Ernst-Günther Geppert

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Ernst-Günther Geppert (links) im Gespräch mit Ivan Wojnikow im Elisabeth Alten-und Pflegeheim

Biographie

Beteiligung an Logengründung

1962 wurde die Loge Jacob DeMolay zum flammenden Stern Nr. 249 i.O. Marburg, als Nachfolgerin der Loge Marc Aurel zum flammenden Stern, gegründet, initiiert von den Brr.: Ernst-Günther Geppert (GLAFuAM), Hamburg, Otto Schwarz (GLLFO), Kiel und Hans Karl Werner (GNML 3 WK), Frankfurt a.M. Erstmitglieder waren Freimaurer-Brüder aus Logen verschiedener Lehrarten und aus nahezu allen Bundesländern. Erster Meister vom Stuhl war Otto Schwarz, Kiel.

Laudatio

Laudatio von Rolf Appel auf Ernst-Günther Geppert, die auf der QC-Tagung 2003 in Magdeburg von Herrn Hoede verlesen wurde, da Herr Appel krank war.

Hier ein Auschnitt: "Für mich ist es etwas Besonderes, heute gleichsam die Brücke schlagen zu dürfen von Peter von Pölnitz zu dem mir seit Jahrzehnten bekannten und vertrauten Ernst-Günther Geppert. Habe ich zunächst die drängende Art des Bruders Geppert abwartend verfolgt, dann seinen andauernden Eifer mit Zustimmung bedacht, endlich tauschten wir uns immer wieder freundschaftlich aus, und ich durfte sogar sein Buchverleger sein.

Ernst-Günther Geppert ist ein freimaurerischer Archäologe, der immer und überall gräbt und gräbt und gräbt, um die geschichtliche Wahrheit ans Licht zu bringen. Mein lieber Ernst-Günther Geppert! Ist man erst einmal so richtig in die Freimaurerei eingedrungen, so kann man gar nicht anders als weiterzugeben von dem, was einem zum Besitz wurde, und aus dem einstigen Eiferer wird der Diener am Bau, und gleich den Arbeitern der einstigen Bauhütten nimmt man geeignete Steine und fügt diese zusammen.

Du hattest einen besonderen Bauplatz eingenommen, wo andere nicht wirkten oder nicht wirken konnten. Und das Ergebnis Deiner Arbeit? Nur den Vertrauten ist bekannt, was Du schufest und schaffst. Um das zu verdeutlichen, zähle ich die Seitenzahlen auf, um die Schaffensleistung des heute Geehrten zu verdeutlichen:

  • Das Blaubuch der im Osten Deutschlands 1935 verlorenen Freimaurer-Logen - 325 Seiten.
  • Die Freimaurer-Logen Deutschlands seit 1737 - 203 Seilen.
  • Die Herkunft, die Gründer, die Namen der Freimaurerlogen - 160 Seiten.
  • Die Chronik der Freimaurerlogen im Lande zwischen Elbe und Oder - 327 Seilen.
  • Die Chronik der Freimaurerlogen im Lande zwischen Oder und Memel - 171 Seiten.

Allein dadurch wurde Bruder Geppert zu den wesentlichen Fachbuchautoren unserer Zeit.

Dann begann unser freimaurerischer Archäologe auf einem neuen Gebiel zu graben, dem der freimaurerischen Medaillen.

Welche Mühe, diese zu beschaffen und dann einzeln zu fotografieren! Dann folgt der Atlas mit den Abbildungen der Mitgliederabzeichen der deutschen Logen, dann der Band „Die Hamburger Freimaurer-Medaillen 1742 bis 1979 - 82 Seiten! Bruder Geppert brachte sogar eine Veröffentlichung über freimaurerische Kacheln heraus.

Der Band „Die Freimaurer-Medaillen Deutschlands 1945 bis 1986" folgte, dem die Porträts deutscher Freimaurer auf deutschen Münzen angehängt wurden. 240 Seiten Umfang hatte der nächste Band „Die Siegel deutscher Freimaurerlogen und ihrer Großlogen".

Nicht zu vergessen die über Jahre gelaufene Präsentation der ehemaligen Logenhäuser in der DDR, abgedruckt in der Zeitschrift „Humanität". Über sein Wirken und seine Verdienste im Vorstand unserer Forschungsloge sowie für das Deutsche Freimaurer-Museum will ich keine Aufzählung machen. Meine Lobrede würde zu lang werden.

