+
Vater! Laß im Licht uns wandeln (Klipfel)
Er diesen Tempel liess werden
 
Weihet zum Danke und Ruhm
 
Dem Höchsten dies Heiligthum.
 
  
 +
später (21-22) findet sich in der Rubrik „Am Stiftungsfeste“ folgendes Lied,
 +
mit der Angabe: Uvermann
  
 +
'''Dir, aller Welten Meister,'''
 +
Ertöne Preisgesang!
 +
Du Vater aller Geister
 +
Vernimm der Maurer Dank!
 +
Vernimm ihn gern vom Fest-Altar
 +
Für deine Huld, die mit uns war.
  
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 254
+
Schenk‘ fernerm Fleiß Gedeihen,
Beym Schluss der Loge
+
Zur Arbeit freud’ge Lust!
Nach Zwings Melodie: Wohlthätigkeit
+
Der Menschheit uns zu weihen
 +
Erwecke stets die Brust!
 +
Ein immer warmes, reges Herz,
 +
Erhalte uns für Brüder Schmerz!
 +
 
 +
Stets segne unser Streben
 +
Nach ew’ger Wahrheit Licht,
 +
Und laß uns nicht erheben
 +
Auf rauher Bahn der Pflicht!
 +
Führ uns an deiner Vaterhand
 +
Den Pilgerpfad durch’s Prüfungsland.
  
O Seligkeit!
+
Und in der letzen Stunde
Der ganze Himmel schaut
+
Send‘ einen Genius
Auf dieses Werk in Liebe auferbau't,
+
Der uns mit holdem Munde
Dich preisen wir, o Vater in der Zeit,
+
Entbeut den Friedensgruß,
Wie einst am Thron
+
Uns freundlich führt durch Nacht und Tod
In deiner Herrlichkeit.
+
Zu Lebens ew’gem Morgenroth.
  
Chor.
 
Lob, Ehr und Preis,
 
Dem Vater in der Zeit,
 
Wie einst am Thron
 
In seiner Herrlichkeit.
 
  
 +
In der Rubrik „Zur Jubel-Feier“ findet sich folgendes Lied (60),
 +
mit der Angabedes Komponisten: Flemming:
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 7-8
+
Auch in:
1. Das Gebet
+
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 62-64,
 +
mit der Angabe: Eck,
 +
1857 und 1869, 191-192,
 +
mit der Angabe: Ged. v. Eck. – Comp. v. C. Hennig.
  
In Einem Glauben,
 
Einer Liebe kühnem Wagen,
 
Kann nur der Menschheit
 
Reichster Segensmorgen tagen!'
 
  
Der Morgen tagt! gerührt, voll hoher Ahndungswonne
+
'''Festlich duften [1832: umduften] uns Blumengehänge!'''
Erhebt zu Dir eich Deiner Kinder Blick;
+
Lieblich umrauschen uns Jubelgesänge!
Allwalter, Du gebotst den Aufgang Deiner Sonne,
+
Und in gedrängten Reih’n zogen die Brüder ein,
Und finstrer Aberglaube floh zurück.
+
Zeugen des seltenen Festes zu sein.
Und Glaubenshaß, Verfolgungssucht und Brüder morden
 
Zerstörte Deiner Sonne Feuerglanz;
 
Doch Liebe schufst Du in der Menschheit großem Orden,
 
Und Liebe — sie gebar die Toleranz!
 
  
Was Du durch Deinen Sohn der Menschheit hast gespendet,
+
Töne denn, froher Chor!
Die für den Duldungsgeist verschlossen, blieb,
+
Tön‘ durch die Hallen!
Es ist uns Heiligthum; wir sind nicht mehr geblendet
+
Zu dir, o Herr! empor
Von Trennungssucht, die zu Verbrechen trieb.
+
Steig‘ unser Lallen!
Der Bruder steht nicht mehr allein auf irrem Wege,
+
Denn daß das Werk bestand,
Bekämpft von Laster, Hochgefahr und Noth;
+
Danken wir Deiner Hand.
Nein! brüderlich reicht ihm durch alle Schicksalsschläge
+
Schirme auch ferner das heilige Band!
Die Hand ein Freund im Leben und im Tod.
 
  
Und hier im Tempel, wo mit heiligen Gefühlen
 
Wir treu vereint um Deinen Segen flehn,
 
Wo rastlos thätig wir nur Menschenwohl bezielen,
 
Laß, Vater, nie die Liebe untergehn!
 
Schau gnädig denn herab von Deinem hohen Sitze,
 
Allgütiger, auf diese Dreizahl hin;
 
Erleuchte sie, daß sie der ganzen Menschheit nütze
 
Durch Wort und That für hohen Duldungssinn;
 
  
Daß sie des Spötters freche Zweifel muthig ferne
+
''1832 mit drei zusätzlichen Strophen:
Und Licht verbreite in dem Pilgerland;
+
''
Daß sie den frommen Glauben hebe zu dem Sterne,
+
* Die eingeklammerte Lesart gilt für den Fall, daß die Anrede an mehrere, im Bilde vergegenwärtigte, verstorbene Meister gerichtet wird.
Der einst zu Bethlehem am Himmel stand.
 
Verleih ihr Kraft, daß sie die Heerde treu und bieder
 
Zur Liebe führe und zum Weg der Pflicht;
 
Laß stets ihr Wahlspruch seyn: Die Menschen sind Euch Brüder;
 
Drum liebet sie und haßt die Brüder nicht!
 
  
Laß diese Priester Dir, auf die wir hoffend schauen,
 
In allen Christenherzen heiße Dankaltäre bauen!
 
  
 +
Wie strahlt voll Huld dein Blick,
 +
(Seht! wie voll Huld der Blick)
 +
Seliger Meister!
 +
Du segnest (Sie segnen) unser Glück
 +
Im Reich' der Geister!
 +
Drum werd' mit (Mit Lieb' und) Innigkeit
 +
Auch dir, Verklärter! heut'
 +
(Werde auch ihnen heut')
 +
Dankbarer Herzen Erinn'rung geweiht!
  
 +
Trennt gleich das Land der Ruh.
 +
Dich (Sie) von dem Bunde,
 +
Ruft doch dein (ihr) Bild uns zu
 +
In dieser Stunde:
 +
„Wo freier Sinn sich regt,
 +
Das Herz für Tugend schlägt,
 +
Da werden göttliche Keime gepflegt."
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 29-32
+
„Nähret auch ferner treu
Die Gottesverehrung des Freimaurers
+
Heilige Triebe!
von Reinig [= Reuning]
+
Und eure Stärke sei
 +
Eintracht und Liebe!
 +
Daß, wenn euch Nacht umfängt,
 +
Tod euch von hinnen drängt,
 +
Freundlich die Nachwelt noch eurer gedenkt!"
  
Bereits in:
+
</poem>
Georg Wedekind: Baustücke, ein Lesebuch für Freimaurer. Erste Sammlung, Gießen: Heyer 1820, 261-264
 
dazu Choral-Musik, komponiert von Kapellmeister Wagner
 
  
Wesen, wie nenn' ich Dich,
 
Dem ich so ganz und so innig gehöre,
 
Das ich in Liebe und Demuth verehre,
 
Wesen der Wesen, wie nenn' ich Dich,
 
Daß ich begreife Dich?
 
  
Daß ich erblicke Dich,
 
Licht in dem Lichte und Urquell der Wahrheit,
 
Daß ich Dich schaue in völliger Klarheit;
 
Erster und Lezter, wie ruf‘ ich Dich,
 
Daß ich auch finde Dich?
 
  
Daß ich auch finde Dich,
+
In
Nicht bloß in jenen unendlichen Fernen,
 
Nicht bloß im Heere von Sonnen und Sternen,
 
Daß ich auch nahe empfinde Dich,
 
Gott! und verehre Dich?
 
  
Gott, ja, ich fühle Dich
+
=== Maurerischer Blüthenkranz ===
Nahe im kindlichen frommen Gemüthe,
+
'''aus den Archiven teutscher Logen gesammelt von Franz Joseph Razen.'''
Nahe im lieblichen Dufte der Blüthe;
+
<poem>
Überall bist Du so nah' um mich,
+
finden sich an verstreuten Orden verschiedene Gebete und Lobpreisungen
Gott, ja, ich fühle Dich!
 
  
Gott, ja, ich fühle Dich
+
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 54-57
Segnend im Lüftchen und segnend im Sturme,
+
'''Gebet.'''
Groß in den Sonnen und groß in dem Wurme;
 
Überall ahnd' und verehr' ich Dich,
 
Vater, und preise Dich!
 
  
Vater, so nenn' ich Dich,
+
Choralgesang.
Nenne Dich so mit dem heiligsten Rechte:
+
'''Allvater sende uns dein Licht'''
Bin ja Dein Kind und von Deinem Geschlechte.
+
Das strahlend glänzt in jener Höhe,
Mächtig erhebt der Gedanke mich:
+
Und wenn dein Mund sein Werde! spricht
Gott, nur in Dir bin ich!
+
So wird uns fühlbar deine Nähe;
 +
Dass, wie vor deinem Angesicht,
 +
Dein Wille nur auch hier geschehe,
 +
Denn, nur wer dein ist, aus der Nacht
 +
Zur Herrlichkeit des Lichts erwacht.
  
Gott, nur in Dir bin ich;
+
Chor.
In Dir und durch Dich, Du Schöpfer und Meister,
+
Preis dem allwaltenden,
Leb' ich und web' ich im Reiche der Geister,
+
Leben gestaltenden
Glied einer Körperwelt selbst bin ich
+
Urquell des Lichts.
In Dir und nur durch Dich.
+
Heil, seinem Strahle Heil!
 +
Dem hell entzündeten
 +
Froh uns verkündeten,
 +
Festlich begründeten'
 +
Lichte sey Heil!
 +
Dreyfaches Heil!
  
Weisheit, erleuchte mich,
+
Rezitativ.
Daß ich die Wunder der Herrlichkeit schaue,
+
Gegründet war ein freundlicher Altar,
Dich nur erblicke und Dir auch vertraue,
+
Geweih't dem Licht durch treue Meister.
Ewige Weisheit, erleuchte mich,
+
Schnell wuchs der arbeitsfrohen Brüder Schaar,
Daß ich begreife Dich!
+
Doch wankte noch der schöne Bund der Geister
 +
Und Nacht bedeckte Sonne , Mond und Sterne;
 +
Der freye Blick erreichte nicht die Ferne.
  
Liebe, erwärme mich,
+
Noch wankend war der Säule Schaft,
Laß mich der Menschheit in Liebe gehören,
+
Gelähmt der Kette starke Kraft,
Innig im Menschen den Bruder verehren;
+
Und innre Bangigkeit verhüllte
Ewige Liebe, erwärme mich,
+
Der Zukunft Schönheit dem Gesicht;
Daß ich umfasse Dich!
+
Doch Lieb' und Brudertreu' erfüllte
 +
Der Hoffnung Bild — und es ward Licht.
  
Liebend umfasse Dich,
+
Fünfstimmiger Gesang.
Selbst in dem Thierchen, selbst in der Pflanze.
+
Das Werk prangt in der Schönheit Glanze,
Bist Du nicht selber das All und das Ganze?
+
Die Stärke strahlt im Siegerkranze
Alles in Allem, ich liebe Dich
+
Und führt die Weisheit jubelnd ein.
Innig, und ehre Dich.
+
Was treue Eintracht hier begründet
 +
Wird heute froh der Welt verkündet,
 +
Und froh versammelt' sich zum Feste,
 +
Die Schaar der uns so lieben Gäste,
 +
Um sich des Lichts mit uns zu freu'n
  
Wahrheit, durchglühe mich,
+
1ter Chor.
Daß ich Verfolgung und Tod selbst nicht achte,
+
Dank't dem Herrn der Erden,
Schätze und Würden als Tand nur verachte,
+
Der den rohen Stein,
Sollt' ich, o Ew'ge, verleugnen Dich,
+
Dass wir uns erfreu'n,
Und so entwürd'gen mich?
+
Liess zum Tempel werden,
 +
Und der aus der Geister Land
 +
Liebend uns sein Licht gesandt.
  
Hoffnung belebe mich,
+
2ter Chor.
Laß mich im Geiste die Erndte erblicken,
+
Dankt ihm, er gab Stärke,
Ahndend schon fühlen ein sel'ges Entzücken,
+
Gab der Weisheit Muth,
Wenn ich in Liebe verehrte Dich,
+
Und das höchste Gut,
Gott, und Natur auch Dich!
+
Schönheit unserm Werke;
 +
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm
 +
Glänze dieses Heiligthum
  
 +
Allgemeiner Chorgesang.
 +
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm,
 +
Glänze dieses Heiligthum.
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 138
+
Wechselgesang.
Güte und Weisheit Gottes
 
5815
 
  
Ja, Gott ist gut, wie könnt' ich zagen?
+
1te Stimme.
Wie könnt' ich murren gegen ihn?
+
So trete an der Weisheit Hand
Wie gegen seine. Führung klagen,
+
Die Liebe ein, in unserm Kreise,
Wenn sie mir rauh und dornicht schien?
+
Denn sie allein macht stark und .weise
Seh' ich am Ziel dereinst zurück,
+
Sie ist der Geister Zauberband.
So war's der Pfad zu meinem Glück!
+
Nur sie soll unsern Bau verschönen
 +
Und unser Werk mit Palmen krönen.
  
Ja, oft führst du auf dunklem Wege,
+
2te Stimme.
O Gott, mich hin zur Bahn der Pflicht.
+
Sie wirket in des Maurers Brust
Drum, treffen mich des Schicksals Schläge,
+
Wohlthätigkeit und Dank und Milde,
Dann, guter Vater, murr' ich nicht;
+
Und seines Ziels in Gottes Bilde
Dann denk' ich: dieß hat Gott gethan,
+
Wird er sich nur durch sie bewusst.
Und gut ist meines Gottes Plan!
+
Durch sie ist er zum Licht gedrungen,
 +
Durch sie hält er die Welt umschlungen.
 +
 
 +
3te Stimme.
 +
Der Liebe Schwester, Eintracht, sey
 +
Des Tempels köstlichstes Geschmeide.
 +
Dir folgt das Himmelskind die Freude
 +
Und ruft die Genien herbey,  
 +
Die in das Heiligthum uns führen
 +
Wo Gottes Allmacht wir berühren.
 +
 
 +
Schlussgebeth.
  
 +
Drey Stimmen.
 +
Beschirme stets durch Deine Macht
 +
Allvater, diese heil'gen Hallen,
 +
Lass nimmer unsern Bau zerfallen
 +
Und schütz' uns vor Gewalt und Nacht.
 +
Dass noch der Nachwelt spät'ste Tage
 +
Den Ruhm von deinem Tempel trage.
  
 +
Allgemeiner Schlusschor.
 +
Danket dem Meister der Erden
 +
Danket dem Schöpfer der Macht,
 +
Dass, aus dem Dunkel der Nacht,
 +
Er diesen Tempel liess werden
 +
Weihet zum Danke und Ruhm
 +
Dem Höchsten dies Heiligthum.
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 152-156
 
Maurergebet in der freien Natur
 
5817
 
  
Du großes Wesen, Gott!
 
Den Alles laut erhebet,
 
Was durch Dein Allmachtswort
 
Auf dieser Erde lebet;
 
Dich preis't, was durch Dich ist,
 
Durch Dich sein Daseyn fühlt,
 
Der Mensch, so wie der Wurm,
 
Der tief im Staube wühlt!
 
  
Erhebe Dich, mein Geist,
+
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 254
Damit ich Dank Dem lalle,
+
'''Beym Schluss der Loge'''
Durch dessen Ruf ich ward,
+
Nach Zwings Melodie: Wohlthätigkeit
Und noch hienieden walle;
+
 
O, allvollkommner Gott,
+
'''O Seligkeit!'''
O Gott voll Majestät,
+
Der ganze Himmel schaut
Erhöre Du mein Lied,
+
Auf dieses Werk in Liebe auferbau't,
Mein schwaches Dankgebet!
+
Dich preisen wir, o Vater in der Zeit,
 +
Wie einst am Thron
 +
In deiner Herrlichkeit.
  
Du bist und warst schon längst
+
Chor.
Vor Millionen Jahren,
+
Lob, Ehr und Preis,
Du warst, eh Etwas war,
+
Dem Vater in der Zeit,
Eh Deine Welten waren,
+
Wie einst am Thron
Eh Sonnen noch geglänzt
+
In seiner Herrlichkeit.
Mit mildem Strahlenschein,
 
Und Du, o Ewger, hörst
 
Auch nimmer auf, zu seyn.
 
  
Jahrhunderte vergehn
 
Gleich Wogen, die zerrinnen,
 
Jahrtausende entfliehn
 
Und andere beginnen;
 
Du bleibest, wie Du bist,
 
O Gott von Ewigkeit!
 
Vernimm den Preis, den Dir
 
Mein Herz voll Andacht weiht!
 
  
Es drehen Welten sich,
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 7-8
Es flammen Sternenheere,
+
'''1. Das Gebet'''
Es grünet Wald und Flur
 
Allein zu Deiner Ehre!
 
Erhebt und preiset Ihn,
 
Ihn, dessen Allmachtsruf
 
Euch einst ins Leben rief;
 
Dankt Ihm, der einst Euch schuf!
 
  
Dir danken, daß sie sind,
+
:'''In Einem Glauben,'''
All' jene Millionen,
+
:Einer Liebe kühnem Wagen,
Die hier noch sind und dort
+
:Kann nur der Menschheit
In jenen Höhen wohnen;
+
:Reichster Segensmorgen tagen!'
Es preiset Dich, was lebt,
 
Es danket Dir, was ist,
 
Daß Du, Allmächtiger,
 
Der große Schöpfer bist.
 
  
Du willst, es tobt ein Sturm;
+
Der Morgen tagt! gerührt, voll hoher Ahndungswonne
Du willst, und Weste wehen;
+
Erhebt zu Dir eich Deiner Kinder Blick;
O, Deine weise Macht
+
Allwalter, Du gebotst den Aufgang Deiner Sonne,
Kann nie der Mensch erspähen.
+
Und finstrer Aberglaube floh zurück.
Du sprichst, und Tausende
+
Und Glaubenshaß, Verfolgungssucht und Brüder morden
Beginnen ihren Lauf;
+
Zerstörte Deiner Sonne Feuerglanz;
Du sprichst, schon hören sie
+
Doch Liebe schufst Du in der Menschheit großem Orden,
Zu leben wieder auf!
+
Und Liebe — sie gebar die Toleranz!
  
Irr' ich auf Dein Gebot
+
Was Du durch Deinen Sohn der Menschheit hast gespendet,
In düstern Labyrinthen,
+
Die für den Duldungsgeist verschlossen, blieb,
So lehrest Du mich bald
+
Es ist uns Heiligthum; wir sind nicht mehr geblendet
Den schönsten Ausweg finden.
+
Von Trennungssucht, die zu Verbrechen trieb.
Allvater, blick' ich hin
+
Der Bruder steht nicht mehr allein auf irrem Wege,
Auf Deinen großen Plan,
+
Bekämpft von Laster, Hochgefahr und Noth;
So staun' ich Dich, o Gott,
+
Nein! brüderlich reicht ihm durch alle Schicksalsschläge
Du Gott der Weisheit, an!
+
Die Hand ein Freund im Leben und im Tod.
  
Du bist mir Schutz und Trost,
+
Und hier im Tempel, wo mit heiligen Gefühlen
Bist mir ein guter Vater,
+
Wir treu vereint um Deinen Segen flehn,
Bist meine Zuflucht stets,
+
Wo rastlos thätig wir nur Menschenwohl bezielen,
Und stets mein weiser Rather;
+
Laß, Vater, nie die Liebe untergehn!
Mich führet Deine Hand
+
Schau gnädig denn herab von Deinem hohen Sitze,
So väterlich allhier,
+
Allgütiger, auf diese Dreizahl hin;
Vernimm aus meinem Mund
+
Erleuchte sie, daß sie der ganzen Menschheit nütze
Den lauten Dank dafür!
+
Durch Wort und That für hohen Duldungssinn;
  
Wie oft verzeihest Du,
+
Daß sie des Spötters freche Zweifel muthig ferne
Wenn ich ans Schwachheit fehle,
+
Und Licht verbreite in dem Pilgerland;
Nicht immer Dein Gebot
+
Daß sie den frommen Glauben hebe zu dem Sterne,
Zu meiner Richtschnur wähle!
+
Der einst zu Bethlehem am Himmel stand.
Du leitest mich im Glück,
+
Verleih ihr Kraft, daß sie die Heerde treu und bieder
Du tröstest mich im Schmerz,
+
Zur Liebe führe und zum Weg der Pflicht;
Wie danket Dir genug
+
Laß stets ihr Wahlspruch seyn: Die Menschen sind Euch Brüder;
Mein Dir ergebnes Herz?
+
Drum liebet sie und haßt die Brüder nicht!
  
Du schirmtest mich bisher
+
Laß diese Priester Dir, auf die wir hoffend schauen,
Mit Vaterhuld hienieden,
+
In allen Christenherzen heiße Dankaltäre bauen!
Du gabst mir wahre Ruh
 
Und wahren Seelenfrieden.
 
O, wende nie von mir
 
Dein wachend Antlitz ab,
 
Mich schütze Deine Hand
 
Bis an mein kühles Grab!
 
  
So oft ich auf der Bahn
 
Der heilgen Tugend wanke,
 
So halte mich zurück
 
Vom Laster der Gedanke,
 
Daß, was der Frevler auch
 
Zu bergen sich bemüht,
 
Daß dieß, Allwissender,
 
Dein forschend Auge sieht
 
 
Gib mir ein reines Herz,
 
Entfernt von niedern Ränken,
 
Und lehre Du mich stets,
 
So lang ich bin, bedenken,
 
Daß Dir, gerechter Gott,
 
Nur Tugend wohlgefällt,
 
Daß Du das Laster strafst
 
Dereinst in jener Welt.
 
  
Ja, leite Du mich hin
 
Durch dieses Erdenleben,
 
Dem schwarzen Laster feind,
 
Der Tugend stets ergeben;
 
Dann blick' ich ohne Furcht
 
Dem Tod ins Angesicht,
 
Wann einst am Ziel der Bahn
 
Mein sterbend Auge bricht!
 
  
 +
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 29-32
 +
'''Die Gottesverehrung des Freimaurers'''
 +
von Reinig [= Reuning]
  
 +
Bereits in:
 +
Georg Wedekind: Baustücke, ein Lesebuch für Freimaurer. Erste Sammlung, Gießen: Heyer 1820, 261-264
 +
dazu Choral-Musik, komponiert von Kapellmeister Wagener
 +
Die Weihe der Andacht. Kempten 1843, 286-287 (ohne die zweitletzte Strophe),
 +
unter dem Titel: Lobpreisungen Gottes
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 178-179
 
Gebet
 
  
„Vater des Lichts! Sieh in dieser Feierstunde gnädig auf uns herab;
+
'''Wesen, wie nenn' ich Dich,'''
prüfe Herz und Nieren in uns Allen, die wir hier versammelt sind,
+
Dem ich so ganz und so innig gehöre,
zu Deiner Ehre einen sichtbaren Tempel zu gründen,
+
Das ich in Liebe und Demuth verehre,
wie wir in unseren Herzen eine unsichtbare Stätte
+
Wesen der Wesen, wie nenn' ich Dich,
Deiner Verehrung bewahren.
+
Daß ich begreife Dich?
  
Wie Du der Erde das allbelebende Licht der Sonne verliehen hast,
+
Daß ich erblicke Dich,
so laß, Allgütiger, auf uns Alle und in uns Alle
+
Licht in dem Lichte und Urquell der Wahrheit,
das göttliche Licht der Erkenntniß und Wahrheit segenreich niederströmen,
+
Daß ich Dich schaue in völliger Klarheit;
daß wir durch rastlose und strenge Selbstprüfung
+
Erster und Lezter, wie ruf‘ ich Dich,
uns selbst erkennen mit unseren Kräften und Gebrechen
+
Daß ich auch finde Dich?
daß wir in sittlicher Freiheit uns gegenseitig immer mehr und mehr veredeln;
 
daß wir in Glauben, Hoffnung und Liebe beginnen und enden,
 
und dadurch der sichtbare Tempelbau
 
im schönsten Einklang stehe mit unserer Herzensreinheit und Frömmigkeit.
 
Dazu verleih, Allwalter, uns Deinen Vatersegen.
 
Amen!"
 
</poem>
 
  
 +
Daß ich auch finde Dich,
 +
Nicht bloß in jenen unendlichen Fernen,
 +
Nicht bloß im Heere von Sonnen und Sternen,
 +
Daß ich auch nahe empfinde Dich,
 +
Gott! und verehre Dich?
  
 +
Gott, ja, ich fühle Dich
 +
Nahe im kindlichen frommen Gemüthe,
 +
Nahe im lieblichen Dufte der Blüthe;
 +
Überall bist Du so nah' um mich,
 +
Gott, ja, ich fühle Dich!
  
===Lieder zum Gebrauch===
+
Gott, ja, ich fühle Dich
der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 3-21
+
Segnend im Lüftchen und segnend im Sturme,
<poem>
+
Groß in den Sonnen und groß in dem Wurme;
eröffnet mit einem langen Gebet, das zuerst erschien in:
+
Überall ahnd' und verehr' ich Dich,
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Zweiter Band, 1821, 50-53
+
Vater, und preise Dich!
 
 
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
 
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers,
 
Auswahl maurerischer Gesänge, 1812
 
  
 +
Vater, so nenn' ich Dich,
 +
Nenne Dich so mit dem heiligsten Rechte:
 +
Bin ja Dein Kind und von Deinem Geschlechte.
 +
Mächtig erhebt der Gedanke mich:
 +
Gott, nur in Dir bin ich!
  
Es folgen:
+
Gott, nur in Dir bin ich;
9 Lob- und Danklieder: An Gott
+
In Dir und durch Dich, Du Schöpfer und Meister,
1 Lob- und Danklied: An die Sonne
+
Leb' ich und web' ich im Reiche der Geister,
1 Lob- und Danklied: An die Schönheit
+
Glied einer Körperwelt selbst bin ich
 +
In Dir und nur durch Dich.
  
 +
Weisheit, erleuchte mich,
 +
Daß ich die Wunder der Herrlichkeit schaue,
 +
Dich nur erblicke und Dir auch vertraue,
 +
Ewige Weisheit, erleuchte mich,
 +
Daß ich begreife Dich!
  
1. Vater unser, der Du bist im Himmel
+
Liebe, erwärme mich,
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
+
Laß mich der Menschheit in Liebe gehören,
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
+
Innig im Menschen den Bruder verehren;
 +
Ewige Liebe, erwärme mich,
 +
Daß ich umfasse Dich!
  
2. Großer Meister und Erhalter
+
Liebend umfasse Dich,
 
+
Selbst in dem Thierchen, selbst in der Pflanze.
3.
+
Bist Du nicht selber das All und das Ganze?
Zuerst in:
+
Alles in Allem, ich liebe Dich
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 165
+
Innig, und ehre Dich.
  
Laßt laut des Meisters Lob erschallen,
+
Wahrheit, durchglühe mich,
Der diese schöne Welt gebaut,
+
Daß ich Verfolgung und Tod selbst nicht achte,
Und jetzt mit heiligem Gefallen
+
Schätze und Würden als Tand nur verachte,
Herab auf unsre Arbeit schaut.
+
Sollt' ich, o Ew'ge, verleugnen Dich,
Laßt uns die Liebe nicht vergessen,
+
Und so entwürd'gen mich?
Mit der Er Jeglichem sein Theil
 
Von Lebensfreuden zugemessen,
 
Still wirkend für sein wahres Heil.
 
  
Zwar wechselt Freude mit Beschwerde,
+
Hoffnung belebe mich,
Und Fröhlichkeit mit Kummer ab;
+
Laß mich im Geiste die Erndte erblicken,
Dies ist das Schicksal dieser Erde,
+
Ahndend schon fühlen ein sel'ges Entzücken,
Doch seine Macht begrenzt das Grab.
+
Wenn ich in Liebe verehrte Dich,
Wir hoffen auf beglückte Stätte,
+
Gott, und Natur auch Dich!
Wo keine Sorge uns beschleicht,
 
Und hoher Freuden Blumenkette
 
Durch alle Ewigkeiten reicht.
 
  
Laßt uns mit dankerfüllten Blicken,
 
Als Gaben, welche Gott verliehn,
 
Die Blumen des Vergnügens pflücken,
 
Die hier auf unserm Pfade blühn.
 
Den Weisen labt das Blut der Reben,
 
Der Freundschaft Scherz, der Liebe Kuß,
 
Doch ehret er, was Gott gegeben,
 
Durch dankbar mäßigen Genuß!
 
  
Eine stark abweichende Version bereits in:
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 138
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 45-46,
+
'''Güte und Weisheit Gottes'''
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen.1800, 45-46,
+
5815
Auswahl von Freimaurer Liedern für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 77-79
 
  
Laßt dem Herrn ein Lied erschallen,
+
'''Ja, Gott ist gut, wie könnt' ich zagen?'''
Der die schöne Welt gebaut,
+
Wie könnt' ich murren gegen ihn?
Und mit heiligem Gefallen
+
Wie gegen seine. Führung klagen,
letzt herab auf Brüder schaut.
+
Wenn sie mir rauh und dornicht schien?
Lasst uns Arme nicht vergessen,
+
Seh' ich am Ziel dereinst zurück,
Lasst durch Hülfe sie erfreun,
+
So war's der Pfad zu meinem Glück!
Nicht verzagt im Unglück sein,
 
Und im Glücke nicht vermessen.
 
  
Zwar es wechselt mit Beschwerde
+
Ja, oft führst du auf dunklem Wege,
Nur zu oft die Freude ab,
+
O Gott, mich hin zur Bahn der Pflicht.
Doch ist's gut auf dieser Erde,
+
Drum, treffen mich des Schicksals Schläge,
Eben ist der Weg zum Grab.
+
Dann, guter Vater, murr' ich nicht;
Dieses fühlt an dieser Stätte,
+
Dann denk' ich: dieß hat Gott gethan,
Wo kein Frevler uns beschleicht,
+
Und gut ist meines Gottes Plan!
Was ins bessre Leben reicht,
 
Ieder Bruder unsrer Kette.
 
  
Menschheit immer zu begliicken
 
Sei uns heiliges Bemiihn,
 
Im Vorbeigehn lasst uns pflücken
 
Blumen, die dem Weisen bliihn,
 
Sie erquickt der Saft der Reben,
 
Scherz und auch der Freundschaft Kuß;
 
Ehrt mit mäsigen Genuß,
 
Was euch euer Herr gegeben.
 
  
Drum so trinkt nach Maurerweise
 
Das Gefäß gefüllt mit Wein,
 
Geht ihr in der Tugend Gleise,
 
So wird Unschuld euch erfreun,
 
Damit auch die Welt erfahre
 
Maurerei sei Glück der Welt,
 
Was der Brüder Band erhalt
 
Dauert bis ans späte Jahre.
 
  
 +
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 152-156
 +
'''Maurergebet in der freien Natur'''
 +
5817
  
 +
'''Du großes Wesen, Gott!'''
 +
Den Alles laut erhebet,
 +
Was durch Dein Allmachtswort
 +
Auf dieser Erde lebet;
 +
Dich preis't, was durch Dich ist,
 +
Durch Dich sein Daseyn fühlt,
 +
Der Mensch, so wie der Wurm,
 +
Der tief im Staube wühlt!
  
4. Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!
+
Erhebe Dich, mein Geist,
sehr stark abgewandelt, wie in:
+
Damit ich Dank Dem lalle,
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 14
+
Durch dessen Ruf ich ward,
 +
Und noch hienieden walle;
 +
O, allvollkommner Gott,
 +
O Gott voll Majestät,
 +
Erhöre Du mein Lied,
 +
Mein schwaches Dankgebet!
  
5.
+
Du bist und warst schon längst
Gesund und frohes Muthes
+
Vor Millionen Jahren,
siehe: Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 2
+
Du warst, eh Etwas war,
 +
Eh Deine Welten waren,
 +
Eh Sonnen noch geglänzt
 +
Mit mildem Strahlenschein,
 +
Und Du, o Ewger, hörst
 +
Auch nimmer auf, zu seyn.
  
6.
+
Jahrhunderte vergehn
Lobt den Herrn, deß heilig Werde
+
Gleich Wogen, die zerrinnen,
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
+
Jahrtausende entfliehn
 +
Und andere beginnen;
 +
Du bleibest, wie Du bist,
 +
O Gott von Ewigkeit!
 +
Vernimm den Preis, den Dir
 +
Mein Herz voll Andacht weiht!
  
7. Dankt dem Herrn! Die Abendsonne
+
Es drehen Welten sich,
 +
Es flammen Sternenheere,
 +
Es grünet Wald und Flur
 +
Allein zu Deiner Ehre!
 +
Erhebt und preiset Ihn,
 +
Ihn, dessen Allmachtsruf
 +
Euch einst ins Leben rief;
 +
Dankt Ihm, der einst Euch schuf!
  
8. Dankt dem Herrn! Mit frohen Gaben
+
Dir danken, daß sie sind,
 +
All' jene Millionen,
 +
Die hier noch sind und dort
 +
In jenen Höhen wohnen;
 +
Es preiset Dich, was lebt,
 +
Es danket Dir, was ist,
 +
Daß Du, Allmächtiger,
 +
Der große Schöpfer bist.
  
9.
+
Du willst, es tobt ein Sturm;
Zuerst in:
+
Du willst, und Weste wehen;
Gedichte von Sophie Mereau. Berlin 1800, 58-60
+
O, Deine weise Macht
Es handelt sich um ein „Gebet“, „Nach dem Französischen“, mit 7 Strophen.
+
Kann nie der Mensch erspähen.
Hier leicht abgewandelt nur die Strophen 3, 6 und 7.
+
Du sprichst, und Tausende
 +
Beginnen ihren Lauf;
 +
Du sprichst, schon hören sie
 +
Zu leben wieder auf!
  
Urquell aller Formen, aller Kräfte,
+
Irr' ich auf Dein Gebot
Alles trinkt Bewußtseyn, Lebenssäfte,
+
In düstern Labyrinthen,
Aus den Strahlen Deiner Göttlichkeit.
+
So lehrest Du mich bald
Von der Sinnen läst'gem [1800: gröberm] Zwang befreiet,
+
Den schönsten Ausweg finden.
Blühen, wo man dir Altäre weihet,
+
Allvater, blick' ich hin
Liebe, Hoffnung, Sittenreinigkeit.
+
Auf Deinen großen Plan,
[1800: die Moral und Sittenreinigkeit.]
+
So staun' ich Dich, o Gott,
 +
Du Gott der Weisheit, an!
  
Wie ein Götterstrahl, dem Nichts entflogen,
+
Du bist mir Schutz und Trost,
Gieng die Sonne einst am Himmelsbogen,
+
Bist mir ein guter Vater,
Ewiger! auf deinen Wink hervor.
+
Bist meine Zuflucht stets,
O, laß auch des Geistes Nacht entfliehen,
+
Und stets mein weiser Rather;
Laß der [1800: deiner] Weisheit Strahlen in uns glühen,
+
Mich führet Deine Hand
Hilf [1800: heb‘] zu Deiner Liebe uns empor.
+
So väterlich allhier,
 +
Vernimm aus meinem Mund
 +
Den lauten Dank dafür!
  
