Traktat: Geppert: mein Freimaurerleben: Unterschied zwischen den Versionen

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MEIN FREIMAURERLEBEN HIER IN DEUTSCHLAND
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Ich hatte Glück bei meinem Weg in die Freimaurerei. Mein Conpennäler, Heinz B.,
 
Ich hatte Glück bei meinem Weg in die Freimaurerei. Mein Conpennäler, Heinz B.,

Version vom 29. April 2012, 11:44 Uhr

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Mein Freimaurerleben hier in Deutschland

Von Ernst-Günther Geppert


Ich hatte Glück bei meinem Weg in die Freimaurerei. Mein Conpennäler, Heinz B., der mich über die Eselsbrücke, Freimaurerei wäre eine Art Lesegemeinschaft - ich hatte in Blankenese 1946 so etwas aufgebaut und nun gehofft, interessante Impulse dafür zu bekommen - war zu jung in dem Bund, um mir verstehen zu geben, was Freimaurerei wirklich ist.

Ein erster Besuch bei den Herren verlief positiv, wiewohl mir über die eigentlichen Ziele nichts so greifbares in die Hand gegeben wurde. Aber die Herren - besser eigentlich meine Väter oder Grossväter - waren interes- sant, denn mit ihnen konnte man diskutieren. Es fanden Kurzgespräche statt, die mich aufhorchen ließen, hier war kein BLA-BLA, das Thema. Herren, wie Dr. jur. et rer. pol. Franz, Hochkirch (65), Dr. Kurt Merkel (61), Justitiar des Broscheckverlages, Friedrich ottmer (63.), Pastor, Hermann Schwartau (53), Versicherungsdirektör Ludwig Essmann (55), Offizier in beiden Kriegen, der mir später ein guter Freund wurde und vor allem Alfred Buss (55). Mit diesen 5 Herren saß ich noch eine ganze Weile zusammen. Sie gaben mir mit auf den Weg, dass man nicht versuchen soll Freimaurerei zu erklären. Man müsse sie erleben, um sie zu begreifen. Was nicht ausschließt, auch einmal über die Ziele und auch die Geschichte zu sprechen. Das erschien mir wichtig.

Dieser Abend war für mich etwas Besonderes, das ich fortsetzen wollte. Franz Hochkirch hatte gesagt, dass sich jeder seine eigene Freimaurerei aufbauen müsse, um sie - heute würde man sagen - mit denen der anderen kompatibel zu machen, wenn sie richtig ist, in das große Konzept hineinpasst, dann beginnt ein Erlebnis, das es wert ist zu suchen und deren Quintessenz anzuwenden.

So wurde ich Freimaurer, ohne so richtig zu wissen, was Freimaurerei eigentlich ist. Es ging offensichtlich darum, etwas aus einem Konzept zu machen, das kennen zu lernen mehr dem Instinkt überlassen bleibt, einer Lebensanschauung und nicht einer Ideologie.

Abende voller Lebensweisheiten, die mich darum faszinierten, weil sie immer wieder in das EGO - vom ICH ausgehend - hineinmündeten. Das Gespräch mit Herrn Schwartau, das wenige Wochen später stattfand, erschien mir als Gelegenheit, mich zu informieren, über Mitgligder, Kosten, Veranstaltungen, Bereitschaft der Zusammenarbeit zum Wohle der Gemeinschaft.

Nach meiner Aufnahme stellte Buss, der Meister vom Stuhl, merkwürdigerweise an mich Anforderungen, über die ich mich zuerst gewundert hatte, die aber meine Neugierde nährten. Wenige Monate nach meiner Aufnahme fand das Johannisfest statt. Seit einem Jahr waren die Rolandbrüder dazu immer nach Mölln gefahren, denn dort hatte der Helmuth Martin, Kapitän im Ruhestand, am Kuckucksberg über dem See wohnend, die Loge St. Nicolay am See aufgebaut. Alfred Buss versuchte, mir das Johannisfest zu erklären und gebrauchte auch den Terminus Rosenfest, der heute fast nicht mehr bekannt ist. Der Ausdruck Rosenfest verführte mich zu der Frage, ob ich auch etwas beitragen könnte, wegen der Assoziation: Rilke - Die Rosenschale (aus dem Fundus, mit dem ich im Kriege immer wieder Rezitationen, Gespräche und Erinnerungen in den Frontbunkern in Russland gestaltet hatte).

Die Feier fand im Möllner Rathaussaal statt. Ich durfte die Rosenschale sprechen, hatte mir doch Hermann Schwartau bei unserem Kennenlerngespräch gesagt "man muss selbst etwas einbringen, um etwas bewegen zu können."