Aber erwähnen muß ich noch den 237 Seiten starken Band „50 Jahre Forschungsloge Quatuor Coronati", eine Chronik der Jahre 1951 bis 2001. 18 Bücher waren es insgesamt, die Ernst-Günther Geppert, unser immer emsig grabender Archäologe, schrieb und damit den nach ihm kommenden Forschern einen wahren Schatz hinterläßt.

Unser Ehrenmitglied Ernst-Günther Geppert hat inzwischen das achte Lebensjahrzehnt überschritten, doch noch immer zeigt er sein waches Interesse für Ursachen und Zusammenhänge im weiten Umfeld der Freimaurerei. Freunde haben ihn angestoßen, aus seinem reichen Leben zu berichten, und sofort machte er sich an die Arbeit, sichtend, ordnend und dann festlegend. Auf meinem Schreibtisch, unter besagtem Quader von Peter von Pölnitz, liegen noch acht umfangreiche Mappen mit Lebensdarstellungen des Verfassers. Er gab sie mir zum Lektorie¬ren, und ich war erstaunt, welches weltweite freimaurerische Umfeld er sich erschloß.

Wir werden nach Südamerika (Argentinien, Chile und Brasilien) geführt, dann nach Nordamerika, wo er die USA und Kanada besuchte, es folgen die vier skandinavischen Länder, natürlich auch England, Frankreich und Österreich sowie die Schweiz. Vor allem aber ist Ungarn hervorzuheben, wo Bruder Geppert die Vorbereitungen schuf für die Aufrichtung der dortigen Freimaurerei. Es wären noch mehr Länder zu benennen.

Sein häusliches Gästebuch weist freimaurerische Besucher aus 28 Ländern auf, und ich wüßte keinen deutschen Bruder, der aus eigener Initiative derartig viele Kontakte anstrebte und - vor allem - pflegte. Seine masoniseh-archäologische Neugier ist nicht zu befriedigen. Der Bruder, den wir heute auszeichnen, wurde am 16. Juli 1918 geboren, wurde übrigens auch von seinem Berufsverband mehrfach ausgezeichnet, erlebte am 16. Januar 1951 seine Aufnahme in den Freimaurerbund. Bereits nach vierjähriger Zugehörigkeit war er Mitglied in unserer Forschungsloge, deren Ehrenmitglied er ist.

Bruder Ernst-Günther Geppert mischte sich überall ein, oftmals war es fast störend, wie er seine Meinung vorbrachte, aber zugleich bot er sich ständig zur Mitarbeit an und schuftete in Sachen Masonica sein Leben lang. Einen Bruder wie Ernst-Günther Geppert wird es nie mehr geben!"

Ansprache von Hartwig Kloevekorn

ERNST-GÜNTHER H. GEPPERT-50 JAHRE FREIMAURER

Eine Personenbeschreibung von Hartwig Kloevekorn

Haben seine Eltern am 18. Juli 1918 ahnen können, dass ihnen bei der Geburt ihres Sohnes Ernst-Günther Hermann ein Bürschchen in die Wiege gelegt wurde, das im Bruderkreis der weltweiten Freimaurerei noch tatkräftig mitzumischen gedachte? Br. Ernst-Günther, mittlerweile 80 Jahre alt verbreitet im Logenhaus Welckerstraße zu Hamburg die Aura eines „Alt-Testamentariers", wenn er das Foyer betritt.

Nicht, dass ihm das berühmte "Auge um Auge. Zahn um Zahn" anhängt, obwohl er sein Studium der Zahnmedizin 1950 mit Staatsexamen erfolgreich abschloss und seine Promotion des Doktor med. dent, mit „summa cum laude" gleich mitnahm und er im Laufe seiner vielen Berufsjahre von der Deutschen Zahnärzteschaft mit der Silbernen Ehrennadel" und der "Appolonia-Ehrenmedaille" für besondere Verdienste ausgezeichnet wurde. Nein, nicht „Zahn um Zahn" verleihen ihm das biblische Aussehen, sondern seine eisgraue Haarpracht und der ebenso eisgraue Bart, die ganze Gestalt dieses Bruders, der auf den Chronisten so wirkt, als würde er die Gesetzestafeln mit sich tragen.