Gieb, Erhab'ner! der Natur uns wieder,
+
Wie oft verzeihest Du,
Mach' uns wahr, gerecht und gut und bieder,
+
Wenn ich ans Schwachheit fehle,
Anerkannt sey Deine Heiligkeit [1800: Göttlichkeit].
+
Nicht immer Dein Gebot
Deine ewigen [1800: heiligen] Gesetze binden
+
Zu meiner Richtschnur wähle!
Die Natur, doch Deine Menschen finden
+
Du leitest mich im Glück,
Nur in Freiheit ihre Seligkeit.
+
Du tröstest mich im Schmerz,
 +
Wie danket Dir genug
 +
Mein Dir ergebnes Herz?
  
 +
Du schirmtest mich bisher
 +
Mit Vaterhuld hienieden,
 +
Du gabst mir wahre Ruh
 +
Und wahren Seelenfrieden.
 +
O, wende nie von mir
 +
Dein wachend Antlitz ab,
 +
Mich schütze Deine Hand
 +
Bis an mein kühles Grab!
  
10. An die Sonne
+
So oft ich auf der Bahn
Zuerst in:
+
Der heilgen Tugend wanke,
Allgemeine Blumenlese der Deutschen. Zürich 1782, 126-127,
+
So halte mich zurück
unter dem Titel: Die Sonne, beym Aufgange
+
Vom Laster der Gedanke,
mit der Angabe: Campe Kinderbibl. I. S. 163 [1779]
+
Daß, was der Frevler auch
desgleichen in:
+
Zu bergen sich bemüht,
Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 5-6
+
Daß dieß, Allwissender,
Melodie dazu komponiert von Antonio Rosetti (F 67)
+
Dein forschend Auge sieht
 +
 +
Gib mir ein reines Herz,
 +
Entfernt von niedern Ränken,
 +
Und lehre Du mich stets,
 +
So lang ich bin, bedenken,
 +
Daß Dir, gerechter Gott,
 +
Nur Tugend wohlgefällt,
 +
Daß Du das Laster strafst
 +
Dereinst in jener Welt.
 +
 
 +
Ja, leite Du mich hin
 +
Durch dieses Erdenleben,
 +
Dem schwarzen Laster feind,
 +
Der Tugend stets ergeben;
 +
Dann blick' ich ohne Furcht
 +
Dem Tod ins Angesicht,
 +
Wann einst am Ziel der Bahn
 +
Mein sterbend Auge bricht!
  
Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre,
 
Du seiner Schöpfung Königinn!
 
Steig auf und geuß aus deinem Flammenmeere
 
Erstaunen vor dir hin!
 
  
Daß alle Welt anbetend niederfalle
 
Vor dem, der dich so schön gemacht;
 
Der Menschen schuf, und väterlich für alle
 
Mit seiner Allmacht wacht.
 
  
Daß überall bis zur entferntsten Zone
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 178-179
Die staunend deine Größe sieht,
+
'''Gebet'''
Zufriedenheit und Lieb' und Eintracht wohne,
 
Die jetzt den Erdkreis flieht.
 
  
Und so sey du, was du ihm stets gewesen,
+
'''„Vater des Lichts! Sieh in dieser Feierstunde gnädig auf uns herab;'''
Dem Erdenvolke Gottesblick!
+
prüfe Herz und Nieren in uns Allen, die wir hier versammelt sind,
Dem Lande Frucht, dem Kranken froh Genesen,
+
zu Deiner Ehre einen sichtbaren Tempel zu gründen,
Dem Armen Trost und Glück! —
+
wie wir in unseren Herzen eine unsichtbare Stätte
 +
Deiner Verehrung bewahren.
  
Auch mir, wenn ich in Unmuth aufwärts blicke,
+
Wie Du der Erde das allbelebende Licht der Sonne verliehen hast,
Weil Gottes Weg' ich nicht versteh,
+
so laß, Allgütiger, auf uns Alle und in uns Alle
Gieb [1782: Geuß] Heiterkeit in's kranke Herz, und schicke
+
das göttliche Licht der Erkenntniß und Wahrheit segenreich niederströmen,
Mir Kraft, daß ich's besteh'.
+
daß wir durch rastlose und strenge Selbstprüfung
 
+
uns selbst erkennen mit unseren Kräften und Gebrechen
Und lehre mich, in Freudigkeit hienieden
+
daß wir in sittlicher Freiheit uns gegenseitig immer mehr und mehr veredeln;
Mich jeder schönen Tugend weih'n!
+
daß wir in Glauben, Hoffnung und Liebe beginnen und enden,
Voll Duldsamkeit, bereit zum sel'gen Frieden,
+
und dadurch der sichtbare Tempelbau
Und mild, wie du, zu seyn.
+
im schönsten Einklang stehe mit unserer Herzensreinheit und Frömmigkeit.
 +
Dazu verleih, Allwalter, uns Deinen Vatersegen.
 +
Amen!"
 
</poem>
 
</poem>
  
 +
=== Lieder zum Gebrauch ===
 +
'''der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 3-21'''
 +
<poem>
 +
lehnt sich stark an die Sammlung an:
 +
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801.
  
 +
Es eröffnet mit dem Gebet von Alexander Pope
 +
Des Weltalls Vater! Du zu allen Zeiten
  
Üb er 30 Jahre später enthält in
 
===Lieder zum Gebrauch===
 
der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 1-8
 
<poem>
 
die Rubrik „An Gott“ 8 Lieder,
 
wobei  nur gerade die Lieder 4 und 6 von der obigen Sammlung übernommen wurden;
 
auch  das Loblied an die Sonne ist entfallen;
 
  
dazu aus anderen Liedersammlungen:
+
Es folgen:
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
+
9 Lob- und Danklieder: An Gott
5. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
+
1 Lob- und Danklied: An die Sonne
8. Feurig ertöne in heiligen Hallen
+
1 Lob- und Danklied: An die Schönheit (hier weggelassen)
  
neu sind: 1 und 2 sowie 6 und 7
 
  
1.
+
1.  
Zuerst in;
+
Vater unser, der Du bist im Himmel
Christian Fürchtegott Gellert: Geistliche Oden und Lieder 1757, 34-35,
+
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
unter dem Titel: Die Güte Gottes (mit sechs Strophen)
+
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
Lieder für den öffentlichen Gottesdienst. Berlin 1773, 21-22 (mit sechs Strophen)
 
Die Vertonung stammt von Carl Philipp Emanuel Bach, 1758
 
  
Wie groß ist des Allmächt‘gen Güte!
+
2.
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt,
+
Großer Meister und Erhalter
Der mit verhärtetem Gemüthe
 
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
 
Nein, seine Liebe zu ermessen
 
Sei ewig meine größte Pflicht;
 
Der Herr hat mein noch nie vergessen,
 
Vergiß, mein Herz, auch seiner nicht.
 
  
Und diesen Gott sollt' ich nicht ehren,
+
3.
Und seine Güte nicht versteh'n?
+
Laßt laut des Meisters Lob erschallen,
Er sollte rufen, ich nicht hören,
+
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
+
unter dem Titel: Tischlied
Sein Will' ist mir ins Herz geschrieben,
+
''Eine weitere stark abweichende Version''
Sein Wort bestärkt ihn ewiglich:
 
Gott soll ich über Alles lieben
 
Und meinen Nächsten gleich als mich.
 
  
  
2.
+
4.  
Eine abgewandelte und verkürzt Fassung eines Gebets von Joseph Kratz (vor 1803):
+
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!
O du Heiliger, Allbarmherziger
+
''sehr stark abgewandelt, wie in:''
 +
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 14
  
O, Du Heiliger,
+
5.
Großer und mächtiger
+
Gesund und frohes Muthes
Herr und Schöpfer der Welten!
 
Laß uns Dir nahen,
 
Segen empfahen,
 
Hilf uns, hilf uns, o Vater!
 
  
O allliebender
+
6.
Weiser und gütiger
+
Lobt den Herrn, deß heilig Werde
Herr und Schöpfer der Welten!
+
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
Send' Deine Klarheit,
 
Führ' uns zur Wahrheit,
 
Hilf uns, leit' uns, o Vater!
 
  
6.
+
7.  
Zuerst in:
+
Dankt dem Herrn! Die Abendsonne
Christian Fürchtegott Gellert Geistliche Oden und Lieder 1757, 11-12,
 
unter dem Titel: Die Ehre Gottes aus der Natur (mit sechs vierzeiligen Strophen)
 
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 36-37
 
Das Lied wurde 1803 von Ludwig van Beethoven vertont (Opus 48.4)
 
 
 
Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,
 
Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort,
 
Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere,
 
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort!
 
Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?
 
Wer führt die Sonn' aus ihrem Zelt?
 
Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne,
 
Und läuft den Weg, gleich als ein Held!
 
  
Vernimm's und siehe die Wunder der Werke,
+
8.
Die die Natur Dir aufgestellt!
+
Dankt dem Herrn! Mit frohen Gaben
Verkündigt Weisheit und Ordnung und Stärke
 
Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?
 
Kannst Du der Wesen unzählbare Heere,
 
Den kleinsten Staub fühllos beschau'n?
 
Durch wen ist Alles? O, gieb ihm die Ehre!
 
Mir, ruft der Herr, sollst Du vertrau'n!
 
  
 +
9.
 +
Zuerst in:
 +
Gedichte von Sophie Mereau. Berlin 1800, 58-60
 +
Gedichte von Sophie Mereau. Wien 1818, 38-40
 +
Es handelt sich um ein „Gebet“, „Nach dem Französischen“, mit 7 Strophen.
 +
Hier leicht abgewandelt nur die Strophen 3, 6 und 7.
  
7.
 
  
Herr der Welten, mit Vertrauen
+
'''Urquell aller Formen, aller Kräfte,'''
Hebt zu Dir sich unser Blick;
+
Alles trinkt Bewußtseyn, Lebenssäfte,
Sende von des Himmels Auen
+
Aus den Strahlen Deiner Göttlichkeit.
Unserm Werk Gedeihn und Glück.
+
Von der Sinnen läst'gem [1800: gröberm] Zwang befreiet,
Segne was wir hier vollbringen,
+
Blühen, wo man dir Altäre weihet,
Alles Gute laß gelingen,
+
Liebe, Hoffnung, Sittenreinigkeit.
Was wir geistig hier erbau'n
+
[1800: die Moral und Sittenreinigkeit.]
Laß uns einst vollendet schau'n!
 
  
Wenn wir hier nach Wahrheit ringen
+
Wie ein Götterstrahl, dem Nichts entflogen,
Send' uns Licht aus Himmels-Hoh'n;
+
Gieng die Sonne einst am Himmelsbogen,
Wenn der Lieb' Symbol wir schlingen
+
Ewiger! auf deinen Wink hervor.
Laß uns Deinen Geist durchweh'n:
+
O, laß auch des Geistes Nacht entfliehen,
Nicht allein in diesen Hallen,
+
Laß der [1800: deiner] Weisheit Strahlen in uns glühen,
Nein, im ganzen Erdenwallen
+
Hilf [1800: heb‘] zu Deiner Liebe uns empor.
Laß, was geistig wir erbau'n,
 
Schöner sich vollendet schau'n!
 
</poem>
 
  
 +
Gieb, Erhab'ner! der Natur uns wieder,
 +
Mach' uns wahr, gerecht und gut und bieder,
 +
Anerkannt sey Deine Heiligkeit [1800: Göttlichkeit].
 +
Deine ewigen [1800: heiligen] Gesetze binden
 +
Die Natur, doch Deine Menschen finden
 +
Nur in Freiheit ihre Seligkeit.
  
  
===Auswahl von Liedern===
+
10.
für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 1-19
+
An die Sonne
<poem>
+
Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre
  
1. Kapitel
+
</poem>
Erhebung des Gemüths zu Gott (No. 1-20)
 
  
1. (v. Nostiz u. J.)
 
Auch In.
 
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 128 (nur die ersten zwei Strophen)
 
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1860, 14-15
 
  
  
Großer Meister, überschwänglich [1860: überschwenglich]
+
Über 30 Jahre später enthält in
Mächtig ist dein Reich;
 
Laß die Baue unvergänglich
 
Seyn, dir gleich!
 
  
Was dein Reich vermehrt hienieden,
+
=== Lieder zum Gebrauch ===
Bleib uns Ziel hinfort;
+
'''der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 1-8'''
Gieb uns, Vater, deinen Frieden
+
<poem>
Hier und dort!
+
die Rubrik „An Gott“ 8 Lieder,
 +
wobei  nur gerade die Lieder 4 und 6 von der obigen Sammlung übernommen wurden;
 +
auch  das Loblied an die Sonne ist entfallen;
  
Sittlichkeit und Wahrheit stammen
+
dazu aus anderen Liedersammlungen:
Einzig von dir ab,
+
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
Welcher Lichter, Sterne, Flammen
+
5. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
Maurern gab.
+
8. Feurig ertöne in heiligen Hallen
  
Herr, du bleibst, hier fortzubauen,
+
neu sind: 1 und 2 sowie 6 und 7
Unsre Zuversicht;
 
Denn in deinem Lichte schauen
 
Wir das Licht!
 
  
 +
1.
 +
Zuerst in;
 +
Christian Fürchtegott Gellert: Geistliche Oden und Lieder 1757, 34-35,
 +
unter dem Titel: Die Güte Gottes (mit sechs Strophen)
 +
Lieder für den öffentlichen Gottesdienst. Berlin 1773, 21-22 (mit sechs Strophen)
  
2. Großer Meister, dessen Allmacht
+
''Vertonungen stammen von Carl Philipp Emanuel Bach (, 1758), Justin Heinrich Knecht, Heinrich Scherrer und Felix Mendelssohn Bartholdy (1823)''
  
3. (Fink)
 
Zuerst in:
 
Allgemeine musikalische Zeitung, Band 13, November 1811
 
Die melodie stammt von Gottfried Wilhelm Fink.
 
Später in:
 
Musikalischer Hausschatz der Deutschen 1843, 629
 
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen
 
  
Dem Ew’gen unsre Lieder!
+
'''Wie groß ist des Allmächt‘gen Güte!'''
Was auch das Herz bewegt,
+
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt,
Vertraut, vertraut, Ihr Brüder,
+
Der mit verhärtetem Gemüthe
Dem, der die Welten trägt!
+
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
Er läßt wohl Blätter sterben
+
Nein, seine Liebe zu ermessen
Und Sonnen sich verglühn;
+
Sei ewig meine größte Pflicht;
Doch keins läßt er verderben,
+
Der Herr hat mein noch nie vergessen,
Neu soll es auferblühn.
+
Vergiß, mein Herz, auch seiner nicht.
 +
 
 +
Und diesen Gott sollt' ich nicht ehren,
 +
Und seine Güte nicht versteh'n?
 +
Er sollte rufen, ich nicht hören,
 +
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
 +
Sein Will' ist mir ins Herz geschrieben,
 +
Sein Wort bestärkt ihn ewiglich:
 +
Gott soll ich über Alles lieben
 +
Und meinen Nächsten gleich als mich.
  
Wenn Winterstürme schrecken,
+
''Die volle Version, in leichter Abwandlung vom Original, bereits in:''
Und starrer Frost gebeut,
+
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 79-81
Läßt er die Erde decken
 
Mit einem weißen Kleid.
 
Und unter warmer Hülle,
 
Gleichwie im Mutterschooß,
 
Da schläft in tiefer Stille
 
Sich Gras und Blüthe groß.
 
  
Und ist der Mai erschienen,
+
Wie gross ist des Allmächt'gen Güte!
Dann bricht so frisch hervor,
+
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt?
Mit jungen Unschuldsmienen,
+
Der mit verhärtetem Gemüthe
Ein zahllos Lebenschor;
+
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
Das ruft in tausend Freuden
+
Nein, seine Liebe zu ermessen,
Uns tief zum Herzen ein:
+
Sey ewig meine grösste Pflicht!
„Was zagst du doch im Leiden?
+
Der Herr hat meiner nie vergessen,
Gott muß die Liebe seyn!“
+
Vergiss, mein Herz, auch seiner nicht.
  
 +
Wer hat mich wundervoll bereitet?
 +
Der Gott, der meiner nicht bedarf.
 +
Wer hat mit Langmuth mich geleitet?
 +
Er, dessen Rath ich oft verwarf.
 +
Wer stärkt den Frieden im Gewissen?
 +
Wer giebt dem Geiste neue Kraft?
 +
Wer lasst mich so viel Glück geniessen?
 +
Ist's nicht der Herr, der alles schafft?
  
4.  
+
Blick, o mein Geist, in jenes Leben,
Richter freigeschaffner Geister
+
Für welches du erschaffen bist,
 +
Wo du, mit Herrlichkeit umgeben,
 +
Erkennen wirst, wie gut er ist.
 +
Du hast ein Recht zu diesen Freuden:
 +
Durch Gottes Güte sind sie dein;
 +
Auch, darum musste Christus leiden,
 +
Damit du könntest selig seyn.
  
5.
+
Und diesen Gott sollt ich nicht ehren,
 +
Und seine Güte nicht verstehn?
 +
Auf seinen Ruf sollt' ich nicht hören?
 +
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
 +
Sein Will' ist mir in's Herz geschrieben;
 +
Vernunft und Schrift belehren mich:
 +
Gott sollst du über alles lieben,
 +
Und deinen Nächsten, so wie dich.
  
Vater unser, der du bist im Himmel,
+
Dies ist mein Dank, die« ist sein Wille:
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
+
Ich soll vollkommen seyn, wie er;
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
+
Und wenn ich dies Gebot erfülle,
 +
Stell' ich sein Bildniss in mir her.
 +
Lebt seine Lieb' in meiner Seele,
 +
So treibt sie mich zu jeder Pflicht;
 +
Und ob ich schon aus Schwachheit fehle,
 +
Herrscht doch in mir die Sünde nicht.
  
 +
O Gott, lass deine Vaterliebe
 +
Mir immerdar vor Augen seyn!
 +
Sie stärk‘ in mir die guten Triebe,
 +
Mein ganzes Leben dir zu weih'n;
 +
Sie tröste mich zur Zeit der Schmerzen:
 +
Sie leite mich zur Zeit des Glücks,
 +
Und sie besieg' im bangen Herzen
 +
Die Furcht des letzten Augenblicks!
  
6. (Blumauer)
 
Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
 
Es handelt sich um fünf Strophen aus dem Schluss des Freimaurergedichts von Aloys Blumauer (1786), wobei vor allem die erste zitierte Strophe stark verändert ist:
 
  
Auch in:
+
2.
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 71-72
+
Eine abgewandelte und verkürzt Fassung eines Gebets von Joseph Kratz (vor 1803):
 +
O du Heiliger, Allbarmherziger
  
Alle 34 Strophen mit zwei zusätzlichen (10. und 11.) sind abgedruckt in:
+
''Vertont von Konrad Kocher''
Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 214-223
 
O du, dessen Weisheit diesen weiten
 
  
 +
'''O, Du Heiliger,'''
 +
Großer und mächtiger
 +
Herr und Schöpfer der Welten!
 +
Laß uns Dir nahen,
 +
Segen empfahen,
 +
Hilf uns, hilf uns, o Vater!
  
Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
+
O allliebender
Ewger Weisheit und Gerechtigkeit verliert;
+
Weiser und gütiger
Wenn nicht Friede unsre stillen Tempel,
+
Herr und Schöpfer der Welten!
Nicht die Schönheit unsere Baue ziert;
+
Send' Deine Klarheit,
 +
Führ' uns zur Wahrheit,
 +
Hilf uns, leit' uns, o Vater!
  
Wenn wir jemals einen Stein behauen,
 
Den nur Eigennutz zusammenhält;
 
Wenn auf das Gebäude, das wir bauen,
 
Auch nur Eine Menschenthräne fällt:
 
  
O dann hemme unsern Bau, verbreite
+
6.
Schnell Verwirrung über unsern Sinn;
+
Zuerst in:
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute
+
Christian Fürchtegott Gellert Geistliche Oden und Lieder 1757, 11-12,
Weg vom segenlosen Werke ziehn!
+
unter dem Titel: Die Ehre Gottes aus der Natur (mit sechs vierzeiligen Strophen)
 +
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 36-37
 +
Das Lied wurde 1803 von Ludwig van Beethoven vertont (Opus 48.4)
 +
 
 +
'''Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,'''
 +
Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort,
 +
Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere,
 +
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort!
 +
Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?
 +
Wer führt die Sonn' aus ihrem Zelt?
 +
Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne,
 +
Und läuft den Weg, gleich als ein Held!
  
Aber wenn wir nur auf deine Güte,
+
Vernimm's und siehe die Wunder der Werke,
Deinen Beistand bei der Arbeit schaun;
+
Die die Natur Dir aufgestellt!
Wenn wir jedem Müden eine Hütte
+
Verkündigt Weisheit und Ordnung und Stärke
Und der Tugend eine Freistatt baun:
+
Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?
 +
Kannst Du der Wesen unzählbare Heere,
 +
Den kleinsten Staub fühllos beschau'n?
 +
Durch wen ist Alles? O, gieb ihm die Ehre!
 +
Mir, ruft der Herr, sollst Du vertrau'n!
  
O dann gieb, Allvater, unserm Bunde
 
Segen, Wachsthum, fröhliches Gedeihn;
 
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde
 
Schon die Engel deiner Menschheit seyn!
 
  
 
7.
 
7.
 +
neu:
  
Auszug (4 von 19 Strophen) aus einem Gedicht von Aloys Blumauer (1786),
+
'''Herr der Welten, mit Vertrauen'''
unter dem Titel: An die Weisheit
+
Hebt zu Dir sich unser Blick;
 +
Sende von des Himmels Auen
 +
Unserm Werk Gedeihn und Glück.
 +
Segne was wir hier vollbringen,
 +
Alles Gute laß gelingen,
 +
Was wir geistig hier erbau'n
 +
Laß uns einst vollendet schau'n!
  
Hör' uns, Wahrheit [1786: Göttinn], wenn wir hier auf Erden
+
Wenn wir hier nach Wahrheit ringen
Auf zu Dir um Selbsterkenntniß fleh'n!
+
Send' uns Licht aus Himmels-Höh'n;
Laß es Tag in unserm Innern werden,
+
Wenn der Lieb' Symbol wir schlingen
Daß wir alle unsre Flecken seh'n!
+
Laß uns Deinen Geist durchweh'n:
 +
Nicht allein in diesen Hallen,
 +
Nein, im ganzen Erdenwallen
 +
Laß, was geistig wir erbau'n,
 +
Schöner sich vollendet schau'n!
 +
</poem>
  
Laß der Menschen Herz sich uns entfalten,
+
===Auswahl von Liedern===
Wie Du es geschaffen, gut und frei,
+
'''für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 1-19'''
[1786: Schütz‘ es vor Betrug und Heucheley,]
+
<poem>
Daß der Mensch in allen den Gestalten,
 
Die Natur ihm gab, uns heilig sei!
 
  
Laß uns hier, in einen Bund vereinet,
+
1. Kapitel
Helfen, wo der Mensch den Menschen plagt,
+
Erhebung des Gemüths zu Gott (No. 1-20)
Schaffen Trost, wo bange Unschuld weinet,
 
[1786: Laß uns hören, wo die Unschuld weinet,]
 
Und die Schwäche über Stärke klagt!
 
  
Laß uns, einer Menschheit Wohl zu gründen,
+
1. (v. Nostiz u. J.)
Sie verehren in dem kleinsten Glied',
+
Auch In.
Und um's Haupt den Friedenszweig ihr winden,
+
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 128 (nur die ersten zwei Strophen)
Der, wo Tugend wohnet, nie verblüht!
+
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 14-15
  
[1786:
 
Laß, o laß der Menschheit Wohl uns gründen,
 
Sie verehren in dem kleinsten Glied,
 
Und den Friedenszweig um‘ Haupt ihr winden,
 
Der in deinen Händen nie verblüht!]
 
  
 +
'''Großer Meister, überschwänglich [1860: überschwenglich]'''
 +
Mächtig ist dein Reich;
 +
Laß die Baue unvergänglich
 +
Seyn, dir gleich!
 +
 +
Was dein Reich vermehrt hienieden,
 +
Bleib uns Ziel hinfort;
 +
Gieb uns, Vater, deinen Frieden
 +
Hier und dort!
  
8. (Ridel)
+
Sittlichkeit und Wahrheit stammen
Das Gebet kommt mit vier Strophen bereits vor in:
+
Einzig von dir ab,
Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 13-14
+
Welcher Lichter, Sterne, Flammen
 +
Maurern gab.
  
Später in:
+
Herr, du bleibst, hier fortzubauen,
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 299-300 (mit drei Strophen)
+
Unsre Zuversicht;
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 41 (mit drei Strophen)
+
Denn in deinem Lichte schauen
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 79-80 (vier Strophen)
+
Wir das Licht!
  
Ewige Wahrheit,
 
Göttliche Klarheit
 
Segne den Bau!
 
Schütz' und erhalte,
 
Fördr' ihn und walte
 
Hier wie auf Sonnenerleuchteter Au!
 
  
Chor.
+
2. Großer Meister, dessen Allmacht
Schütz‘ und erhalte etc.  
 
  
Feßle für immer
+
3. (Fink)
Trügenden Schimmer,
+
Zuerst in:
Dünkel und Wahn!
+
Allgemeine musikalische Zeitung, Band 13, 6. November 1811, 7151-753
Eintracht und Freude,
+
''Text und Melodie stammen von Gottfried Wilhelm Fink.''
Laß sie im Kleide
 
Himmlischer Unschuld den Brüdern sich nahn!
 
  
Chor.
+
Später in:
Eintracht und Freude etc.
+
Mustersammlung aus deutschen Klassikern. Leipzig 1825, 112,
 +
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen, und mit der Angabe: Utz
 +
Musikalischer Hausschatz der Deutschen 1843, 629
 +
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen
  
Nebel zerstreue,
+
''Vertont von Johann Karl Gottfried Loewe (1829)''
Kräfte verleihe,
 
Uns zu erspähn!
 
Liebe laß walten,
 
Splitter und Falten
 
Andrer im milderen Lichte zu sehn.
 
  
Chor.
 
Liebe laß walten, etc.
 
  
Höher und weiter,
+
'''Dem Ew’gen unsre Lieder!'''
Blicket zur Leiter
+
Was auch das Herz bewegt,
Muthig hinauf!
+
Vertraut, vertraut, Ihr Brüder,
Fester zu wandeln,
+
Dem, der die Welten trägt!
Sich'rer zu handeln,
+
Er läßt wohl Blätter sterben
Leite zum Ziel uns, o Wahrheit, hinauf!
+
Und Sonnen sich verglühn;
 +
Doch keins läßt er verderben,
 +
Neu soll es auferblühn.
 +
 
 +
Wenn Winterstürme schrecken,
 +
Und starrer Frost gebeut,
 +
Läßt er die Erde decken
 +
Mit einem weißen Kleid.
 +
Und unter warmer Hülle,
 +
Gleichwie im Mutterschooß,
 +
Da schläft in tiefer Stille
 +
Sich Gras und Blüthe groß.
  
Chor.
+
Und ist der Mai erschienen,
Fester zu wandeln, etc.
+
Dann bricht so frisch hervor,
 +
Mit jungen Unschuldsmienen,
 +
Ein zahllos Lebenschor;
 +
Das ruft in tausend Freuden
 +
Uns tief zum Herzen ein:
 +
„Was zagst du doch im Leiden?
 +
Gott muß die Liebe seyn!“
  
9. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
 
10. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
 
  
 +
4.
 +
Richter freigeschaffner Geister
  
11. (Hohlfeldt)
+
5.
Auch in:
 
Liederbuch für  die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. 1832, 266
 
  
Schwinge dich aufwärts zu den ewgen Höhen,
+
Vater unser, der du bist im Himmel,
Willst du die Fäden des Geschickes sehen!
+
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
Wisse, vom Meister, hoch im Lichte droben,
+
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816
Sind sie gewoben!
 
   
 
Nahst du dich sehnend höhrer Weisheit Pforte;
 
Ach, sie erschließen keine Zauberworte!
 
Nur in der Dämmrung schaust du hier die Wahrheit;
 
Droben ist Klarheit.
 
  
Hebe die Blicke zu der heitern Ferne;
 
Siehe, in Eintracht wandeln Gottes Sterne!
 
Höre sie rufen: „Staubbewohner, übe
 
Himmlische Liebe!“
 
  
Hoffe und glaube: bei der Erde Stürmen
+
6. (Blumauer)
Werden des Himmels Mächte dich beschirmen.
+
Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
Muthige Streiter führt der Kampf hienieden
+
Es handelt sich um fünf Strophen aus dem Schluss des Freimaurergedichts von Aloys Blumauer (1786), wobei vor allem die erste zitierte Strophe stark verändert ist:
Droben zum Frieden.
 
  
 +
Auch in:
 +
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 71-72
  
12. „Es werde Licht!“ rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
 
  
 +
'''Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel'''
 +
Ewger Weisheit und Gerechtigkeit verliert;
 +
Wenn nicht Friede unsre stillen Tempel,
 +
Nicht die Schönheit unsere Baue ziert;
  
13. (Gerhard)
+
Wenn wir jemals einen Stein behauen,
Zuerst in:
+
Den nur Eigennutz zusammenhält;
W. Gerhard’s Gedichte. Erster Band. Leipzig 1826, 319-20
+
Wenn auf das Gebäude, das wir bauen,
[Wilhelm Gerhard, 1816]
+
Auch nur Eine Menschenthräne fällt:
  
Auch in:
+
O dann hemme unsern Bau, verbreite
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 11-12
+
Schnell Verwirrung über unsern Sinn;
Gesänge für Brüder Freimaurer. Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 68-69
+
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute
 +
Weg vom segenlosen Werke ziehn!
  
Hier in der Männer [1845: Maurer] ernstem Kreis
+
Aber wenn wir nur auf deine Güte,
Von Bruderlieb‘ umschlungen,
+
Deinen Beistand bei der Arbeit schaun;
Sey. Lob und Dank und Ehr und Preis
+
Wenn wir jedem Müden eine Hütte
Dem Herrn der Welt gesungen!
+
Und der Tugend eine Freistatt baun:
Er thronet hoch im Himmelsblau
 
Und lächelt Segen auf den Bau;
 
Gebt unserm Gott die Ehre!
 
  
Wir messen, machen Riß und Plan,
+
O dann gieb, Allvater, unserm Bunde
Ziehn Linien und Kreise
+
Segen, Wachsthum, fröhliches Gedeihn;
Und brüsten uns im eiteln Wahn
+
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde
Und halten uns für Weise;
+
Schon die Engel deiner Menschheit seyn!
Doch unsere Weisheit wird zu Nichts
 
Vor einem Strahle eines Lichts;
 
Gott ist die ew'ge Weisheit.
 
  
Und legen wir den Gründungsstein,
 
Von Meisterhand behauen,
 
Fest in der Erde Schooß hinein
 
Und fangen an zu bauen,
 
So saget, was ein Pfeiler nützt,
 
Wenn Gott, der Herr, nicht selber stützt?
 
Gott ist allein die Stärke.
 
  
Und endlich tünchen wir das Haus
+
''Ein veränderte Version wurde bereits eingesetzt für:''
Und schmücken Saal und Zimmer
+
Wieland‘s Todtenfeier in der Loge Amalia zu Weimar am 18. Februar 1813, 30-31:
Mit Säulenwerk und Bildern aus,
 
In bunter Farben Schimmer;
 
Doch nur von oben strahlt das Licht,
 
In welchem sich die Farbe bricht;
 
Gott ist der Schönheit Quelle.
 
  
So laßt uns denn den großen Gott,
+
Brüder! wenn aus unserm Bund der Stempel
Den gütigen, den weisen,
+
Der Wohlthätigkeit sich je verliehrt;
Den mächtigen und starken Gott,
+
Wenn ein Schauspielhaus aus unserm Tempel
Mit frommen Herzen preisen!
+
Tand und Spiel aus unserm Schmucke wird;
Der fähret wohl, der ihm vertraut.
 
Ihm, der die ganze Welt gebaut,
 
Dem Herrn allein die Ehre!
 
  
 +
Wenn wir jemals einen Stein behauen,
 +
Den nur Eigennutz zusammenhält;
 +
Und auf das Gebäude, was wir bauen
 +
Auch nur Eine Menschen-Thräne fällt;
  
14.
+
Weltgeist! о so stör’ es, und verbreite
 +
Schnell Verwirrung über unsern Sinn,
 +
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute,
 +
Weg vom Baue dieses Babels ziehn!
  
Etwas anders bereits in:
+
Aber wenn wir nur auf deiner Güte
Trink- oder Commersch-Lieder. 1791, 120-121,
+
Weisen Plan bei unsrer Arbeit schaun,
mit der Angabe: Overbeck
+
Wenn wir gern dem Müden eine Hütte,
Akademisches Liderbuch, 1795, 167-168
+
Und der Tugend eine Freistatt baun;
mit der Angabe: Overbek.
 
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 177
 
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 244-245.
 
  
1787 erschien in Leipzig
+
Wenn wir uns bemühen hier auf Erden,
Das „Pilgerlied von Overbeck“, fürs Clavier componiert von Christ. Gotth. Tag.
+
Daß der Weg durchs Leben ebener,
1799 auch vertont von Johann Christian Friedrich Schneider
+
Minder mühsam seine Pfade werden,
 +
Und der schroffen Steine weniger;
  
D es Pilgers Pfad, Ihr Brüder,
+
Wenn wir deiner Menschheit Wohl zu gründen,
Hat Dunkelheit und Licht;
+
Uns bemüh`n nach deinem weisen Plan,
Geht auch die Sonne nieder,
+
Lohn nicht suchen, ihn nur darin finden,
Auf immer geht sie nicht.
+
Daß wir Gutes in der Welt gethan;
Nur kurze Frist der Mühe,
 
Nur eine kurze Nacht,
 
Dann ist in stiller Frühe
 
Der neue Strahl erwacht.
 
  
Mit kindlichem Gemüthe
+
O, so gieb Allvater unserm Bunde
Giebt sich der Pilger hin
+
Weisheit, Stärke, Schönheit zum Gedeihn.
Und harrt auf dessen Güte,
+
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde,
Der sorgt vom Anbeginn,
+
Freude, Glück und Seegen streun.
Der diese Zeiten wendet
 
Und auf das Beßre lenkt
 
Und Menschenleiden endet
 
Und Engelfreuden schenkt.
 
  
O selig, wer die Quelle
 
Der süßen Hoffnung fand;
 
Ihm wird die Seele helle,
 
Und jeder Trost verwandt!
 
Das ist des Pilgers Segen:
 
Ein Herz voll Zuversicht
 
Auf allen seinen Wegen,
 
Gestärkt von Gottes Licht.
 
  
  
15. (Mahlmann)
+
7.
Zuerst:
+
Hör uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
Gedichte von August Mahlmann. Halle 1825, 13-14,
+
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer, 1783
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
+
unter dem Titel: An die Weisheit
August Mahlmann‘ gesammelte Gedichte. Dritte Auflage, Halle und Leipzig 1837, 23.24,
+
(''hier nur die Strophen 15-16 und 18-19, leicht verändert'')
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
 
Melodie dazu von Georg Eduard Goltermann, 1890
 
  
bereits in:
 
Johann Genersich: Alfred. Ein Lesebuch für Jünglinge. Wien 1812, 143-144,
 
unter dem Titel: Lied
 
Sammlung geistlicher Lieder. 1818, 139-140
 
Viertes Lesebuch für die Baslerischen Schulen. 1825, 294-295,
 
unter dem Titel: Nachtlied
 
  
 +
8. Ewige Wahrheit
 +
9. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
 +
10. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
  
Hoch empor am Himmelsbogen
 
Sind die Sterne aufgezogen;
 
[1825: Gottes Pracht am Himmels-Bogen
 
Ist in Sternen aufgezogen!]
 
