Ferdinand zur Glückseligkeit
Johannisloge:
"Ferdinand zur Glückseligkeit" | |
Orient: | Magdeburg |
Matr.-Nr.: | 40 |
Gründungsdatum: arbeitete bis: erneut ab: |
1761 1933 1991 |
Großloge: | 3WK |
Contents
Ferdinand zur Glückseligkeit
Quelle: Website der Loge
Logengeschichte
Ende des Jahres 1760 stellen neun Magdeburger Bürger bei der Berliner Loge "La Concorde" (Die Eintracht) den Antrag eine Tochterloge gründen zu dürfen. Diesem Antrag wird zugestimmt und so erhält die Magdeburger Loge am 23.02.1761 das Konstitutionspatent und wird den Namen "De la Felicité" (Zur Glückseligkeit). Die Mitglieder sind Magdeburger Bürger, wallonische Neubürger und französische Kriegsgefangene (Magdeburg ist preußische Festungs- und Garnisonsstadt). Sie selbst gegebenen Logengesetze führen sehr schnell zur Spaltung in eine französisch und eine deutsch sprechende Loge ("Zur Beständigkeit"). Letztere arbeitet bald darauf nach der "Strikten Observanz, was den König Friedrich den Großen und höchsten Freimaurer in Preußen erzürnte. Er beauftragte seinen Vertrauten und Freimaurerbruder Herzog Ferdinand zu Braunschweig und Lüneburg, die beiden Magdeburger Logen wieder zu vereinigen.
Am 28.09.1778 wird die Wiedervereinigung unter Leitung von Herzog Ferdinand im Magdeburger Dom vollzogen. Die Loge führt nun den deutschen Namen "Zur Glückseligkeit". Die Brüder bitten Herzog Ferdinand, ob die Loge künftig seinen Namen führen dürfe. Er stimmt 1779 zu, wird Protektor und Ehrenmitglied der Loge, die nunmehr bis heute den Namen "Ferdinand zur Glückseligkeit" führt. Es entwickelt sich ein reges Logenleben, es werden für die Bürger der Stadt regelmäßig Logenkonzerte veranstaltet und das Logenhaus für die Öffentlichkeit weitgehend zugänglich, was sonst nicht üblich war. Initiator dieser Öffnung war der langjährige Meister vom Stuhl Schewe. Wer in der Stadt Rang und Namen hatte, war Mitglied der Loge, die das kulturelle und gesellschaftliche Zentrum war. Sie unterstützt u.a. die Bemühungen um ein deutsches Nationaltheater in Magdeburg; nach 1800 waren 6 von 20 in der Stadt lebenden Schriftsteller Brüder der Loge, so auch Carl Leberecht Immermann.
Unter Schewe wird die Loge die größte Tochterloge der Großen National Mutterloge und bleibt es 125 Jahre (über 600 Mitglieder) bis zum Machtantritt der Nationalsozialisten. Am 29.12.1933 wird die Loge zur "Selbstauflösung" gezwungen und verliert ihr ganzes Eigentum. Es folgt eine 58 Jahre andauernde "dunkle Zeit".
Nach dem Fall der Mauer und der neuen Einheit Deutschlands beschließen die Brüder der Berliner Loge "Zur Eintracht", die ja bereits 1761 den Magdeburgern das Patent ausstellten, die Reaktivierung der Loge "Ferdinand zur Glückseligkeit".
Am 3. November 1991 findet im zum Tempel umgestalteten Festsaal des alten Logenhauses in Anwesenheit von 130 Brüdern aus allen Teilen Deutschlands in Anwesenheit des Nationalgroßmeisters die Lichteinbringung statt und die Brüder setzen die traditionelle Arbeit im Sinne Schewes fort. Dank gilt den Brüdern der Berliner Loge "Zur Eintracht", die ersten schweren Jahre des Wiederaufbaues übernommen hatten.
Credo
Zum Thema Freimaurer und Freimaurerei gibt es viele Fragen. Und jeder Freimaurer hat seine eigene Antwort, da er die Freimaurerei auf seine eigene, individuelle Art empfindet und erlebt.
Wie sagte Antoine de Saint-Exupéry bereits in seinem Buch "Der kleine Prinz": Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar - wir sehen nur mit dem Herzen gut.
Nachfolgend haben wir die 100 häufigsten Fragen und unsere Antworten darauf zusammengefasst. (Mit freundlicher Genehmigung von Reinhold Dosch)
→ Liste der Fragen und Antworten
Hat die Freimaurerei Zukunft?
Nein!
- wenn es nicht gelingt zu verdeutlichen, dass jede Zukunftsgestaltung mit einem Blick in die Vergangenheit beginnen muss. Wer seine Vergangenheit leugnet, vernichtet seine zukünftige Existenz.
- wenn der Umgang mit Ritualen nur als „billiges Schauspiel“ verstanden wird und die Symbole nur als flache Fernsehspots gesehen werden.
- wenn die innere Ruhe der Tempelarbeit (man könnte sie vielleicht als Meditieren bezeichnen) nicht mehr als Kraftquelle für die nächste Zeit dient.
- wenn der Anschluss der jüngeren Generation an die ältere nicht mehr gelingt. Haben sich Jung und Alt wirklich nichts mehr zu sagen?
Vielleicht!
- wenn die Begeisterung der Brüder nicht als Missionieren fehl interpretiert wird.
- wenn die Ziele der Freimaurerei als zeitlos und als ethisch erforderliches Grundgerüst jeder Gesellschaft verstanden werden.
- wenn die Geheimnisse der Freimaurerei eher als individueller Rückzugsraum genutzt werden und darin nicht eine Bedrohung der Gesellschaft gesehen wird.
Ja!
- wenn wir Menschen finden, die ihr persönliches Umfeld aktiv menschlicher gestalten wollen und dafür als ersten Schritt akzeptieren, deswegen zuerst an sich selbst zu arbeiten.
- wenn wir Menschen finden, die ihre Toleranz kritisch hinterfragen,
- aber trotzdem bereit sind, sie immer wieder anzuwenden.
- wenn wir Menschen finden, die noch selbst denken wollen, die andere Menschen trotz ihrer Fehler lieben, die trotz widriger Umstände aktiv zugunsten der Gemeinschaft handeln.
Dann gehen wir froh in die Zukunft!