So sehr aus der Luft gegriffen scheint das nicht zu sein, wenn man an sein Werk „Templum Hierosolimae" denkt, ein wissenschaftliches Kabinettstück (Fakten und Mythen) über den Tempel in Jerusalem, 1994 im Eigendruck erschienen. Man fragt sich, woher der Mensch Ernst-Günther eigentlich Zeit (und Geld) für seine unübersehbare Zahl von Veröffentlichungen hergenommen hat - von seiner großartigen Bijou-Sammlung ganz zu schweigen.

Wer die lange Liste seiner Buch ¬und Schriftentitel studiert, sollte bedenken, dass jedes seiner Bücher eine immense Forschungsarbeit voraussetzt; oft genug ist der Autor Pionier auf seinem Sachgebiet. Es sollte nicht wundern, wenn der „gründelnde" Bruder aus Hamburg im „Deutschen Freimaurer Museum Bayreuth" ein Klappbett stehen hat.

Ernst-Günther Geppert, der rastlose Bruder, innerlich ständig unterwegs, erhielt das frm. Licht bei der guten Loge „Roland" i.Or. Hamburg am 16. Januar 1951, wurde noch im selben Jahr zum Gesellen befördert und wiederum ein halbes Jahr später zum Meisler erhoben. Man merkt, dem Jubilar ist die Geschwindigkeit eigen.-

Vier Jahre später trug er sich in die Forschungsloge "Quatuor Coronati". Bayreuth, ein, in der man ihn inzwischen zum „Senior" und "Ehrenmitglied" ernannt hat. Als Gründungsmitglied kann man seinen Namen auch finden wie z.B. bei den Logen „Toleranz und Einigkeit" und "Jacob DeMolay zum flammenden Stern", denen beiden allerdings ein langes Leben nicht beschieden sein sollten.

Dass Br. Geppert vom „Roland" zur Schröder-Loge „Absalom" wechselte und die Matrikel-Nr.l dann nach vier Jahren wieder verließ, um die Nr. 105. die Loge „Ferdinande Caroline", als Mitglied mit zu gestalten, kennzeichnet die Neigung des Meisters zur Wanderschaft. Erste logenübergreifende Spuren hinterließ der Jubilar mit seinem Unterricht für Lehrlinge und Gesellen nach dem Kriege, den er mit dem Vorsitzenden des Unterrichtsausschusses, Br. Hans-Christian Freiesleben von der Loge „Absalom", zehn Jahre für die humanitären Bauhütten Hamburgs durchführte, bis dann Br. Klaus-Hubert Jaeger für Ablösung sorgte. Seine Mitarbeit im Rituazirkel der Loge „Absalom", der das „Schröder-Ritual" nach dem Kriege neu gefasst hatte und nach dem die „Vereinigten Fünf Hamburgischen Logen" heute noch arbeiten, bestätigen um ein weiteres Br. Geppert als kompetenten Maurer, der aber kürzlich meinte, er würde das Ritual Schröders heute nicht in allen Teilen so bearbeiten, wie es damals mangels ausreichender Quellen vorgeschlagen wurde.

Es mag dem Chronisten erspart bleiben, all die Auszeichnungen und Ehrungen aufzuzählen, die dem Maurerjubilar seitens unserer Großloge, der Forschungsloge QC, der Großen Landesloge und dem Ritus zugesprochen worden sind - vermutlich fehlt keine. Ehrenmitgliedschaften bei Logen im In- und Ausland-so z.B. in Norwegen, Ungarn und Israel - werden bei dieser Vita kaum noch überraschen.

Was der Chronist an Bruder Ernst-Günther Geppert bewundert, ist -bei allem Respekt - nicht so sehr die Fülle seiner Ehrungen, sondern das Feuer in seinem Herzen, mit welchem er in seinem Umfeld einen wahren Brand der Begeisterung für die Königliche Kunst zu entfachen vermag.

Da bleibt unvergessen, wie der betagte Bruder die Vorbereitung zur Gesellenbeförderung der Lehrlinge in den „Vereinigten Fünf" aus der Unterweisung herauslöste und in eine frei gesprochene Inszenierung über Freimaurerei verwandelte, die bis hin zu den Legenden des Tempels Salomos alle Anwesenden im Vorbereitungszimmer mit auf die Reise zu den verborgensten Empfindungen nach innen führte, die sich wohl nur aus solchen Momenten entwickeln und nie mehr wiederholbar sind. „Eingebung" nennt man das. wenn man Geniales charakterisieren will.