Welch ein heilig stilles Chor!
 
Daß das Herz dir größer werde,
 
Blicke von der kleinen Erde
 
Zu dem ew‘gen Glanz empor!
 
  
Kannst du noch dein Auge senken,
 
Deines armen Lebens denken,
 
Und was irdisch dich betrübt?
 
Der den Flammenkranz gewunden,
 
Hat dich seiner werth gefunden,
 
Ist ein Vater, der dich liebt.
 
  
Aus der Sterne Millionen,
+
11. (Hohlfeldt)
Aus den glanzerfüllten Zonen
+
Auch in:
Hat er seinen Thron erbaut.
+
Liederbuch für  die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. 1832, 266
Seiner Welten lichte Heere,
+
 
Seiner Sonnen Flammenmeere
+
'''Schwinge dich aufwärts zu den ewgen Höhen,'''
Wandeln, wo sein Auge schaut.
+
Willst du die Fäden des Geschickes sehen!
 +
Wisse, vom Meister, hoch im Lichte droben,
 +
Sind sie gewoben!
 +
 +
Nahst du dich sehnend höhrer Weisheit Pforte;
 +
Ach, sie erschließen keine Zauberworte!
 +
Nur in der Dämmrung schaust du hier die Wahrheit;
 +
Droben ist Klarheit.
 +
 
 +
Hebe die Blicke zu der heitern Ferne;
 +
Siehe, in Eintracht wandeln Gottes Sterne!
 +
Höre sie rufen: „Staubbewohner, übe
 +
Himmlische Liebe!“
 +
 
 +
Hoffe und glaube: bei der Erde Stürmen
 +
Werden des Himmels Mächte dich beschirmen.
 +
Muthige Streiter führt der Kampf hienieden
 +
Droben zum Frieden.
  
Seine Liebe spricht den Segen,
 
Daß auf ihren ew'gen Wegen
 
Nie sein Auge sie vergißt!
 
Allem Daseyn, allem Leben
 
Hat er diesen Trost gegeben;
 
Halleluja, daß du bist!
 
  
 +
12. „Es werde Licht!“ rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
  
  
16.
+
13. (Gerhard)
Zuerst:
+
Zuerst in:
Gedichte von Agnes Franz. Hirschberg 1826, 179-181,
+
W. Gerhard’s Gedichte. Erster Band. Leipzig 1826, 319-20
unter dem Titel: Nacht-Feier
+
[Wilhelm Gerhard, 1816]
bereits in:
 
Abend-Zeitung, Mittwoch, am 12. November 1823
 
  
 
Auch in:
 
Auch in:
Bundessprüche, ältere und neue. 1841, 112-113 (nur die 1. und 2, sowie 8. und 9. Strophe]
+
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 11-12
 +
Gesänge für Brüder Freimaurer. Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 68-69
  
Nächtlich grauts am Himmelsbogen,
+
'''Hier in der Männer [1845: Maurer] ernstem Kreis'''
Langsam steigt die Nacht empor,
+
Von Bruderlieb‘ umschlungen,
[1826: Nächtlich schweigt der Himmelsbogen,
+
Sey. Lob und Dank und Ehr und Preis
Langsam steigt der Mond empor,]
+
Dem Herrn der Welt gesungen!
Und es kommt der Sterne Chor
+
Er thronet hoch im Himmelsblau
Ruhig, feierlich gezogen.
+
Und lächelt Segen auf den Bau;
Einer Festversammlung gleich,
+
Gebt unserm Gott die Ehre!
Glanzumflossen, auserwählet,
 
Lagern Schaaren, ungezählt,
 
Rings sich um das dunkle Reich.
 
  
Hört ihrs flüstern? – Welten halten
+
Wir messen, machen Riß und Plan,
In des großen Domes Pracht
+
Ziehn Linien und Kreise
Jetzt den Gottesdienst der Nacht;
+
Und brüsten uns im eiteln Wahn
Laßt auch uns die Hände falten!
+
Und halten uns für Weise;
Einen Gott preist [1826: fei’rt] diese Schaar,
+
Doch unsere Weisheit wird zu Nichts
Einen Gott der Mensch im Staube;
+
Vor einem Strahle eines Lichts;
Andachttrunken tritt der Glaube
+
Gott ist die ew'ge Weisheit.
Vor des Weltalls Hochaltar.
 
  
Vater, laß in diesem Laute
+
Und legen wir den Gründungsstein,
Muth mich finden, wenn ich stumm
+
Von Meisterhand behauen,
Stehe in dem Heiligthum,
+
Fest in der Erde Schooß hinein
Das der Allmacht Hand erbaute!
+
Und fangen an zu bauen,
Zagend fall ich an dein Herz,
+
So saget, was ein Pfeiler nützt,
Denkend mit betrübter Seele
+
Wenn Gott, der Herr, nicht selber stützt?
Meiner Mängel, meiner Fehle,
+
Gott ist allein die Stärke.
Fühle bittrer Reue Schmerz [1826: bittern Reueschmerz].
+
 
 +
Und endlich tünchen wir das Haus
 +
Und schmücken Saal und Zimmer
 +
Mit Säulenwerk und Bildern aus,
 +
In bunter Farben Schimmer;
 +
Doch nur von oben strahlt das Licht,
 +
In welchem sich die Farbe bricht;
 +
Gott ist der Schönheit Quelle.
  
Zünde deiner Weisheit [1826: Weisheit] Leuchte,
+
So laßt uns denn den großen Gott,
Vater, deinem Kinde an!
+
Den gütigen, den weisen,
Ferne von der dunkeln Bahn
+
Den mächtigen und starken Gott,
Jeden Schein, der Licht ihm deuchte!
+
Mit frommen Herzen preisen!
Weithin reicht des Wahnes Macht,
+
Der fähret wohl, der ihm vertraut.
Leicht bethört sind unsere Sinne;
+
Ihm, der die ganze Welt gebaut,
Gieb mir, daß ich nichts beginne,
+
Dem Herrn allein die Ehre!
Was ich nicht mit dir bedacht!
 
  
Laß mich, in der Liebe bleiben,
 
Daß du ewig mit mir seyst!
 
Gieb mir deinen reinen Geist!
 
Laß mich gute Früchte treiben!
 
Wahre, daß durch meine Schuld
 
Keines Bruders Thräne fließe;
 
Daß ich eher alles misse,
 
Als Erbarmen und Geduld!
 
  
Dunkle Klippen hat das Leben,
+
14.
Viele Pilger ziehn hinaus;
 
Laß sie nach dem Vaterhaus
 
Sicher und beharrlich streben!
 
Und wo Einer, fortgerafft
 
Von der Macht empörter Wogen,
 
Hin zur Tiefe wird gezogen,
 
Halte ihn mit deiner Kraft!
 
  
Rett‘ ihn, eh’ er uns verloren,
+
Etwas anders bereits in:
Send‘ ihm deinen Engel zu,
+
Trink- oder Commersch-Lieder. 1791, 120-121,
Denn zum Leben hast ja du
+
mit der Angabe: Overbeck
Alle liebend auserkohren.
+
Akademisches Liderbuch, 1795, 167-168
Laß ihn mild dein Antlitz sehn,
+
mit der Angabe: Overbek.
Wenn er weinend nach dir langet;
+
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 177
Laß, wenn er im Kampf erbanget,
+
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 244-245.
Deinen Odem ihn umwehn!
 
  
Allen, Allen Licht und Liebe!
+
1787 erschien in Leipzig
[1841: Vater, gieb uns Licht und Liebe!]
+
Das „Pilgerlied von Overbeck“, fürs Clavier componiert von Christ. Gotth. Tag.
Gieb Gewährung, Vater, mir,
+
1799 auch vertont von Johann Christian Friedrich Schneider
Daß sich unsers Herzens Triebe
 
Freudig richten auf zu dir!
 
Und wenn einst mein Auge bricht,
 
Laß mich einen Engel werden,
 
Der Verirrte von der Erden
 
Rettend führe hin zum Licht!
 
  
[1826:
+
'''Des Pilgers Pfad, Ihr Brüder,'''
Gieb Gewährung, Vater, mir!
+
Hat Dunkelheit und Licht;
Allen, Allen Licht und Liebe!
+
Geht auch die Sonne nieder,
Lenke ihres Herzens Triebe
+
Auf immer geht sie nicht.
Durch des Sohnes Kraft zu Dir!
+
Nur kurze Frist der Mühe,
Laß‘ auch mich , Gott, Gnade finden!
+
Nur eine kurze Nacht,
Mit den Deinen mich verbinden,
+
Dann ist in stiller Frühe
Preisen Dich im höher‘n Licht! ---]
+
Der neue Strahl erwacht.
 +
 
 +
Mit kindlichem Gemüthe
 +
Giebt sich der Pilger hin
 +
Und harrt auf dessen Güte,
 +
Der sorgt vom Anbeginn,
 +
Der diese Zeiten wendet
 +
Und auf das Beßre lenkt
 +
Und Menschenleiden endet
 +
Und Engelfreuden schenkt.
  
1824 und 1841 neue Strophe:
+
O selig, wer die Quelle
Großer Vater, laß die Kette,
+
Der süßen Hoffnung fand;
Die wir schlingen, reißen nie!
+
Ihm wird die Seele helle,
Schütze, Heiliger, errette
+
Und jeder Trost verwandt!
In des Lebens Stürmen siel
+
Das ist des Pilgers Segen:
Laß in Bruderlieb und Treu
+
Ein Herz voll Zuversicht
Fest uns bei einander stehen,
+
Auf allen seinen Wegen,
Laß auf dich allein uns sehen,
+
Gestärkt von Gottes Licht.
Stehe du uns mächtig bei!
 
  
  
17.
+
15. (Mahlmann)
 
Zuerst:
 
Zuerst:
Johann Friedrich Kasimir Rosenberger, Christian Huhn: Mitauisches Gesangbuch. 1769/ 1771, 506-507 (mit 5 Strophen),
+
Gedichte von August Mahlmann. Halle 1825, 13-14,
unter dem Titel: Die Allmacht Gottes
+
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
mit der Angabe: Cramer
+
August Mahlmann‘ gesammelte Gedichte. Dritte Auflage, Halle und Leipzig 1837, 23.24,
Johann Andreas Cramer: Allgemeines Gesangbuch. 1780, 45-46
+
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 1770, 15-16
+
Melodie dazu von Georg Eduard Goltermann, 1890
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 34-35 (mit 5 Strophen)
 
  
Gott grenzenlos,
+
bereits in:
Undenkbar groß,
+
Johann Genersich: Alfred. Ein Lesebuch für Jünglinge. Wien 1812, 143-144,
Der Urquell deiner Macht ist deine Stärke!
+
unter dem Titel: Lied
Schon sehn wir hier
+
Sammlung geistlicher Lieder. 1818, 139-140
So viel von ihr,
+
Viertes Lesebuch für die Baslerischen Schulen. 1825, 294-295,
Doch sehn wir kaum den Anfang deiner [1769 und 1804: ihrer] Werke.
+
unter dem Titel: Nachtlied
  
Durchflög ich gleich
 
Ihr [1804: dein] weites Reich
 
Und sähe deine letzte Sonne glänzen;
 
Ich sähe dort [1804: so säh ich dort]
 
Doch nicht den Ort,
 
Wo du nicht wärst – nicht deiner Allmacht Grenzen.
 
  
Was du erschufst,
+
'''Hoch empor am Himmelsbogen'''
Was du jetzt ruft
+
Sind die Sterne aufgezogen;
Und rufen wirst; wer zählt der Wesen Heere?
+
[1825: Gottes Pracht am Himmels-Bogen
Herr, du bist groß,
+
Ist in Sternen aufgezogen!]
Und grenzenlos
+
Welch ein heilig stilles Chor!
Ist deine Macht: dir sey allein die Ehre!
+
Daß das Herz dir größer werde,
 +
Blicke von der kleinen Erde
 +
Zu dem ew‘gen Glanz empor!
  
[1769 und 1804:
+
Kannst du noch dein Auge senken,
Was du erschufst,
+
Deines armen Lebens denken,
was du jetzt ruft
+
Und was irdisch dich betrübt?
und rufen wirst; wer kann das Alles zählen?
+
Der den Flammenkranz gewunden,
Doch wolltest du
+
Hat dich seiner werth gefunden,
noch mehr dazu
+
Ist ein Vater, der dich liebt.
erschaffen, würd‘ es dir an Kraft nicht fehlen]
 
  
 +
Aus der Sterne Millionen,
 +
Aus den glanzerfüllten Zonen
 +
Hat er seinen Thron erbaut.
 +
Seiner Welten lichte Heere,
 +
Seiner Sonnen Flammenmeere
 +
Wandeln, wo sein Auge schaut.
  
 +
Seine Liebe spricht den Segen,
 +
Daß auf ihren ew'gen Wegen
 +
Nie sein Auge sie vergißt!
 +
Allem Daseyn, allem Leben
 +
Hat er diesen Trost gegeben;
 +
Halleluja, daß du bist!
  
18.
 
Zuerst:
 
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Sechster Band, Vierte verbesserte Original-Ausgabe. Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1819, 9,
 
unter  dem Titel:
 
Die Stufenleiter in der Schöpfung
 
Psalm 104, 1-35
 
  
  
Empor mein Geist, zu Höherem erkohren,
+
16.
Als für den Staub;
+
Zuerst:
Du warst, wirst sein, bist nie verloren,
+
Gedichte von Agnes Franz. Hirschberg 1826, 179-181,
Nie Todes-Raub!
+
unter dem Titel: Nacht-Feier
 +
bereits in:
 +
Abend-Zeitung, Mittwoch, am 12. November 1823
  
Empor, durchfleug mit Morgenrothes Schwingen
+
Auch in:
Die Ewigkeit;
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 13-16,
Hier, wo der Wurm, dort, wo die Himmel singen,
+
Bundessprüche, ältere und neue. 1841, 112-113 (nur die 1. und 2, sowie 8. und 9. Strophe)
Strahlt Göttlichkeit.
 
  
Durchschwebe kühn der Wesen große Leiter;
+
'''Nächtlich grauts am Himmelsbogen,'''
Aus dunkler Nacht
+
Langsam steigt die Nacht empor,
Steigt sie in allen Sphären auf und weiter,
+
[1826: Nächtlich schweigt der Himmelsbogen,
In Gottes Pracht.
+
Langsam steigt der Mond empor,]
 +
Und es kommt der Sterne Chor
 +
Ruhig, feierlich gezogen.
 +
Einer Festversammlung gleich,
 +
Glanzumflossen, auserwählet,
 +
Lagern Schaaren, ungezählt,
 +
Rings sich um das dunkle Reich.
  
Sie schimmert aus dem Weltbau dir entgegen;
+
Hört ihrs flüstern? – Welten halten
Der Halm der Flur
+
In des großen Domes Pracht
Und dort, wo sich die Sternenheere regen,
+
Jetzt den Gottesdienst der Nacht;
Sind Stufen nur.
+
Laßt auch uns die Hände falten!
+
Einen Gott preist [1826: fei’rt] diese Schaar,
Auch du stehst auf der Leiter aller Wesen
+
Einen Gott der Mensch im Staube;
In Hoheit schon
+
Andachttrunken tritt der Glaube
Und steigst, zu schönern Zielen auserlesen,
+
Vor des Weltalls Hochaltar.
Zu Gottes Thron! –
 
  
+
Vater, laß in diesem Laute
19.
+
Muth mich finden, wenn ich stumm
Zuerst:
+
Stehe in dem Heiligthum,
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 512-513 (4 doppelt so lange Strophen)
+
Das der Allmacht Hand erbaute!
 +
Zagend fall ich an dein Herz,
 +
Denkend mit betrübter Seele
 +
Meiner Mängel, meiner Fehle,
 +
Fühle bittrer Reue Schmerz [1826: bittern Reueschmerz].
  
später in:
+
Zünde deiner Weisheit [1826: Weisheit] Leuchte,
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 22,
+
Vater, deinem Kinde an!
unter dem Titel: Die Gaben des Glücks
+
Ferne von der dunkeln Bahn
1. Petrt 4, 10
+
Jeden Schein, der Licht ihm deuchte!
 +
Weithin reicht des Wahnes Macht,
 +
Leicht bethört sind unsere Sinne;
 +
Gieb mir, daß ich nichts beginne,
 +
Was ich nicht mit dir bedacht!
  
Nicht um Reichthum, nicht um Ehre
+
Laß mich, in der Liebe bleiben,
Bitt' ich, Gott, mein Vater, [1804: güt’ger Vater] dich;
+
Daß du ewig mit mir seyst!
Wenn ich Weltbesitzer wäre
+
Gieb mir deinen reinen Geist!
Ohne Gott [1804: ohne dich:], wie arm wär' ich!
+
Laß mich gute Früchte treiben!
 +
Wahre, daß durch meine Schuld
 +
Keines Bruders Thräne fließe;
 +
Daß ich eher alles misse,
 +
Als Erbarmen und Geduld!
  
Weisheit nur, dich zu erkennen,
+
Dunkle Klippen hat das Leben,
Gieb mir und ein frommes Herz,
+
Viele Pilger ziehn hinaus;
[1804: nur ein redlich stilles Herz,]
+
Laß sie nach dem Vaterhaus
Das dich kindlich Vater nennen
+
Sicher und beharrlich streben!
Darf in Freuden und im Schmerz!
+
Und wo Einer, fortgerafft
1804: Darf in Freude und in Schmerz;]
+
Von der Macht empörter Wogen,
 +
Hin zur Tiefe wird gezogen,
 +
Halte ihn mit deiner Kraft!
  
Kraft und Muth in bangen Stunden,
+
Rett‘ ihn, eh’ er uns verloren,
Demuth in des Glückes Schooß,
+
Send‘ ihm deinen Engel zu,
Mitgefühl bei Freundes-Wunden,
+
Denn zum Leben hast ja du
Wer dies hat, ist reich und groß!
+
Alle liebend auserkohren.
 +
Laß ihn mild dein Antlitz sehn,
 +
Wenn er weinend nach dir langet;
 +
Laß, wenn er im Kampf erbanget,
 +
Deinen Odem ihn umwehn!
  
[1804:
+
Allen, Allen Licht und Liebe!
Kraft und Muth und Herzensfreude,
+
[1841: Vater, gieb uns Licht und Liebe!]
andern Menschen wohlzuthun;
+
Gieb Gewährung, Vater, mir,
Trost und Stärke, wann ich leide,
+
Daß sich unsers Herzens Triebe
Vater, still in dir zu ruhn;]
+
Freudig richten auf zu dir!
 +
Und wenn einst mein Auge bricht,
 +
Laß mich einen Engel werden,
 +
Der Verirrte von der Erden
 +
Rettend führe hin zum Licht!
  
 +
[1826:
 +
Gieb Gewährung, Vater, mir!
 +
Allen, Allen Licht und Liebe!
 +
Lenke ihres Herzens Triebe
 +
Durch des Sohnes Kraft zu Dir!
 +
Laß‘ auch mich , Gott, Gnade finden!
 +
Mit den Deinen mich verbinden,
 +
Preisen Dich im höher‘n Licht! ---]
  
20.
+
''1824 und 1841 neue Strophe:''
Zuerst:
+
Großer Vater, laß die Kette,
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Dritter Band. Zwölfte verbesserte Original-Auflage, Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1827, 433,
+
Die wir schlingen, reißen nie!
unter dem Titel:
+
Schütze, Heiliger, errette
XLVI. Von einigen gemeinen Fehlern im Verbessern unserer Vermögensumstände.
+
In des Lebens Stürmen siel
Sirach 11, 20-23.
+
Laß in Bruderlieb und Treu
 +
Fest uns bei einander stehen,
 +
Laß auf dich allein uns sehen,
 +
Stehe du uns mächtig bei!
  
  
später in:
+
17.
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 222-223,
+
Zuerst:
unter dem selben Titel
+
Johann Friedrich Kasimir Rosenberger, Christian Huhn: Mitauisches Gesangbuch. 1769/ 1771, 506-507 (mit 5 Strophen),
 +
unter dem Titel: Die Allmacht Gottes
 +
mit der Angabe: Cramer
 +
Johann Andreas Cramer: Allgemeines Gesangbuch. 1780, 45-46
 +
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 1770, 15-16
 +
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 34-35 (mit 5 Strophen)
  
 +
'''Gott grenzenlos,'''
 +
Undenkbar groß,
 +
Der Urquell deiner Macht ist deine Stärke!
 +
Schon sehn wir hier
 +
So viel von ihr,
 +
Doch sehn wir kaum den Anfang deiner [1769 und 1804: ihrer] Werke.
  
Ueberall vertrau dem Herrn;
+
Durchflög ich gleich
Nie ist seine Gnade fern,
+
Ihr [1804: dein] weites Reich
In der freudenreichen Zeit
+
Und sähe deine letzte Sonne glänzen;
Wie in Widerwärtigkeit!
+
Ich sähe dort [1804: so säh ich dort]
 +
Doch nicht den Ort,
 +
Wo du nicht wärst – nicht deiner Allmacht Grenzen.
 +
 
 +
Was du erschufst,
 +
Was du jetzt ruft
 +
Und rufen wirst; wer zählt der Wesen Heere?
 +
Herr, du bist groß,
 +
Und grenzenlos
 +
Ist deine Macht: dir sey allein die Ehre!
  
Geh, erfülle deine Pflicht,
+
[1769 und 1804:
Kümmre dich um Andres nicht;
+
Was du erschufst,
Ist dein Werk vollbracht, wohlan!
+
was du jetzt ruft
Gott hat seines auch gethan.
+
und rufen wirst; wer kann das Alles zählen?
 +
Doch wolltest du
 +
noch mehr dazu
 +
erschaffen, würd‘ es dir an Kraft nicht fehlen]
  
Im Berufe fromm und treu,
 
Frage nicht, was besser sey;
 
Gieb du dem Berufe Werth,
 
Dann wirst du durch ihn geehrt!
 
  
Geht es auch nicht, wie es soll,
 
Aermlich oft und sorgenvoll:
 
Nun, wohlan! so schlimm es sey,
 
Gottes Leitung ist dabei.
 
  
Blick auf Gott und handle recht,
+
18.
O fürwahr! so kommt's nicht schlecht.
+
Zuerst:
Reines Herz und froher Muth
+
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Sechster Band, Vierte verbesserte Original-Ausgabe. Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1819, 9,
Geht wohl über Gold und Gut.
+
unter  dem Titel:
</poem>
+
Die Stufenleiter in der Schöpfung
 +
Psalm 104, 1-35
  
 +
Auch in:
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17
  
  
===Liederbuch des Logenbundes===
+
'''Empor mein Geist, zu Höherem erkohren,'''
im Königreiche Hannover. 1835, 1-10
+
Als für den Staub;
<poem>
+
Du warst, wirst sein, bist nie verloren,
enthält im Kapitel
+
Nie Todes-Raub!
I. Andacht
 
  
4 Gebete und
+
Empor, durchfleug mit Morgenrothes Schwingen
4 „Preis und Dank“
+
Die Ewigkeit;
 +
Hier, wo der Wurm, dort, wo die Himmel singen,
 +
Strahlt Göttlichkeit.
  
1. Gebet
+
Durchschwebe kühn der Wesen große Leiter;
1. Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
+
Aus dunkler Nacht
 +
Steigt sie in allen Sphären auf und weiter,
 +
In Gottes Pracht.
  
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten bau’t
+
Sie schimmert aus dem Weltbau dir entgegen;
 +
Der Halm der Flur
 +
Und dort, wo sich die Sternenheere regen,
 +
Sind Stufen nur.
 +
 +
Auch du stehst auf der Leiter aller Wesen
 +
In Hoheit schon
 +
Und steigst, zu schönern Zielen auserlesen,
 +
Zu Gottes Thron! –
  
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
+
 +
19.
 +
Zuerst:
 +
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 512-513 (4 doppelt so lange Strophen)
  
4.
+
später in:
Hör' uns, Vater, wenn wir hier auf Erden
+
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 22,
siehe oben:
+
unter dem Titel: Die Gaben des Glücks
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824 (Nr. 7); die Eingangszeile lautete: Hör uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
+
1. Petrt 4, 10
  
Hier nun eine zusätzliche 3. Strophe
+
Auch in:
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17-18
  
Laß uns nie der Dummheit Tempel bauen,
 
Lehre der Gewalt uns widersteh'n,
 
Laß das Herz des Heuchlers uns durchschauen,
 
[1786: Laß den Heuchler durch und durch uns schauen,]
 
Und der Bosheit Schlangengang uns seh'n!
 
  
 +
'''Nicht um Reichthum, nicht um Ehre'''
 +
Bitt' ich, Gott, mein Vater, [1804: güt’ger Vater] dich;
 +
Wenn ich Weltbesitzer wäre
 +
Ohne Gott [1804: ohne dich:], wie arm wär' ich!
  
 +
Weisheit nur, dich zu erkennen,
 +
Gieb mir und ein frommes Herz,
 +
[1804: nur ein redlich stilles Herz,]
 +
Das dich kindlich Vater nennen
 +
Darf in Freuden und im Schmerz!
 +
1804: Darf in Freude und in Schmerz;]
  
2. Preis und Dank
+
Kraft und Muth in bangen Stunden,
 +
Demuth in des Glückes Schooß,
 +
Mitgefühl bei Freundes-Wunden, –
 +
Wer dies hat, ist reich und groß!
  
5. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
+
[1804:
6. Der Herr ist Gott und keiner mehr!
+
Kraft und Muth und Herzensfreude,
7. Lobt den Herrn, Des mächtig Werde
+
andern Menschen wohlzuthun;
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
+
Trost und Stärke, wann ich leide,
8. Dankt dem Herrn! Mit reichen [1800: frohen] Gaben
+
Vater, still in dir zu ruhn;]
</poem>
 
  
  
 +
20.
 +
Zuerst:
 +
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Dritter Band. Zwölfte verbesserte Original-Auflage, Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1827, 433,
 +
unter dem Titel:
 +
XLVI. Von einigen gemeinen Fehlern im Verbessern unserer Vermögensumstände.
 +
Sirach 11, 20-23.
  
===Neues Gesangbuch===
+
später in:
für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 2-20
+
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 222-223,
<poem>
+
unter dem selben Titel
  
Aus dem:
+
Auch in:
Vollständigen Gesangbuch für Freimaurer, von 1801
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 18-19
wurden bloss 5 der 12 Loblieder in die I. Abtheilung übernommen (n der neuen Numerierung):
 
1 und 2, 4, 7 und 12.
 
  
  
I. Abtheilung (No. 1-21)
+
'''Ueberall vertrau dem Herrn;'''
Gott
+
Nie ist seine Gnade fern,
 +
In der freudenreichen Zeit
 +
Wie in Widerwärtigkeit!
  
Gebete
+
Geh, erfülle deine Pflicht,
1. Vor der Tafelloge
+
Kümmre dich um Andres nicht;
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
+
Ist dein Werk vollbracht, wohlan!
2. Nach der Tafelloge
+
Gott hat seines auch gethan.
Gott! sey gelobt, du hast auch heut an uns gedacht;
 
  
3. Allmächtiger, der im Sphärenklange
+
Im Berufe fromm und treu,
4. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben,
+
Frage nicht, was besser sey;
mit der Angabe: A. H. Niemeyer
+
Gieb du dem Berufe Werth,
 +
Dann wirst du durch ihn geehrt!
  
5.
+
Geht es auch nicht, wie es soll,
neu:
+
Aermlich oft und sorgenvoll:
 +
Nun, wohlan! so schlimm es sey,
 +
Gottes Leitung ist dabei.
 +
 
 +
Blick auf Gott und handle recht,
 +
O fürwahr! so kommt's nicht schlecht.
 +
Reines Herz und froher Muth
 +
Geht wohl über Gold und Gut.
 +
</poem>
  
Der alte Gott lebt noch!
+
===Liederbuch des Logenbundes===
Der über Sternenhöhen
+
'''im Königreiche Hannover. 1835, 1-10'''
Der Welten Schicksal lenkt,
+
<poem>
Und auch hört unser Flehen;
+
enthält im Kapitel
Der uns durch Freud' und Lust,
+
I. Andacht
Oft auch durch Prüfungs-Joch,
 
Mit Vaterhand geführt:
 
Der alte Gott lebt noch!
 
  
Der alte Gott lebt noch!
+
4 Gebete und
Wer wollte drum verzagen,
+
4 „Preis und Dank“
Und nicht mit Muth und Kraft
 
Des Lebens Bürde tragen.
 
Wie lastend es auch drückt
 
Der Prüfung schweres Joch;
 
Wir sinken dennoch nicht,
 
Der alte Gott lebt noch!
 
  
Der alte Gott lebt noch!
+
1. Gebet
Und ewig wird er leben,
+
1. Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
Uns Trübsal und, wenn's frommt,
 
Auch wieder Freude geben.
 
Drum sehn wir himmelwärts,
 
Wenn tief uns beugt sein Joch;
 
Denn er, dem wir vertraun:
 
Der alte Gott lebt noch.
 
  
Kluge
+
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten bau’t
  
 +
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
 +
 +
4.
 +
Hör' uns, Vater, wenn wir hier auf Erden
 +
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer,
 +
unter dem Titel: An die Weisheit
 +
mit variierenden Eingangszeilen
 +
Hör‘ uns Göttinn! (1786) oder: Hör‘ uns Wahrheit (ab 1790)
 +
(Strophen 15-19)
  
6.
 
Zuerst in:
 
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
 
unter dem Titel: Heiliges Lied
 
(aus dem Zeitraum 1778 bis 1787)
 
  
Dich preis’t Allmächtiger
 
Der Sterne Jubelgang [1811: Jubelklang]!
 
Dich preist, Allgütiger,
 
Der Seraphim Gesang!
 
Die ganze Schöpfung schwebt
 
In heil'gen [1811: ewgen] Harmonieen,
 
So weit sich Welten drehn,
 
Und Sonnen [1811: Sonnenheere] glühen;
 
  
Dein Tempel, die Natur,
+
2. Preis und Dank
Wie deiner Herrlichkeit,
 
Wie deiner Milde voll!
 
Des Lenzes Blumenkleid,
 
Des Sommers Aehrenmeer,
 
Des Herbstes Traubenhügel,
 
Des Winters Silberhöh'n
 
Sind deiner Allmacht Spiegel.
 
  
Was bin ich, Herr! vor dir?
+
5. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
Seit gestern athm' ich kaum.
+
6. Der Herr ist Gott und keiner mehr!
Es trennt vom Todtenkranz [1811: Todtenkreuz]
+
7. Lobt den Herrn, Des mächtig Werde
Mich nur ein Spannen-Raum.
+
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
Wohl dennoch mir!
+
8. Dankt dem Herrn! Mit reichen [1800: frohen] Gaben
Wer sanft entschläft in Vaters Armen [1811: Vater Armen],
+
</poem>
Darf dem Erweckungswort vertrau'n;
 
Es heißt: — Erbarmen.
 
  
Matthison [!]
+
=== Gesänge für Brüder Freimaurer. ===
 +
'''Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 1-7'''
 +
<poem>
  
 +
I. Eröffnung der Arbeitsloge
  
7. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen,
+
1.
mit der Angabe: Herder
+
neu:
8. Ewige Wahrheit, Göttliche Klarheit (zwei Strophen),
 
mit der Angabe: Ridel
 
9. Gesund und frohen Muthes,
 
mit der Angabe: Voß
 
10. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 
mit der Angabe: v. Schiller
 
  
11. Maurergebet
+
'''Meister, der das Weltall schuf,'''
(Bei Stiftungsfesten)
+
Dessen Größe uns die Sterne
Großer Meister, überschwänglich
+
Laut verkünden aus der Ferne,
 +
Hör', Allmächt'ger, unsern Ruf!
  
12. Psalm
+
Schenke unserm Werk' Gedeihn:
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen,
+
Laß der Wahrheit Licht uns schauen;
 +
Laß den Tempel, den wir bauen,
 +
Uns ein Bau der Tugend sein!
  
13. Hier in der Männer ernstem Kreis,
+
Müller
mit der Angabe: Gerhard
 
  
14. (Forschen nach Gott)
+
2.
 +
neu:
  
Der Text wird Johann Ulrich Hegner zugeschrieben,
+
'''Willkommen ihr Brüder zum heiligen Werke!'''
er wurde vertont von Conradin Kreutzer
+
Bring't Quader und Pfeiler zum Tempelbau' dar!
 +
Gieb, Meister, uns Weisheit und Schönheit und Stärke
 +
Und mache zur Arbeit den Bauplan uns klar.
  
Ich suche dich, o Unerforschlicher!
+
Hier Opfer der Freundschaft und Liebe zu bringen
Der du im Dunkel wohnest,
+
Und Eintracht zu pflegen, die Stärke gewährt;
Und über Geisterwelten thronest.
+
Nach geistiger Freiheit und Schönheit zu ringen:
Unsichtbar streust du Segen aus;
+
Das sei unsre Arbeit, die Weisheit uns lehrt.
Wo ist dein großes Vaterhaus?
 
Unendlicher, wo find' ich dich?
 
  
Ich suche dich, o Unergründlicher!
+
Wo Freundschaft und Liebe von Eintracht umschlungen:
In unermess'nen Fernen;
+
Da weichet der Stärke das Dunkel der Nacht,
Strahlet dein Thron von jenen Sternen?
+
Da fühlt sich von Schönheit die Seele durchdrungen,
Umwehst du mich im Frühlingshauch,
+
Da thronet die Weisheit als siegende Macht.
Und duftest mir vom Blüthenstrauch?
 
Du Herrlichster, wo find' ich dich?
 
  
Bist du ein Traum, o Unbegreiflicher?
+
Müller
Woher dann Sternenheere?
 
Dies Blüthenland, die Früchte, Meere?
 
Der Mensch, dein Bild, voll Geist, Verstand? —
 
Es sind die Werke deiner Hand!
 
Allschaffender, du bist kein Traum!
 
  
 +
II. Schluß der Arbeitsloge
  
15.
+
3.  
Das folgende Lied ist eine starke Abwandlung von:
+
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
 
(kommt aber bereits vor in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 173)
 
  
siehe:
+
4.
Auswahl von Freimaurer Liedern für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808
+
neu:
  
Lobt den Herrn! die Abendsonne
+
'''Du, dessen Arm durch blaue Lüfte'''
Sinkt mit Majestät ins Meer,
+
Wie durch die Nacht der Todtengrüfte
Und der ganzen Schöpfung Wonne
+
Den Strahl des Lebens blitzen läßt;
Feiert Ruhe ringsumher.
+
Den über Wolken hoch erhoben
 +
Die wandelnden Gestirne loben
 +
Und feiern Deiner Liebe Fest!
  
Lobt den Herrn! deß milde Sonne
+
Erhab'ner Meister unsers Bundes!
Ueber Bös ' und Gute scheint!
+
O, nicht der bloße Dank des Mundes
Fühlt des Menschenfreundes Wonne,
+
Sei, Vater, Dir von uns gebracht;
Und beglücket Freund und Feind!
+
Aus Liebe gabst Du uns das Leben,
 +
Die Liebe durch die That zu geben,
 +
Hast Du Dein Ebenbild gemacht.
  
