Deutsches Freimaurer-Museum Bayreuth

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„Freymäurer mit Mops“, Porzellanfigur (1740) von Johann Joachim Kändler; der sächsische Bildhauer J. J. Kändler arbeitete seit 1731 als Modelleur für die Porzellanmanufaktur „Meissen“. Foto: Hartwig Kloevekorn.Quelle: Magazin "Humanität"

Deutsches Freimaurer-Museum Bayreuth

„KÖNIGLICHE KUNST“ IM FOKUS

Quelle: Magazin "Humanität"

Die Freimaurerei hat schon in Zeiten ihrer ersten Logengründungen viel Sinn für die kunstvolle Ausgestaltung ihres Gebrauchsgutes entwickelt. Nicht nur das Logenbijou oder der Schurz wurden wie kleine Kostbarkeiten in künstlerischer Meisterschaft angefertigt, sondern neben der rituellen Einrichtung für die Tempelarbeit fanden sowohl Gegenstände für die Tafelloge als auch für gesellige Anlässe kunsthandwerklich anspruchsvolle Beachtung.

So bildete sich schnell im Logenleben eine spezielle Kultur heraus, die um die Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert begann und bis zum heutigen Tag immer wieder die Künstler unseres Freimaurerbundes herausgefordert hat. Das 1902 gegründete Museum für freimaurerisches Kulturgut in Bayreuth mit seinem großen Bestand auch an bibliophilen Raritäten und einem Archiv, das Wissenschaftlern weltweit zu Forschungszwecken offensteht, wird international als DEUTSCHES FREIMAURER-MUSEUM BAYREUTH unter Museumskollegen wegen ihrer hohen Kompetenz geschätzt. Trotz der unwiederbringlichen Verluste von masonischen Exponaten aufgrund der Plünderungen durch die Nazis hat das Museum nach 1945 wieder ein beträchtliches Arsenal anschaffen können, das freimaurerisches Kunsthandwerk eindrucksvoll dokumentiert.

Hartwig Kloevekorn

Die Geschichte des Deutschen Freimaurermuseums in Bayreuth

  • 1849 Brüder der Bayreuther Freimaurerloge erwerben die "Markgräfliche Hühnerbrüterei" zum späteren Bau eines eigenen Logenhauses.
  • 1902 Im Logenhaus der Bayreuther Loge "Eleusis zur Verschwiegenheit" wird auf Anregung ihres Bruders Georg Niehrenheim ein Freimaurer-Museum eingerichtet. Bestand es zu Beginn vorwiegend aus Masonica in Logenbesitz, verstand er es jedoch, mit ungewöhnlichen Aufrufen und Gegengeschenken den Bestand des Museums rasch zu erweitern. Eine systematische Ordnung gab es aufgrund einer fehlenden freimaurerischen Museumswissenschaft noch nicht.
  • 1913 Der Bayreuther Nervenarzt Dr. Bernhard Beyer beginnt mit dem Ausbau des Museums. Es gelingt ihm, eine umfangreiche Sammlung zusammenzutragen.
  • 1916 Der Katalog von Beyer umfaßt bereits 5 100 Nummern.
  • 1933 Das Freimaurermuseum wird nach seiner Schließung von den Nationalsozialisten vollständig geplündert. Die Bestände werden, zusammen mit dem Besitz fast aller deutschen Logen, im Reichssicherheitshauptamt in Berlin gelagert und im Verlauf des Krieges nach verschiedenen Orten im Osten verbracht. Dabei gingen aus Museumbeständen mehr als 1 000 Logenabzeichen, 700 Medaillen, 20 Arbeitsteppiche, über 1 000 Bildwerke, Kristallgläser, Porzellane und über 15 000 freimaurerische Siegel verloren. Rund 80 000 Bände aus ganz Deutschland gelangten nach Oberschlesien und blieben erhalten. Sie befinden sich heute in der Universitätsbibliothek von Poznan, Polen.
  • 1945 Schon bald nach Kriegsende bemüht sich Dr. Beyer um den Wiederaufbau der Sammlungen. Die amerikanischen Besatzungstruppen übereignen dem Museum die in den NS-Einrichtungen gefundenen Bücher. Ebenso überlassen einige Logen, die ihre Logenbibliotheken hatten retten können, diese dem Museum, um eine funktionsfähige Zentralbibilothek zu schaffen.
  • 1980 Unter dem Vorsitzenden des Museumsvereins, Dr. Rolf Ullmann, und dem Direktor des Museums, Herbert Schneider, werden Pläne zur Neugestaltung erarbeitet.
  • 1984 Vertrag über die wissenschaftliche Zusammenarbeit mit der Universitätsbibliothek Poznan, Polen.
  • 1986 Neueröffnung des Museums nach einer Konzeption von Hans-Joachim Jung und Jens Oberheide. Die Umbaupläne gestaltete die Mainzer Graphikerin Renate Klein-Rödder.
  • 1996 Juni: Hans-Georg Lesser van Waveren wird Museumsdirektor.
  • 1997 Das Deutsche Freimaurer Museum präsentiert sich erstmals im Internet. Herbert Schneider und Jost Schaper brachten den kompletten Katalog und das Register der Bibliothek (mehr als 16.000 Links wurden erstellt) ins "Web". (1. Update und CD-ROM 2002) Hiermit war das Deutsche Freimaurer Museum das erste freimaurerische Museum, weltweit, dass seinen Bibliotheksbestand im Internet veröffentlichte. Eine Suchfunktion wurde bald hinzugefügt.
  • 2002 Zum 100-jährigen Bestehen erscheint eine Sondermarke der Deutschen Post.