Nun wird dem „50jährigen" ein Fest gegeben; der Große Tempel im Logenhaus Welckerstraße wird sich füllen mit vielen Brüdern, die diesem verdienten Maurer ihre Achtung bekunden wollen - allen voran unser ehrwst. Großmeister, Br. Klaus Horneffer- Herzlichen Glückwunsch also dem unentwegten „Stürmer und Dränger". Er lebe!!!


Publikationen

Beispielseite aus dem Buch "Die Freimaurer- Logen Deutschlands und Ihrer Großlogen 1737 - 1985" herausgegeben gemeinsam mit Karl Heinz Francke 1988 im Bauhütten-Verlag
  • Das Blaubuch der im Osten Deutschlands 1935 verlorenen Freimaurer-Logen - 325 Seiten.
  • Die Freimaurer-Logen Deutschlands seit 1737 - 203 Seilen.
  • Die Herkunft, die Gründer, die Namen der Freimaurerlogen - 160 Seiten.
  • Die Chronik der Freimaurerlogen im Lande zwischen Elbe und Oder - 327 Seilen.
  • Die Chronik der Freimaurerlogen im Lande zwischen Oder und Memel - 171 Seiten.



== Zeichnung zur Festarbeit der Forschungsloge QUATUOR CORONATI==

am 8. Juli 2006 in Hamburg


Meine Brüder, ich glaube, es ist an der Zeit, einen Strich zu ziehen unter ein Freimaurerleben, um eine Übersicht zu bekommen: was war gut, was war förderlich und hat sinngemäß anderen Brüdern bei deren Arbeiten geholfen und was hat man auf dem langen Weg, den ich gehen konnte, den ich mit Euch schreiten durfte, erkannt als gut, um als Meilensteine am Wege bezeichnen zu können, was aber auch war abträglich oder falsch vielleicht als solches gar nicht erkannt und daher wert noch ein Mal für uns alle überdacht zu werden, damit der Bau befördert werde.


Ich spreche von Einem, der mit der schlechtesten Note im Fach Geschichte durch das Abitur gegangen wäre , wenn nicht ein Schulrat gesagt haben soll, dass man diesem Schüler doch nicht sein gutes Abiturzeugnis versauen solle, denn Geschichte ist nun mal nicht jedermanns Sache. Also geschah es vor fast 70 Jahren. Ein sicheres Zeichen, dass der Mensch sich ändern kann, wenn ihm der Sinn einer Sache so beigebracht wird, dass er von sich aus neue Blick- winkel sucht, ihn zu neuen Perspektiven führt.


Was heute geschieht, ist morgen Geschichte! Kümmert Euch darum!


Was gestern geschah, gerät leicht in Vergessenheit, unterliegt Fehlinterpretationen, verliert an Wert, für die Möglichkeit, eine Lehre für die nachfolgenden Geschlechter werden zu können.

Was heute geschieht, erscheint seiten wesentlich und wird daher leicht vergessen, und wie gerne hätte man übermorgen gewußt, WARUM etwas so und nicht anders geschah, geschah, aber unbekannt aus welchen Motiven her aus es SO geschah. Die Menschen sind fleißig, insbesondere die, die ein bischen Verantwortungsgefühl für Wahrheit, aber auch für den Wert des Geschehens für die Stunde, für den Tag, für die Zukunft haben.

Viele liebe Brüder schreiben ihre Protokolle, wie es das Gesetz gebeut, schreiben nur, was geschieht. Warum es geschah, und das was niederge- schrieben ist, geschah schon, etwas Neues, das dann in Vergessenheit gerät, weil es nicht mehr niedergeschrieben werden konnte, aus Zeitmangel oder einer gewissen Trägheit heraus unvollständig, weil nicht begriffen vom Chronisten. Ja, was wichtig, was und warum.... und ehe der Chronist noch den richtigen Satz dafür komponiert hat, läuft die Zeit, und es wird vergessen, was warum geschah.


Br. Alfred Buss, sagte vor mehr als 50 Jahren einmal zu mir: "Kümmere Dich doch mal darum, warum die Logen so merkwürdige Namen haben!


Ich tat es intensiv, und über die Korrespondenzen, die ich zu führen begann, denn man soll ja von jetzt nach rückwärts arbeiten, fiel mir manches auf, was ich nicht verstehen, aber mir doch merken konnte. Es waren zum Teil unterschiedliche Daten für ein und den selben Vorgang zu finden - oder war es gar nicht ein, mehrere Vorgänge : Daten auf den Briefköpfen, die sich mit den Daten der Handbücher oder den Almanachen nicht deckten, sodass ich mir sagte : "kümmere dich also auch darum, was diese Daten bedeuten können und auf was sie hinweisen und warum sie für die Bruderschaft so wichtig sind, dass sie gerade dieses Datum und nicht das, was in den Almanachen steht" apostrophiert, wissen wollen. Also kümmerte ich mich auch gleichzeitig noch darum.