Lobt den Herrn! Er giebt den Müden,
+
Uebt, sprichst Du, Lieb' an meinen Kindern,
Wenn sie treu den Tag vollbracht,
+
Könnt ihr die Noth des Nächsten lindern,
Des Gewissens hohen Frieden,
+
Reicht ihm der Freundschaft Labetrank.
Sanften Schlaf um Mitternacht;
+
Stets heilig sei uns diese Lehre;
 +
So bringt der Mensch dem Schöpfer Ehre,
 +
So zollt der Maurer seinen Dank.
  
Chor.
+
Singt in dem Vaterland' der Palmen
Und zu neuem Fleiß hienieden
+
Dir heut' kein König seine Psalmen
Froh Erwachen, wenn es tagt!
+
In der Begeist‘rung Adlerftug,
 +
So tönt sie unser Herz noch wieder
 +
Die Melodie der heilgen Lieder,
 +
Zu welchen er die Harfe schlug.
  
 +
Dein Name klang im Heiligthume,
 +
Für welches, stolz ob ihrem Ruhme,
 +
Auf Libanon die Ceder fiel.
 +
Der Tempel liegt nun in Ruinen;
 +
Dir, Unaussprechlicher, zu dienen,
 +
Ward unser Bau der Weisheit Ziel.
  
16.
+
Sein Grund umringt die ganze Erde,
Zuerst in:
+
Die durch Dein schöpferisches »Werde!«
Vollständiges Gesangbuch für Freimauerer. 1810, 348,
+
Zum ersten Tempel Dir erstand;
mit der Angabe: E. v. d. Reck [Elisa von der Recke]
+
Und eine dichtre Kette schlingen
siehe:
+
Dort oben nicht der Cherubschwingen,
Gedichte von der Frau Elisa von der Recke. Halle 1806, 68-69
+
Als guter Menschen Herz und Hand.
(mit stark abweichenden 2., 3. und 4. Strophe)
 
  
 +
Sieh, Meister, segnend auf uns nieder!
 +
Daß würdig dieser Kette Glieder
 +
Des Platzes, den sie füllen, sein;
 +
Laß sie das Hochgefühl belohnen,
 +
Daß, die Dein Heiligthum bewohnen,
 +
Doch nie durch Laster es entweihn.
  
Mit tausendfacher Schöne
+
Wie nach dem Senkblei streng gerichtet
Begrüßt der Lenz die Flur.
+
Zum Himmel Stein auf Stein sich schichtet,
O, hört die frohen Töne
+
Im Tempel Säul' an Säule stand:
Der jubelnden Natur!
+
So wollen wir in diesem Leben
Das Leben in den Teichen,
+
Vereint zum Licht der Wahrheit streben;
Das Schwirren in der Luft,
+
Ein Schwur sei dieser Druck der Hand!
Und was ist zu vergleichen
+
 
Dir, milder Frühlingsduft?
+
Geitel
 +
 
 +
5.
 +
Vater unser, der Du bist im Himmel
 +
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 +
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
  
Chor.
 
Die Rosenzeit der Liebe
 
Ist schön, wie Blüthenduft.
 
  
Das bunte Grün der Felder,
+
III. Eröffnung der Tafelloge
Die blumenreiche Au,
 
Das frische Laub der Wälder,
 
Des Aethers zartes Blau;
 
Dies alles lockt zur Freude,
 
Macht durch Genüsse reich!
 
O Frühling, welche Freude
 
Ist deinem Reize gleich?
 
  
Chor.
+
7.  
Der Freundschaft edle Bande
+
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
Sind deinen Reizen gleich.
 
  
Du gold'ner Strahl der Sonne,
 
Du Glanz der Vollmondsnacht!
 
Was gleicht der stillen Wonne,
 
Wenn ihr uns heiter macht?
 
Wenn Millionen Wesen
 
Sich eurer dankbar freun,
 
Wenn Kranke selbst genesen
 
Durch milden Sonnenschein?
 
  
Chor.
+
IV. Schluß der Tafelloge
Der Tugend hohe Freuden
 
Sind eurem Segen gleich.
 
  
Wenn Flimmerglanz der Sterne
+
8.
Am hohen Himmelszelt
+
Gott! Sei gelobt, du hast auch heut‘ an uns gedacht
In dunkelblauer Ferne
 
Die Frühlingsnacht erhellt,
 
Wenn Maurertreu' und Liebe
 
Sich dieses Anblicks freut:
 
Was gleicht dann diesem Triebe,
 
Was dieser Seligkeit?
 
  
Chor.  
+
''An anderen Stellen nachgedruckt sind:''
Die Hoffnung ihrer Dauer
+
39.  
In einer bessern Welt.
+
Hör‘ uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
 +
53.  
 +
Hier,  in der Maurer ernstem Kreis (Gerhard)
 +
</poem>
  
 +
===Gesänge für die Loge Amalia. Weimar 1851, 1-5===
 +
<poem>
 +
Unter dem Haupttitel: Maurertugenden
 +
in der Eingangsrubrik:
 +
Dank und Demuth vor Gott
  
17. Richter  freigeschaff’ner Geister
+
1. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
18. Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
+
2. Opfert Dank, verbundne Brüder
19. Vater, der du bist die Liebe, Gott der Liebe gieb uns Gold!
+
3. Psalm: Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen (v. Gerhard; comp. v. Himmel)
20. Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen,
 
21. Wie freundlich strahlt ihr Sterne
 
  
  
An anderen Stellen nachgedruckt sind:
+
''An späteren Stellen:''
30. Die Flamme lodert, milder Schein
+
11. Drei Worte nenn‘ ich euch, inhaltschwer (v. Schiller; bek. Mel.)
79. In dem Buche der Natur
+
28. Last uns, ihr Brüder! Weisheit erhöh’n (comp. v. C. Eberwein)
108. Steig‘ in dieser Feierstunde
+
33. Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit (v. Ridel; comp. v. A. E. Müller)
 +
34. Es werde Licht, rief Gott (v. Herder; für Tenor v. Hurka)
 +
65. Großer Meister, dessen Allmacht (v. Schiller; vierstimmig v. Hurka)
 +
97. Allmächtiger, der im Sphärenklange (für 4 Stimmen v. J. P. Schmidt)
 +
99. Auf des Schöpfers Ruf: es werde! (comp. v. Neithardt)
 
</poem>
 
</poem>
  
  
  
===Gesänge für Brüder Freimaurer.===
+
===Gesangbuch für Freimaurer.===
Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 1-7
+
'''Zusammengestellt und arrangirt von Br. Friederich Erk.
 +
Düsseldorf: Voß. 1853, 1-15'''
 
<poem>
 
<poem>
 +
12. Aufl. Essen: Baedeker 1909, 1-17
  
I. Eröffnung der Arbeitsloge
+
Im Zeitraum von 1853 bis 1909 wurden ein Lied ausgetauscht:
 +
12. Loblied (ersetzt durch: Lobgesang)
 +
und drei Lieder hinzugefügt:
 +
Kerzenlied (3)
 +
Meisterloge (15)
 +
Bei Eröffnung der Loge (19)
  
1.
 
neu:
 
  
Meister, der das Weltall schuf,
+
Kapitel:
Dessen Größe uns die Sterne
+
Z. V. D. H. B. A. W.
Laut verkünden aus der Ferne,
+
(Zur Verehrung des Höchsten Baumeisters Aller Welten)
Hör', Allmächt'ger, unsern Ruf!
 
  
Schenke unserm Werk' Gedeihn:
 
Laß der Wahrheit Licht uns schauen;
 
Laß den Tempel, den wir bauen,
 
Uns ein Bau der Tugend sein!
 
  
Müller
+
'''1. Gebet'''
 +
Mel. von Himmel (1909: Hummel]. 1813
  
2.
+
'''Vater, wir rufen dich,'''
neu:
+
die wir in Demuth und heil’gem Vertrauen,
 +
liebend den Tempel der Menschheit erbauen;
 +
Vater der Liebe, wir rufen dich!
 +
laß uns verehren dich!
  
Willkommen ihr Brüder zum heiligen Werke!
+
Laß uns verehren dich,
Bring't Quader und Pfeiler zum Tempelbau' dar!
+
Herrscher der Welten und Lenker der Herzen!
Gieb, Meister, uns Weisheit und Schönheit und Stärke
+
Laß uns hienieden in Wonne und Schmerzen,
Und mache zur Arbeit den Bauplan uns klar.
+
Quelle der Weisheit, verehren dich!
 +
Gottheit, wir ahnen dich!
  
Hier Opfer der Freundschaft und Liebe zu bringen
+
Gottheit, wir ahnen dich,
Und Eintracht zu pflegen, die Stärke gewährt;
+
segnend im kindlichen frommen Gedanken,
Nach geistiger Freiheit und Schönheit zu ringen:
+
leuchtend im Dunkel der irischen Schranken!
Das sei unsre Arbeit, die Weisheit uns lehrt.
+
Richter der Thaten, wir ahnen dich,
 +
Vater, und lieben dich!
  
Wo Freundschaft und Liebe von Eintracht umschlungen:
 
Da weichet der Stärke das Dunkel der Nacht,
 
Da fühlt sich von Schönheit die Seele durchdrungen,
 
Da thronet die Weisheit als siegende Macht.
 
  
Müller
+
'''2. Gottesverehrung (nach voriger Melodie)'''
 +
Wesen, wie nenn‘ ich dich,
  
II. Schluß der Arbeitsloge
+
Reinling [1909: Reuning]
  
3. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 
  
4.
+
''erst nach 1853:''
neu:
+
'''Kerzenlied'''
 +
Mel.. Nr. 1: Vater, ich rufe dich!
 +
(Nach Deutsches Liederbuch: Heinrich Himmel. 1813)
  
Du, dessen Arm durch blaue Lüfte
+
M. v. St.:
Wie durch die Nacht der Todtengrüfte
+
'''„Weisheit leite unsern Bau.“'''
Den Strahl des Lebens blitzen läßt;
 
Den über Wolken hoch erhoben
 
Die wandelnden Gestirne loben
 
Und feiern Deiner Liebe Fest!
 
  
Erhab'ner Meister unsers Bundes!
+
Chor:
O, nicht der bloße Dank des Mundes
+
Meister, Urewiger!
Sei, Vater, Dir von uns gebracht;
+
Führ‘ uns mit Weisheit
Aus Liebe gabst Du uns das Leben,
+
auf all‘ unsern Wegen,
Die Liebe durch die That zu geben,
+
Zum Bau des Tempels –
Hast Du Dein Ebenbild gemacht.
+
Der Menschheit zum Segen!
 +
Meister Urewiger,
 +
vom Himmel schau,
 +
Weisheit schenk‘ unserm Bau.
  
Uebt, sprichst Du, Lieb' an meinen Kindern,
+
I. Aufs.
Könnt ihr die Noth des Nächsten lindern,
+
„Schönheit ziere ihn.
Reicht ihm der Freundschaft Labetrank.
 
Stets heilig sei uns diese Lehre;
 
So bringt der Mensch dem Schöpfer Ehre,
 
So zollt der Maurer seinen Dank.
 
  
Singt in dem Vaterland' der Palmen
+
Chor.
Dir heut' kein König seine Psalmen
+
Meister, Allgütiger!
In der Begeist‘rung Adlerftug,
+
Öffne die Herzen
So tönt sie unser Herz noch wieder
+
Laß Schönheit uns blicken.
Die Melodie der heilgen Lieder,
+
Uns nur für Liebe und Tugend entzücken.
Zu welchen er die Harfe schlug.
+
Meister, Allgütiger,
 +
hier stehen wir,
 +
Gib ihm der Schönheit Zier.
  
Dein Name klang im Heiligthume,
+
II. Aufs.
Für welches, stolz ob ihrem Ruhme,
+
„Stärke führe ihn aus.
Auf Libanon die Ceder fiel.
 
Der Tempel liegt nun in Ruinen;
 
Dir, Unaussprechlicher, zu dienen,
 
Ward unser Bau der Weisheit Ziel.
 
  
Sein Grund umringt die ganze Erde,
+
Chor.
Die durch Dein schöpferisches »Werde!«
+
Meister, Allmächtiger!
Zum ersten Tempel Dir erstand;
+
Gib uns zum Bau
Und eine dichtre Kette schlingen
+
Deines Tempels die Stärke;
Dort oben nicht der Cherubschwingen,
+
Eifer und Fleiß nur bringt Segen dem Werke!
Als guter Menschen Herz und Hand.
+
Meister, Allmächt’ger,
 +
wollst gnädig sein, Stärke dem Bau verleih’n.
  
Sieh, Meister, segnend auf uns nieder!
 
Daß würdig dieser Kette Glieder
 
Des Platzes, den sie füllen, sein;
 
Laß sie das Hochgefühl belohnen,
 
Daß, die Dein Heiligthum bewohnen,
 
Doch nie durch Laster es entweihn.
 
  
Wie nach dem Senkblei streng gerichtet
+
'''3. Gebet'''
Zum Himmel Stein auf Stein sich schichtet,
+
Mel. von Br. W. A. Mozart. Vor 1790.
Im Tempel Säul' an Säule stand:
+
Richter freigeschaffner Geister,
So wollen wir in diesem Leben
 
Vereint zum Licht der Wahrheit streben;
 
Ein Schwur sei dieser Druck der Hand!
 
  
Geitel
+
'''4. Gebet'''
 +
[erst später offenbar mit einer neuen Melodie:
 +
Melodie: Br. Friedr. Erk. 1864
 +
Text: Br. Ludw. Friedr. Lenz. † 1780]
 +
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
  
5. Vater unser, der Du bist im Himmel
+
'''5. Gebet'''
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
+
Mus. v. C. M. von Weber
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
+
[1909: Text: Br. K. C. Tenner. † 1866.]
  
 +
Auch in:
 +
Gedichte von Karl Christian Tenner. Darmstadt 1870, 80,
 +
unter dem Titel: Maurergebet
  
III. Eröffnung der Tafelloge
+
'''Meister, Unendlicher!'''
 +
Meister Allgütiger!
 +
Lenke zu dir unsere Schritte!
 +
Herr, laß auf unserm Tun
 +
Stets deine Gnade ruhn!
 +
Vater, erhör‘ unsre Bitte!
  
7. O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
+
Schütz‘ uns, allmächt’ger Hort!
 +
Laß uns dein göttlich Wort
 +
segnend auf Erden verbreiten!
 +
Stärk‘ uns von Pol zu Pol,
 +
laß uns für Menschenwohl,
 +
laß für die Wahrheit uns streiten!
  
 +
O laß uns streiten, Gott!
 +
wie auch die Nacht uns droht;
 +
höhnt selbst die Welt unsern Namen!
 +
wie dann [1909: Wenn dann] im Kampf der Pflicht
 +
einst unser Auge bricht,
 +
leucht‘ uns dein volles Licht! Amen.
  
IV. Schluß der Tafelloge
 
  
8. Gott! Sei gelobt, du hast auch heut‘ an uns gedacht
 
  
An anderen Stellen nachgedruckt sind:
+
'''6. Schlußgebet (in der Kette)'''
39. Hör‘ uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
+
[1909: Auch nach Melodie Nr. 152.]
53. Hier, in der Maurer ernstem Kreis (Gerhard)
+
Mel von Br. Friedr. Erk. 1851
</poem>
+
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
  
  
 +
'''7. Gebet'''
 +
Mel. von Henry Carey. Um 1740 [1909: 1743] („God save the King etc.“)
 +
Text: Ridel [1909: Riedel]
 +
Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit,
 +
(nur die ersten zwei Strophen)
  
  
===Gesangbuch für Freimaurer.===
+
'''8. Bei Eröffnung der Loge.'''
Zusammengestellt und arrangirt von Br. Friederich Erk.
+
[1909: Auch nach Melodie Nr. 35 („An das Vaterland“; Volksweise von B. Klein. 1817)]
Düsseldorf: Voß. 1853, 1-15
+
Mel. „Gott erhalte Franz den Kaiser etc. von J. Haydn. [1909: 1797.]
<poem>
+
[1909: Mehrstimmig von Ludw. Erk.]
12. Aufl. Essen: Baedeker 1909, 1-17
+
Steig in dieser Feierstunde
  
Im Zeitraum von 1853 bis 1909 wurden ein Lied ausgetauscht:
 
12. Loblied (ersetzt durch: Lobgesang)
 
und drei Lieder hinzugefügt:
 
Kerzenlied (3)
 
Meisterloge (15)
 
Bei Eröffnung der Loge (19)
 
  
 +
'''9. Gebet'''
 +
(nach voriger Melodie)
 +
Vater! laß im Licht uns wandeln,
  
Kapitel:
 
Z. V. D .H. B. A. W.
 
(Zur Verehrung des Höchsten Baumeisters Aller Welten)
 
  
 +
'''10. Maurergebet. (Bei Stiftungsfesten.)'''
 +
Nach Melodie Nr. 8. [1909: Nr. 9. oder Nr. 35.]
 +
Großer Meister, überschwenglich mächtig,
  
1. Gebet
 
Mel. von Himmel (1909: Hummel]. 1813
 
  
Vater, wir rufen dich,
+
'''11. Bei Eröffnung der Loge'''
die wir in Demuth und heil’gem Vertrauen,
+
Nach Melodie Nr. 8 [1909: Nr. 9.oder Nr. 35.]
liebend den Tempel der Menschheit erbauen;
+
Br. Bechstein [1836]
Vater der Liebe, wir rufen dich!
 
laß uns verehren dich!
 
  
Laß uns verehren dich,
+
'''Heil dem Osten, wo es taget,'''
Herrscher der Welten und Lenker der Herzen!
+
wo die erste Flamme glüht;
Laß uns hienieden in Wonne und Schmerzen,
+
wo der Morgenstern im Aether,
Quelle der Weisheit, verehren dich!
+
eine Blume Gottes, blüht!
Gottheit, wir ahnen dich!
+
 
 +
Heil dem Osten, wo sich's lichtet,
 +
wo die erste Röte scheint;
 +
wo der Himmel Perlenthränen
 +
auf die Erde niederweint!
  
Gottheit, wir ahnen dich,
+
Heil dem Osten, wo es leuchtet,
segnend im kindlichen frommen Gedanken,
+
wo die Sonne stolz sich hebt,
leuchtend im Dunkel der irischen Schranken!
+
und ein Stern nun über'm Sterne
Richter der Thaten, wir ahnen dich,
+
dieser kleinen Erde schwebt!
Vater, und lieben dich!
 
  
 +
Tag und Flamme, Stern und Röte,
 +
Glanz und Sonne, seid gegrüßt
 +
mit dem Gruß des großen Bundes,
 +
der im Lichte strebt und sprießt!
  
2. Gottesverehrung (nach voriger Melodie)
 
Wesen, wie nenn‘ ich dich,
 
  
Reinling [1909: Reuning]
+
'''12. Loblied'''
 +
Mel von Carl Gläser.
  
 +
Zuerst in:
 +
Shire yeshurun: Israelitisches Gesangbuch. Zur Andacht und zum Religionsunterricht. Frankfurt am Main 1829, 309-310
 +
(mit 7 Strophen – hier nur die 1., 2., 4. und 7. Strophe)
  
erst nach 1853:
 
Kerzenlied
 
Mel.. Nr. 1: Vater, ich rufe dich!
 
(Nach Deutsches Liederbuch: Heinrich Himmel. 1813)
 
  
M. v. St.:
+
'''Lobet den Schöpfer, deß Güte stets währet,'''
„Weisheit leite unsern Bau.“
+
bringet ihm freudig Anbetung und Dank!
 +
Preis’t ihn, der Alles, was athmet, ernähret,
 +
singet ihm, Brüder [1829: Völker], mit Jubelgesang!
  
Chor:
+
Jubel ertönet von lachenden Fluren,
Meister, Urewiger!
+
lobend ihn, steigen die Sänger empor.
Führ‘ uns mit Weisheit
+
Folget, o Brüder [1829: o Menschen], den lobenden [1829: der Lobenden] Spuren,
auf all‘ unsern Wegen,
+
stimmet mit Jauchzen ins festliche Chor!
Zum Bau des Tempels –
+
 
Der Menschheit zum Segen!
+
Ewiglich währet des Ewigen [1829: Mächtigen] Ehre,
Meister Urewiger,
+
seine Geschöpfe verlässet er nie!
vom Himmel schau,
+
Alles fühlt Wohlsein in Lüften,
Weisheit schenk‘ unserm Bau.
+
im Meere; täglich versorget, ernähret er sie.
  
I. Aufs.
+
Fallet vor ihm, dem Allmächtigen [1829: Hochherrlichen] nieder,
„Schönheit ziere ihn.“
+
preiset ihn, Brüder [1829: Völker], gehorchet [1829: und dienet]  ihm gern!
 +
Weihet dem Vater Anbetung und Lieder:
 +
Alles, was Odem hat, lobe den Herrn!
  
Chor.
 
Meister, Allgütiger!
 
Öffne die Herzen
 
Laß Schönheit uns blicken.
 
Uns nur für Liebe und Tugend entzücken.
 
Meister, Allgütiger,
 
hier stehen wir,
 
Gib ihm der Schönheit Zier.
 
  
II. Aufs.
+
''Das obige Lied wurde später ersetzt durch ein viel älteres geistliches Lied:
„Stärke führe ihn aus.
+
''
 +
'''1909: Lobgesang'''
 +
Mus
 +
L. Erk. †1883.
 +
Nach A. Freilinghausen’s Gesangb. T. II. Halle 1714 [darin das Lied:
 +
Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren; es erschien zuerst in “Geistreiches Gesang-Buch“, Stralsund, 1665
 +
]
 +
Text: Joh. Daniel Herrnschmidt. 1675-1725 [1714].
  
Chor.
+
siehe z. B. für den untenstehenden Text:
Meister, Allmächtiger!
+
Des Geistlichen Lieder-Schatzes vollständiger Theil. Nürnberg 1719, 1073-1074 (mit 8 Strophen),
Gib uns zum Bau
+
unter dem Titel: Ursachen Gott zu loben.
Deines Tempels die Stärke;
+
Das Gesang-Buch der Gemeine in Herrn-Huth. 1735, 309-310
Eifer und Fleiß nur bringt Segen dem Werke!
+
Wernigerödisches Gesang-Buch. 1738, 662-663
Meister, Allmächt’ger,
+
Evangelisches Gesang-Buch. Ebersdorf, 1742, 489-490
wollst gnädig sein, Stärke dem Bau verleih’n.
 
  
 +
Neues verbessertes Gesangbuch. Bunzlau 1801, 490-491
 +
(''Erk bringt nur die 1. und 4. Strophe:'')
  
3. Gebet
+
'''Lobe den Herren, o meine Seele!'''
Mel. von Br. W. A. Mozart. Vor 1790.
+
Ich will ihn loben bis in den Tod;
Richter freigeschaffner Geister,
+
weil ich noch Stunden auf Erden zähle,
 +
will ich lobsingen meinem Gott.
 +
Der Leib und Seel gegeben hat,
 +
werde gepriesen früh und spat!
 +
werde gepriesen früh und spat!
 +
 
 +
Gott hat den Himmel, das Meer und die Erden,
 +
und was darinnen ist, gemacht.
 +
Alles muß treulich erfüllet werden,
 +
was er uns einmal zugedacht.
 +
Er ist der Herrscher aller Welt,
 +
welcher uns ewig Glauben hält.
 +
welcher uns ewig Glauben hält.
  
4. Gebet
 
[erst später offenbar mit einer neuen Melodie:
 
Melodie: Br. Friedr. Erk. 1864
 
Text: Br. Ludw. Friedr. Lenz. † 1780]
 
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
 
  
5. Gebet
 
Mus. v. C. M. von Weber
 
[1909: Text: Br. K. C. Tenner. † 1866.]
 
  
Auch in:
+
'''13. Bei Eröffnung der Loge.'''
Gedichte von Karl Christian Tenner. Darmstadt 1870, 80,
+
Volksweise: „O sanctissima“ [1909: (1807.)]
unter dem Titel: Maurergebet
+
[1909: Mehrstimmig von L. Erk.]
  
Meister, Unendlicher!
+
'''O Allmächtiger!'''
Meister Allgütiger!
+
O Allgütiger!
Lenke zu dir unsere Schritte!
+
reinste Quelle des Lichtes!
Herr, laß auf unserm Tun
+
Sende und Weisheit aus heil’ger Höhe!
Stets deine Gnade ruhn!
+
Herr, dein Geist erfülle uns!
Vater, erhör‘ unsre Bitte!
 
  
Schütz‘ uns, allmächt’ger Hort!
+
O Allmächtiger!
Laß uns dein göttlich Wort
+
O Allgütiger!
segnend auf Erden verbreiten!
+
ew’ges Urbild des Edlen!
Stärk‘ uns von Pol zu Pol,
+
Send‘ uns der Schönheit göttliche Weihe!
laß uns für Menschenwohl,
+
Zu dir lenke Geist und Herz!
laß für die Wahrheit uns streiten!
 
  
O laß uns streiten, Gott!
+
O Allmächtiger!
wie auch die Nacht uns droht;
+
O Allgütiger!
höhnt selbst die Welt unsern Namen!
+
Send‘ uns Stärke der Seele!
wie dann [1909: Wenn dann] im Kampf der Pflicht
+
Laß uns nicht wanken im Dienst der Wahrheit,
einst unser Auge bricht,
+
rüste uns mit deiner Kraft!
leucht‘ uns dein volles Licht! Amen.
 
  
  
 +
'''14. Danklied'''
 +
Nach Herm. Gottfr. Demme
  
6. Schlußgebet (in der Kette)
+
Zuerst in:
[1909: Auch nach Melodie Nr. 152.]
+
Neue christliche Lieder von H. G. Demme. Gotha 1799, 59-60 (mit sechs Strophen)
Mel von Br. Friedr. Erk. 1851
+
unter dem Titel: Danklied
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
+
''Erk hat die 2. bis 4. Strophe stark verändert''
  
  
7. Gebet
+
'''Preiset mit feurigem Danke den Herrn!'''
Mel. von Henry Carey. Um 1740 [1909: 1743] („God save the King etc.“)
+
danket ihm freudig, o danket ihm gern!
Text: Ridel [1909: Riedel]
+
Danket dem Vater; er hat uns das Leben,
Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit,
+
Freuden des Lebens die Fülle gegeben.
(nur die ersten zwei Strophen)
 
  
 +
Menschen! euch schuf er die Erde so schön,
 +
schmückte die Thäler und kränzte die Höhn!
 +
Saaten entkeimten, die Quellen entsprangen,
 +
Töne der Lust und des Jubels erklangen.
  
8. Bei Eröffnung der Loge.
+
Menschen! euch wölbt‘ er den Himmel in Pracht;
[1909: Auch nach Melodie Nr. 35 („An das Vaterland“; Volksweise von B. Klein. 1817)]
+
Sterne beschimmernden Mantel der Nacht;
Mel. „Gott erhalte Franz den Kaiser etc. von J. Haydn. [1909: 1797.]
+
Freundlich entsteiget im Osten die Sonne,
[1909: Mehrstimmig von Ludw. Erk.]
+
strahlt und beglücket, was lebet, mit Wonne.
Steig in dieser Feierstunde
 
  
 +
Menschen! euch gab er den denkenden  Geist,
 +
leicht zu erkennen, was blenden nur gleißt,
 +
Sorglich zu nähren im reinen Gemüthe
 +
Eifer für Wahrheit und Schönheit und Güte.
  
9. Gebet
+
Singet mit feurigem Danke dem Herrn!
(nach voriger Melodie)
+
preiset den Vater; er segnet so gern!
Vater! laß im Licht uns wandeln,
+
Strebet, ihm ähnlich an Güte zu werden,
 +
Segen und Freude verbreitet auf Erden!
  
  
10. Maurergebet. (Bei Stiftungsfesten.)
+
''erst nach 1853:''
Nach Melodie Nr. 8. [1909: Nr. 9. oder Nr. 35.]
+
'''1909: Meisterloge'''
Großer Meister, überschwenglich mächtig,
+
Mel. von H. L. Haßler. 1601
 +
Vierstimmig von L. Erk.
  
 +
Des Pilgers Pfad, ihr Brüder,
 +
(leicht verändert)
  
11. Bei Eröffnung der Loge
 
Nach Melodie Nr. 8 [1909: Nr. 9.oder Nr. 35.]
 
Br. Bechstein [1836]
 
  
Heil dem Osten, wo es taget,
+
'''15. Zum Lobe Gottes.'''
wo die erste Flamme glüht;
+
Mel. von Ambrosch II.
wo der Morgenstern im Aether,
+
Gerhard [1909: W. Gerhard]
eine Blume Gottes, blüht!
+
Hier in der Maurer [statt: Männer] ernstem Kreis,
 +
von Bruderlieb‘ umschlungen
  
Heil dem Osten, wo sich's lichtet,
 
wo die erste Röte scheint;
 
wo der Himmel Perlenthränen
 
auf die Erde niederweint!
 
  
Heil dem Osten, wo es leuchtet,
+
'''16. Lobgesang'''
wo die Sonne stolz sich hebt,
+
Mel. von H. G. Nägeli. [1909: †1836]
und ein Stern nun über'm Sterne
+
Fulda
dieser kleinen Erde schwebt!
 
  
Tag und Flamme, Stern und Röte,
+
Bereits in:
Glanz und Sonne, seid gegrüßt
+
Liedersammlung für Schulen. Herausgegeben von M. Klitscher. Dritte Auflage, Frankfurt 1815, 142
mit dem Gruß des großen Bundes,
+
Leicht anderer Text von Fürchtegott Christian Fulda, 1827
der im Lichte strebt und sprießt!
+
Auch in:
 +
Gesangbuch für höhere Schulen und Erziehungsanstalten. Halle, 5. Aufl. 1808, 270, 11. Aufl. Halle 1830, 262
 +
Sammlung geistlicher Lieder zum Gebrauch für Schulen. Leipzig 1827, 190
 +
Shire yeshurun. Zweiter Theil. Lieder und Gesänge für israelitische Schulen. Frankfurt am Main 1840, 134 (ohne die 2. Strophe)
 +
Blüthen aus Salem. Ein katholisches Gebeth- und Erbauungsbuch. Passau und Prag 1844, 386 (stark verändert, nur drei Strophen),
 +
unter dem Titel: Lob Gottes
  
  
12. Loblied
+
'''Lobt den Herrn! der Welten Meister'''
Mel von Carl Gläser.
+
waltet ewig nah‘ und fern.
 +
Singet ihm! dem Geist der Geister
 +
weihet Lieder! Lobt den Herrn!
 +
[1840: Söhne Jakob’s, lobt den Herrn!]
  
Zuerst in:
 
Shire yeshurun: Israelitisches Gesangbuch. Zur Andacht und zum Religionsunterricht. Frankfurt am Main 1829, 309-310
 
(mit 7 Strophen – hier nur die 1., 2., 4. und 7. Strophe)
 
  
 +
Lobt den Herrn! vereinigt loben
 +
Land und Meer ihn nah‘ und fern.
 +
Singet ihm! er werd' erhoben
 +
hoch im Chore!. Lobt den Herrn!
  
Lobet den Schöpfer, deß Güte stets währet,
+
Lobt den Herrn! auch schwache Lieder
bringet ihm freudig Anbetung und Dank!
+
hört der gute Vater gern.
Preis’t ihn, der Alles, was athmet, ernähret,
+
Singet ihm! empor, ihr Brüder,
singet ihm, Brüder [1829: Völker], mit Jubelgesang!
+
Herz und Stimme! Lobt den Herrn!
 +
[1840: Auf, erhebt zu ihm, ihr Brüder,
 +
Mund und Herzen! Lobt den Herrn!]
  
Jubel ertönet von lachenden Fluren,
+
Lobt den Herrn! des Lebens Freuden
lobend ihn, steigen die Sänger empor.
+
gönnet uns der Vater gern,
Folget, o Brüder [1829: o Menschen], den lobenden [1829: der Lobenden] Spuren,
+
Singet ihm! er führt durch Leiden
stimmet mit Jauchzen ins festliche Chor!
+
hin zur Weisheit. Lobt den Herrn!
 +
[1840: gönnt uns unser Vater gern,
 +
führert durch des Lebens Leiden
 +
uns zur Weisheit. Lobt den Herrn!]
  
Ewiglich währet des Ewigen [1829: Mächtigen] Ehre,
+
Lobt den Herrn, wenn ihr voll Wonne
seine Geschöpfe verlässet er nie!
+
strahlen [1840: glänzen] seht den Abendstern!
Alles fühlt Wohlsein in Lüften,
+
Singet ihm, wenn früh die Sonne
im Meere; täglich versorget, ernähret er sie.
+
euch ermuntert! Lobt den Herrn!
 +
[1840: und wann früh die Morgensonne
 +
Euch erwecket, lobt den Herrn!]
  
Fallet vor ihm, dem Allmächtigen [1829: Hochherrlichen] nieder,
 
preiset ihn, Brüder [1829: Völker], gehorchet [1829: und dienet]  ihm gern!
 
Weihet dem Vater Anbetung und Lieder:
 
Alles, was Odem hat, lobe den Herrn!
 
  
  
Das obige Lied wurde später ersetzt durch ein viel älteres geistliches Lied:
+
'''17. Danklied'''
 +
Carl Schulz. 1810.
 +
Carl Friedr. Wilh. Herrosee. 1810
  
1909: Lobgesang
+
siehe z. B.:
Mus
+
Karl Schulz: Leitfaden bei der Gesanglehre nach der Elementarmethode. 3. Aufl. Leipzig 1824, 64-65
L. Erk. †1883.
+
Engelsharfe. Katholisches Gebet- und Gesangbuch für Jünglinge und Jungfrauen. Passau 1854, 5-6,
Nach A. Freilinghausen’s Gesangb. T. II. Halle 1714 [1665]
+
unter dem Titel: Danklied
Text: Joh. Daniel Herrnschmidt. 1675-1725 [1714].
+
Liederbuch für israelitische Schulen. Kreuznach 1860, 3,
 +
unter  dem Titel: Danklied
  
siehe z. B.
 
Des Geistlichen Lieder-Schatzes vollständiger Theil. Nürnberg 1719, 1073-1074,
 
unter dem Titel: Ursachen Gott zu loben.
 
Das Gesang-Buch der Gemeine in Herrn-Huth. 1735, 309-310
 
Wernigerödisches Gesang-Buch. 1738, 662-663
 
Evangelisches Gesang-Buch. Ebersdorf, 1742, 489-490
 
  
Neues verbessertes Gesangbuch. Bunzlau 1801, 490-491
+
'''Danket dem Herrn!'''
(Erk bringt nur die 1. und 4. Strophe:)
+
Wir danken dem Herrn,
 +
denn er ist freundlich,
 +
und seine Güte währet ewiglich.
  
Lobe den Herren, o meine Seele!
+
Lobet den Herrn!
Ich will ihn loben bis in den Tod;
+
Ja, lobe den Herrn
weil ich noch Stunden auf Erden zähle,
+
auch meine Seele;
will ich lobsingen meinem Gott.
+
vergiß es nie, was er dir Gut‘s gethan!
Der Leib und Seel gegeben hat,
+
 
werde gepriesen früh und spat!
+
Sein ist die Macht!
werde gepriesen früh und spat!
+
Allmächtig ist Gott;
 +
sein Thun ist weise,
 +
und seine Huld wird jeden Morgen neu.
  
Gott hat den Himmel, das Meer und die Erden,
+
Groß ist der Herr!
und was darinnen ist, gemacht.
+
Ja groß ist der Herr;
Alles muß treulich erfüllet werden,
+
sein Nam‘ ist heilig,
was er uns einmal zugedacht.
+
und alle Welt ist seiner Ehre voll.
Er ist der Herrscher aller Welt,
 
welcher uns ewig Glauben hält.
 
welcher uns ewig Glauben hält.
 