1 1/2 Jahre später war ich zwei oder drei Mal in Mölln und habe über mein bis dahin erweitertes Verständnis über den Sinn der Freimaurcrei gesprochen. Übernachten konnte ich dann beim Br. Martin oberhalb des Sees.

Ich hatte als Neuer in unserem Bund eigentlich gleich zwei Väter, Alfred Buss, den Fordernden und Dr Hans-Christian Freiesleben, den ich schon ais Interessent im Collegium Masonicum erlebte. Das CM war damals etwas ganz anderes als heute, allerdings mit gleichen Zielen. Monatlich ein Mal mit Gästen und Damen.

Themen: Die Welt in uns und um uns. Referenten auch Profane, Professoren, Fachleute, Journalisten, interessant, Diskussionsgrundlagen mit Tiefgang, Auseinanderetzungen mit dem Ziel Selbsterkenntnis aber auch Wir und die Welt.

Dr. Herbert Buchwald, der Freimaurer mit dem Rucksack, wie er apostrophiert wurde, weil er mit einem Rucksack voller Kartoffeln nach I945 durch die Lande fuhr und für die Einheit der Freimaurerei warb und Steine in das Wasser warf, war natürlich auch bei uns gewesen und ich war wenig später als ich dazugehörte, Gastbei ihm in Bielefeld gewesen, um ihm über das CM-Hamburg zu berichten. Mein Anliegen war, aus den CM-Sektionen sogenannte Deputierte Logen zu machen, damit die Brr. nicht in ein frm. Vacuum, in dem wohl Brr.lebten, aber keine Logen arbeiteten, fielen.

1953 gelang es mir, dem Großmeister Theodor Vogel diesen Gedanken so zu erläutern, dass er das CM-Hamburg zu einer solchen Deputierten Loge machte. Ich war damals zum Protokollant des Großlogentages eingesetzt worden. Wir fuhren daraufhin nach Trittau, einer kleineren Stadt außerhalb Hamburgs, von wo es damals keine vernünftigen Verkehrsverbindungen mch Hamburg gab, und hielten in einer größeren Bauernstube eine rituelle Zusammenkunft ab. Wohl 15 Brr. aus der ereichbaren Nachbarschaft waren gekommen und haben mitgearbeitet. Hans-Christian Freiesleben war Mstr. v. Stuhl, Fränz Gelbenegger der 1. Aufseher und ich, der Jüngste, der 2. Aufseher. Mit einem VW waren wir zu fünft hinübergefahren und hatten auf alem Dach des Wagens die 3 Säulen und alles andere in der Enge auf dem Schoß. Freimaurerei der Tat.

Nach Segeberg wären wir auch gefahren, denn da wohnten eine ganze Reihe von Brüdern, durch den Krieg nach dort verschlagen, mit ungenügenden Verkehrsverbindungen nach Lübeck wie nach Hambug. Wir arbeiteten in der Jugendherberge. Die Säulen hatten wir aus Baumstämmen, die zu Brennholz verarbeitet werden sollten, gezimmert und alles rite installiert. Mittags dann die Arbeit und am Nachmittag im Kurhaus ein lnformationsabend, an dem Freiesleben und ich sprachen. Organisiert hatte ich die Angelegenheit, war ich doch ein Jahr zuvor in Segeberg Assistent und der Kurdirektor einer meiner Patienten gewesen. Dort waren wir zur Arbeit gut und wohl 17 Brüder.

Alfred Buss hatte Kontakt zu Männern in List auf Sylt bekommen und begann mit seinen Brüdern dort eine Loge aufzubauen. Er hatte schon Erfahrungen in Lychow an der Elbe gemacht. als er I950 die Loge Zum rauhen Stein als Deputationsloge der Ülzener Loge Georg zur Deutschen Eiche wieder zu Arbeiten zusammenführte.

So fuhren wir Rolandbrüder, das heißt 7 oder 8 mehrmals nach List und nahmen weitere Brr. auf. lch war auch hier wieder 2. Aufseher.

Wir hatten im Winter dort die Arbeit angesetzt, in einem Bunker aus dem Kriege, der zu einer Bar umgebaut worden war. Wir hatten einen kleineren Raum, wohl 40 qm groß als Logensaal eingerichtet, der durch - merkwürdig - drei, in der richtigen Korstellation stehende Stempel abgestützt war. Die Brüder hatten diese Pfeiler mit blauem Papier umwickelt weil darauf Zeichnungen waren, die hätten stören können. Ich saß bei der