Nach langen Pausen und Behindertsein bekam ich dann doch die Lösung, nämlich: sie hielten das Datum der Sitzung der Gemeinschaft, auf der die Gründung beschlossen wurde, für das Wichtigste.

Andere hielten das Datum, an dem das Licht in die Neue Loge eingebracht worden war als das Wichtigste, weil ab da Ritualarbeiten zelebriert werden durften, während der Aufnahmen in den Bund getätigt werden konnten. Anderen wiederum war das Datum, das unter dem Konstitutionsdokument stand das Wichtigste, die Bruderschaft erst berechtigt war, ihre Gemeinschaft eine vollkommene und gerechte Loge zu nennen, sich zu der konstituierneden Grossloge gehörig zu fühlen und unter ihrer Obhut arbeiten zu dürfen.

Mir erschien dieses Datum seit dem das Wichtigste und hatte ich alle drei Daten zusammen, weil ich mich darum ge kümmert hatte, konnte ich durch das Konstitutionsdatum die Loge in die Alterseinstufung richtig eingliedern, was eine völlig neue Auflistung der Logen zur Folge haben musste, um die ich mich dann auch noch kümmern musste.

Und da, ab da manche Grossloge zurecht sagte, dass das Datum ihrer Konstitution der Schlüssel zur Arbeit ist, wurde das Datum der ersten Arbeit, der Lichteinbringung, soweit es vorher bekannt war, als Festpunkt unter die Urkunde gesetzt, was eigentlich auch nicht richtig, ist, weil der Beschluss der Grossloge die Erlaubnis zur Arbeit bedeutete.

Meine Brüder, wir haben in den letzten 15 Jahren mit der deutschen Freimaurerei Geschichte erlebt . Die Wiedervereinigung hat uns die Möglichkeit angeboten, 1935 eingegangene Logen jenseits des Eisernen Vorhanges wieder zu eröffnen, wenn auch unter ganz neuen Bedingungen . Der Grundstein dazu war von uns, dem Zirkel Hamburgensis gelegt worden. Durch die Hilfe unterschiedlicher Brüder konnte ich in einem Jahr die Chronik der Freimaurerlogen im Lande zwischen Elbe und Oder niederschreiben und nach dem Druck durch die Forschungsvereinigung Frederik der Bruderschaft zur Verfügung stellen. Die Loge Quatuor Coronati konnte damals so kurzfristig eine Druckmöglichkeit nicht finanzieren.

So konnte ich fünf Jahre nach der Wende einen Bericht: 5 Jahre Wiederaufbauarbeit der Logen in Ostdeutschland dem Grossmeister AFAM, Br. Jens Oberheide vorlegen, der mir einige, nicht unwesentliche Hinweise zur Fortführung der Arbeit geben konnte. Diese Arbeit umfaßte alle drei Landesgrosslogen. (53 Seiten) Dann war mit 76 meine Kraft am Ende!

Ein junger Bruder aus Leipzig wollte weiter daran arbeiten. Ich hatte die inzwischen von mir gesammelten Unterlagen aus der freimaurerischen Presse über eröffnete Logen ausgeschnitten und in mein Arbeitsexemplar gelegt, wodurch dieses um ca 1 Zentimeter dicker geworden war. Den Namen dieses Bruders habe ich vergessen, was in meinem Alter durchaus als möglich vorausgesetzt wird. Er hat auch irgendwann kurz mit mir gesprochen, es wa, glaube ich, in Merseburg gewesen .

Was ist daraus geworden für: Fünfzehn Jahre Aufbauarbeiten der Freimaurer in Ostdeutschland? Der Bericht wäre jetzt fällig?


Das ist Geschichte, meine Brüder und deshalb müssen wir uns darum kümmern!


Dem Zustand der Logen, die in dem jetzigen Westteil Polens gearbeitet haben, widmete ich das Buch: Die Chronik der FreimaurerLogen im Land zwischen Oder und Memel, das ebenfalls vom Frederik im gleichen Gewande 1996 gedruckt, deren Geschichte aufzeichnet, mit allen wichtigen Tatsachen ausgestattet, der Bruderschaft zur Verfügung steht.