  
 +
Anbetung ihm!
 +
Anbetung dem Herrn;
 +
mit hoher Ehrfurcht
 +
werd‘ auch von uns sein Name stets genannt!
  
 +
Lobsinget ihm!
 +
Wir lobsingen ihm
 +
in frohen Chören,
 +
und er vernimmt auch unsern Lobgesang.
  
13. Bei Eröffnung der Loge.
 
Volksweise: „O sanctissima“ [1909: (1807.)]
 
[1909: Mehrstimmig von L. Erk.]
 
  
O Allmächtiger!
+
''erst nach 1853'':
O Allgütiger!
+
'''1909: Bei Eröffnung der Loge'''
reinste Quelle des Lichtes!
+
Mel. Nr. 8. „God save the King“.
Sende und Weisheit aus heil’ger Höhe!
 
Herr, dein Geist erfülle uns!
 
  
O Allmächtiger!
+
Bereits in:
O Allgütiger!
+
Geschichte der Loge Minerva zu den drei Palmen im Orient Leipzig, 1841, 88-89,
ew’ges Urbild des Edlen!
+
unter dem Titel: Bruder-Gruss zum 19. März 5841.
Send‘ uns der Schönheit göttliche Weihe!
+
mit einer 4. Strophe
Zu dir lenke Geist und Herz!
 
  
O Allmächtiger!
+
'''Oeffnet die Pforten weit,'''
O Allgütiger!
+
Dass sich voll Herzlichkeit
Send‘ uns Stärke der Seele!
+
Brüder uns nah'n!
Laß uns nicht wanken im Dienst der Wahrheit,
+
Und als der Treue Pfand
rüste uns mit deiner Kraft!
+
Bietet die Bruderhand
 +
Zu heil'ger Kette Band
 +
Den Freunden an!
  
 +
Auf, tritt in Festverein
 +
Dreimal willkommen ein,
 +
Du theure Schaar!
 +
Wer auf dem Erdenrund'
 +
Treu blieb dem Maurerbund',
 +
Dem bringt jetzt Herz und Mund
 +
Brudergruss dar.
  
14. Danklied
+
Ehre dem Heimathsland,
Nach Herm. Gottfr. Demme
+
Wo jeder Eintritt fand,
 +
Die Bind' ihm fiel!
 +
Heut' ist die :Heimath hier:
 +
Als unsers Festes Zier
 +
Grüssen Gefährten wir
 +
Am Weg zum Ziel.
 +
 
 +
Strahlt nicht Minerven’s Bild
 +
Segnend, verklärt und mild
 +
Des Orden Ruhm?
 +
Wo die drei Palmen weh’n,
 +
Die hundert Jahre steh’n,
 +
Lasst uns den Tag begeh’n,
 +
Im Heiligthum!
 +
</poem>
  
Zuerst in:
 
Neue christliche Lieder. 1799, 59-60 (mit sechs Strophen)
 
unter dem Titel: Danklied
 
Erk hat die 2. bis 4. Strophe stark verändert
 
  
 +
<nowiki>***</nowiki>
  
Preiset mit feurigem Danke den Herrn!
+
== Liederbuch für Freimaurer“, nach  1952 ==
danket ihm freudig, o danket ihm gern!
+
<poem>
Danket dem Vater; er hat uns das Leben,
 
Freuden des Lebens die Fülle gegeben.
 
  
Menschen! euch schuf er die Erde so schön,
+
In:
schmückte die Thäler und kränzte die Höhn!
+
W. Stukenberg, P. Hötzel: Liederbuch für Freimaurer. Nach 1952, 7-13
Saaten entkeimten, die Quellen entsprangen,
+
eröffnet das Kapitel
Töne der Lust und des Jubels erklangen.
+
I. Dem Allmächtigen
  
Menschen! euch wölbt‘ er den Himmel in Pracht;
+
''mit vier klassischen Kirchenliedern:''
Sterne beschimmernden Mantel der Nacht;
+
Großer Gott, wir loben dich
Freundlich entsteiget im Osten die Sonne,
+
Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren
strahlt und beglücket, was lebet, mit Wonne.
+
Nun danket alle Gott
 +
Ein‘ feste Burg ist unser Gott
  
Menschen! euch gab er den denkenden  Geist,
+
''Es folgen:''
leicht zu erkennen, was blenden nur gleißt,
+
Vater, freigeschaff’ner Geister
Sorglich zu nähren im reinen Gemüthe
 
Eifer für Wahrheit und Schönheit und Güte.
 
  
Singet mit feurigem Danke dem Herrn!
+
''und zwei neue Lieder:''
preiset den Vater; er segnet so gern!
+
Wir treten zum Beten vor Gott (eine Umdichtung von Br. Franz Dittmar; kommt bereits in der Freimauer-Zeitung, 1905 vor;
Strebet, ihm ähnlich an Güte zu werden,
+
es ist ursprünglich ein Altniederländisches Dankgebet aus der Zeit um 1600; es wurde im Jahre 1877 vom Wiener Joseph Weyl ins Deutsche übertragen)
Segen und Freude verbreitet auf Erden!
 
  
 +
Laßt uns mit Dankgebeten zum ew’gen Meister treten
 +
(Musik: Br. Christian Gottfr. Telonius, nach 1787; Text: Br. Ernst Deeke [besser: Deecke], 1834)
  
erst nach 1853:
 
1909: Meisterloge
 
Mel. von H. L. Haßler. 1601
 
Vierstimmig von L. Erk.
 
 
Des Pilgers Pfad, ihr Brüder,
 
(leicht verändert)
 
 
 
15. Zum Lobe Gottes.
 
Mel. von Ambrosch II.
 
Gerhard [1909: W. Gerhard]
 
Hier in der Maurer [statt: Männer] ernstem Kreis,
 
von Bruderlieb‘ umschlungen
 
 
 
16. Lobgesang
 
Mel. von H. G. Nägeli. [1909: †1836]
 
Fulda
 
 
Bereits in:
 
Liedersammlung für Schulen. Herausgegeben von M. Klitscher. Dritte Auflage, Frankfurt 1815, 142
 
Leicht anderer Text von Fürchtegott Christian Fulda, 1827
 
Auch in:
 
Gesangbuch für höhere Schulen und Erziehungsanstalten. Halle, 5. Aufl. 1808, 270, 11. Aufl. Halle 1830, 262
 
Sammlung geistlicher Lieder zum Gebrauch für Schulen. Leipzig 1827, 190
 
 
 
Lobt den Herrn! der Welten Meister
 
waltet ewig nah‘ und fern.
 
Singet ihm! dem Geist der Geister
 
weihet Lieder! Lobt den Herrn!
 
 
Lobt den Herrn! vereinigt loben
 
Land und Meer ihn nah‘ und fern.
 
Singet ihm! er werd' erhoben
 
hoch im Chore!. Lobt den Herrn!
 
 
Lobt den Herrn! auch schwache Lieder
 
hört der gute Vater gern.
 
Singet ihm! empor, ihr Brüder,
 
Herz und Stimme! Lobt den Herrn!
 
 
Lobt den Herrn! des Lebens Freuden
 
gönnet uns der Vater gern,
 
Singet ihm! er führt durch Leiden
 
hin zur Weisheit. Lobt den Herrn!
 
 
Lobt den Herrn, wenn ihr voll Wonne
 
strahlen seht den Abendstern!
 
Singet ihm, wenn früh die Sonne
 
euch ermuntert! Lobt den Herrn!
 
 
 
 
17. Danklied
 
Carl Schulz. 1810.
 
Carl Friedr. Wilh. Herrosee. 1810
 
 
siehe z. B.:
 
Karl Schulz: Leitfaden bei der Gesanglehre nach der Elementarmethode. 3. Aufl. Leipzig 1824, 64-65
 
 
 
Danket dem Herrn!
 
Wir danken dem Herrn,
 
denn er ist freundlich,
 
und seine Güte währet ewiglich.
 
 
Lobet den Herrn!
 
Ja, lobe den Herrn
 
auch meine Seele;
 
vergiß es nie, was er dir Gut‘s gethan!
 
 
Sein ist die Macht!
 
Allmächtig ist Gott;
 
sein Thun ist weise,
 
und seine Huld wird jeden Morgen neu.
 
 
Groß ist der Herr!
 
Ja groß ist der Herr;
 
sein Nam‘ ist heilig,
 
und alle Welt ist seiner Ehre voll.
 
 
Anbetung ihm!
 
Anbetung dem Herrn;
 
mit hoher Ehrfurcht
 
werd‘ auch von uns sein Name stets genannt!
 
 
Lobsinget ihm!
 
Wir lobsingen ihm
 
in frohen Chören,
 
und er vernimmt auch unsern Lobgesang.
 
 
 
erst nach 1853:
 
1909: Bei Eröffnung der Loge
 
Mel. Nr. 8. „God save the King“.
 
 
Bereits in:
 
Geschichte der Loge Minerva zu den drei Palmen im Orient Leipzig, 1841, 88-89,
 
unter dem Titel: Bruder-Gruss zum 19. März 5841.
 
mit einer 4. Strophe
 
 
Oeffnet die Pforten weit,
 
Dass sich voll Herzlichkeit
 
Brüder uns nah'n!
 
Und als der Treue Pfand
 
Bietet die Bruderhand
 
Zu heil'ger Kette Band
 
Den Freunden an!
 
 
Auf, tritt in Festverein
 
Dreimal willkommen ein,
 
Du theure Schaar!
 
Wer auf dem Erdenrund'
 
Treu blieb dem Maurerbund',
 
Dem bringt jetzt Herz und Mund
 
Brudergruss dar.
 
 
Ehre dem Heimathsland,
 
Wo jeder Eintritt fand,
 
Die Bind' ihm fiel!
 
Heut' ist die :Heimath hier:
 
Als unsers Festes Zier
 
Grüssen Gefährten wir
 
Am Weg zum Ziel.
 
 
Strahlt nicht Minerven’s Bild
 
Segnend, verklärt und mild
 
Des Orden Ruhm?
 
Wo die drei Palmen weh’n,
 
Die hundert Jahre steh’n,
 
Lasst uns den Tag begeh’n,
 
Im Heiligthum!
 
</poem>
 
 
 
<nowiki>***</nowiki>
 
 
===Liederbuch für Freimaurer“, nach  1952===
 
<poem>
 
 
In:
 
W. Stukenberg, P. Hötzel: Liederbuch für Freimaurer. Nach 1952, 7-13
 
eröffnet das Kapitel
 
I. Dem Allmächtigen
 
  
mit vier klassischen Kirchenliedern:
 
Großer Gott, wir loben dich
 
Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren
 
Nun danket alle Gott
 
Ein‘ feste Burg ist unser Gott
 
 
Es folgen:
 
Vater, freigeschaff’ner Geister
 
 
und zwei neue Lieder:
 
Wir treten zum Beten vor Gott (eine Umdichtung von Br. Franz Dittmar; kommt bereits in der Freimauer-Zeitung, 1905 vor)
 
Laßt uns mit Dankgebeten zum ew’gen Meister treten
 
(Musik: Br. Christian Gottfr. Telonius, nach 1787; Text: Br. Ernst Deeke [besser: Deecke], 1834)
 
 
</poem>
 
</poem>
  
 +
==Siehe auch==
 +
*[[Alexander Pope: Gebet]]
 +
*[[ Freimaurer - Vaterunser]]
 +
*[[Vaterunser_f%C3%BCr_Freimaurer]]
  
 
{{RolandMueller}}
 
{{RolandMueller}}

Aktuelle Version vom 23. Januar 2022, 13:15 Uhr

Inhaltsverzeichnis

Freimaurerische Gebete und Gotteslob

100 Gebete und Loblieder aus 24 Liedersammlungen, 1772-1860

Ausarbeitung von Roland Müller

1. Teil: Einzelne Gebete zur Eröffnung

Ab 1772: Liederbücher eröffnen mit einem Gebet


Oden und Lieder, 1772

1772 eröffnete zum ersten Mal ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:

Oden und Lieder für die beyden sehr ehrwürdigen g. v. und v. Freymaurer Logen zu den drey Rosen und zur goldenen Kugel in Hamburg. Anno 1772,
eröffnete mit dem Gebet:
Richter frey erschaffner Geister!
unter dem Titel: An dem [!] großen Welt-Baumeister.
siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772

Mit dem selben Gebet - aber in der Version von Theodor Gottlieb von Hippel, 1772 - eröffnete 1778 Christian Gottfried Telonius seine erste Sammlung:
Freymaurer-Lieder mit Melodien, zum Gebrauch der, von der Großen Landes-Loge der Freymaurer in Deutschland constituirten Logen.

Freymäurer-Lieder, 1780

1780 eröffnete Heinrich August Ottokar Reichard den Nachtrag zu seiner Liedersammlung (von 1776) mit dem Gebet:
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
siehe: siehe: Ein bekanntes Gebet oder Kettenlied von 1775

Gesänge für Maurer, 1782


Zwei Jahre später eröffnete erneut ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782,
Der Du mit Weisheit Stärk‘ und Pracht
und zwar mit zwei Melodien, von Weinlig und von Tag;
siehe. Ludwig Friedrich Lenz: 13 freimaurerische Gesänge, Gebet 1772

Es erschien mit zwei neuen Melodien von Naumann und Schulz auch am Anfang von:
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien. Kopenhagen und Leipzig 1788, 1-7
Ebenfalls erschien es am Anfang von:
Neueste Sammlung von vorzüglichsten Liedern für Brüder Freimaurer. Stendal 1782
(diese Sammlung wird auch mit einem Gebet beschlossen:
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut)
Gesänge für Brüder Maurer. Görliz 1784
(gefolgt von zwei weiteren Lobliedern)
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790.
Gesänge für Freimaurer. Philadelphia [= Leipzig] 5792 [= 1792]
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen. 2. Aufl. Altona 1800
Die spätere Zuschreibung an Friedrich von Matthisson ist unrichtig.

“Betbuch für Freymaurer“, 1784


Bereits 1784 erschien - in alter deutscher Handschrift - ein ganzes
„Betbuch für Freymaurer der hochwürdigsten Provinzialloge von Böhmen“; 292 Seiten.
Es enthält 42 Gebete. Die ersten sind:

Um Vergebung der Sünden
Ach du ewiger, unvergänglicher, unsichtbarer und allein weiser Gott
Fürbitte
Ach Gott, du Herr aller Herren, und König aller Könige
Danksagung
O du ewiger, starker und gewaltiger Gott!
Morgengebet
Herr, meine Burg, mein Fels, mein Hort.

Tafelgebete:
Vor dem Essen
Allgütiger Geber aller Güter, barmherziger Vater und liebreicher Gott!
Nach dem Essen
Grundgütiger Gott, liebster Vater und Wohltthäter!
Dankpsalm
Danket dem Herrn, denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich
(entspricht nicht dem üblichen Psalm)

Abendgebet
Großer und herrlicher Gott! Gepriesen sey deine Güte
usw.


Aloys Blumauer: Freymaurergedichte, 1786


1786 eröffnete Aloys Blumauer seine Sammlung Freymaurergedichte mit einem nicht weniger als 34 Strophen umfassenden Gebet
O du, dessen Weisheit diesen weiten
Weltenkreis aus nichts hervorgebracht
siehe: 50 frühe freimaurerische Gebete, 1781 (von Aloys Blumauer)

Es ist erstmals vollständig gleichzeitig nachgedruckt in:
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder. 1790, 1-9,
Gesangbuch für die gerechte und vollkommene Freymaurer-Loge zur aufgehenden Sonne zu Kempten. 1790, 1-9,
unter dem Titel: Gebet eines Freymaurers

Es folgt unter dem Titel:
Freymaurer-Gebet:
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

Diese beiden Lieder eröffnen auch kurz darauf die:
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder: zum Gebrauch der Logen und andrer Freunde des Gesangs. 1790, 1-11,
mit der Angabe beim ersten Lied: Blumauer
dazu folgt:
An die Weisheit:
Holde Himmelstochter, deren Klarheit
auch mit der Angabe: Blumauer

Joseph Michael Böheim: erste Liedersammlung, 1795


Schliesslich eröffnen 1795 der zweite und der dritte Teil der Liedersammlung von Joseph Michael Böheim:
Freimaurer Lieder mit Melodien mit je einem Lied „An Gott“:

Dankt dem Herrn! die Abendsonne winkt der müden Erde Ruh (Melodie von Ambrosch)
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790

Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (Melodie von Hurka)

2. Teil: Grössere Zusammenstellungen von Gebeten

Ab 1801: Zusammenstellung von zahlreichen Gebeten in Gesangbüchern

Bemerkenswert ist, dass bald nach 1800 die freimaurerischen Gesangbücher an den Anfang eine umfangreiche Zusammenstellung von Gebeten oder Anrufungen Gottes stellten.

Auswahl der brauchbarsten maurerischen Gesänge herausgegeben von der Loge zum Morgenstern in Hof. 5801 [= 1801], 1-11

Schon streng geordnet erfolgt die Zusammenstellung von sieben Liedern
„An Gott, oder zum Lobe des großen Weltenbaumeisters“

1. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
siehe: Vollständiges Gesangbuch. 1801 I

2. Lobt den Herrn! der sprach: es werde
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790, No. 9

3. Großer Meister! dessen Allmacht Myriaden Welten baut

4. O Du, dessen Weisheit diesen weiten

5. Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht

6. Richter freygeschaff’ner Geister

7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne

Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801, 1-18



Diese Sammlung wird von August Wolfstieg (Bd. 2. 1912, Nr. 39700) auf ca. 1750 datiert; sie dürfte aber erst 1801 erschienen sein; auch der Herausgeber ist fragwürdig.
Auch Alberto Basso ist auf August Wolfstieg hereingefallen (1994). Immerhin hat er folgendes herausgefunden:
Il Wolfstieg sbaglia nell'attribuire la prima edizione di questo canzoniere a Johann Ludwig Voigt, una personalità che non deve essere confusa con Ludwig Voigt[1752-1835].

Die Sammlung enthält unter anderem Lieder von Ludwig Christoph Heinrich Hölty (1775), Johann Heinrich Voß (1780, 1784), Johann Baptist von Alxinger (1784), Gottfried August Bürger (1787)


Gebet.
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers, 1801

I. Hymnen

An Gott

1. Der du mit Weisheit, Strärk‘ [!] und Pracht

2. Herr! erfülle uns mit Weisheit
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II, Nr. 194

3. Grosser Meister und Erhalter
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782
unter dem Titel: XIX. Wohlthätigkeit

4. Laßt laut des Meisters Lob erschallen
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
unter dem Titel: Tischlied
Eine weitere stark abweichende Version

5. Gesund und frohes Muthes
siehe: Christian Gottfried Telonius: 11 neue Lieder aus Hamburg
unter dem Titel: Tischlied

6. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
(hier ohne die 4. Strophe)

7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne

8. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
siehe: Zwei neue Freimaurerlieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782
unter dem Titel: Tischlied

9. Dank dem Vater, Dank!
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778
Eine weiter abgewandelte Version

Es folgen je ein Lied „An die Natur“, „An die Sonne“ und „An die Schönheit“.


An die Sonne

Zuerst in:
Allgemeine Blumenlese der Deutschen. Zürich 1782, 126-127,
unter dem Titel: Die Sonne, beym Aufgange
mit der Angabe: Campe Kinderbibl. I. S. 163
[= Kleine Kinderbibliothek, herausgegeben von J. H. Campe. Erstes Bändchen 1779, mit der Angabe zum Lied: Aus den pädagogischen Unterhandlungen, abgeändert]
desgleichen in:
Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 5-6,
unter dem Titel: An di Sonne, beym Aufgange
Erschien in zahlreichen Lieder- und Gedichtsammlungen,
später auch in:
Deutsches Lesebuch. Frankfurt am Main 1839, 211-212,
unter dem Titel: Die Sonne, und mit der Angabe: Schall

Melodie dazu komponiert von Antonio Rosetti (F 67)


Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre,
Du seiner Schöpfung Königinn!
Steig auf und geuß aus deinem Flammenmeere
Erstaunen vor dir hin!

Daß alle Welt anbetend niederfalle
Vor dem, der dich so schön gemacht;
Der Menschen schuf, und väterlich für alle
Mit seiner Allmacht wacht.

Daß überall bis zur entferntsten Zone
Die staunend deine Grösse sieht,
Zufriedenheit und Lieb' und Eintracht wohne,
Die jetzt den Erdkreis flieht.

Und so sey du, was du ihm stets gewesen,
Dem Erdenvolke Gottesblick!
Dem Lande Frucht, dem Kranken froh Genesen,
Dem Armen Trost und Glück! —

Auch mir, wenn ich in Unmuth aufwärts blicke,
Weil Gottes Weg' ich nicht versteh,
Geuß [1723: Gieb] Heiterkeit ins kranke Herz, und schicke
Mir Kraft, daß ich's besteh.

Und lehre mich, in Freudigkeit hienieden
Mich jeder schönen Tugend weih'n!
Voll Duldsamkeit, bereit zum sel'gen Frieden,
Und mild, wie du, zu seyn.



Noch ungeordnet blieb:

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer.

Zum Gebrauch der grossen National-Mutter-Loge zu den drei Weltkugeln in Berlin, und aller mit ihr vereinigten Logen in Deutschland. Berlin, 1801; zahlreiche Aufl. bis 1819


Es eröffnet mit zwei kurzen Gebeten:
Vor der Tafelloge:
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
Nach der Tafelloge
Gott! sey gelobt, Du hast auch heut an uns gedacht;
siehe: 50 frühe freimaurerische Gebete, 1801

Zudem enthält dieses Gesangbuch, weit verstreut, aber im Register gemeinsam verzeichnet: 10 „Loblieder … zur Ehre Gottes“ (identisch bis 1819):

Das „Danklied“ – „Der Welten Herrscher!“ - von Friedrich Gottlieb Klopstock (1757) kommt (als Nr. 95) vor in der Rubrik „Festlieder … am Geburtstage des Königs“.



Das Lied (172-173)
Lobet dem Herrn! der sprach: es werde!
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Nr. 9


Das Lied (227)
Sing unserm Gott! du traute Schaar der Brüder
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Nr. 96

Neues Gesangbuch

für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 2-20


Aus dem:
Vollständigen Gesangbuch für Freimaurer, von 1801
wurden bloss 5 der 12 Loblieder in die I. Abtheilung übernommen (n der neuen Numerierung):
1 und 2, 4, 7 und 12.


I. Abtheilung (No. 1-21)
Gott

Gebete
1. Vor der Tafelloge
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
2. Nach der Tafelloge
Gott! sey gelobt, du hast auch heut an uns gedacht;

3. Allmächtiger, der im Sphärenklange
4. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben,
mit der Angabe: A. H. Niemeyer

5.
neu:

Der alte Gott lebt noch!
Der über Sternenhöhen
Der Welten Schicksal lenkt,
Und auch hört unser Flehen;
Der uns durch Freud' und Lust,
Oft auch durch Prüfungs-Joch,
Mit Vaterhand geführt:
Der alte Gott lebt noch!

Der alte Gott lebt noch!
Wer wollte drum verzagen,
Und nicht mit Muth und Kraft
Des Lebens Bürde tragen.
Wie lastend es auch drückt
Der Prüfung schweres Joch;
Wir sinken dennoch nicht,
Der alte Gott lebt noch!

Der alte Gott lebt noch!
Und ewig wird er leben,
Uns Trübsal und, wenn's frommt,
Auch wieder Freude geben.
Drum sehn wir himmelwärts,
Wenn tief uns beugt sein Joch;
Denn er, dem wir vertraun:
Der alte Gott lebt noch.

Kluge


6.
Z. B. in:
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
unter dem Titel: Heiliges Lied
(aus dem Zeitraum 1778 bis 1787)
mit den zwei Eingangszeilen:
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang

Bereits in: Deutsches Museum. Leipzig, Zehntes Stück. Oktober, 1785, 337
unter dem Titel: Hymne, 1779
mit den zwei Eingangszeilen:
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang

Vertont von Friedrich Muck (1793), J. H. Breitenbach, Albert Lorzing (1822), Johann Philipp Samuel Schmidt, Friedrich Lux Jean Louis Nicodé, Ad. Köckert, Joseph V. v. Wyss, Philipp Scharwenka

hier nur 3 der 5 Strophen; die dritte stark verändert


Dich preis’t Allmächtiger
Der Sterne Jubelgang [1811: Jubelklang]!
Dich preist, Allgütiger,
Der Seraphim Gesang!
Die ganze Schöpfung schwebt
In heil'gen [1811: ewgen] Harmonieen,
So weit sich Welten drehn,
Und Sonnen [1811: Sonnenheere] glühen;

Dein Tempel, die Natur,
Wie deiner Herrlichkeit,
Wie deiner Milde voll!
Des Lenzes Blumenkleid,
Des Sommers Aehrenmeer,
Des Herbstes Traubenhügel,
Des Winters Silberhöh'n
Sind deiner Allmacht Spiegel.

Was bin ich, Herr! vor dir?
Seit gestern athm' ich kaum.
Es trennt vom Todtenkranz [1811: Todtenkreuz]
Mich nur ein Spannen-Raum.
Wohl dennoch mir!
Wer sanft entschläft in Vaters Armen [1811: Vater Armen],
Darf dem Erweckungswort vertrau'n;
Es heißt: — Erbarmen.

Matthison [!]


7. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen,
mit der Angabe: Herder
8. Ewige Wahrheit, Göttliche Klarheit (zwei Strophen),
mit der Angabe: Ridel
9. Gesund und frohen Muthes,
mit der Angabe: Voß
10. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
mit der Angabe: v. Schiller

11. Maurergebet
(Bei Stiftungsfesten)
Großer Meister, überschwänglich

12. Psalm
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen,

13. Hier in der Männer ernstem Kreis,
mit der Angabe: Gerhard

14. (Forschen nach Gott)

Der Text wird Johann Ulrich Hegner zugeschrieben,
er wurde vertont von Conradin Kreutzer

Ich suche dich, o Unerforschlicher!
Der du im Dunkel wohnest,
Und über Geisterwelten thronest.
Unsichtbar streust du Segen aus;
Wo ist dein großes Vaterhaus?
Unendlicher, wo find' ich dich?

Ich suche dich, o Unergründlicher!
In unermess'nen Fernen;
Strahlet dein Thron von jenen Sternen?
Umwehst du mich im Frühlingshauch,
Und duftest mir vom Blüthenstrauch?
Du Herrlichster, wo find' ich dich?

Bist du ein Traum, o Unbegreiflicher?
Woher dann Sternenheere?
Dies Blüthenland, die Früchte, Meere?
Der Mensch, dein Bild, voll Geist, Verstand? —
Es sind die Werke deiner Hand!
Allschaffender, du bist kein Traum!


15.
Lobt den Herrn! die Abendsonne
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
mit der Eingangszeile: Dankt dem Herrn! die Abendsonne
(die völlig andere Version von 1801)


16.
Mit tausendfacher Schöne
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1804



17.
Richter freigeschaff’ner Geister
18.
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
19.
Vater, der du bist die Liebe, Gott der Liebe gieb uns Gold!
20.
Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen,
21.
Wie freundlich strahlt ihr Sterne


An anderen Stellen nachgedruckt sind:
30.
Die Flamme lodert, milder Schein
79.
In dem Buche der Natur
108.
Steig‘ in dieser Feierstunde

Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1806, 3-6

eröffnen mit drei Gebeten:

1.
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

2.
2.
Herr, erfülle uns mit Weisheit
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II

3:
Großer Meister und Erhalter
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782, 71-72,
unter dem Titel: Wohlthätigkeit

Diese Liedersammlung hat zwei Teile:
Nr. 1-46 plus drei Lieder auf den Seite 1-100,
Nr. 47-117 in der „Fortsetzung“ aus dem Jahre 1817, Seiten 103-266


Das Sachregister eröffnet mit
5 „Gebeten“:
O Quell des reinsten Lichts
(dazu gehört auch: Gott! sey gelobt)

  • 1817: Des guten Urquell, der die
  • 1817: Vater der Geister!
  • 1817: Der große Bauherr (Am Schlusse der Arbeit)

1817; O du, dessen Weisheit
(* von: B. von Nostitz u. Jänckendorf)

und
11 Gesängen „Gott“:
Der du mit Weisheit
Herr, erfülle uns mit Weish.
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
1817: Sagt, Brüder, Sagt, wie muß
(bereits in: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, unter dem Titel: Lehren)
1817: Gesund und frohen Muthes
(das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß ,1780)
1817: Des großen Baues
(siehe: Sechs neue Lieder aus Schlesien, 1777, XVII)
1817: Dankt dem Herr! Mit frohen
1817: Das Licht der Gottheit, das
(siehe Johann Peter Uz: fünf auch bei Freimaurern beliebte Gedichte, 1756; nur die Strophen 8, 12 und 13, 16 und 17)

Das Lied:
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
wird als „Kettenlied“ bezeichnet und beschliesst den Band.


Das folgende Lied (1817, 153-154; von B. Nostitz u. Jänckendorf)
auch in:
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 320-321
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 136-137,
mit den Angaben: B. Walch. – Br. v. Nostitz und J.

Ferner in:
Almanach der Parodieen und Travestien. Zweyter Almanach, Leipzig 1818, 84-89,
unter dem Titel: Die Lebensgefährten
Angabe im Taschenbuch zum geselligen Vergnügen, 1821, 392: „Mit Musikbegleitung von Franz [Anton] Schubert in Dresden“

Haltet an der Hoffnung fest
Flieht an ihre Schutzaltäre,
Daß sie Tröstung euch gewähre!
Denn sie trocknet jede Zähre,
Die das müde Auge näßt,
Wie des Abends Thau der West.
An der Hoffnung haltet fest!

Haltet an der Freundschaft fest!
Ariadne's Faden leihend,
Andren stets, sich nie verzeihend,
Opfernd sich dem Feinde weihend!
Drang der Herz an Herzen preßt!
Unausglühender Asbest!
An der Freundschaft haltet fest!

Haltet an der Liebe fest!
Sie umschwebt des Morgens Pfühle,
Wallt mit uns in Mittagsschwüle [1823: Mittags Schwüle],
Lockt bey Mondesabendkühle [1823: milder Abendkühle]
Progne's Brut in's Halmennest.
Heil ihm, den sie nie verläßt!
An der Liebe haltet fest!

Haltet an dem Glauben fest:
Daß, in Kraft vereint zum Streben,
Wachsend wir empor uns heben,
Cedern gleich, nicht schwachen Reben!
Glauben ist's der ahnen läßt
Was ihr nicht begreift noch meßt!
An dem Glauben haltet fest!

Haltet an Erinnrung fest!
Für die, ach! so fern Entwichnen,
Für die, ach! so früh Verblichnen,
Mit dem Leben Ausgeglichnen!
Weiht getrennter Tage Rest
Ihnen, die ihr nie vergeßt!
An Erinnrung haltet fest!


Das folgende Lied (1817, 186-188) bereits in:
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 66-67
Es ist ein Gedicht von Friedrich Schiller: „Die Worte des Glaubens“, 1797.

Auch in:
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 71-72


Drey Worte nenn' ich euch, inhaltschwer,
Sie gehen von Munde zu Munde,
Doch stammen sie nicht von außen her,
Das Herz nur giebt davon Kunde.
Dem Menschen ist aller Werth geraubt,
Wenn er nicht mehr an die drei Worte glaubt.

Chor. Dem Menschen ist etc.

Der Mensch ist frey geschaffen, ist frey,
Und würd' er in Ketten geboren,
Laßt euch nicht irren des Pöbels Geschrey,
Nicht den Mißbrauch rasender Thoren.
Vor dem Sklaven, wenn er die Kette bricht,
Vor ihm nur erzittert, vor Freyen nicht.
[1804 und 1812: Vor dem freien Menschen erzittert nicht.]

Chor. Vor dem Sklaven, etc.

Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall,
Der Mensch kann sie üben im Leben,
Und sollt' er such straucheln überall,
Er kann nach der göttlichen streben,
Und was kein Verstand der Verständigen sieht,
Das übet in Einfalt ein kindlich Gemüth.

Chor. Und was kein etc.

Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,
Wie auch der menschliche wanke,
Hoch über der Zeit und dem Raume webt [1812: schwebt]
Lebendig der höchste Gedanke,
Und ob Alles in ewigem Wechsel kreißt [1804 und 1812: kreist],
Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.

Chor. Und ob Alles etc.

Die drey Worte bewahret euch, inhaltschwer,
Sie pflanzet von Munde zu Munde,
Und stammen sie gleich nicht von außen her,
Euer Inn'res giebt davon Kunde.
Dem Menschen ist nimmer sein Werth geraubt,
So lang er noch an die drey Worte glaubt.

Chor. Dem Menschen ist etc.

Br. v. Schiller


Das folgende Lied (1817, 189-191) auch in:
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 12-13
Es ist ein Gedicht von Christian Schreiber: „Die innere Welt“, 1805.

Wer stillt das Treiben der menschlichen Brust,
Des Herzens unendliches Sehnen?
Wer mischt den Zauber der himmlischen Lust,
Zu irdischen Mühen und Thränen?
Wohl dem, der über das Leben hin
Frei fetzet den hohen und göttlichen Sinn.

Chor. Wohl dem, der etc.

Im Staube, gefesselt an irdischen Wahn,
Täuscht ewiger Wechsel die Sinne;
Es strebe zum Höchsten der Geist hinan,
Daß Licht er und Wahrheit gewinne.
Der ist der menschlichen Würde nicht werth,
Der nicht sein innerstes Wesen erfährt.

Chor. Der ist der etc.

Im eigenen Innern liegt Dir die Welt,
Wie vor Gottes Augen entfaltet.
Da stehn die täuschenden Bilder erhellt,
Die Urform des Lebens gestaltet.
Was ewig seyn wird, was ist und war,
Es wird dem stillen Gemüthe klar.

Chor. Was ewig sein etc.

Einst schwindet das Dunkel, der Wahn entflieht,
Und es tagt der Schimmer der Wahrheit;
Der Gottheit Funke entstrahlt, entglüht,
In uns zu ewiger Klarheit;
Und an die Trümmer der irdischen Zeit
Schließt an sich der Kreis der Unendlichkeit.

Chor. Und an die etc.

Drum freudig hinein in das Leben geschaut,
Den Blick zu dem Höchsten gerichtet!
Eins hat uns der Wille des Schicksals vertraut,
Was nimmer ein Wechsel vernichtet,
Was frey sich aller Zerstörung entrafft:
Es ist die innere, göttliche Kraft.

Chor. Was frey sich etc.


Fast ein halbes Jahrhundert später eröffnet das

Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 7-15

mit 11 Liedern einem ersten Kapitel unter dem Titel:
Erhebung zu Gott

Darin sind von den obigen Liedern jedoch nur enthalten:
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (1)
4. Herr, erfülle uns mit Weisheit (2)

Großer Meister und Erhalter (3), wurde verschoben auf 127-128

Aus dem Sachregister wurden übernommen:
7. Wer stillt das Treiben der
10. O Quell des reinsten Lichts
11. Gott! sey gelobt
28. Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
mit veränderter Eingangszeile: Hör‘ uns Vater, wenn wir hier
121. Haltet an der Hoffnung fest!

Aus anderen Liedersammlungen wurden übernommen:

5. Hier in der Männer ernstem Kreis
Aus: Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824
8. Vater, der du bist Liebe, Gott der Liebe gib uns Gold!
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841,
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857
9. Großer Meister, überschwenglich
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824,
47. Großer Meister, dessen Allmacht


Neu sind drei Lieder im ersten Kapitel:

2.

