Friedrich der Große

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Mit freundlicher Genehmigung von Fanthomas. Die Tafel befindet sich auf der Burg Hohenzollern in Bisingen

Friedrich der Große

„Man müsste es dahin bringen, dass sich alle Menschen des Fanatismus und der Intoleranz schämen." Friedrich II., König von Preußen, Freimaurer (1712 - 1786)


Friedrich II., auch Friedrich der Große oder der Alte Fritz genannt, (* 24. Januar 1712 im Berliner Stadtschloss; † 17. August 1786 in Potsdam) war seit 1740 König in und seit 1772 von Preußen sowie Kurfürst von Brandenburg.
Quelle: Wikipedia, Artikel dort: „Friedrich der Große“

Friedrich der Große und die Freimaurerei

Quelle: Internetloge

Während eines Tischgepräches äußerte sich sein Vater, König Friedrich Wilhelm I., auf einer Rheinreise 1738 abfällig über die Freimaurerei und alle geheimen Gesellschaften. Graf Albrecht Wolfgang zu Schaumburg-Lippe widersprach und bekannte sich offen zur Freimaurerei. Der Graf wird vermutlich erläutert haben, daß Freimaurerei eine Tätigkeit ausgewählter Männer ist, welche unter Anwendung sinnbildlicher, größtenteils dem Maurerhandwerk und der Baukunst entlehnter Formen für das Wohl der Menschheit wirken, indem sie sich und andere sittlich zu veredeln suchen, um dadurch einen allgemeinen Menschheitsbund herbeizuführen, den sie unter sich im kleinen bereits darstellen. Friedrich sah sich durch dieses Tischgespräch in seinen Ansichten bestärkt und war derart beeindruckt, daß er dem Grafen gegenüber den Wunsch äußerte, Freimauer zu werden.

Unter der Nummer 31 registrierte das Mitgliedsverzeichnis der Loge d'Hambourg "Friedrich von Preussen, geb. 24. Jan. 1712, Kronprinz". Als Aufnahmetag ist angegeben: 14/15. August 1738 in Braunschweig. Die Spalte Bemerkungen vermerkt lediglich: gest. 17. August 1786.

Später hielt Friedrich der Große selber Loge, nahm selber Freimauer auf und übernahm das Protektorat über die Logen in seinen Provinzen. Er blieb der Freimaurerei ein Leben lang verbunden und hat seine Staaten der Freimaurerei geöffnet, wodurch sich die Freimaurerei rasch in Deutschland ausbreitete.

Hohenzollern

Quelle: Internationales Freimaurer-Lexikon von Eugen Lennhoff und Oskar Posner (1932)

Friedrich II. als Meister vom Stuhl bei einer Meistererhebung, 1740, Druck von Richard Brend’amou. Andere Interpretation: Friedrich II, König von Preussen, nimmt seinen Schwager Markgraf Friedrich von Brandenburg-Bayreuth 1741 als Freimaurer auf
Der Dialog mit Voltaire
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Während eines Tischgespräches äußerte sich sein Vater König Friedrich Wilhelm I., auf einer Rheinreise abfällig über die Freimaurerei und alle geheimen Gesellschaften (1738). Der anwesende Graf Albrecht Wolfgang zu Schaumburg-Lippe widersprach und bekannte sich offen zur Freimaurerei.

Dieses Tischgespräch machte auf den jugendlichen Kronprinzen Friedrich derartigen Eindruck, daß er dem Grafen gegenüber den Wunsch äußerte, Freimaurer zu werden. Graf zu Schaumburg Lippe gab diesen Wunsch an den ihm bekannten Freimaurer Friedrich Christian v. Albedyll weiter, der seiner Loge in Hamburg Bericht erstattete.

Die Loge beschloß, eine Deputation nach Braunschweig zu entsenden, der Baron Oberg als Meister vom Stuhl die Brüder Löwen und Bielfeld und der Kammerdiener Obergs, Rabon, angehörten. In der Nacht vom 14. zum 15. August 1738 fand im Kornschen Gasthofe in der Breiten Straße die Aufnahme statt. Zugleich mit Friedrich wurde der Hauptmann Graf Leopold Alexander von Wartensleben aufgenommen. Die Arbeit dauerte bis 4 Uhr morgens.