Bibliothek

Die Bibliothek ist eine reine Präsenzbibliothek (keine öffentliche Ausleihe).

Register und Katalog wurden von Herbert Schneider erstellt, und von Jost Schaper 1998 in diese vorliegende Form gebracht und seither betreut http://bibliothek.schaper.org/

1. Allgemeines zur Freimaurerei Bibliographien, Bibliothekskataloge, Zeitschriften, Taschenbücher, Almanache, Sammelwerke, Enzyklopädien und Handbücher. Die großen deutschen Freimaurer-Zeitschriften der Vergangenheit wie "Die Bauhütte", "Freimaurer-Zeitung" und "Latomia" sind vollständig erhalten.

2. Organisation der Freimaurerei Recht und Verfassung, Museumswissenschaft und Topographie. Von den berühmten "Alten Pflichten", dem Konstitutionsbuch von James Anderson, befinden sich die ersten drei englischen Ausgaben und die ersten vier deutschen Übersetzungen in der Bibliothek.

3. Geschichte der Freimaurerei Untergruppen Vorgeschichte, Geschichte, Geschichte in Deutschland, Großlogen und Logen, Zeitfragen, Geschichte Ausland und Biographien.

4. Lehre der Freimaurerei Untergruppen Wesen und Ziel, Lehrinhalte, Symbolik und Antimaurerei. Über 700 Bücher befassen sich mit Ritualistik und Symbolik, davon 47 Titel aus dem 18. Jahrhundert und 143 aus dem 19. Jahrhundert. Darunter die nur in 50 Exemplaren gedruckte Ritualsammlung von Friedrich Ludwig Schröder.

5. Praxis der Freimaurerei Untergruppen Werk- und Wohltätigkeit, Erziehung, Poesie, Lieder, Gedichte und Romane.

6. Andere Vereinigungen Untergruppen Rosenkreuzer, Illuminaten, Tempelherren, Studentenorden u.a.

Als Sondersammlung besitzt die Bibliothek rund 25 000 Mitgliederverzeichnisse deutscher Logen aus der Zeit vor 1933. Darunter zahlreiche handschriftliche Verzeichnisse aus dem 18. Jahrhundert.

Ausstellungen

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Die inhaltlichen Angaben Br. Roland Hankes zu den Bildern führten in einem großen Bogen durch die Mystik des Abendlandes zur aktuellen Freimaurerei: "Rusch hat in vielen Studienreisen zu den Gralsburgen in Südfrankreich, zu den Templer-Kathedralen in Portugal und Schottland den inhaltlichen Hintergrund für seine Bilder geradezu besessen vertieft. Darüber hinaus hat er durch die freimaurerische Symbolistik und sein präzises Handwerk hierfür die richtige Ausdrucksweise gefunden."

Galerie

Videos

Siehe auch

Links