Wir steh'n vereint im festverschlung'nen Kreise,
Bereit den heil'gen Vorsatz zu erneu'n,
Den Bau zu fördern nach der Väter Weise,
Der ächten Bruderliebe uns zu weih'n.

Zu diesem Werk erfleh'n wir Deinen Segen
Allmeister! hör' auf unser Fleh'n;
Steh' Du uns bei auf allen unsern Wegen,
So wird die That aus dem Entschluß entstehn.

Durch Deine Kraft wird unser Wille stark;
Dein Licht erhelle unsres Geistes Licht;
Und was wir dann in Deiner Kraft beginnen,
Wird spurlos nicht im Zeitenstrom verrinnen!

Carl Strauß.

3.

Ueber den Raum zu Dir
Der Du das All durchdringst,
Der Du Sonnensysteme
Mit Armen der Liebe umschlingst,
Hebt sich das Herz zum Gebet! –
Wenn es so hoffet und fleht,
Wenn es so dankt und vertraut,
Wenn es so ganz sich verliert
In Dein allmächtiges Sein,
Hat es Dich, Vater! geschaut,
Ist es in Liebe Dein!

Ueber die Zeit zu Dir,
Der Du ewig ohn' Ende
Wie ohne Anfang bist,
Heben wir betend die Hände,
Daß Du uns nahe seist!
Und Dein unendlicher Geist
Entrückt uns der irdischen Stunde,
Den beschränkten Minuten,
Daß in der Ewigkeit Fluthen
Liebend wir untergehn,
Selig einst neu zu erstehn.

Und es schwindet die Form,
Die uns irdisch umschließt,
Wenn durch die Kraft des Gebets
Seele in Seele zerfließt,
Daß sie so Eins mit Dir. –
Vater, drum flehen wir,
Gieb uns’rer Arbeit Gedeihn!
Laß sie ein geistiges nahen
Zu deinem Throne sein,
Wo über Raum und Zeit,
Allgegenwart, Ewigkeit!

Br. Winkler

6.
Zuerst in:
Asträa. Taschenbuch für Freimaurer auf das Jahr 1850, 373,
unter dem Titel: Gesellenlogen-Schluß,
mit der Angabe: Br. Mejer

Hebet zu dem Herrn der Welten
Von der Erd' das Haupt empor!
Nur das Ewige soll gelten
in der Brüder ernstem Chor.
Doch so lang am ird'schen Werke
Wir hienieden uns bemüh'n,
Soll mit Weisheit, Schönheit, Stärke
Auch die Lieb' uns treu durchglüh'n.
Gebt der Liebe Kraft und Dauer;
Seht, sie ist von Gott gesandt.
Und die Kette, gleich der Mauer,
Fess‘le Bruderherz und Hand.

Mejer

Auswahl von Freimaurer Liedern

für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 3-6


1.
An Gott
Der du mit Weisheit. Stärk‘ und Pracht

2.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!


3.
Dankt dem Herrn! die Abendsonne
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790,
Nr. 35


4.
Grosser Meister, deßen Allmacht, Myriaden Welten baut,
siehe: Ein bekanntes Gebet oder Kettenlied von 1775


Im „Anhang zu den Liedern am St. Johannistage“ findet sich ein Lied:

Es stammt von Johann Nepomuk Schelble.

Der im reinsten Aether wohnt,
Aller Elementen Meister,
Ueberm Sternenzelte thront
Schöpfer, Herrlicher aller Geister,
Der das Alldurchschaut [!] und mißt
Ewig war, und ewig ist.

Rüste uns mit Kraft und Muth,
Wahn und Irrthum zu vernichten,
Und mit wahrer Herzens gluth
Treu zu seyn den Bundes pflichten,
Deren erste uns gebeut
Wahrheit, Tugend, Menschlichkeit.

Brüder! wir sind heute hier
Unser großes Fest zu feyern,
Feyerlich geloben wir
Unser Bündniß zu erneuern,
Herzensgüte, biedrer Sinn
Führt zum Zweck der Maurer hin.

Ob gleich oft die Kette bricht
Raubt der Todt auch ihre Glieder,
Stürzt er doch das Ganze nicht
Neu belebt hebt es sich wieder,
Die für Ewigkeiten bau'n,
Werden nie Zernichtung schau'n.


Das anschliessende Lied erschien nachher in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimauer. 1810, 373-374 (ohne die Angabe: Chor),
mit der Angabe: Colberg
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 57-59


Es sammelt sich von fern und nah
Der Brüder fromme Schaar;
Des Bundes großer Tag ist da,
Geschmückt ist der Altar:

Chor.
Geschmückt von eines Meisters Hand
Mit hoher Kunst die Welt,
Die Sonne strahlt ein Diamant
Am blauen Himmelszelt.

Und auf des Teppichs grünem Grund.
Stehn Zeichen wunderbar;
Doch keinem Forscher ward es kund,
Wie groß der Meister war.

Chor.
Wie er den weiten Logenbau
So wunderbar vollzog,
Und über diese grüne Au
Die blaue Decke bog.

Und diesen Tag vor andern schön,
Vor andern groß gemacht,
Er läßt die Sonne höher gehn
Und kürzt die dunkle Nacht.

Chor.
Hält eine große Loge heut,
Und giebt ein Freudenmahl,
Hat reichen Segen ausgestreut
Auf Bergen und im Thal.

Hört ihr der Vöglein Lobgesang
Zu [1810: in] Flur, in Feld und Hain?
Mischt lieblich Lied und Saitenklang
In ihre Lieder ein!

Chor.
In Tönen Woge das Gefühl,
Wie dort, vom West belebt,
Das Halmenfeld in leichtem Spiel
Sich senkt und wieder hebt.

Doch Ernst sey in der Fröhlichkeit!
Mit frommem [1810: frommen] Pilgersinn
Sah'n [1810: seh’n] unsres Bundes Väter heut
Aufs Ziel der Reise hin.

Chor.
Wo uns die Sonne untergeht,
Da geht sie andern auf;
Und wenn sie uns in Osten steht,
Schliest andern sie den Lauf.

Es gränzt an Abend Morgenroth
So treu und nachbarlich;
Im Leben spiegelt sich der Tod,
Im Tod das Leben sich.

Chor.
Drum grüßt den Tod im Leben heut,
Und stoßt die Glaser an!
Der [1810: wer] treu sich unserm Bunde weiht,
Den lächeln beide an!

Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 1-18

eröffnen mit


I. Gebete

1.
Das Vater Unser
Um Erden wandeln Monde,
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Friedrich Gottlieb Klopstock: Psalm, 1787


2.
Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
Herr und Vater aller Wesen, aller, Himmel, aller Welten,
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
Friedrich von Hagedorn, 1742


3.
Gebet
Richter freygeschaffner Geister

4.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut

5.
Gebet um maurerische Tugenden
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht

(6. Um Weisheit)
(7. An die Weisheit)


II. Loblieder
a) Zur Ehre Gottes

8.
Der Herr ist Gott und keiner mehr:
siehe: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 27-28 (mit 8 Strophen), unter dem Titel: An Gott


9.
Lobt den Herrn! deß mächtig’s Werde
siehe oben: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!


10.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
siehe: Zwei neue Lieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782,
Nr. 87

Auswahl maurerischer Gesänge.

Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 1-8,


eröffnet mit dem langen Gebet von Alexander Pope:
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,

Es folgen vier „Hymnen“ (im „Materien-Register“, 193, „Gebete“ genannt)

An Gott

1.
Herr! erfülle uns mit Weisheit


2.
Zuerst in:
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 109 (wo noch eine zusätzliche 2. Strophe zu finden ist)

Gott, dem, so weit der Wesen Schaar
Im Unermesslichen Dich nennet,
Auf Deines Weltalls Hochaltar
Der Sonnen Opferflamme brennet;

[1804 zusätzlich:
O! dem auch wir das leben weih’n,
Zu dem des Festes Hymnen wallen,
Dein, Vater, Weltenmeister, dein
Sind unsers Bundes neue Hallen.]

Wo wir den Tempel Dir erhöh't,
Lass Weisheit, Stärke, Schönheit wohnen;
Lass ernst und gross die Majestät
Des heiligen Gesetzes thronen!

Lass hier [1804: dort] der Wahrheit reines Licht
Zu reinen Herzen niederwallen,
Und, muth'ger stets [1804 ohne: stets] zu ieder Pflicht,
Uns treten aus des Bundes Hallen!


3.
Zuerst in:
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 220-221

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 38,
unter dem Titel: Zum Johannisfeste

Ein ähnlicher Text, mit vertauschten Zeilen in:
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 73-74.

Steig in dieser Feierstunde
Zu des Lichtes Thron ernpor,
Von geweihter Brüder Munde,
Lautes feierliches Chor!
Weltenmeister! segne, schütze
Unsre Werke, gib Gedeih'n,
Dass der Bau der Menschheit nütze,
Dem sich hier die Maurer weih'n.

Chor. Weltenmeister segne, schütze etc.

Lass die Herzen gut und bieder
Glüh‘n für Tugend warm und heiß;
Hilf! und blicke sanft hernieder
Auf des guten [1812: ächten] Maurers Fleiß;
Weisheit leite unsre Schritte,
Schönheit leuchte unsrer Bahn,
Stärke wohn' in unsrer Mitte,
Und der Menschheit Tag bricht an!

Chor. Weisheit leite unsre etc.


4.
Auch in:
Johannes-Fest 1831 der Loge Libanon zu den 3 Cedern in Erlangen. 1831, 3

Der du den ganzen Bau der Welt
Mit ew'ger Weisheit aufgestellet,
Den niemand mißt, noch überzählt,
Den du im Sternenglanz erhellet!

Gieb diesem Heiligthume Licht;
Gieb diesem Tempel Schönheit, Stärke,
Dass Weisheit nie dem Bau gebricht,
Und fordre unsrer Hände Werke;

Und schlinge unsern Bruderbund
In deine große Maurerkette,
Die aus der Weisheit tiefstem Grund,
Die Erde weiht zur heil'gen Stätte.



Ein weiteres Lied (102-104):

Gesegnet sei uns dieses Tages Feier,
Gelobt der Maurer-Bund!
Er wachs' empor, er sei uns ewig theuer,
Belebe Geist und Mund!

Sein Geist beseele uns in jedem Kreise;
Gott lebt in uns durch ihn.
Er macht uns stark und gross und gut und weise,
Führt uns zum Bessern hin.

Er ist das Licht, das aus dem Oriente
Zu uns nach Westen drang,
Damit es Raum in unserm Kreise finde,
Und Ehre im Gesang.

Wir bau'n mit Gott an Einem großen Werke,
Bei solchem Meister glück'ts!
Er giebt uns Weisheit, Güte, Stärke,
Und seine Schönheit schmückt's.

An Kraft gebricht's der Zeit; drum, edle Brüder,
Greift durch mit Maurerkraft.
Von edler That hall' unser Tempel wieder:
That nur, ist Meisterschaft.
 
Und Weisheit sei des Lebens starke Feder,
Die alles trägt und hält;
Sie führe stets des Daseyns große Räder,
Die Menschheit wie die Welt.

Du aber, gottliche, erhabn'ne Schönheit,
Bleib' unserm Bunde treu,
Damit der Welt er leucht' in Glanz und Hoheit,
Und geistig sie erneu!

Der Maurertempel ist der Gottheit Wohnung;
Ihn stürzt nicht Blitz und Sturm.
Sein Zweck ist: Liebe, Pflicht und Recht, und Schonung
Vom Seraph bis zum Wurm.

Der Maurerbund ist eine Pyramide,
Die raget Himmelan.
Ihr fester Grund ist: Weisheit, Kraft und Friede,
Den nichts erschüttern kann.

Die ird'sche Welt ist oft des Lichts beraubet,
Lasst uns erleuchten sie!
Wer nur recht feste an das Bessre glaubet,
Dem fehlt es sicher nie.

Vom Himmel strömt des Lichtes Glanz und Segen,
Belebt und stärkt die Kraft.
Die Maurerey sei Licht 'auf unsern Wegen,
Sie , die das Bessre schafft.

Für eine bessre Welt sind wir geboren,
Der Maurer sucht sie auf.
Er hat sich in der Zeit das Ewige erkoren,
Zum Licht auf geht sein Lauf.

Gesänge für Freymaurer

im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 1-9

Im Kapitel Lobgesänge

An Gott

1.
Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

2.
Herr erfülle uns mit Weisheit


3.
neu:

Senk‘ o Vater, hier in diesen Hallen,
Unserm Flehn Erhörung mild herab!
Laß uns stets in hohem Frieden wallen,
Treu vereinet bis ans‘ stille Grab!

Leit' in Eintracht uns auf unsern Pfaden!
Lehre stets was unrecht ist uns fliehn!
Unrecht baut die Hölle; – gute Thaten
Sind es, die den Himmel niederziehn.

Gieb Empfindung uns bei fremden Klagen,
Jedem Trost und Hülfe zu verleihn!
Laß uns stets den Himmel in uns tragen,
Und durch Bruderliebe glücklich seyn.

[Heinrich August] Kerndörffer.

4.
Du, dessen Allmacht Welten schuf
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II

5.
Richter freygeschaffner Geister

6.
Des großen Baues großer Meister,
siehe: Sechs neue Lieder aus Schlesien, 1777
unter dem Titel: XVII. Entschlüsse
stark abgewandelte Fassung, erneut abgewandelt


7.Gottheit die mein schwacher Geist nur wähnen
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: Zweite Sammlung 1800



Einige nachfolgende Lieder:

An das Licht
8. Tief lag, im Schooß des alten Nichtsverborgen
Vorsehung
9. Es waltet, ja es waltet
An die Natur
10. Suchen will ich dich Natur!

An die Wahrheit
11.
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)



12.
Auch in.
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 299-300 (mit drei Strophen)
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 6-7 (nur die ersten zwei Strophen)
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 41 (mit drei Strophen)
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 79-80 (vier Strophen)
Gesänge für die Loge Amalia. 1851, 56-58,
unter dem Titel: Wahrheit, und mit der Angaben: A. E. Müller -- Ridel.


Ewige Wahrheit,
Göttliche Klarheit
Segne den Bau!
Schütz' und erhalte,
Fördr' ihn und walte
Hier wie auf Sonnenerleuchteter Au!

Chor.
Schütz‘ und erhalte etc.

Feßle für immer
Trügenden Schimmer,
Dünkel und Wahn!
Eintracht und Freude,
Laß sie im Kleide
Himmlischer Unschuld den Brüdern sich nahn!

Chor.
Eintracht und Freude etc.

Nebel zerstreue,
Kräfte verleihe,
Uns zu erspähn!
Liebe laß walten,
Splitter und Falten
Andrer im milderen Lichte zu sehn.

Chor.
Liebe laß walten, etc.

Höher und weiter,
Blicket zur Leiter
Muthig hinauf!
Fester zu wandeln,
Sich'rer zu handeln,
Leite zum Ziel uns, o Wahrheit, hinauf!

Chor.
Fester zu wandeln, etc.

Riedel



13. Diese Weihestunde, hehre Bundeslieder
14. Der Thräne gleich, die in der Stille
15. Laßt uns ihr Brüder! Weisheit erhöhn!
siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772

3. Teil: Die Liederbücher der Großen Landesloge von Deutschland

Maurerische und gesellschaftliche Lieder

zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817

Das erste Kapitel im ersten Teil enthält 17 Lieder „An Gott“

I. An Gott
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht,

2.
Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
3.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
4.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
5.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben


6.
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II

7. Richter freigeschaffner Geister


8.
Ich Wurm und Staub werf mich zu deinen Füßen,
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 III


9.
Herr, vor dessen Angesichte
siehe: Johann Abraham Peter Schulz: 7 neue freimaurerische Liedtexte, 1788
XIX. (Schulz)


10. Du, dessen Allmacht Welten schuf,
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II


11.
Zuerst in:
Friederich Matthisson: Auserlesene Gedichte 1791, 16 (zuerst 1788)
unter dem Titel: Opferlied
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
unter dem Titel: Opferlied
(aus dem Zeitraum 1787 bis 1793)
mehrmals vertont von Ludwig van Beethoven (1794-1825)

Auch in:
Auch in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 413,
mit der Angabe: Mathison
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 20,
unter dem Titel: Dem Könige und dem Vaterlande
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 9 (nur die ersten 2 Strophen)
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin, 1841, 31 (nur die ersten zwei Strophen),
mit der Angabe: Matthison
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. 1857, 12,
mit der Angabe: Ged. v. Matthisson
rengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17


Die Flamme lodert, milder Schein
Durchglüht [1791: Durchtanzt; 1811, 1824: Durchglänzt] den düstern Eichenhain,
Und Weihrauchdüfte wallen.
O neig' ein gnädig Ohr‘ zu mir,
Und laß der Brüder [1791 und 1811: des Jünglings] Opfer dir,
Du Höchster! wohlgefallen!

[1823 und 1835:
Schon glänzt des hohen Mittags Schein,
Schon ruft zu [1835: zum] heiligem Verein
Das Werk der Tempelhallen.
Allmeister, walte gnädig hier,
Und laß der Brüder Opfer Dir,
Du Höchster! wohlgefallen!]

Sey stets der Freyheit Wehr und Schild,
Dein Lebensgeist durchathme mild
Luft, Erde, Feu‘r und Fluthen!
Gieb mir als [1823, 1835: Gieb uns, dem] Jüngling, Mann und Greis.
Mit väterlicher Huld, o Gott!
[1791 und 1811: Gieb mir als Jüngling und als Greis,
Am väterlichen Heerd', o Zeus,]
[1823, 1835: O Du, der unser Bestes weiß,]
[1824: Gieb unserm König, noch als Greis,
Allmächtiger zu deinem Preis,]
Das Schöne zu dem Guten!
[1857: Erhör‘, o Gott, mein Flehen heiß,
Gieb mir als Jüngling, Mann und Greis
Das Schöne zu dem Guten.]



12.
Der Herr ist Gott und keiner mehr

13.
Herr! erfülle uns mit Weisheit,

14.
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II


15.
Zuerst in: Beylage No. V. zur allgemeinen musikalischen Zeitung, Band 14, No. 21, May 1812
unter dem Titel:
Hymnus von Danzi [Kapellmeister in Stuttgart]

Auch in:
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11

Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
Denn seine Güte währet ewig.
Du bist allmächtig, Herr!
Du unsrer Väter Gott!
Du gründetest den Erdball auf sich selber,
Den Himmel nahmst Du [1812 und 1832: nahmst du, Herr!] zu Deiner Füße Schemel:
Du siehst die Erde an — sie bebt!
Du rührst die Berge an — sie rauchen,
Den König, den Gesalbten, schütze Herr!
Und Glück begleite seine Tage!
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
Denn seine Güte währet ewig! --


16.
Auch in:
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 18
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 55


Allmächtger, den im Sphärenklange
Das All der Schöpfung preis‘t,
Dich flehn wir an im Festgesange!
Dir huld'gen wir im Geist!

Sieh gnädig auf den Bund der Brüder,
Die edler Zweck vereint,
Sieh segnend auf die Menschheit nieder,
Allgüt'ger Menschenfreund!

Bestätigt sey er heut' aufs neue,
Der Tugend heil'ger Bund!
Es knüpfe feste Brudertreue
Ihr Band ums Erdenrund!

Bis einst die Wahrheit ohne Schleier
Sich uns vor Augen stellt,
Sei dieses Bundes Jahresfeier
Ein Keim des Glücks der Welt!


17.
Zuerst in:
Sechzig auserlesene Gesänge über die Werke Gottes in der Natur,
in Musik gesetzt von Johann Heinrich Rolle. Halle 1775, 15,
unter dem Titel: XIV. Lob für die Werke der Natur.
11 Strophen;
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt

Ebenfalls in:
Sammlung Geistlicher Gesänge über die Werke Gottes in der Natur: Halle 1775, 26;
Mel. Nun danket alle Gott etc.
11 Strophen;
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
Desgleichen in:
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
1857 und 1869, 1-2,
mit der Angabe: Comp. v. Schulz.


Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen,
Vor dir, der höher ist, als aller Engel Namen;
Wie heilsam ist's, vor dir empfindungsvoll [1832: anbetungsvoll] zu stehn,
Und dich mit Einem Mund lobsingend zu erhöhn!

Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Brüder!
Laß rein des Dankes voll ertönen deine Lieder.
Er hört auf deinen Dank, wenn gleich um seinen Thron
Der ganze Himmel singt, im hehren [1832: höhren] Jubelton.

[1775:
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Frommen!
Laß rein die Jubellied zu seinen Ohren kommen!.
Er merkt auf deinen Dank; wenn gleich um seinen Thron
Der ganze Himmel singt, dem Vater und dem Sohn.]

Allmächtiger, es sey von allen Menschenzungen
Zu dir hinauf, dir Lob und Preis und Dank gesungen.
[1775: Allmächtiger, es sey von aller Menschen Zungen,
Vom Staub hinauf, dir Preis und Dank und Lob gesungen.]
Wer ist's, der deine Macht, Unendlicher! versteht?
Wir stehn, mit tiefem Schaur, vor deiner Majestät.

Wo ist ein Gott wie du? Allmächtiger! wir fallen
Vor deinem Throne hin. Von den Geschöpfen allen,
Die du hervorgebracht, steigt in vereintem Chor
Der jubelvolle Dank zu deinem Thron empor.

Sey von uns hochgelobt, du Herr der Welten-Heere, (1832: Welten Heere]
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre,
Schall unser Lobgesang; Halleluja dem Herrn!
Dem Herrn Halleluja! Wer preiset dich [1832: ihn] nicht gern!

[1775:
Sey hochgelobt von uns, du Herr der Weltenheere!
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre
Schall unser Lobgesang nie ohne Dankgefühl!
Laut preisen dich die Harf und unser Saitenspiel!]

Sammlung Maurerischer Lieder

zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 1-23

15 Lieder in der Anfangsrubrik:
Lob- und Danklieder
9 Lieder sind von 1817 übernommen (davon 3 abgewandelt),
3 Lieder sind neu: 5, 6 und 13

1.
Richter frei geschaff’ner Geister! (7)

2.
Gesund und frohen Muthes (145)
siehe: Christian Gottfried Telonius: 10 neue Lieder aus Hamburg, 1784
Tischlied von Johann Heinrich Voß (1780)


3.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5)
4.
Lobt den Herrn! deß heilig Werde (3);
Leicht verändert und ohne die 3. Strophe


5.
Auch in:
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 8

Feurig ertöne in heiligen Hallen,
Brüder! dem Schöpfer der Maurer Gesang!
Groß ist sein Name! auf laßt ihm erschallen
Hymnen des Herzens, und kindlichen Dank!

Leben und Hoffnung gab er uns hienieden,
Schmücket mit Blumen noch täglich die Flur;
Labt unsre Herzen mit göttlichem Frieden,
Leitet den Maurer auf himmlische Spur!

Vater, blick' gnädig auf alle, die fröhlich
Harren, im Thale des Todes, auf Dich!
Sende die Weisheit uns Armen, mach' selig,
Aechte Geweihte, die bauen auf Dich!


6.
neu:

Brüder! erhebet mit frohem Entzücken
Heilige Herzen und Hände zum Herrn!
Reine Gefühle in schuldlosen Blicken,
Thränen des Dankes belohnet Er gern!

Singet dem Feste, mit welchem aufs Neue
Schöner die Laufbahn des Maurers beginnt, —
Forschet die Wege des Ordens mit Treue,
Bis einst die Reisen geendiget sind.

Folget dem Lichte mit heiligem Grauen,
Welches Euch glänzet in reiner Natur, —
Suchet im Herzen den Führer zu schauen,
Welcher den Weisen stets zeigte die Spur. —

Senket die trüglichen Reize des Lebens
Eines nur sinnlichen Baues ins Grab --
Fühlet! daß Dornen und Rosen vergebens,
Wahrlich! ein liebender Meister nicht gab.

Uebet des Ordens erhabene Lehren;
Klimmet die Stufen des Tempels hinan!
Höher, dort oben in himmlischen Chören,
Stimmt ihr das Loblied des Ewigen an.


7.
Dank, dem Geber Dank!
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778


8.
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1)

9.
Dankt dem Herrn! die Abendsonne (2)

10. Herr, vor dessen Angesichte (9)

11. Schon glänzt des hohen Mittags Schein (11);
siehe: Die Flamme lodert, milder Schein
mit stark veränderter 1. Strophe

12. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)


13.
neu:

Vater unser, der Du bist im Himmel,
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816


14.
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen (14)
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
sehr stark abgewandelt:


15.
Opfert Dank, verbund'ne Brüder!
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 IV


14 Lieder davon finden sich später auch, in veränderter Reihenfolge, unter den 18 Liedern in:

Lieder-Buch für die Große Landes-Loge

von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 1-14

weggelassen sind die (obigen) Lieder 2, 5, 8 und 11
neu sind die Lieder 5, 7, 16 und 18

I. Abtheilung.
Zum Lobe Gottes

1.
Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
2.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5) (Niemeyer)
3.
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1) (Matthisson)
4.
Der Herr ist Gott und keiner mehr (12) (Nach Kramer)

5.
Zuerst in:
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 236-237


Die Morgenröthe glühet
Die Sonne ist erwacht,
Mit leisem Fittig fliehet
Der dunkle Flor der Nacht.

Der du mit Wohlgefallen
Des Tages Licht gesandt,
Laß mich auch heute wallen
An deiner Vaterhand!


6.
Du, dessen Allmacht Welten schuf (10) (Herklots)


7.
neu:

Erhab'ner Meister, den die Sphären loben,
Der über Sternen seinen Thron erhoben,
Und in die Tiefe seine Allmacht senkt.
Urquell des Lichts, der Weisheit und der Stärke,
Der du so oft uns schon zu unserm Werke
Gedeih'n und Muth und Freudigkeit geschenkt.

Laß' nach dem höher'n Meisterrecht uns streben,
Laß' uns als echte Maurer denken, sprechen, leben,
Und unsre Kraft dem heil'gen Bunde weihn!
Laß' bei des Hammers feierlichem Klange,
Wie auf des Weltenlebens ernstem Gange,
Der Pflicht uns eingedenk' und wachsam seyn!

Enthülle selbst der Wahrheit heil'gen Schleier
Johannes Jünger, wenn in stiller Feier
Auf ihr Gebiet sein Geist sich forschend wagt!
Laß, wie sein Herold, ritterlich ihn streiten,
Um Weisheit, Schönheit, Starke zu verbreiten!
Verleih' ihm Muth, und mach' ihn unverzagt!

Und laß' uns wirken, bis der Tag sich endet,
Bis deine Huld den Friedensboten sendet,
Der von der Arbeit einst zum Lohne ruft
Und nur das Urtheil heiß geliebte Brüder:
„Er war ein echter Maurer, treu und bieder!"
Begleite unsern Staub zur öden Gruft.


8.
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (6) (Herder)
9.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (4)
10.
Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (14) (v. Nostiz u. Jänkendorff);
leicht verändert und ohne die 4. Strophe)
11.
Herr! erfülle uns mit Weisheit (13) (Bürger)
12.
Herr, vor dessen Angesichte (9)
13.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
14.
Richter freigeschaffner Geister (7)
15.
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)


16.
Zuerst in:
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 248,
Auswahl von Freimaurer Liedern. Mit Melodien. 1818, 4-5,
mit der Angabe: Klipfel
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 425, mit den Angaben:
Mel. S. Böheims Auswahl etc Th. 1. Nr. 89
Klipfel.

Vater! laß im Licht uns wandeln,
Laß uns weis‘ und heilig [1817, 1818 und 1819: weise, heilig] seyn!
Laß, [1818: Und] bis dieses Leben endet,
Deiner Liebe ganz uns weihn!

Vater! (1817 und 1819: Ew’ger!] gieb uns Kraft zur Tugend,
Gieb [1817 und 1819: Schenk] uns Glauben, Zuversicht;
Seg'n uns hier mit deinem Frieden,
Bis uns glänzt dein höh'res Licht!


17. Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen (17)


18.
Zuerst in:
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 244

Wie freundlich strahlt ihr Sterne
Durchs dunkle Blau der Nacht!
Wie blinkt des Himmels Ferne,
Von eurer goldnen Pracht.
Ihr zieht, in heil'gem Ahnen,
Auf unermeßnen Bahnen,
Durch schwarzer Nächte Flor,
Den Geist zu Gott empor.

Als eures Schöpfers Zeugen,
Als Leuchten bessrer Welt,
Heißt ihr die Zweifel schweigen,
Die Stolz für Weisheit hält.
Anbetend blickt vom Staube,
Zu euch empor, der Glaube.
Ihm strahlt aus jedem Stern
Die Macht und Huld des Herrn.

Vielleicht, daß Millionen
Von Wesen unsrer Art,
Dies Sterngewühl' bewohnen,
Wird einst uns offenbart.
Dann tönt aus Weltenheeren
Die Harmonie der Sphären,
In seel'ger Wesen Dank:
Des Schöpfers Lobgesang.


In

Liederbuch für die Große Landes-Loge

der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857 (enthält 371 Lieder); desgleichen Zweite Auflage, Berlin: C: F. Weiß 1869

sind die Lieder erneut umgestellt
4 Öieder wurden nicht übernommen:

1.
Allmächtger, den im Sphärenklange
12.
Herr, vor dessen Angesichte
13.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
15.
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt

neu sind die Lieder 16-21


Die I. Abtheilung.
Zum Lobe Gottes,
enthält nun 21 Lieder.

1. Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen (17);
Comp. v. Schulz
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (9)
Ged. v. Schiller
Comp. v. B. A. Weber
3. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (2)
Ged. v. A. H. Niemeyer
Comp. v. Franz
4. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (3)
Ged. v. Matthisson
Comp. v. Wessely
5. Der Herr ist Gott und keiner mehr (4)
Ged. nach Kramer
Comp. v. Vogler
6. Die Morgenröthe glühet (5)
Comp. v. F. H. Himmel
7. Du, dessen Allmacht Welten schuf (6)
Ged. v. Herklots
Comp. v. Gossee
8. Erhab'ner Meister, den die Sphären loben (7)
Comp. v. E. Grell
9. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (8)
Ged. v. Herder
Comp. v. Hurka
10. Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (10)
Ged. v. Nostitz u. Jänkendorf
Comp. v. C. D. Stegmann
11. Herr! erfülle uns mit Weisheit (11)
Ged. v. Bürger
Comp. v. Joh. Schmidt
12. Richter freigeschaff‘ner Geister (14)
Ged. v. … 1778
Comp. v. C. F. Rungenhagen
13. Vater, laß im Licht uns wandeln (16)
Nach der Melodie der österreichischen Volkshymne von J. Haydn
14. Wie freundlich strahlt ihr Sterne (18)
Comp. v. Wollank

15. Die Flamme lodert, milder Schein
Ged. v. Matthisson [1788]

16.
neu:
Aus der Schöpfung [1798] v. J. Haydn.

Zu dir, o Herr, blickt Alles auf,
Um Speise fleht dich Alles an.
Du öffnest deine Hand,
Gesättigt werden sie.

Du wendest ab dein Angesicht,
Da bebet Alles und erstarrt.
Du nimmst den Odem weg,
In Staub zerfallen sie.

Den Odem hauchst du wieder aus,
Und neues Leben sproßt hervor;
Verjüngt ist die Gestalt
Der Erd' an Reiz und Kraft.


17.
Zuerst von:
Johann Baptist Rousseau,
vertont von Carl Friedrich Zöllner
erschienen in:
Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz,
Freitag, den 13. Oktober 1826,
unter dem Titel
Gebet am Palm-Sonntage

Vater, der du bist die Liebe! Gott der Liebe, gieb uns Gold!
Aber nicht das Gold der Berge, dem die Welt Verehrung zollt;
Schenke uns das Gold der Treue, welches glänzt in Sonnenpracht,
Aus dem Spiegel des Gemüthes, aus des Herzens tiefstem Schacht! —

Gott des Lichtes, gieb uns Silber! nicht des Silbers, das man gräbt;
Rein, den Silberton der Seele, der sich leise hebt und bebt. —
Säub're sie von allen Schlacken, in der Tugend Kampf und Schmerz,
Bis sie, abgekühlt und leuchtend, frei sich schwinget himmelwärts! —

Gott des Mitleids, gieb uns Perlen! nicht, wie sie das Meer erzeugt:
Laß in uns're eig'ne Augen sie sich reihen hell und leicht;
Laß sie schimmern, wenn durch dich sich uns des Wohlthuns Glück gewährt;
Laß sie fließen, wenn der Wittwe Noth die Bruderpflicht beschwört. —

Gott der Demuth, gieb uns Kronen! aber keine, die das Haupt
Stolz mit nicht'gem Glanz umstrahlen; — unsre Krone, dornumlaubt,
Drücke sich in uns're Schläfe, bis sich dort kein Puls mehr regt,
Bis nach wohlerkämpftem Siege der Vollendung Stunde schlägt.

Vater, der du bist die Liebe, sende uns der Liebe Trost!
Nicht die flücht'ge ird'sche Wallung, die allein im Blute tos't;
Laß durch Weisheit, Stärke, Schönheit, uns're Brust ihr Altar sein,
Uns in heil'ger Bruderkette ihr die Welt zum Tempel weih'n.

Comp.v. Gährich


18.
Zuerst in:
Solothurnisches Wochenblatt für 1823, 22-23;
unter dem Titel: Mahnung
Text: Christoph Christian Hohlfeldt („Harfenklänge“, 2. Aufl. 1836, 160)
Musik: Franz [Wilhelm] Abt 1819 [? – er lebte von 1819-1885]

Mahnung

Vergiß ihn nicht,
Dess‘ Wort die Welt bereitet,
Der Sonnen schuf und Sterne um sie leitet;
Auch dir erglänzt in dunkler Nacht sein Licht.
Vergiß ihn nicht.

Vergiß dich nicht!
Hoch über jede Bürde
Erhebt den Geist Bewußtsein eig‘ner Würde,
D‘rum folge treu dem heil'gen Ruf der Pflicht.
Vergiß dich nicht!

Vergiß sie nicht,
Die liebend dich umfangen
Und dir voran zur Heimath eingegangen;
Du siehst sie dort, wenn hier dein Auge bricht.
Vergiß sie nicht!

Vergiß es nicht!
Geweiht zu Gottes Bilde,
Erzieht er dich für himmlische Gefilde;
Ein reines Herz nur schaut sein Angesicht.
Vergiß es nicht!

Comp. v. [Peter Joseph von] Lindpaintner

19.
Früher z. B. in:
Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113
Eisenachisches Neu-revitirt und beständiges Gesang-Buch. Achte Auflage, 1753, 96-97 (11 Strophen, mit der Angabe: B. Schmolk)
Neu eingerichtetes Eisenachisches Gesangbuch. 1776, 289-290 (mit 11 Strophen und der Angabe: B. Schmolck)

Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113

Hier wiedergegeben sind nur die 1., 2. und 5. Strophe

Ergebung

Ich gebe mich in Gottes Willen,
Es sei ihm Alles heimgestellt,
Und so erwart' ich nur im Stillen,
Was seiner Schickung wohlgefällt.
Sein Wille soll mein Leitstern sein,
Nach diesem geh' ich aus und ein.

Ich kenne meines Gottes Willen,
Daß er nichts Böses wollen kann,
Will er sein Antlitz leicht verhüllen,
Und führt mich eine rauhe Bahn.
Doch macht er Alles wieder gut,
Wenn man nur seinen Willen thut.