Mit dem Kronprinzen waren auch Graf Schaumburg-Lippe, Graf Kielmannsegge und Albedyll nach Braunschweig gekommen. Friedrich lud dann Oberg und Bielfeld (s. beide) nach Rheinsberg ein. Ersterer wurde erster Meister der Kronprinzenloge, die Friedrich später selbst leitete. Noch heute finden sich im Schloß Rheinsberg maurerische Symbole aus jener Zeit.

Nach der Thronbesteigung (1740) konnte das "Journal de Berlin" melden: "Une société in Fortunée, à la quelle il semble, qu'on prépare le même sort, qu'aux anciens Templiers, peut aussise promettre un azyle dans la généreuse protection de S. M. Je parle des Francs-Masons. Ils peuvent mettre leur Loge à l'abri du Trone et jouir d'un repos qu'aueune persécution en troublera."

Friedrich der Große brachte die Freimaurerei nach Berlin, hielt im Schloß Charlottenburg selbst Loge. Er nahm in der ersten Arbeit seinen Bruder Wilhelm auf, später auch seinen Schwager, den Markgrafen Friedrich von Brandenburg-Bayreuth. Auf die weitere Entwicklung der Freimaurerei in Preußen nahm Friedrich wiederholt Einfluß.

Als er hörte, das die Kaiserin Maria Theresia gegen die Logen eingenommen sei, sagte er: Die Kaiserin hat ganz recht, denn da sie nicht wissen kann, was in den Logen vorgeht so ist sie auch nicht schuldig, solche zu leiden. Ich aber, der ich es weiß, kann nicht nur solche dulden, sondern ich muß solche auch billig schützen und handhaben."

Er bewilligte die Gründung der Loge "Aux trois globes" in Berlin, aus der mit seiner Genehmigung späterhin die Große National Mutterloge der preußischen Staaten entstand. Mit den Verwirrungen der Freimaurerei in den späteren Jahrzehnten wollte er allerdings nichts mehr zu tun haben. Zustimmende Außerungen zu der Freimaurerei, wie er sie verstanden haben wollte, sind aber auch noch aus seinen späten Lebensjahren bekannt, so 1777, wo er vor seinem Neffen Friedrich August dem guten Geiste, der alle ihre Mitglieder beseelt, Beifall zollt. Im gleichen Jahre schreibt er an die Loge "La Royale York de l'Amitié":

"Eine Gesellschaft, die nur daran arbeitet, in meinen Staaten alle Tugenden auf fruchtbringende Weise hervorzurufen, kann immer auf meine Protektion rechnen. Dies ist eine rühmliche Aufgabe für einen jeden guten Herrscher, und ich werde nie aufhören, sie zu erfüllen."

Auch 1779 versichert er in einer Kabinettsordre vom 7. Februar die gleiche Loge seiner freundschaftlichen Teilnahme. Die von Gegnern verbreitete Geschichtsfälschung, Friedrich II. habe sich von der Freimaurerei zurückgezogen und sie in späteren Jahren überhaupt abgelehnt, wird durch diese Belegstellen leicht zu berichtigen sein. Ebenso gehört die Geschichte vom ungetreuen General Walrave (s. d.) in das Bereich der Fabel. Im A. u. A. Schottischen Ritus wird Friedrich der Große als Patron bezeichnet, der die sogenannten Großen Konstitutionen erlassen habe. Auch das ist haltlos. Daß Friedrich, ebenso wie sein großer Zeitgenosse Joseph II, in einem Zeitalter der Aufklärung für die verschiedenen Verirrungen der Freimaurerei auf alchimistischem und magischem Gebiet und für das Templerunwesen der Strikten Observanz kein Verständnis aufbringen konnte, liegt in der Klarheit seines geistigen Lebens. Daher erklären sich auch die sogenannten "Mürrischen" Urteile über die Freimaurer seiner Zeit. An der Freimaurerei selbst ist er niemals irre geworden.