Und das ist noch mehr Geschichte ! Oder das Ende einer Geschichte von bestimmten Freimaurer-Logen am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts. Auch darum haben wir uns zu kümmern! Diese Geschichte zu schreiben, ist schwieriger als die frühere Geschichte!

Hat sich nun ein Bruder darum verpflichtet gefühlt, sich darum zu kümmern, wie dieser Neuaufbau geschah. Hat man versucht, die Brüder als Träger der Freimaurerei vom Westen nach Osten namentlich fest zu halten, Brüder, die monatlich hunderte Kilometer gefahren sind, um den aufbau zu fundamentiern.

Wohl hat man hier oder da darüber gelesen, dass hier oder dort eine Loge wieder existiert, aber wo das zu lesen war, ist anscheinend vergessen und damit fehlt ein großes Stück Geschichtsberichte der letzten 15 Jahre.

Wer kümmert sich darum, wo das geschah, und schreibt es zusammen und fügt es dem Stammbuch der Deutschen Freimaurerlogen (1.Auflage 1972, 2. Auflage 1988) zu und gibt damit ein Zeichen, dass jeder lesen kann, dass sie jetzt wieder da sind und wir alle zusammen gehören und dass die Daten aufbewahrt sind für jedermann lesbar. Grundlagen für Forschungen über die Freimaurerei des ausgehenden 20. Jahrhunderts in Deutschland?

Wer flicht den Brüdern Kränze, die aus Westdeutschland hinüber gingen und warben, und Logenhäuser suchten und fanden damit sie zurückgeführt wurden in die Hände, aus denen sie vor 70 Jahren herausgerissen worden waren. Wer waren die geistigen Träger dieser Sisyphosarbeit und opferte nicht nur Zeit, sondern auch viel Geld? Zu Ihnen gehörte auch Wolfram Kraffert aus Mainz, der Erlangen aufbaute, Diese Namen muß man suchen, denn viele von denen leben nicht mehr und sind zum Teil von den heute dort arbeitenden Brüdern vergessen. Oder sie wissen gar nichts mehr! Man muß sie suchen um sie aufbewahren zu können, als Vorbilder und geistige Träger des humanitären Gedankengutes unseres Bundes von West nach Ost. Sie haben es verdient!

Von Deutschland sind nach der Wiedervereinigung und Freiheit der baltischen Länder viele Wege für die Freimaurerei von West nach Ost gebaut worden, auch zu den baltischen Ländern an der Ostsee.

Wer waren diese Brüder, wie haben sie das gemacht, wer waren ihre Partner drüben , welche Widerstände konnten durch ihren Geist und wie überwunden werden?

Wer, meine Brüder, kümmert sich darum, dass diese humanitären Taten nicht vergessen werden. Die, die nach uns kommen müssen es wissen, damit sie auf sicherem Boden stehen bei ihren Forschungen. die dann tiefer in die geistigen Voraussetzungen steigen wollen.

Das ist Geschichte, die von uns festgehalten werden muss und niederzuschreiben ist, als Vorbild für ähnliche Situationen auf der Weit.

Der Altgrossmeister Br.(Prof.) Alfred D. Koska hat in seinem Jahresbericht am Ende seiner Amtszeit auf dem Konvent der VGL darüber Andeutungen gemacht, über offizielle Verbindungen nach dort. Warum hat da eigentlich keiner die Ohren gespitzt und Näheres von ihm gefordert oder im Archiv der VGL v. D. gesucht, sich darum gekümmert? (Russland?)


Wer hat einmal drüber nachgedacht, alle Berichte über die Zeit 1946, als die Brüder sich wieder zusammen fanden und Schwierigkeiten bekamen seitens derer, deren Freimaurerei nie zerstört oder in Verruf gekommen war, zu sammeln. Wer hat sich um das Andenken der Brüder bemüht, die durch die Tatsache, dass sie Freimaurer waren Nachteile, Schäden hatten, sogar dem Terror ausgesetzt waren. Hier und dort hat man darüber gelesen oder gehört. Wer kümmert sich darum, dass solches nicht vergessen wird. Bruno Peters hat darüber für Berlin geschrieben, hier und dort klingen diese gesetzten Schäden an, ja Bände über Sektoren dieser Spezies. Ganz aufgearbeitet haben wir das, meine ich, immer noch nicht. Wer kümmert sich darum?

