Ernst-Günther Geppert

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Ernst-Günther Geppert (links) im Gespräch mit Ivan Wojnikow im Elisabeth Alten-und Pflegeheim

Biographie

Beteiligung an Logengründung

1962 wurde die Loge Jacob DeMolay zum flammenden Stern Nr. 249 i.O. Marburg, als Nachfolgerin der Loge Marc Aurel zum flammenden Stern, gegründet, initiiert von den Brr.: Ernst-Günther Geppert (GLAFuAM), Hamburg, Otto Schwarz (GLLFO), Kiel und Hans Karl Werner (GNML 3 WK), Frankfurt a.M. Erstmitglieder waren Freimaurer-Brüder aus Logen verschiedener Lehrarten und aus nahezu allen Bundesländern. Erster Meister vom Stuhl war Otto Schwarz, Kiel.

Laudatio

Laudatio von Rolf Appel auf Ernst-Günther Geppert, die auf der QC-Tagung 2003 in Magdeburg von Herrn Hoede verlesen wurde, da Herr Appel krank war.

Hier ein Auschnitt: "Für mich ist es etwas Besonderes, heute gleichsam die Brücke schlagen zu dürfen von Peter von Pölnitz zu dem mir seit Jahrzehnten bekannten und vertrauten Ernst-Günther Geppert. Habe ich zunächst die drängende Art des Bruders Geppert abwartend verfolgt, dann seinen andauernden Eifer mit Zustimmung bedacht, endlich tauschten wir uns immer wieder freundschaftlich aus, und ich durfte sogar sein Buchverleger sein.

Ernst-Günther Geppert ist ein freimaurerischer Archäologe, der immer und überall gräbt und gräbt und gräbt, um die geschichtliche Wahrheit ans Licht zu bringen. Mein lieber Ernst-Günther Geppert! Ist man erst einmal so richtig in die Freimaurerei eingedrungen, so kann man gar nicht anders als weiterzugeben von dem, was einem zum Besitz wurde, und aus dem einstigen Eiferer wird der Diener am Bau, und gleich den Arbeitern der einstigen Bauhütten nimmt man geeignete Steine und fügt diese zusammen.

Du hattest einen besonderen Bauplatz eingenommen, wo andere nicht wirkten oder nicht wirken konnten. Und das Ergebnis Deiner Arbeit? Nur den Vertrauten ist bekannt, was Du schufest und schaffst. Um das zu verdeutlichen, zähle ich die Seitenzahlen auf, um die Schaffensleistung des heute Geehrten zu verdeutlichen:

  • Das Blaubuch der im Osten Deutschlands 1935 verlorenen Freimaurer-Logen - 325 Seiten.
  • Die Freimaurer-Logen Deutschlands seit 1737 - 203 Seilen.
  • Die Herkunft, die Gründer, die Namen der Freimaurerlogen - 160 Seiten.
  • Die Chronik der Freimaurerlogen im Lande zwischen Elbe und Oder - 327 Seilen.
  • Die Chronik der Freimaurerlogen im Lande zwischen Oder und Memel - 171 Seiten.

Allein dadurch wurde Bruder Geppert zu den wesentlichen Fachbuchautoren unserer Zeit.

Dann begann unser freimaurerischer Archäologe auf einem neuen Gebiel zu graben, dem der freimaurerischen Medaillen.

Welche Mühe, diese zu beschaffen und dann einzeln zu fotografieren! Dann folgt der Atlas mit den Abbildungen der Mitgliederabzeichen der deutschen Logen, dann der Band „Die Hamburger Freimaurer-Medaillen 1742 bis 1979 - 82 Seiten! Bruder Geppert brachte sogar eine Veröffentlichung über freimaurerische Kacheln heraus.

Der Band „Die Freimaurer-Medaillen Deutschlands 1945 bis 1986" folgte, dem die Porträts deutscher Freimaurer auf deutschen Münzen angehängt wurden. 240 Seiten Umfang hatte der nächste Band „Die Siegel deutscher Freimaurerlogen und ihrer Großlogen".

Nicht zu vergessen die über Jahre gelaufene Präsentation der ehemaligen Logenhäuser in der DDR, abgedruckt in der Zeitschrift „Humanität". Über sein Wirken und seine Verdienste im Vorstand unserer Forschungsloge sowie für das Deutsche Freimaurer-Museum will ich keine Aufzählung machen. Meine Lobrede würde zu lang werden.

Aber erwähnen muß ich noch den 237 Seiten starken Band „50 Jahre Forschungsloge Quatuor Coronati", eine Chronik der Jahre 1951 bis 2001. 18 Bücher waren es insgesamt, die Ernst-Günther Geppert, unser immer emsig grabender Archäologe, schrieb und damit den nach ihm kommenden Forschern einen wahren Schatz hinterläßt.