Freimaurer waren auch seine Brüder:

  • Wilhelm, Prinz von Preußen 1722, †1758,
  • Heinrich, Prinz von Preußen, 1726, †1802, Feldherr (wie Dr. August Pauls 1927 aus einem Brief des Prinzen an die "Mere Loge Ecossaise de France" in Paris [1784] nachwies)
  • Ferdinand, Prinz von Preußen, 1730, †1813,

Zitate von Friedrich II

  • Mich dünkt, jedes Oberhaupt der menschlichen Gesellschaft sollte ernstlich darauf denken, sein Volk froh zu machen, wenn es dasselbe auch nicht reich machen kann; denn Zufriedenheit kann recht gut ohne großes Vermögen statthaben. (An Voltaire)

Briefe des Kronprinzen Friedrich von Preussen

Aufnahmegesuch

Brief des Kronprinzen Friedrich von Preussen (Friedrich d.Gr. 1712-1786), an den Grafen Albrecht Wolfgang zu Schaumburg-Lippe, betr. Aufnahmegesuch

Zur Verfügung gestellt von Klaus Bettag, www.fffzf.de

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Transkript von K. Bettag

à Milan ce 26 de Juillet 1738.
Mon cher Conte, J’ai rescu avec bien de plaisir la lettre par la quelle Vous me donnéz avis des demarches que Vous avez faites en Consequence de ce que je Vous avays priyé à Minden, je n’ai jamais douté qu’un Galant home come Vous manquat une ocasion pour obligér ceux dont il s’est aquis l’estime, et c’est en / de Votre ami et qualité / de Votre confrère future que je Vous remercie de toute les peines que je Vous ai donné ; j’espere que Vous ne Vous repentirez point de ma reception, il dependera de Votre prudence de me nomer ou non aux deputé de Votre Confrerie, quant au tems je crois pouvoir Vous le dire positivement, le Roi ayent resolu d’estre vers le 10 du mois prochain à Saltzthal, la foire procurera un pretexte plausible aux etrangers quelquonque de si [s’y] rendre;

j’aurais une double satisfaction puisque je pourai profitér de Vostre agreable compagnie et Vous possedér plus à ma propisse qu’à Minden.

La Reine m’a ecrite, elle confirme et ratifie tout les Compliments que j’avais hazardé de sa part à madame Votre Marie, Vous auré la bonté de le lui dire pasque tout ce qui est contenu dans la lettre de la Reine part Veritablement du Coeur.

Nous yrons dans quelques jours à Loo ché le prince d’Orange, je suis curieux de Voir ma Cousine dont la renomée public mille [m’aille ?] bien et qui s’est aquis beaucoup de reputation par les Talents de l’esprit.

Tout ce que je puis Vous mandér d’ici ce reduit à peu de Chosse, nous vivons en bons epicurions, le tems se passe à Mangér, boire et dormir, quant à ceux qui sont initiéz aux Misteres de la Tabagie, Vous jugerez bien qu’ils employent Le Vuide Du jour pour à se parfumér ce qu’Epicur ne fit point je pense. ayez la bonté de me faire savoir ce qui sera resolu sur mon sujet ne touchez point Cette Corde dans la lettre que Vous ecrirai à Bredau. Vous aurez la bonté de Lui marquér qu’il s[’]agit de quelque grand home.

je suis avec une tres parfaite estime.
Mon cher Conte, Votre tres affectioné
ami Federic

Übersetzung: K. Bettag

Moyland1, den 26. Juli 1738
Mein lieber Graf, mit viel Vergnügen habe ich den Brief erhalten, mit dem Sie mir Nachricht von den Schritten geben, die Sie in Verfolgung dessen, was ich Sie in Minden gebeten hatte, unternommen haben. Ich habe nie gezweifelt, dass ein Edelmann wie Sie eine Gelegenheit verpassen würde, sich denen erkenntlich zu zeigen, deren Hochachtung er sich erworben hat, und es ist in der Eigenschaft Ihres Freundes und Ihres künftigen Mitbruders, dass ich Ihnen danke für all die Mühen, die ich Ihnen verursacht habe. Ich hoffe, dass Sie sich nie meiner Aufnahme gereuen werden, es wird von Ihrer Klugheit abhängen, mich dem Abgeordneten Ihrer Bruderschaft vorzuschlagen oder nicht, was die Zeit betrifft, glaube ich es Ihnen positiv sagen zu können, der König hat beschlossen um den 10. des nächsten Monats in Saltzthal2 zu sein, die Messe wird einen plausiblen Vorwand für beliebige Fremde geben, sich dort einzufinden.