Gieb mir nur Willen und Vollbringen,
Du Vater in der Ewigkeit,
Und mache mich vor allen Dingen
Durch deinen guten Geist bereit,
Daß meinem Herzen wohlgefällt,
Was mir dein Wille vorgestellt.

Comp. v. Ed. Tauwitz


20.
Zuerst in:
Der Sammler. Ein Unterhaltungsblatt. Wien, Samstag, den 12. November 1825, 543,
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe, und mit der Angabe: Hohlfeldt
Solothurnisches Wochenblatt. Samstag den 7 Januar 1826, 6-7 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
Christoph Christian Hohlfeldt. Harfenklänge. Zweite Auflage 1836, 287,
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
Wandle vor Gott! Gebet- und Andachtsbuch für fromme Christen. 1842, 103-104 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe


Gottes Lieb' ist überall!

Gottes Lieb' ist überall!
Sie läßt in des Himmels Höhen
Sonnen auf- und untergehen,
Sie umfaßt den Erdenball!
Gottes Lieb' ist überall!
Sie erglänzt im Morgenstrahle,
Schmückt die Blum' im Frühlingsthale,
Weckt das Lied der Nachtigall!
Gottes Lieb' ist überall!

Gottes Lieb' ist überall!
In der Welten Sphärenklänge
Stimmt mit seinem Lobgesange
Auch des Donners Wiederhall!
[1826: In den Preisgesang der Sphäre
Stimmen Erde, Luft und Meere,
Und des Donners Wiederhall,]
Gottes Lieb' ist überall!
Weht um uns in milden Düften,
Trägt den Adler in den Lüften,
Sie bewacht des Sperlings Fall!
Gottes Lieb ist überall!

Comp, v. Lindpaintner.


21.
neu:

Preis, dir, Unendlicher,
Der du in ewiger
Klarheit die Welten regierest!
Gieb unsrer Brüderschaft,
Würdig zu handeln, Kraft,
Wenn du im Dunkeln sie führest!

Du, den das Weltall preist,
Send' uns, Gott, deinen Geist,
Daß wir das Rechte nicht lassen,
Daß wir mit frohem Muth,
Streben zum höchsten Gut,
Mög' uns der Bös'wicht auch hassen!

Auf zu den Sternen blickt;
Wen banger Kummer drückt,
Trost kann bei dir ihm nur werden!
Faßt ihn auch wilder Schmerz,
Doch trägt er frei sein Herz,
Wandelt, ein Gott schon auf Erden!

Vater der Menschen schau',
Gnädig auf unsern Bau,
Den wir heut wieder beginnen!
Ewig steht ja dein Wort!
Wahrheit und Licht ist dort!
Irdische Güter zerrinnen.

4. Teil: Andere Logen

Die

Auswahl von Freimaurer-Liedern:

mit Melodien. Stralsund 1818

beginnt mit zwei Liedern „An Gott“:

1.
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (Matthisson -- Wessely)
2.
Vater! Laß im Licht uns wandeln (Klipfel)

später (21-22) findet sich in der Rubrik „Am Stiftungsfeste“ folgendes Lied,
mit der Angabe: Uvermann

Dir, aller Welten Meister,
Ertöne Preisgesang!
Du Vater aller Geister
Vernimm der Maurer Dank!
Vernimm ihn gern vom Fest-Altar
Für deine Huld, die mit uns war.

Schenk‘ fernerm Fleiß Gedeihen,
Zur Arbeit freud’ge Lust!
Der Menschheit uns zu weihen
Erwecke stets die Brust!
Ein immer warmes, reges Herz,
Erhalte uns für Brüder Schmerz!

Stets segne unser Streben
Nach ew’ger Wahrheit Licht,
Und laß uns nicht erheben
Auf rauher Bahn der Pflicht!
Führ uns an deiner Vaterhand
Den Pilgerpfad durch’s Prüfungsland.

Und in der letzen Stunde
Send‘ einen Genius
Der uns mit holdem Munde
Entbeut den Friedensgruß,
Uns freundlich führt durch Nacht und Tod
Zu Lebens ew’gem Morgenroth.


In der Rubrik „Zur Jubel-Feier“ findet sich folgendes Lied (60),
mit der Angabedes Komponisten: Flemming:

Auch in:
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 62-64,
mit der Angabe: Eck,
1857 und 1869, 191-192,
mit der Angabe: Ged. v. Eck. – Comp. v. C. Hennig.


Festlich duften [1832: umduften] uns Blumengehänge!
Lieblich umrauschen uns Jubelgesänge!
Und in gedrängten Reih’n zogen die Brüder ein,
Zeugen des seltenen Festes zu sein.

Töne denn, froher Chor!
Tön‘ durch die Hallen!
Zu dir, o Herr! empor
Steig‘ unser Lallen!
Denn daß das Werk bestand,
Danken wir Deiner Hand.
Schirme auch ferner das heilige Band!


1832 mit drei zusätzlichen Strophen:

  • Die eingeklammerte Lesart gilt für den Fall, daß die Anrede an mehrere, im Bilde vergegenwärtigte, verstorbene Meister gerichtet wird.



Wie strahlt voll Huld dein Blick,
(Seht! wie voll Huld der Blick)
Seliger Meister!
Du segnest (Sie segnen) unser Glück
Im Reich' der Geister!
Drum werd' mit (Mit Lieb' und) Innigkeit
Auch dir, Verklärter! heut'
(Werde auch ihnen heut')
Dankbarer Herzen Erinn'rung geweiht!

Trennt gleich das Land der Ruh.
Dich (Sie) von dem Bunde,
Ruft doch dein (ihr) Bild uns zu
In dieser Stunde:
„Wo freier Sinn sich regt,
Das Herz für Tugend schlägt,
Da werden göttliche Keime gepflegt."

„Nähret auch ferner treu
Heilige Triebe!
Und eure Stärke sei
Eintracht und Liebe!
Daß, wenn euch Nacht umfängt,
Tod euch von hinnen drängt,
Freundlich die Nachwelt noch eurer gedenkt!"


In

Maurerischer Blüthenkranz

aus den Archiven teutscher Logen gesammelt von Franz Joseph Razen.

finden sich an verstreuten Orden verschiedene Gebete und Lobpreisungen

Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 54-57
Gebet.

Choralgesang.
Allvater sende uns dein Licht
Das strahlend glänzt in jener Höhe,
Und wenn dein Mund sein Werde! spricht
So wird uns fühlbar deine Nähe;
Dass, wie vor deinem Angesicht,
Dein Wille nur auch hier geschehe,
Denn, nur wer dein ist, aus der Nacht
Zur Herrlichkeit des Lichts erwacht.

Chor.
Preis dem allwaltenden,
Leben gestaltenden
Urquell des Lichts.
Heil, seinem Strahle Heil!
Dem hell entzündeten
Froh uns verkündeten,
Festlich begründeten'
Lichte sey Heil!
Dreyfaches Heil!

Rezitativ.
Gegründet war ein freundlicher Altar,
Geweih't dem Licht durch treue Meister.
Schnell wuchs der arbeitsfrohen Brüder Schaar,
Doch wankte noch der schöne Bund der Geister
Und Nacht bedeckte Sonne , Mond und Sterne;
Der freye Blick erreichte nicht die Ferne.

Noch wankend war der Säule Schaft,
Gelähmt der Kette starke Kraft,
Und innre Bangigkeit verhüllte
Der Zukunft Schönheit dem Gesicht;
Doch Lieb' und Brudertreu' erfüllte
Der Hoffnung Bild — und es ward Licht.

Fünfstimmiger Gesang.
Das Werk prangt in der Schönheit Glanze,
Die Stärke strahlt im Siegerkranze
Und führt die Weisheit jubelnd ein.
Was treue Eintracht hier begründet
Wird heute froh der Welt verkündet,
Und froh versammelt' sich zum Feste,
Die Schaar der uns so lieben Gäste,
Um sich des Lichts mit uns zu freu'n

1ter Chor.
Dank't dem Herrn der Erden,
Der den rohen Stein,
Dass wir uns erfreu'n,
Liess zum Tempel werden,
Und der aus der Geister Land
Liebend uns sein Licht gesandt.

2ter Chor.
Dankt ihm, er gab Stärke,
Gab der Weisheit Muth,
Und das höchste Gut,
Schönheit unserm Werke;
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm
Glänze dieses Heiligthum

Allgemeiner Chorgesang.
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm,
Glänze dieses Heiligthum.

Wechselgesang.

1te Stimme.
So trete an der Weisheit Hand
Die Liebe ein, in unserm Kreise,
Denn sie allein macht stark und .weise
Sie ist der Geister Zauberband.
Nur sie soll unsern Bau verschönen
Und unser Werk mit Palmen krönen.

2te Stimme.
Sie wirket in des Maurers Brust
Wohlthätigkeit und Dank und Milde,
Und seines Ziels in Gottes Bilde
Wird er sich nur durch sie bewusst.
Durch sie ist er zum Licht gedrungen,
Durch sie hält er die Welt umschlungen.

3te Stimme.
Der Liebe Schwester, Eintracht, sey
Des Tempels köstlichstes Geschmeide.
Dir folgt das Himmelskind die Freude
Und ruft die Genien herbey,
Die in das Heiligthum uns führen
Wo Gottes Allmacht wir berühren.

Schlussgebeth.

Drey Stimmen.
Beschirme stets durch Deine Macht
Allvater, diese heil'gen Hallen,
Lass nimmer unsern Bau zerfallen
Und schütz' uns vor Gewalt und Nacht.
Dass noch der Nachwelt spät'ste Tage
Den Ruhm von deinem Tempel trage.

Allgemeiner Schlusschor.
Danket dem Meister der Erden
Danket dem Schöpfer der Macht,
Dass, aus dem Dunkel der Nacht,
Er diesen Tempel liess werden
Weihet zum Danke und Ruhm
Dem Höchsten dies Heiligthum.



Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 254
Beym Schluss der Loge
Nach Zwings Melodie: Wohlthätigkeit

O Seligkeit!
Der ganze Himmel schaut
Auf dieses Werk in Liebe auferbau't,
Dich preisen wir, o Vater in der Zeit,
Wie einst am Thron
In deiner Herrlichkeit.

Chor.
Lob, Ehr und Preis,
Dem Vater in der Zeit,
Wie einst am Thron
In seiner Herrlichkeit.


Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 7-8
1. Das Gebet

In Einem Glauben,
Einer Liebe kühnem Wagen,
Kann nur der Menschheit
Reichster Segensmorgen tagen!'

Der Morgen tagt! gerührt, voll hoher Ahndungswonne
Erhebt zu Dir eich Deiner Kinder Blick;
Allwalter, Du gebotst den Aufgang Deiner Sonne,
Und finstrer Aberglaube floh zurück.
Und Glaubenshaß, Verfolgungssucht und Brüder morden
Zerstörte Deiner Sonne Feuerglanz;
Doch Liebe schufst Du in der Menschheit großem Orden,
Und Liebe — sie gebar die Toleranz!

Was Du durch Deinen Sohn der Menschheit hast gespendet,
Die für den Duldungsgeist verschlossen, blieb,
Es ist uns Heiligthum; wir sind nicht mehr geblendet
Von Trennungssucht, die zu Verbrechen trieb.
Der Bruder steht nicht mehr allein auf irrem Wege,
Bekämpft von Laster, Hochgefahr und Noth;
Nein! brüderlich reicht ihm durch alle Schicksalsschläge
Die Hand ein Freund im Leben und im Tod.

Und hier im Tempel, wo mit heiligen Gefühlen
Wir treu vereint um Deinen Segen flehn,
Wo rastlos thätig wir nur Menschenwohl bezielen,
Laß, Vater, nie die Liebe untergehn!
Schau gnädig denn herab von Deinem hohen Sitze,
Allgütiger, auf diese Dreizahl hin;
Erleuchte sie, daß sie der ganzen Menschheit nütze
Durch Wort und That für hohen Duldungssinn;

Daß sie des Spötters freche Zweifel muthig ferne
Und Licht verbreite in dem Pilgerland;
Daß sie den frommen Glauben hebe zu dem Sterne,
Der einst zu Bethlehem am Himmel stand.
Verleih ihr Kraft, daß sie die Heerde treu und bieder
Zur Liebe führe und zum Weg der Pflicht;
Laß stets ihr Wahlspruch seyn: Die Menschen sind Euch Brüder;
Drum liebet sie und haßt die Brüder nicht!

Laß diese Priester Dir, auf die wir hoffend schauen,
In allen Christenherzen heiße Dankaltäre bauen!



Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 29-32
Die Gottesverehrung des Freimaurers
von Reinig [= Reuning]

Bereits in:
Georg Wedekind: Baustücke, ein Lesebuch für Freimaurer. Erste Sammlung, Gießen: Heyer 1820, 261-264
dazu Choral-Musik, komponiert von Kapellmeister Wagener
Die Weihe der Andacht. Kempten 1843, 286-287 (ohne die zweitletzte Strophe),
unter dem Titel: Lobpreisungen Gottes


Wesen, wie nenn' ich Dich,
Dem ich so ganz und so innig gehöre,
Das ich in Liebe und Demuth verehre,
Wesen der Wesen, wie nenn' ich Dich,
Daß ich begreife Dich?

Daß ich erblicke Dich,
Licht in dem Lichte und Urquell der Wahrheit,
Daß ich Dich schaue in völliger Klarheit;
Erster und Lezter, wie ruf‘ ich Dich,
Daß ich auch finde Dich?

Daß ich auch finde Dich,
Nicht bloß in jenen unendlichen Fernen,
Nicht bloß im Heere von Sonnen und Sternen,
Daß ich auch nahe empfinde Dich,
Gott! und verehre Dich?

Gott, ja, ich fühle Dich
Nahe im kindlichen frommen Gemüthe,
Nahe im lieblichen Dufte der Blüthe;
Überall bist Du so nah' um mich,
Gott, ja, ich fühle Dich!

Gott, ja, ich fühle Dich
Segnend im Lüftchen und segnend im Sturme,
Groß in den Sonnen und groß in dem Wurme;
Überall ahnd' und verehr' ich Dich,
Vater, und preise Dich!

Vater, so nenn' ich Dich,
Nenne Dich so mit dem heiligsten Rechte:
Bin ja Dein Kind und von Deinem Geschlechte.
Mächtig erhebt der Gedanke mich:
Gott, nur in Dir bin ich!

Gott, nur in Dir bin ich;
In Dir und durch Dich, Du Schöpfer und Meister,
Leb' ich und web' ich im Reiche der Geister,
Glied einer Körperwelt selbst bin ich
In Dir und nur durch Dich.

Weisheit, erleuchte mich,
Daß ich die Wunder der Herrlichkeit schaue,
Dich nur erblicke und Dir auch vertraue,
Ewige Weisheit, erleuchte mich,
Daß ich begreife Dich!

Liebe, erwärme mich,
Laß mich der Menschheit in Liebe gehören,
Innig im Menschen den Bruder verehren;
Ewige Liebe, erwärme mich,
Daß ich umfasse Dich!

Liebend umfasse Dich,
Selbst in dem Thierchen, selbst in der Pflanze.
Bist Du nicht selber das All und das Ganze?
Alles in Allem, ich liebe Dich
Innig, und ehre Dich.

Wahrheit, durchglühe mich,
Daß ich Verfolgung und Tod selbst nicht achte,
Schätze und Würden als Tand nur verachte,
Sollt' ich, o Ew'ge, verleugnen Dich,
Und so entwürd'gen mich?

Hoffnung belebe mich,
Laß mich im Geiste die Erndte erblicken,
Ahndend schon fühlen ein sel'ges Entzücken,
Wenn ich in Liebe verehrte Dich,
Gott, und Natur auch Dich!


Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 138
Güte und Weisheit Gottes
5815

Ja, Gott ist gut, wie könnt' ich zagen?
Wie könnt' ich murren gegen ihn?
Wie gegen seine. Führung klagen,
Wenn sie mir rauh und dornicht schien?
Seh' ich am Ziel dereinst zurück,
So war's der Pfad zu meinem Glück!

Ja, oft führst du auf dunklem Wege,
O Gott, mich hin zur Bahn der Pflicht.
Drum, treffen mich des Schicksals Schläge,
Dann, guter Vater, murr' ich nicht;
Dann denk' ich: dieß hat Gott gethan,
Und gut ist meines Gottes Plan!



Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 152-156
Maurergebet in der freien Natur
5817

Du großes Wesen, Gott!
Den Alles laut erhebet,
Was durch Dein Allmachtswort
Auf dieser Erde lebet;
Dich preis't, was durch Dich ist,
Durch Dich sein Daseyn fühlt,
Der Mensch, so wie der Wurm,
Der tief im Staube wühlt!

Erhebe Dich, mein Geist,
Damit ich Dank Dem lalle,
Durch dessen Ruf ich ward,
Und noch hienieden walle;
O, allvollkommner Gott,
O Gott voll Majestät,
Erhöre Du mein Lied,
Mein schwaches Dankgebet!

Du bist und warst schon längst
Vor Millionen Jahren,
Du warst, eh Etwas war,
Eh Deine Welten waren,
Eh Sonnen noch geglänzt
Mit mildem Strahlenschein,
Und Du, o Ewger, hörst
Auch nimmer auf, zu seyn.

Jahrhunderte vergehn
Gleich Wogen, die zerrinnen,
Jahrtausende entfliehn
Und andere beginnen;
Du bleibest, wie Du bist,
O Gott von Ewigkeit!
Vernimm den Preis, den Dir
Mein Herz voll Andacht weiht!

Es drehen Welten sich,
Es flammen Sternenheere,
Es grünet Wald und Flur
Allein zu Deiner Ehre!
Erhebt und preiset Ihn,
Ihn, dessen Allmachtsruf
Euch einst ins Leben rief;
Dankt Ihm, der einst Euch schuf!

Dir danken, daß sie sind,
All' jene Millionen,
Die hier noch sind und dort
In jenen Höhen wohnen;
Es preiset Dich, was lebt,
Es danket Dir, was ist,
Daß Du, Allmächtiger,
Der große Schöpfer bist.

Du willst, es tobt ein Sturm;
Du willst, und Weste wehen;
O, Deine weise Macht
Kann nie der Mensch erspähen.
Du sprichst, und Tausende
Beginnen ihren Lauf;
Du sprichst, schon hören sie
Zu leben wieder auf!

Irr' ich auf Dein Gebot
In düstern Labyrinthen,
So lehrest Du mich bald
Den schönsten Ausweg finden.
Allvater, blick' ich hin
Auf Deinen großen Plan,
So staun' ich Dich, o Gott,
Du Gott der Weisheit, an!

Du bist mir Schutz und Trost,
Bist mir ein guter Vater,
Bist meine Zuflucht stets,
Und stets mein weiser Rather;
Mich führet Deine Hand
So väterlich allhier,
Vernimm aus meinem Mund
Den lauten Dank dafür!

Wie oft verzeihest Du,
Wenn ich ans Schwachheit fehle,
Nicht immer Dein Gebot
Zu meiner Richtschnur wähle!
Du leitest mich im Glück,
Du tröstest mich im Schmerz,
Wie danket Dir genug
Mein Dir ergebnes Herz?

Du schirmtest mich bisher
Mit Vaterhuld hienieden,
Du gabst mir wahre Ruh
Und wahren Seelenfrieden.
O, wende nie von mir
Dein wachend Antlitz ab,
Mich schütze Deine Hand
Bis an mein kühles Grab!

So oft ich auf der Bahn
Der heilgen Tugend wanke,
So halte mich zurück
Vom Laster der Gedanke,
Daß, was der Frevler auch
Zu bergen sich bemüht,
Daß dieß, Allwissender,
Dein forschend Auge sieht
 
Gib mir ein reines Herz,
Entfernt von niedern Ränken,
Und lehre Du mich stets,
So lang ich bin, bedenken,
Daß Dir, gerechter Gott,
Nur Tugend wohlgefällt,
Daß Du das Laster strafst
Dereinst in jener Welt.

Ja, leite Du mich hin
Durch dieses Erdenleben,
Dem schwarzen Laster feind,
Der Tugend stets ergeben;
Dann blick' ich ohne Furcht
Dem Tod ins Angesicht,
Wann einst am Ziel der Bahn
Mein sterbend Auge bricht!



Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 178-179
Gebet

„Vater des Lichts! Sieh in dieser Feierstunde gnädig auf uns herab;
prüfe Herz und Nieren in uns Allen, die wir hier versammelt sind,
zu Deiner Ehre einen sichtbaren Tempel zu gründen,
wie wir in unseren Herzen eine unsichtbare Stätte
Deiner Verehrung bewahren.

Wie Du der Erde das allbelebende Licht der Sonne verliehen hast,
so laß, Allgütiger, auf uns Alle und in uns Alle
das göttliche Licht der Erkenntniß und Wahrheit segenreich niederströmen,
daß wir durch rastlose und strenge Selbstprüfung
uns selbst erkennen mit unseren Kräften und Gebrechen
 daß wir in sittlicher Freiheit uns gegenseitig immer mehr und mehr veredeln;
daß wir in Glauben, Hoffnung und Liebe beginnen und enden,
und dadurch der sichtbare Tempelbau
im schönsten Einklang stehe mit unserer Herzensreinheit und Frömmigkeit.
Dazu verleih, Allwalter, uns Deinen Vatersegen.
Amen!"

Lieder zum Gebrauch

der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 3-21

lehnt sich stark an die Sammlung an:
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801.

Es eröffnet mit dem Gebet von Alexander Pope
Des Weltalls Vater! Du zu allen Zeiten


Es folgen:
9 Lob- und Danklieder: An Gott
1 Lob- und Danklied: An die Sonne
1 Lob- und Danklied: An die Schönheit (hier weggelassen)


1.
Vater unser, der Du bist im Himmel
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816

2.
Großer Meister und Erhalter

3.
Laßt laut des Meisters Lob erschallen,
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
unter dem Titel: Tischlied
Eine weitere stark abweichende Version


4.
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!
sehr stark abgewandelt, wie in:
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 14

5.
Gesund und frohes Muthes

6.
Lobt den Herrn, deß heilig Werde
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!

7.
Dankt dem Herrn! Die Abendsonne

8.
Dankt dem Herrn! Mit frohen Gaben

9.
Zuerst in:
Gedichte von Sophie Mereau. Berlin 1800, 58-60
Gedichte von Sophie Mereau. Wien 1818, 38-40
Es handelt sich um ein „Gebet“, „Nach dem Französischen“, mit 7 Strophen.
Hier leicht abgewandelt nur die Strophen 3, 6 und 7.


Urquell aller Formen, aller Kräfte,
Alles trinkt Bewußtseyn, Lebenssäfte,
Aus den Strahlen Deiner Göttlichkeit.
Von der Sinnen läst'gem [1800: gröberm] Zwang befreiet,
Blühen, wo man dir Altäre weihet,
Liebe, Hoffnung, Sittenreinigkeit.
[1800: die Moral und Sittenreinigkeit.]

Wie ein Götterstrahl, dem Nichts entflogen,
Gieng die Sonne einst am Himmelsbogen,
Ewiger! auf deinen Wink hervor.
O, laß auch des Geistes Nacht entfliehen,
Laß der [1800: deiner] Weisheit Strahlen in uns glühen,
Hilf [1800: heb‘] zu Deiner Liebe uns empor.

Gieb, Erhab'ner! der Natur uns wieder,
Mach' uns wahr, gerecht und gut und bieder,
Anerkannt sey Deine Heiligkeit [1800: Göttlichkeit].
Deine ewigen [1800: heiligen] Gesetze binden
Die Natur, doch Deine Menschen finden
Nur in Freiheit ihre Seligkeit.


10.
An die Sonne
Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre


Über 30 Jahre später enthält in

Lieder zum Gebrauch

der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 1-8

die Rubrik „An Gott“ 8 Lieder,
wobei nur gerade die Lieder 4 und 6 von der obigen Sammlung übernommen wurden;
auch das Loblied an die Sonne ist entfallen;

dazu aus anderen Liedersammlungen:
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
5. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
8. Feurig ertöne in heiligen Hallen

neu sind: 1 und 2 sowie 6 und 7

1.
Zuerst in;
Christian Fürchtegott Gellert: Geistliche Oden und Lieder 1757, 34-35,
unter dem Titel: Die Güte Gottes (mit sechs Strophen)
Lieder für den öffentlichen Gottesdienst. Berlin 1773, 21-22 (mit sechs Strophen)

Vertonungen stammen von Carl Philipp Emanuel Bach (, 1758), Justin Heinrich Knecht, Heinrich Scherrer und Felix Mendelssohn Bartholdy (1823)


Wie groß ist des Allmächt‘gen Güte!
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt,
Der mit verhärtetem Gemüthe
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
Nein, seine Liebe zu ermessen
Sei ewig meine größte Pflicht;
Der Herr hat mein noch nie vergessen,
Vergiß, mein Herz, auch seiner nicht.

Und diesen Gott sollt' ich nicht ehren,
Und seine Güte nicht versteh'n?
Er sollte rufen, ich nicht hören,
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
Sein Will' ist mir ins Herz geschrieben,
Sein Wort bestärkt ihn ewiglich:
Gott soll ich über Alles lieben
Und meinen Nächsten gleich als mich.

Die volle Version, in leichter Abwandlung vom Original, bereits in:
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 79-81

Wie gross ist des Allmächt'gen Güte!
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt?
Der mit verhärtetem Gemüthe
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
Nein, seine Liebe zu ermessen,
Sey ewig meine grösste Pflicht!
Der Herr hat meiner nie vergessen,
Vergiss, mein Herz, auch seiner nicht.

Wer hat mich wundervoll bereitet?
Der Gott, der meiner nicht bedarf.
Wer hat mit Langmuth mich geleitet?
Er, dessen Rath ich oft verwarf.
Wer stärkt den Frieden im Gewissen?
Wer giebt dem Geiste neue Kraft?
Wer lasst mich so viel Glück geniessen?
Ist's nicht der Herr, der alles schafft?

Blick, o mein Geist, in jenes Leben,
Für welches du erschaffen bist,
Wo du, mit Herrlichkeit umgeben,
Erkennen wirst, wie gut er ist.
Du hast ein Recht zu diesen Freuden:
Durch Gottes Güte sind sie dein;
Auch, darum musste Christus leiden,
Damit du könntest selig seyn.

Und diesen Gott sollt ich nicht ehren,
Und seine Güte nicht verstehn?
Auf seinen Ruf sollt' ich nicht hören?
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
Sein Will' ist mir in's Herz geschrieben;
Vernunft und Schrift belehren mich:
Gott sollst du über alles lieben,
Und deinen Nächsten, so wie dich.

Dies ist mein Dank, die« ist sein Wille:
Ich soll vollkommen seyn, wie er;
Und wenn ich dies Gebot erfülle,
Stell' ich sein Bildniss in mir her.
Lebt seine Lieb' in meiner Seele,
So treibt sie mich zu jeder Pflicht;
Und ob ich schon aus Schwachheit fehle,
Herrscht doch in mir die Sünde nicht.

O Gott, lass deine Vaterliebe
Mir immerdar vor Augen seyn!
Sie stärk‘ in mir die guten Triebe,
Mein ganzes Leben dir zu weih'n;
Sie tröste mich zur Zeit der Schmerzen:
Sie leite mich zur Zeit des Glücks,
Und sie besieg' im bangen Herzen
Die Furcht des letzten Augenblicks!


2.
Eine abgewandelte und verkürzt Fassung eines Gebets von Joseph Kratz (vor 1803):
O du Heiliger, Allbarmherziger

Vertont von Konrad Kocher

O, Du Heiliger,
Großer und mächtiger
Herr und Schöpfer der Welten!
Laß uns Dir nahen,
Segen empfahen,
Hilf uns, hilf uns, o Vater!

O allliebender
Weiser und gütiger
Herr und Schöpfer der Welten!
Send' Deine Klarheit,
Führ' uns zur Wahrheit,
Hilf uns, leit' uns, o Vater!


6.
Zuerst in:
Christian Fürchtegott Gellert Geistliche Oden und Lieder 1757, 11-12,
unter dem Titel: Die Ehre Gottes aus der Natur (mit sechs vierzeiligen Strophen)
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 36-37
Das Lied wurde 1803 von Ludwig van Beethoven vertont (Opus 48.4)

Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,
Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort,
Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere,
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort!
Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?
Wer führt die Sonn' aus ihrem Zelt?
Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne,
Und läuft den Weg, gleich als ein Held!

Vernimm's und siehe die Wunder der Werke,
Die die Natur Dir aufgestellt!
Verkündigt Weisheit und Ordnung und Stärke
Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?
Kannst Du der Wesen unzählbare Heere,
Den kleinsten Staub fühllos beschau'n?
Durch wen ist Alles? O, gieb ihm die Ehre!
Mir, ruft der Herr, sollst Du vertrau'n!


7.
neu:

Herr der Welten, mit Vertrauen
Hebt zu Dir sich unser Blick;
Sende von des Himmels Auen
Unserm Werk Gedeihn und Glück.
Segne was wir hier vollbringen,
Alles Gute laß gelingen,
Was wir geistig hier erbau'n
Laß uns einst vollendet schau'n!

Wenn wir hier nach Wahrheit ringen
Send' uns Licht aus Himmels-Höh'n;
Wenn der Lieb' Symbol wir schlingen
Laß uns Deinen Geist durchweh'n:
Nicht allein in diesen Hallen,
Nein, im ganzen Erdenwallen
Laß, was geistig wir erbau'n,
Schöner sich vollendet schau'n!

Auswahl von Liedern

für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 1-19


1. Kapitel
Erhebung des Gemüths zu Gott (No. 1-20)

1. (v. Nostiz u. J.)
Auch In.
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 128 (nur die ersten zwei Strophen)
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 14-15


Großer Meister, überschwänglich [1860: überschwenglich]
Mächtig ist dein Reich;
Laß die Baue unvergänglich
Seyn, dir gleich!

Was dein Reich vermehrt hienieden,
Bleib uns Ziel hinfort;
Gieb uns, Vater, deinen Frieden
Hier und dort!

Sittlichkeit und Wahrheit stammen
Einzig von dir ab,
Welcher Lichter, Sterne, Flammen
Maurern gab.

Herr, du bleibst, hier fortzubauen,
Unsre Zuversicht;
Denn in deinem Lichte schauen
Wir das Licht!


2. Großer Meister, dessen Allmacht

3. (Fink)
Zuerst in:
Allgemeine musikalische Zeitung, Band 13, 6. November 1811, 7151-753
Text und Melodie stammen von Gottfried Wilhelm Fink.

Später in:
Mustersammlung aus deutschen Klassikern. Leipzig 1825, 112,
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen, und mit der Angabe: Utz
Musikalischer Hausschatz der Deutschen 1843, 629
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen

Vertont von Johann Karl Gottfried Loewe (1829)


Dem Ew’gen unsre Lieder!
Was auch das Herz bewegt,
Vertraut, vertraut, Ihr Brüder,
Dem, der die Welten trägt!
Er läßt wohl Blätter sterben
Und Sonnen sich verglühn;
Doch keins läßt er verderben,
Neu soll es auferblühn.

Wenn Winterstürme schrecken,
Und starrer Frost gebeut,
Läßt er die Erde decken
Mit einem weißen Kleid.
Und unter warmer Hülle,
Gleichwie im Mutterschooß,
Da schläft in tiefer Stille
Sich Gras und Blüthe groß.

Und ist der Mai erschienen,
Dann bricht so frisch hervor,
Mit jungen Unschuldsmienen,
Ein zahllos Lebenschor;
Das ruft in tausend Freuden
Uns tief zum Herzen ein:
„Was zagst du doch im Leiden?
Gott muß die Liebe seyn!“


4.
Richter freigeschaffner Geister

5.

Vater unser, der du bist im Himmel,
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816


6. (Blumauer)
Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
Es handelt sich um fünf Strophen aus dem Schluss des Freimaurergedichts von Aloys Blumauer (1786), wobei vor allem die erste zitierte Strophe stark verändert ist:

Auch in:
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 71-72


Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
Ewger Weisheit und Gerechtigkeit verliert;
Wenn nicht Friede unsre stillen Tempel,
Nicht die Schönheit unsere Baue ziert;

Wenn wir jemals einen Stein behauen,
Den nur Eigennutz zusammenhält;
Wenn auf das Gebäude, das wir bauen,
Auch nur Eine Menschenthräne fällt:

O dann hemme unsern Bau, verbreite
Schnell Verwirrung über unsern Sinn;
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute
Weg vom segenlosen Werke ziehn!

Aber wenn wir nur auf deine Güte,
Deinen Beistand bei der Arbeit schaun;
Wenn wir jedem Müden eine Hütte
Und der Tugend eine Freistatt baun:

O dann gieb, Allvater, unserm Bunde
Segen, Wachsthum, fröhliches Gedeihn;
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde
Schon die Engel deiner Menschheit seyn!


Ein veränderte Version wurde bereits eingesetzt für:
Wieland‘s Todtenfeier in der Loge Amalia zu Weimar am 18. Februar 1813, 30-31:

Brüder! wenn aus unserm Bund der Stempel
Der Wohlthätigkeit sich je verliehrt;
Wenn ein Schauspielhaus aus unserm Tempel
Tand und Spiel aus unserm Schmucke wird;

Wenn wir jemals einen Stein behauen,
Den nur Eigennutz zusammenhält;
Und auf das Gebäude, was wir bauen
Auch nur Eine Menschen-Thräne fällt;

Weltgeist! о so stör’ es, und verbreite
Schnell Verwirrung über unsern Sinn,
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute,
Weg vom Baue dieses Babels ziehn!

Aber wenn wir nur auf deiner Güte
Weisen Plan bei unsrer Arbeit schaun,
Wenn wir gern dem Müden eine Hütte,
Und der Tugend eine Freistatt baun;

Wenn wir uns bemühen hier auf Erden,
Daß der Weg durchs Leben ebener,
Minder mühsam seine Pfade werden,
Und der schroffen Steine weniger;

Wenn wir deiner Menschheit Wohl zu gründen,
Uns bemüh`n nach deinem weisen Plan,
Lohn nicht suchen, ihn nur darin finden,
Daß wir Gutes in der Welt gethan;

O, so gieb Allvater unserm Bunde
Weisheit, Stärke, Schönheit zum Gedeihn.
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde,
Freude, Glück und Seegen streun.



7.
Hör uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer, 1783
unter dem Titel: An die Weisheit
(hier nur die Strophen 15-16 und 18-19, leicht verändert)


8. Ewige Wahrheit
9. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
10. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen



11. (Hohlfeldt)
Auch in:
Liederbuch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. 1832, 266

Schwinge dich aufwärts zu den ewgen Höhen,
Willst du die Fäden des Geschickes sehen!
Wisse, vom Meister, hoch im Lichte droben,
Sind sie gewoben!
 
Nahst du dich sehnend höhrer Weisheit Pforte;
Ach, sie erschließen keine Zauberworte!
Nur in der Dämmrung schaust du hier die Wahrheit;
Droben ist Klarheit.

Hebe die Blicke zu der heitern Ferne;
Siehe, in Eintracht wandeln Gottes Sterne!
Höre sie rufen: „Staubbewohner, übe
Himmlische Liebe!“

Hoffe und glaube: bei der Erde Stürmen
Werden des Himmels Mächte dich beschirmen.
Muthige Streiter führt der Kampf hienieden
Droben zum Frieden.