Unser Ehrenmitglied Ernst-Günther Geppert hat inzwischen das achte Lebensjahrzehnt überschritten, doch noch immer zeigt er sein waches Interesse für Ursachen und Zusammenhänge im weiten Umfeld der Freimaurerei. Freunde haben ihn angestoßen, aus seinem reichen Leben zu berichten, und sofort machte er sich an die Arbeit, sichtend, ordnend und dann festlegend. Auf meinem Schreibtisch, unter besagtem Quader von Peter von Pölnitz, liegen noch acht umfangreiche Mappen mit Lebensdarstellungen des Verfassers. Er gab sie mir zum Lektorie¬ren, und ich war erstaunt, welches weltweite freimaurerische Umfeld er sich erschloß.

Wir werden nach Südamerika (Argentinien, Chile und Brasilien) geführt, dann nach Nordamerika, wo er die USA und Kanada besuchte, es folgen die vier skandinavischen Länder, natürlich auch England, Frankreich und Österreich sowie die Schweiz. Vor allem aber ist Ungarn hervorzuheben, wo Bruder Geppert die Vorbereitungen schuf für die Aufrichtung der dortigen Freimaurerei. Es wären noch mehr Länder zu benennen.

Sein häusliches Gästebuch weist freimaurerische Besucher aus 28 Ländern auf, und ich wüßte keinen deutschen Bruder, der aus eigener Initiative derartig viele Kontakte anstrebte und - vor allem - pflegte. Seine masoniseh-archäologische Neugier ist nicht zu befriedigen. Der Bruder, den wir heute auszeichnen, wurde am 16. Juli 1918 geboren, wurde übrigens auch von seinem Berufsverband mehrfach ausgezeichnet, erlebte am 16. Januar 1951 seine Aufnahme in den Freimaurerbund. Bereits nach vierjähriger Zugehörigkeit war er Mitglied in unserer Forschungsloge, deren Ehrenmitglied er ist.

Bruder Ernst-Günther Geppert mischte sich überall ein, oftmals war es fast störend, wie er seine Meinung vorbrachte, aber zugleich bot er sich ständig zur Mitarbeit an und schuftete in Sachen Masonica sein Leben lang. Einen Bruder wie Ernst-Günther Geppert wird es nie mehr geben!"

Ansprache von Hartwig Kloevekorn

ERNST-GÜNTHER H. GEPPERT-50 JAHRE FREIMAURER

Eine Personenbeschreibung von Hartwig Kloevekorn

Haben seine Eltern am 18. Juli 1918 ahnen können, dass ihnen bei der Geburt ihres Sohnes Ernst-Günther Hermann ein Bürschchen in die Wiege gelegt wurde, das im Bruderkreis der weltweiten Freimaurerei noch tatkräftig mitzumischen gedachte? Br. Ernst-Günther, mittlerweile 80 Jahre alt verbreitet im Logenhaus Welckerstraße zu Hamburg die Aura eines „Alt-Testamentariers", wenn er das Foyer betritt.

Nicht, dass ihm das berühmte "Auge um Auge. Zahn um Zahn" anhängt, obwohl er sein Studium der Zahnmedizin 1950 mit Staatsexamen erfolgreich abschloss und seine Promotion des Doktor med. dent, mit „summa cum laude" gleich mitnahm und er im Laufe seiner vielen Berufsjahre von der Deutschen Zahnärzteschaft mit der Silbernen Ehrennadel" und der "Appolonia-Ehrenmedaille" für besondere Verdienste ausgezeichnet wurde. Nein, nicht „Zahn um Zahn" verleihen ihm das biblische Aussehen, sondern seine eisgraue Haarpracht und der ebenso eisgraue Bart, die ganze Gestalt dieses Bruders, der auf den Chronisten so wirkt, als würde er die Gesetzestafeln mit sich tragen.

So sehr aus der Luft gegriffen scheint das nicht zu sein, wenn man an sein Werk „Templum Hierosolimae" denkt, ein wissenschaftliches Kabinettstück (Fakten und Mythen) über den Tempel in Jerusalem, 1994 im Eigendruck erschienen. Man fragt sich, woher der Mensch Ernst-Günther eigentlich Zeit (und Geld) für seine unübersehbare Zahl von Veröffentlichungen hergenommen hat - von seiner großartigen Bijou-Sammlung ganz zu schweigen.

Wer die lange Liste seiner Buch ¬und Schriftentitel studiert, sollte bedenken, dass jedes seiner Bücher eine immense Forschungsarbeit voraussetzt; oft genug ist der Autor Pionier auf seinem Sachgebiet. Es sollte nicht wundern, wenn der „gründelnde" Bruder aus Hamburg im „Deutschen Freimaurer Museum Bayreuth" ein Klappbett stehen hat.