Und es gibt so vieles, um das wir uns kümmern sollten.

Seiten habe ich gehört - natürlich ich kann nicht alles wissen um Dinge, die geschrieben worden sind - daß Brüder zu uns gekommen sind und uns gefragt haben, ob wir nicht ein Thema hätten, um das er sich kümmern könnte. Eigentlich werden die Themen, die Fragen, die wir stellen könnten von iungen Menschen bearbeitet, in wunderbaren Formen als Magister-Arbeiten, als Doktorarbeiten, die wir zu Recht mit finanzieren. Sind diese Herren eigentlich über Logen dann Mitglieder unserer Quatuor Coronati geworden.? Hat sich jemand darum einmal gekümmert ?

Sollte es nicht doch erforschbar sein, warum die Freimaurerei, insbesondere in Deutschland nicht so recht voran kommt?


Finden sich keine Soziologen, die aus der intimen Kenntnis der Strukturen Wege, begehbare Wege aufzeigen können, dem Freimaurertum noch nicht erkannte oder noch nicht erprobte Grundverhaltensformen zu finden und begreifbar zu machen und die Bruderschaft aufhorchen zu lasen. Darüber wissen die Wenigsten etwas. Kümmert Euch auch darum, denn es kann sein, dass man uns fragt.

Gefragt wird auch, um des Fortschrittes willen, und wer glaubt es wäre nur Sache der Offizianten einer Grossloge oder der Logen, verschweigt, dass Abhilfe versucht worden ist!


Auch das ist Geschichte, oder stimmt meine oft scherzhaft zur Kenntnis gegebene Definition von Geschichte:

Aus der Geschichte kann man nur lernen,

Dass wir nur sehr wenig daraus gelernt haben. SolIte man sich nicht auch darum kümmern?

Und, liebe Brüder, deren wissenschaftliches Fachwissen uns so viele Brücken baut und herrliche Horizonte zeigt: mein Vorgänger Br. Wolfgang Kelsch wies mich darauf hin, daß versucht werden solle, die durchaus richtigen Fachausdrücke, fremden Sprachen entlehnt, für manchen so fremd sind, daß wunderbare Artikel mit hervorragenden Forschungesergebnissen aus der Hand gelegt werden. \/ersuchen wir doch auch in der Sprache miteinander umzugehen, die wir alle begreifen. Aber bitte nicht hinabsteigen, bitte nicht glauben, Niveau verlieren zu müssen, aber verstehen, was damit gesagt sein soll, weil wir für alle schreiben und natürlich auch für die, denen Fachausdrücke tägliches Brot ist. Auch der Historiker muß seine Füße, soweit es geht f est auf dem Boden behalten.

Und noch etwas habe ich lernen müssen: Es gibt noch keine Alternative zum Papier. Das soll sagen, was wir alle über unsere Computer geschrieben haben und auf Disketten aufbewahrt haben, womöglich tausende von Seiten, lasst es nicht auf diesen Scheiben oder euren Festplatten stehen, in der Absicht irgendwann einmal das eine oder andere, was dort festgehalten zu sein scheint, wieder ausdrucken zu können. Die Entwicklung der Computerindustrie geht so schnell und jeder Hersteller will das Beste auf den Markt bringen, sodass es heute schon vorkommt, daß ältere Geräte nicht mehr kompatibel sind mit den neuen Geräten. und dann war vieles Verarbeitete und Gearbeitete vergeblich gespeichert und ist verloren. Kümmert Euch auch darum, daß solches nicht passiert und wichtige Arbeiten für immer verloren bleiben. Druckt sie aus und archiviert sie vernünftig.

Dank möchte ich Euch allen sagen, ihr lieben Brüder:


Für Hilfe beim Suchen

Hilfe bei Krankheiten
Hilfe beim Altwerden
Zuversicht und Vertrauen geben und empfangen dürfen

So soll es sein


Ehrwürdigster Grossmeister, Ihr lieben Brr. alle, möge diese Zeichnung ein Beitrag sein unsere Arbeiten noch mehr zu intenivieren, mehr noch zu konservieren, damit Eure Söhne und unsere Enkel eine noch breitere Basis für beispielhafte Grundlagen für einen sicheren Bau unserer Königlichen Kunst haben werden.

Ungekürzt. Zur Verfügung gestellt von Quatuor Coronati Hamburgensis.

















Siehe auch