12. „Es werde Licht!“ rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen


13. (Gerhard)
Zuerst in:
W. Gerhard’s Gedichte. Erster Band. Leipzig 1826, 319-20
[Wilhelm Gerhard, 1816]

Auch in:
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 11-12
Gesänge für Brüder Freimaurer. Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 68-69

Hier in der Männer [1845: Maurer] ernstem Kreis
Von Bruderlieb‘ umschlungen,
Sey. Lob und Dank und Ehr und Preis
Dem Herrn der Welt gesungen!
Er thronet hoch im Himmelsblau
Und lächelt Segen auf den Bau;
Gebt unserm Gott die Ehre!

Wir messen, machen Riß und Plan,
Ziehn Linien und Kreise
Und brüsten uns im eiteln Wahn
Und halten uns für Weise;
Doch unsere Weisheit wird zu Nichts
Vor einem Strahle eines Lichts;
Gott ist die ew'ge Weisheit.

Und legen wir den Gründungsstein,
Von Meisterhand behauen,
Fest in der Erde Schooß hinein
Und fangen an zu bauen,
So saget, was ein Pfeiler nützt,
Wenn Gott, der Herr, nicht selber stützt?
Gott ist allein die Stärke.

Und endlich tünchen wir das Haus
Und schmücken Saal und Zimmer
Mit Säulenwerk und Bildern aus,
In bunter Farben Schimmer;
Doch nur von oben strahlt das Licht,
In welchem sich die Farbe bricht;
Gott ist der Schönheit Quelle.

So laßt uns denn den großen Gott,
Den gütigen, den weisen,
Den mächtigen und starken Gott,
Mit frommen Herzen preisen!
Der fähret wohl, der ihm vertraut.
Ihm, der die ganze Welt gebaut,
Dem Herrn allein die Ehre!


14.

Etwas anders bereits in:
Trink- oder Commersch-Lieder. 1791, 120-121,
mit der Angabe: Overbeck
Akademisches Liderbuch, 1795, 167-168
mit der Angabe: Overbek.
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 177
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 244-245.

1787 erschien in Leipzig
 Das „Pilgerlied von Overbeck“, fürs Clavier componiert von Christ. Gotth. Tag.
1799 auch vertont von Johann Christian Friedrich Schneider

Des Pilgers Pfad, Ihr Brüder,
Hat Dunkelheit und Licht;
Geht auch die Sonne nieder,
Auf immer geht sie nicht.
Nur kurze Frist der Mühe,
Nur eine kurze Nacht,
Dann ist in stiller Frühe
Der neue Strahl erwacht.

Mit kindlichem Gemüthe
Giebt sich der Pilger hin
Und harrt auf dessen Güte,
Der sorgt vom Anbeginn,
Der diese Zeiten wendet
Und auf das Beßre lenkt
Und Menschenleiden endet
Und Engelfreuden schenkt.

O selig, wer die Quelle
Der süßen Hoffnung fand;
Ihm wird die Seele helle,
Und jeder Trost verwandt!
Das ist des Pilgers Segen:
Ein Herz voll Zuversicht
Auf allen seinen Wegen,
Gestärkt von Gottes Licht.


15. (Mahlmann)
Zuerst:
Gedichte von August Mahlmann. Halle 1825, 13-14,
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
August Mahlmann‘ gesammelte Gedichte. Dritte Auflage, Halle und Leipzig 1837, 23.24,
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
Melodie dazu von Georg Eduard Goltermann, 1890

bereits in:
Johann Genersich: Alfred. Ein Lesebuch für Jünglinge. Wien 1812, 143-144,
unter dem Titel: Lied
Sammlung geistlicher Lieder. 1818, 139-140
Viertes Lesebuch für die Baslerischen Schulen. 1825, 294-295,
unter dem Titel: Nachtlied


Hoch empor am Himmelsbogen
Sind die Sterne aufgezogen;
[1825: Gottes Pracht am Himmels-Bogen
Ist in Sternen aufgezogen!]
Welch ein heilig stilles Chor!
Daß das Herz dir größer werde,
Blicke von der kleinen Erde
Zu dem ew‘gen Glanz empor!

Kannst du noch dein Auge senken,
Deines armen Lebens denken,
Und was irdisch dich betrübt?
Der den Flammenkranz gewunden,
Hat dich seiner werth gefunden,
Ist ein Vater, der dich liebt.

Aus der Sterne Millionen,
Aus den glanzerfüllten Zonen
Hat er seinen Thron erbaut.
Seiner Welten lichte Heere,
Seiner Sonnen Flammenmeere
Wandeln, wo sein Auge schaut.

Seine Liebe spricht den Segen,
Daß auf ihren ew'gen Wegen
Nie sein Auge sie vergißt!
Allem Daseyn, allem Leben
Hat er diesen Trost gegeben;
Halleluja, daß du bist!



16.
Zuerst:
Gedichte von Agnes Franz. Hirschberg 1826, 179-181,
unter dem Titel: Nacht-Feier
bereits in:
Abend-Zeitung, Mittwoch, am 12. November 1823

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 13-16,
Bundessprüche, ältere und neue. 1841, 112-113 (nur die 1. und 2, sowie 8. und 9. Strophe)

Nächtlich grauts am Himmelsbogen,
Langsam steigt die Nacht empor,
[1826: Nächtlich schweigt der Himmelsbogen,
Langsam steigt der Mond empor,]
Und es kommt der Sterne Chor
Ruhig, feierlich gezogen.
Einer Festversammlung gleich,
Glanzumflossen, auserwählet,
Lagern Schaaren, ungezählt,
Rings sich um das dunkle Reich.

Hört ihrs flüstern? – Welten halten
In des großen Domes Pracht
Jetzt den Gottesdienst der Nacht;
Laßt auch uns die Hände falten!
Einen Gott preist [1826: fei’rt] diese Schaar,
Einen Gott der Mensch im Staube;
Andachttrunken tritt der Glaube
Vor des Weltalls Hochaltar.

Vater, laß in diesem Laute
Muth mich finden, wenn ich stumm
Stehe in dem Heiligthum,
Das der Allmacht Hand erbaute!
Zagend fall ich an dein Herz,
Denkend mit betrübter Seele
Meiner Mängel, meiner Fehle,
Fühle bittrer Reue Schmerz [1826: bittern Reueschmerz].

Zünde deiner Weisheit [1826: Weisheit] Leuchte,
Vater, deinem Kinde an!
Ferne von der dunkeln Bahn
Jeden Schein, der Licht ihm deuchte!
Weithin reicht des Wahnes Macht,
Leicht bethört sind unsere Sinne;
Gieb mir, daß ich nichts beginne,
Was ich nicht mit dir bedacht!

Laß mich, in der Liebe bleiben,
Daß du ewig mit mir seyst!
Gieb mir deinen reinen Geist!
Laß mich gute Früchte treiben!
Wahre, daß durch meine Schuld
Keines Bruders Thräne fließe;
Daß ich eher alles misse,
Als Erbarmen und Geduld!

Dunkle Klippen hat das Leben,
Viele Pilger ziehn hinaus;
Laß sie nach dem Vaterhaus
Sicher und beharrlich streben!
Und wo Einer, fortgerafft
Von der Macht empörter Wogen,
Hin zur Tiefe wird gezogen,
Halte ihn mit deiner Kraft!

Rett‘ ihn, eh’ er uns verloren,
Send‘ ihm deinen Engel zu,
Denn zum Leben hast ja du
Alle liebend auserkohren.
Laß ihn mild dein Antlitz sehn,
Wenn er weinend nach dir langet;
Laß, wenn er im Kampf erbanget,
Deinen Odem ihn umwehn!

Allen, Allen Licht und Liebe!
[1841: Vater, gieb uns Licht und Liebe!]
Gieb Gewährung, Vater, mir,
Daß sich unsers Herzens Triebe
Freudig richten auf zu dir!
Und wenn einst mein Auge bricht,
Laß mich einen Engel werden,
Der Verirrte von der Erden
Rettend führe hin zum Licht!

[1826:
Gieb Gewährung, Vater, mir!
Allen, Allen Licht und Liebe!
Lenke ihres Herzens Triebe
Durch des Sohnes Kraft zu Dir!
Laß‘ auch mich , Gott, Gnade finden!
Mit den Deinen mich verbinden,
Preisen Dich im höher‘n Licht! ---]

1824 und 1841 neue Strophe:
Großer Vater, laß die Kette,
Die wir schlingen, reißen nie!
Schütze, Heiliger, errette
In des Lebens Stürmen siel
Laß in Bruderlieb und Treu
Fest uns bei einander stehen,
Laß auf dich allein uns sehen,
Stehe du uns mächtig bei!


17.
Zuerst:
Johann Friedrich Kasimir Rosenberger, Christian Huhn: Mitauisches Gesangbuch. 1769/ 1771, 506-507 (mit 5 Strophen),
unter dem Titel: Die Allmacht Gottes
mit der Angabe: Cramer
Johann Andreas Cramer: Allgemeines Gesangbuch. 1780, 45-46
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 1770, 15-16
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 34-35 (mit 5 Strophen)

Gott grenzenlos,
Undenkbar groß,
Der Urquell deiner Macht ist deine Stärke!
Schon sehn wir hier
So viel von ihr,
Doch sehn wir kaum den Anfang deiner [1769 und 1804: ihrer] Werke.

Durchflög ich gleich
Ihr [1804: dein] weites Reich
Und sähe deine letzte Sonne glänzen;
Ich sähe dort [1804: so säh ich dort]
Doch nicht den Ort,
Wo du nicht wärst – nicht deiner Allmacht Grenzen.

Was du erschufst,
Was du jetzt ruft
Und rufen wirst; wer zählt der Wesen Heere?
Herr, du bist groß,
Und grenzenlos
Ist deine Macht: dir sey allein die Ehre!

[1769 und 1804:
Was du erschufst,
was du jetzt ruft
und rufen wirst; wer kann das Alles zählen?
Doch wolltest du
noch mehr dazu
erschaffen, würd‘ es dir an Kraft nicht fehlen]



18.
Zuerst:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Sechster Band, Vierte verbesserte Original-Ausgabe. Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1819, 9,
unter dem Titel:
Die Stufenleiter in der Schöpfung
Psalm 104, 1-35

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17


Empor mein Geist, zu Höherem erkohren,
Als für den Staub;
Du warst, wirst sein, bist nie verloren,
Nie Todes-Raub!

Empor, durchfleug mit Morgenrothes Schwingen
Die Ewigkeit;
Hier, wo der Wurm, dort, wo die Himmel singen,
Strahlt Göttlichkeit.

Durchschwebe kühn der Wesen große Leiter;
Aus dunkler Nacht
Steigt sie in allen Sphären auf und weiter,
In Gottes Pracht.

Sie schimmert aus dem Weltbau dir entgegen;
Der Halm der Flur
Und dort, wo sich die Sternenheere regen,
Sind Stufen nur.
 
Auch du stehst auf der Leiter aller Wesen
In Hoheit schon
Und steigst, zu schönern Zielen auserlesen,
Zu Gottes Thron! –

 
19.
Zuerst:
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 512-513 (4 doppelt so lange Strophen)

später in:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 22,
unter dem Titel: Die Gaben des Glücks
1. Petrt 4, 10

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17-18


Nicht um Reichthum, nicht um Ehre
Bitt' ich, Gott, mein Vater, [1804: güt’ger Vater] dich;
Wenn ich Weltbesitzer wäre
Ohne Gott [1804: ohne dich:], wie arm wär' ich!

Weisheit nur, dich zu erkennen,
Gieb mir und ein frommes Herz,
[1804: nur ein redlich stilles Herz,]
Das dich kindlich Vater nennen
Darf in Freuden und im Schmerz!
1804: Darf in Freude und in Schmerz;]

Kraft und Muth in bangen Stunden,
Demuth in des Glückes Schooß,
Mitgefühl bei Freundes-Wunden, –
Wer dies hat, ist reich und groß!

[1804:
Kraft und Muth und Herzensfreude,
andern Menschen wohlzuthun;
Trost und Stärke, wann ich leide,
Vater, still in dir zu ruhn;]


20.
Zuerst:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Dritter Band. Zwölfte verbesserte Original-Auflage, Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1827, 433,
unter dem Titel:
XLVI. Von einigen gemeinen Fehlern im Verbessern unserer Vermögensumstände.
Sirach 11, 20-23.

später in:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 222-223,
unter dem selben Titel

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 18-19


Ueberall vertrau dem Herrn;
Nie ist seine Gnade fern,
In der freudenreichen Zeit
Wie in Widerwärtigkeit!

Geh, erfülle deine Pflicht,
Kümmre dich um Andres nicht;
Ist dein Werk vollbracht, wohlan!
Gott hat seines auch gethan.

Im Berufe fromm und treu,
Frage nicht, was besser sey;
Gieb du dem Berufe Werth,
Dann wirst du durch ihn geehrt!

Geht es auch nicht, wie es soll,
Aermlich oft und sorgenvoll:
Nun, wohlan! so schlimm es sey,
Gottes Leitung ist dabei.

Blick auf Gott und handle recht,
O fürwahr! so kommt's nicht schlecht.
Reines Herz und froher Muth
Geht wohl über Gold und Gut.

Liederbuch des Logenbundes

im Königreiche Hannover. 1835, 1-10

enthält im Kapitel
I. Andacht

4 Gebete und
4 „Preis und Dank“

1. Gebet
1. Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten bau’t

3. Herr, erfülle uns mit Weisheit

4.
Hör' uns, Vater, wenn wir hier auf Erden
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer,
unter dem Titel: An die Weisheit
mit variierenden Eingangszeilen
Hör‘ uns Göttinn! (1786) oder: Hör‘ uns Wahrheit (ab 1790)
(Strophen 15-19)



2. Preis und Dank

5. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
6. Der Herr ist Gott und keiner mehr!
7. Lobt den Herrn, Des mächtig Werde
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
8. Dankt dem Herrn! Mit reichen [1800: frohen] Gaben

Gesänge für Brüder Freimaurer.

Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 1-7


I. Eröffnung der Arbeitsloge

1.
neu:

Meister, der das Weltall schuf,
Dessen Größe uns die Sterne
Laut verkünden aus der Ferne,
Hör', Allmächt'ger, unsern Ruf!

Schenke unserm Werk' Gedeihn:
Laß der Wahrheit Licht uns schauen;
Laß den Tempel, den wir bauen,
Uns ein Bau der Tugend sein!

Müller

2.
neu:

Willkommen ihr Brüder zum heiligen Werke!
Bring't Quader und Pfeiler zum Tempelbau' dar!
Gieb, Meister, uns Weisheit und Schönheit und Stärke
Und mache zur Arbeit den Bauplan uns klar.

Hier Opfer der Freundschaft und Liebe zu bringen
Und Eintracht zu pflegen, die Stärke gewährt;
Nach geistiger Freiheit und Schönheit zu ringen:
Das sei unsre Arbeit, die Weisheit uns lehrt.

Wo Freundschaft und Liebe von Eintracht umschlungen:
Da weichet der Stärke das Dunkel der Nacht,
Da fühlt sich von Schönheit die Seele durchdrungen,
Da thronet die Weisheit als siegende Macht.

Müller

II. Schluß der Arbeitsloge

3.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,

4.
neu:

Du, dessen Arm durch blaue Lüfte
Wie durch die Nacht der Todtengrüfte
Den Strahl des Lebens blitzen läßt;
Den über Wolken hoch erhoben
Die wandelnden Gestirne loben
Und feiern Deiner Liebe Fest!

Erhab'ner Meister unsers Bundes!
O, nicht der bloße Dank des Mundes
Sei, Vater, Dir von uns gebracht;
Aus Liebe gabst Du uns das Leben,
Die Liebe durch die That zu geben,
Hast Du Dein Ebenbild gemacht.

Uebt, sprichst Du, Lieb' an meinen Kindern,
Könnt ihr die Noth des Nächsten lindern,
Reicht ihm der Freundschaft Labetrank.
Stets heilig sei uns diese Lehre;
So bringt der Mensch dem Schöpfer Ehre,
So zollt der Maurer seinen Dank.

Singt in dem Vaterland' der Palmen
Dir heut' kein König seine Psalmen
In der Begeist‘rung Adlerftug,
So tönt sie unser Herz noch wieder
Die Melodie der heilgen Lieder,
Zu welchen er die Harfe schlug.

Dein Name klang im Heiligthume,
Für welches, stolz ob ihrem Ruhme,
Auf Libanon die Ceder fiel.
Der Tempel liegt nun in Ruinen;
Dir, Unaussprechlicher, zu dienen,
Ward unser Bau der Weisheit Ziel.

Sein Grund umringt die ganze Erde,
Die durch Dein schöpferisches »Werde!«
Zum ersten Tempel Dir erstand;
Und eine dichtre Kette schlingen
Dort oben nicht der Cherubschwingen,
Als guter Menschen Herz und Hand.

Sieh, Meister, segnend auf uns nieder!
Daß würdig dieser Kette Glieder
Des Platzes, den sie füllen, sein;
Laß sie das Hochgefühl belohnen,
Daß, die Dein Heiligthum bewohnen,
Doch nie durch Laster es entweihn.

Wie nach dem Senkblei streng gerichtet
Zum Himmel Stein auf Stein sich schichtet,
Im Tempel Säul' an Säule stand:
So wollen wir in diesem Leben
Vereint zum Licht der Wahrheit streben;
Ein Schwur sei dieser Druck der Hand!

Geitel

5.
Vater unser, der Du bist im Himmel
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816


III. Eröffnung der Tafelloge

7.
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!


IV. Schluß der Tafelloge

8.
Gott! Sei gelobt, du hast auch heut‘ an uns gedacht

An anderen Stellen nachgedruckt sind:
39.
Hör‘ uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
53.
Hier, in der Maurer ernstem Kreis (Gerhard)

Gesänge für die Loge Amalia. Weimar 1851, 1-5

Unter dem Haupttitel: Maurertugenden
in der Eingangsrubrik:
Dank und Demuth vor Gott

1. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
2. Opfert Dank, verbundne Brüder
3. Psalm: Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen (v. Gerhard; comp. v. Himmel)


An späteren Stellen:
11. Drei Worte nenn‘ ich euch, inhaltschwer (v. Schiller; bek. Mel.)
28. Last uns, ihr Brüder! Weisheit erhöh’n (comp. v. C. Eberwein)
33. Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit (v. Ridel; comp. v. A. E. Müller)
34. Es werde Licht, rief Gott (v. Herder; für Tenor v. Hurka)
65. Großer Meister, dessen Allmacht (v. Schiller; vierstimmig v. Hurka)
97. Allmächtiger, der im Sphärenklange (für 4 Stimmen v. J. P. Schmidt)
99. Auf des Schöpfers Ruf: es werde! (comp. v. Neithardt)


Gesangbuch für Freimaurer.

Zusammengestellt und arrangirt von Br. Friederich Erk. Düsseldorf: Voß. 1853, 1-15

12. Aufl. Essen: Baedeker 1909, 1-17

Im Zeitraum von 1853 bis 1909 wurden ein Lied ausgetauscht:
12. Loblied (ersetzt durch: Lobgesang)
und drei Lieder hinzugefügt:
Kerzenlied (3)
Meisterloge (15)
Bei Eröffnung der Loge (19)


Kapitel:
Z. V. D. H. B. A. W.
(Zur Verehrung des Höchsten Baumeisters Aller Welten)


1. Gebet
Mel. von Himmel (1909: Hummel]. 1813

Vater, wir rufen dich,
die wir in Demuth und heil’gem Vertrauen,
liebend den Tempel der Menschheit erbauen;
Vater der Liebe, wir rufen dich!
laß uns verehren dich!

Laß uns verehren dich,
Herrscher der Welten und Lenker der Herzen!
Laß uns hienieden in Wonne und Schmerzen,
Quelle der Weisheit, verehren dich!
Gottheit, wir ahnen dich!

Gottheit, wir ahnen dich,
segnend im kindlichen frommen Gedanken,
leuchtend im Dunkel der irischen Schranken!
Richter der Thaten, wir ahnen dich,
Vater, und lieben dich!


2. Gottesverehrung (nach voriger Melodie)
Wesen, wie nenn‘ ich dich,

Reinling [1909: Reuning]


erst nach 1853:
Kerzenlied
Mel.. Nr. 1: Vater, ich rufe dich!
(Nach Deutsches Liederbuch: Heinrich Himmel. 1813)

M. v. St.:
„Weisheit leite unsern Bau.“

Chor:
Meister, Urewiger!
Führ‘ uns mit Weisheit
auf all‘ unsern Wegen,
Zum Bau des Tempels –
Der Menschheit zum Segen!
Meister Urewiger,
vom Himmel schau,
Weisheit schenk‘ unserm Bau.

I. Aufs.
„Schönheit ziere ihn.“

Chor.
Meister, Allgütiger!
Öffne die Herzen
Laß Schönheit uns blicken.
Uns nur für Liebe und Tugend entzücken.
Meister, Allgütiger,
hier stehen wir,
Gib ihm der Schönheit Zier.

II. Aufs.
„Stärke führe ihn aus.“

Chor.
Meister, Allmächtiger!
Gib uns zum Bau
Deines Tempels die Stärke;
Eifer und Fleiß nur bringt Segen dem Werke!
Meister, Allmächt’ger,
wollst gnädig sein, Stärke dem Bau verleih’n.


3. Gebet
Mel. von Br. W. A. Mozart. Vor 1790.
Richter freigeschaffner Geister,

4. Gebet
[erst später offenbar mit einer neuen Melodie:
Melodie: Br. Friedr. Erk. 1864
Text: Br. Ludw. Friedr. Lenz. † 1780]
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

5. Gebet
Mus. v. C. M. von Weber
[1909: Text: Br. K. C. Tenner. † 1866.]

Auch in:
Gedichte von Karl Christian Tenner. Darmstadt 1870, 80,
unter dem Titel: Maurergebet

Meister, Unendlicher!
Meister Allgütiger!
Lenke zu dir unsere Schritte!
Herr, laß auf unserm Tun
Stets deine Gnade ruhn!
Vater, erhör‘ unsre Bitte!

Schütz‘ uns, allmächt’ger Hort!
Laß uns dein göttlich Wort
segnend auf Erden verbreiten!
Stärk‘ uns von Pol zu Pol,
laß uns für Menschenwohl,
laß für die Wahrheit uns streiten!

O laß uns streiten, Gott!
wie auch die Nacht uns droht;
höhnt selbst die Welt unsern Namen!
wie dann [1909: Wenn dann] im Kampf der Pflicht
einst unser Auge bricht,
leucht‘ uns dein volles Licht! Amen.



6. Schlußgebet (in der Kette)
[1909: Auch nach Melodie Nr. 152.]
Mel von Br. Friedr. Erk. 1851
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut


7. Gebet
Mel. von Henry Carey. Um 1740 [1909: 1743] („God save the King etc.“)
Text: Ridel [1909: Riedel]
Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit,
(nur die ersten zwei Strophen)


8. Bei Eröffnung der Loge.
[1909: Auch nach Melodie Nr. 35 („An das Vaterland“; Volksweise von B. Klein. 1817)]
Mel. „Gott erhalte Franz den Kaiser etc. von J. Haydn. [1909: 1797.]
[1909: Mehrstimmig von Ludw. Erk.]
Steig in dieser Feierstunde


9. Gebet
(nach voriger Melodie)
Vater! laß im Licht uns wandeln,


10. Maurergebet. (Bei Stiftungsfesten.)
Nach Melodie Nr. 8. [1909: Nr. 9. oder Nr. 35.]
Großer Meister, überschwenglich mächtig,


11. Bei Eröffnung der Loge
Nach Melodie Nr. 8 [1909: Nr. 9.oder Nr. 35.]
Br. Bechstein [1836]

Heil dem Osten, wo es taget,
wo die erste Flamme glüht;
wo der Morgenstern im Aether,
eine Blume Gottes, blüht!

Heil dem Osten, wo sich's lichtet,
wo die erste Röte scheint;
wo der Himmel Perlenthränen
auf die Erde niederweint!

Heil dem Osten, wo es leuchtet,
wo die Sonne stolz sich hebt,
und ein Stern nun über'm Sterne
dieser kleinen Erde schwebt!

Tag und Flamme, Stern und Röte,
Glanz und Sonne, seid gegrüßt
mit dem Gruß des großen Bundes,
der im Lichte strebt und sprießt!


12. Loblied
Mel von Carl Gläser.

Zuerst in:
Shire yeshurun: Israelitisches Gesangbuch. Zur Andacht und zum Religionsunterricht. Frankfurt am Main 1829, 309-310
(mit 7 Strophen – hier nur die 1., 2., 4. und 7. Strophe)


Lobet den Schöpfer, deß Güte stets währet,
bringet ihm freudig Anbetung und Dank!
Preis’t ihn, der Alles, was athmet, ernähret,
singet ihm, Brüder [1829: Völker], mit Jubelgesang!

Jubel ertönet von lachenden Fluren,
lobend ihn, steigen die Sänger empor.
Folget, o Brüder [1829: o Menschen], den lobenden [1829: der Lobenden] Spuren,
stimmet mit Jauchzen ins festliche Chor!

Ewiglich währet des Ewigen [1829: Mächtigen] Ehre,
seine Geschöpfe verlässet er nie!
Alles fühlt Wohlsein in Lüften,
im Meere; täglich versorget, ernähret er sie.

Fallet vor ihm, dem Allmächtigen [1829: Hochherrlichen] nieder,
preiset ihn, Brüder [1829: Völker], gehorchet [1829: und dienet] ihm gern!
Weihet dem Vater Anbetung und Lieder:
Alles, was Odem hat, lobe den Herrn!


Das obige Lied wurde später ersetzt durch ein viel älteres geistliches Lied:

1909: Lobgesang
Mus
L. Erk. †1883.
Nach A. Freilinghausen’s Gesangb. T. II. Halle 1714 [darin das Lied:
Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren; es erschien zuerst in “Geistreiches Gesang-Buch“, Stralsund, 1665
]
Text: Joh. Daniel Herrnschmidt. 1675-1725 [1714].

siehe z. B. für den untenstehenden Text:
Des Geistlichen Lieder-Schatzes vollständiger Theil. Nürnberg 1719, 1073-1074 (mit 8 Strophen),
unter dem Titel: Ursachen Gott zu loben.
Das Gesang-Buch der Gemeine in Herrn-Huth. 1735, 309-310
Wernigerödisches Gesang-Buch. 1738, 662-663
Evangelisches Gesang-Buch. Ebersdorf, 1742, 489-490

Neues verbessertes Gesangbuch. Bunzlau 1801, 490-491
(Erk bringt nur die 1. und 4. Strophe:)

Lobe den Herren, o meine Seele!
Ich will ihn loben bis in den Tod;
weil ich noch Stunden auf Erden zähle,
will ich lobsingen meinem Gott.
Der Leib und Seel gegeben hat,
werde gepriesen früh und spat!
werde gepriesen früh und spat!

Gott hat den Himmel, das Meer und die Erden,
und was darinnen ist, gemacht.
Alles muß treulich erfüllet werden,
was er uns einmal zugedacht.
Er ist der Herrscher aller Welt,
welcher uns ewig Glauben hält.
welcher uns ewig Glauben hält.



13. Bei Eröffnung der Loge.
Volksweise: „O sanctissima“ [1909: (1807.)]
[1909: Mehrstimmig von L. Erk.]

O Allmächtiger!
O Allgütiger!
reinste Quelle des Lichtes!
Sende und Weisheit aus heil’ger Höhe!
Herr, dein Geist erfülle uns!

O Allmächtiger!
O Allgütiger!
ew’ges Urbild des Edlen!
Send‘ uns der Schönheit göttliche Weihe!
Zu dir lenke Geist und Herz!

O Allmächtiger!
O Allgütiger!
Send‘ uns Stärke der Seele!
Laß uns nicht wanken im Dienst der Wahrheit,
rüste uns mit deiner Kraft!


14. Danklied
Nach Herm. Gottfr. Demme

Zuerst in:
Neue christliche Lieder von H. G. Demme. Gotha 1799, 59-60 (mit sechs Strophen)
unter dem Titel: Danklied
Erk hat die 2. bis 4. Strophe stark verändert


Preiset mit feurigem Danke den Herrn!
danket ihm freudig, o danket ihm gern!
Danket dem Vater; er hat uns das Leben,
Freuden des Lebens die Fülle gegeben.

Menschen! euch schuf er die Erde so schön,
schmückte die Thäler und kränzte die Höhn!
Saaten entkeimten, die Quellen entsprangen,
Töne der Lust und des Jubels erklangen.

Menschen! euch wölbt‘ er den Himmel in Pracht;
Sterne beschimmernden Mantel der Nacht;
Freundlich entsteiget im Osten die Sonne,
strahlt und beglücket, was lebet, mit Wonne.

Menschen! euch gab er den denkenden Geist,
leicht zu erkennen, was blenden nur gleißt,
Sorglich zu nähren im reinen Gemüthe
Eifer für Wahrheit und Schönheit und Güte.

Singet mit feurigem Danke dem Herrn!
preiset den Vater; er segnet so gern!
Strebet, ihm ähnlich an Güte zu werden,
Segen und Freude verbreitet auf Erden!


erst nach 1853:
1909: Meisterloge
Mel. von H. L. Haßler. 1601
Vierstimmig von L. Erk.

Des Pilgers Pfad, ihr Brüder,
 (leicht verändert)


15. Zum Lobe Gottes.
Mel. von Ambrosch II.
Gerhard [1909: W. Gerhard]
Hier in der Maurer [statt: Männer] ernstem Kreis,
von Bruderlieb‘ umschlungen


16. Lobgesang
Mel. von H. G. Nägeli. [1909: †1836]
Fulda

Bereits in:
Liedersammlung für Schulen. Herausgegeben von M. Klitscher. Dritte Auflage, Frankfurt 1815, 142
Leicht anderer Text von Fürchtegott Christian Fulda, 1827
Auch in:
Gesangbuch für höhere Schulen und Erziehungsanstalten. Halle, 5. Aufl. 1808, 270, 11. Aufl. Halle 1830, 262
Sammlung geistlicher Lieder zum Gebrauch für Schulen. Leipzig 1827, 190
Shire yeshurun. Zweiter Theil. Lieder und Gesänge für israelitische Schulen. Frankfurt am Main 1840, 134 (ohne die 2. Strophe)
Blüthen aus Salem. Ein katholisches Gebeth- und Erbauungsbuch. Passau und Prag 1844, 386 (stark verändert, nur drei Strophen),
unter dem Titel: Lob Gottes


Lobt den Herrn! der Welten Meister
waltet ewig nah‘ und fern.
Singet ihm! dem Geist der Geister
weihet Lieder! Lobt den Herrn!
[1840: Söhne Jakob’s, lobt den Herrn!]


Lobt den Herrn! vereinigt loben
Land und Meer ihn nah‘ und fern.
Singet ihm! er werd' erhoben
hoch im Chore!. Lobt den Herrn!

Lobt den Herrn! auch schwache Lieder
hört der gute Vater gern.
Singet ihm! empor, ihr Brüder,
Herz und Stimme! Lobt den Herrn!
[1840: Auf, erhebt zu ihm, ihr Brüder,
Mund und Herzen! Lobt den Herrn!]

Lobt den Herrn! des Lebens Freuden
gönnet uns der Vater gern,
Singet ihm! er führt durch Leiden
hin zur Weisheit. Lobt den Herrn!
[1840: gönnt uns unser Vater gern,
führert durch des Lebens Leiden
uns zur Weisheit. Lobt den Herrn!]

Lobt den Herrn, wenn ihr voll Wonne
strahlen [1840: glänzen] seht den Abendstern!
Singet ihm, wenn früh die Sonne
euch ermuntert! Lobt den Herrn!
[1840: und wann früh die Morgensonne
Euch erwecket, lobt den Herrn!]



17. Danklied
Carl Schulz. 1810.
Carl Friedr. Wilh. Herrosee. 1810

siehe z. B.:
Karl Schulz: Leitfaden bei der Gesanglehre nach der Elementarmethode. 3. Aufl. Leipzig 1824, 64-65
Engelsharfe. Katholisches Gebet- und Gesangbuch für Jünglinge und Jungfrauen. Passau 1854, 5-6,
unter dem Titel: Danklied
Liederbuch für israelitische Schulen. Kreuznach 1860, 3,
unter dem Titel: Danklied


Danket dem Herrn!
Wir danken dem Herrn,
denn er ist freundlich,
und seine Güte währet ewiglich.

Lobet den Herrn!
Ja, lobe den Herrn
auch meine Seele;
vergiß es nie, was er dir Gut‘s gethan!

Sein ist die Macht!
Allmächtig ist Gott;
sein Thun ist weise,
und seine Huld wird jeden Morgen neu.

Groß ist der Herr!
Ja groß ist der Herr;
sein Nam‘ ist heilig,
und alle Welt ist seiner Ehre voll.

Anbetung ihm!
Anbetung dem Herrn;
mit hoher Ehrfurcht
werd‘ auch von uns sein Name stets genannt!

Lobsinget ihm!
Wir lobsingen ihm
in frohen Chören,
und er vernimmt auch unsern Lobgesang.


erst nach 1853:
1909: Bei Eröffnung der Loge
Mel. Nr. 8. „God save the King“.

Bereits in:
Geschichte der Loge Minerva zu den drei Palmen im Orient Leipzig, 1841, 88-89,
unter dem Titel: Bruder-Gruss zum 19. März 5841.
mit einer 4. Strophe

Oeffnet die Pforten weit,
Dass sich voll Herzlichkeit
Brüder uns nah'n!
Und als der Treue Pfand
Bietet die Bruderhand
Zu heil'ger Kette Band
Den Freunden an!

Auf, tritt in Festverein
Dreimal willkommen ein,
Du theure Schaar!
Wer auf dem Erdenrund'
Treu blieb dem Maurerbund',
Dem bringt jetzt Herz und Mund
Brudergruss dar.

Ehre dem Heimathsland,
Wo jeder Eintritt fand,
Die Bind' ihm fiel!
Heut' ist die :Heimath hier:
Als unsers Festes Zier
Grüssen Gefährten wir
Am Weg zum Ziel.

Strahlt nicht Minerven’s Bild
Segnend, verklärt und mild
Des Orden Ruhm?
Wo die drei Palmen weh’n,
Die hundert Jahre steh’n,
Lasst uns den Tag begeh’n,
Im Heiligthum!


***

Liederbuch für Freimaurer“, nach 1952


In:
W. Stukenberg, P. Hötzel: Liederbuch für Freimaurer. Nach 1952, 7-13
eröffnet das Kapitel
I. Dem Allmächtigen

mit vier klassischen Kirchenliedern:
Großer Gott, wir loben dich
Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren
Nun danket alle Gott
Ein‘ feste Burg ist unser Gott

Es folgen:
Vater, freigeschaff’ner Geister

und zwei neue Lieder:
Wir treten zum Beten vor Gott (eine Umdichtung von Br. Franz Dittmar; kommt bereits in der Freimauer-Zeitung, 1905 vor;
es ist ursprünglich ein Altniederländisches Dankgebet aus der Zeit um 1600; es wurde im Jahre 1877 vom Wiener Joseph Weyl ins Deutsche übertragen)

Laßt uns mit Dankgebeten zum ew’gen Meister treten
(Musik: Br. Christian Gottfr. Telonius, nach 1787; Text: Br. Ernst Deeke [besser: Deecke], 1834)

Siehe auch

Msgruenklein.gif

Ausgearbeitet von Dr. phil. Roland Müller, Switzerland / Copyright © by Mueller Science 2001-2015 / All rights reserved - ESOTERIK von Dr. phil. Roland Müller