Ernst-Günther Geppert, der rastlose Bruder, innerlich ständig unterwegs, erhielt das frm. Licht bei der guten Loge „Roland" i.Or. Hamburg am 16. Januar 1951, wurde noch im selben Jahr zum Gesellen befördert und wiederum ein halbes Jahr später zum Meisler erhoben. Man merkt, dem Jubilar ist die Geschwindigkeit eigen.-

Vier Jahre später trug er sich in die Forschungsloge "Quatuor Coronati". Bayreuth, ein, in der man ihn inzwischen zum „Senior" und "Ehrenmitglied" ernannt hat. Als Gründungsmitglied kann man seinen Namen auch finden wie z.B. bei den Logen „Toleranz und Einigkeit" und "Jacob DeMolay zum flammenden Stern", denen beiden allerdings ein langes Leben nicht beschieden sein sollten.

Dass Br. Geppert vom „Roland" zur Schröder-Loge „Absalom" wechselte und die Matrikel-Nr.l dann nach vier Jahren wieder verließ, um die Nr. 105. die Loge „Ferdinande Caroline", als Mitglied mit zu gestalten, kennzeichnet die Neigung des Meisters zur Wanderschaft. Erste logenübergreifende Spuren hinterließ der Jubilar mit seinem Unterricht für Lehrlinge und Gesellen nach dem Kriege, den er mit dem Vorsitzenden des Unterrichtsausschusses, Br. Hans-Christian Freiesleben von der Loge „Absalom", zehn Jahre für die humanitären Bauhütten Hamburgs durchführte, bis dann Br. Klaus-Hubert Jaeger für Ablösung sorgte. Seine Mitarbeit im Rituazirkel der Loge „Absalom", der das „Schröder-Ritual" nach dem Kriege neu gefasst hatte und nach dem die „Vereinigten Fünf Hamburgischen Logen" heute noch arbeiten, bestätigen um ein weiteres Br. Geppert als kompetenten Maurer, der aber kürzlich meinte, er würde das Ritual Schröders heute nicht in allen Teilen so bearbeiten, wie es damals mangels ausreichender Quellen vorgeschlagen wurde.

Es mag dem Chronisten erspart bleiben, all die Auszeichnungen und Ehrungen aufzuzählen, die dem Maurerjubilar seitens unserer Großloge, der Forschungsloge QC, der Großen Landesloge und dem Ritus zugesprochen worden sind - vermutlich fehlt keine. Ehrenmitgliedschaften bei Logen im In- und Ausland-so z.B. in Norwegen, Ungarn und Israel - werden bei dieser Vita kaum noch überraschen.

Was der Chronist an Bruder Ernst-Günther Geppert bewundert, ist -bei allem Respekt - nicht so sehr die Fülle seiner Ehrungen, sondern das Feuer in seinem Herzen, mit welchem er in seinem Umfeld einen wahren Brand der Begeisterung für die Königliche Kunst zu entfachen vermag.

Da bleibt unvergessen, wie der betagte Bruder die Vorbereitung zur Gesellenbeförderung der Lehrlinge in den „Vereinigten Fünf" aus der Unterweisung herauslöste und in eine frei gesprochene Inszenierung über Freimaurerei verwandelte, die bis hin zu den Legenden des Tempels Salomos alle Anwesenden im Vorbereitungszimmer mit auf die Reise zu den verborgensten Empfindungen nach innen führte, die sich wohl nur aus solchen Momenten entwickeln und nie mehr wiederholbar sind. „Eingebung" nennt man das. wenn man Geniales charakterisieren will.

Nun wird dem „50jährigen" ein Fest gegeben; der Große Tempel im Logenhaus Welckerstraße wird sich füllen mit vielen Brüdern, die diesem verdienten Maurer ihre Achtung bekunden wollen - allen voran unser ehrwst. Großmeister, Br. Klaus Horneffer- Herzlichen Glückwunsch also dem unentwegten „Stürmer und Dränger". Er lebe!!!


Publikationen

Beispielseite aus dem Buch "Die Freimaurer- Logen Deutschlands und Ihrer Großlogen 1737 - 1985" herausgegeben gemeinsam mit Karl Heinz Francke 1988 im Bauhütten-Verlag
  • Das Blaubuch der im Osten Deutschlands 1935 verlorenen Freimaurer-Logen - 325 Seiten.
  • Die Freimaurer-Logen Deutschlands seit 1737 - 203 Seilen.
  • Die Herkunft, die Gründer, die Namen der Freimaurerlogen - 160 Seiten.
  • Die Chronik der Freimaurerlogen im Lande zwischen Elbe und Oder - 327 Seilen.
  • Die Chronik der Freimaurerlogen im Lande zwischen Oder und Memel - 171 Seiten.


Siehe auch