Ich hätte eine doppelte Genugtuung, da ich profitieren könnte von Ihrer liebenswerten Gesellschaft und Sie mehr als in Minden zu meinem Nutzen zu besitzen.

Die Königin hat mir geschrieben, sie bestätigt und bekräftigt alle die Komplimente, die ich gelegentlich ihrerseits an Ihre gnädige Frau Gemahlin auszurichten habe, Sie werden die Güte haben, es ihr zu sagen, weil alles, was im Brief der Königin enthalten ist, kommt von wahrhaftigem Herzen.

Wir werden in einigen Tagen nach Loo zum Prinzen von Oranje gehen, ich bin neugierig meine Cousine zu sehen, deren öffentliches Ansehen mir gut stünde, und die sich viel Anerkennung erworben hat mit den Talenten des Geistes.

Alles, was ich Ihnen von hier aus mitteilen kann, reduziert sich auf wenige Dinge, wir leben wie gute Epikuräer, die Zeit vergeht mit Essen, Trinken und Schlafen, bezüglich derer, die initiiert sind in die Mysterien des Tabak-Rauchens, werden Sie verstehen, die brauchen den ganzen Tag um sich einzunebeln (parfumieren), was Epikur glaube ich nicht brauchte. Haben Sie die Güte, mich wissen zu lassen, was über meine Person beschlossen wird, berühren Sie keinesfalls jene Schnur in dem Brief, den Sie an Bredow schreiben werden. Sie werden die Güte haben, ihm zu bemerken, dass es sich um eine hohe Persönlichkeit handelt.

Ich bin mit einer sehr vollendeten Hochachtung,
mein lieber Graf, Ihr sehr verbundener
Freund Federic

1 ein Schloss bei Cleve. Siehe http://www.moyland.de/pages/schlossundgarten/index.php?sub=allgemein01
2 Deckname für Braunschweig; in Salzdahlum hatte am 12.6.1733 seine Vermählung mit Elisabeth von Braunschweig-Bevern stattgefunden; im Kornschen Gasthof „Zum Schloss Salzdahlum“ in der Breiten Strasse in Braunschweig fand am 14./15. Aug. 1738 die Aufnahme des Kronprinzen statt. Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Salzdahlum

Dank nach Aufnahme

Brief des Kronprinzen Friedrich von Preussen (Friedrich d.Gr. 1712-1786), an den Grafen Albrecht Wolfgang zu Schaumburg-Lippe, betr. Dank nach der Aufnahme

Zur Verfügung gestellt von Klaus Bettag, www.fffzf.de

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Transkript von K. Bettag

[von anderer Hand] Ende September 1738.
Mon cher Conte, Je profite du depart du Capitaine Willich pour Vous retenir les assurances de mon parfaite estime. je Lui ai intimé pour cet efet de passér par piquebourg [Bückeburg?] et de Vous remetre ma lettre en mains propres.

Je Voudrais s’il se pourait Vous inculquer mon souvenir d’une Magniere si sensible qu’il Vous fut presque impossible de m’oublyér, c’est à ce dessein que j’ai fait faire cette bague que je Vous prie d’acceptér, elle Vous rapellera les trais d’un ami et d’un confrere de l’ordre Respectable des franc Masons et qui Vous Conserve une reconoisance infinie de ce que Vous l’avez fait recevoir.

Me voici dans un endroit assez retiré du Grand monde, m’entretenant beaucoup avec les auteurs de la belle Antiquité, et avec un petit nombre des Modernes, je Compose quelque fois en Musique et quelque fois la Dance me degourdit Les jambes.

je me flatte de Vous revoir le printems prochain, je m’en flate deja n’en etant pas trop certain.

Madame Vostre Mere cera à ce que j’espere entierement retablie de son indisposition.

je suis avec une estime parfaite
Mon cher Conte, Vostre tres fidellement
affectioné ami
Federic

Übersetzung: K.Bettag

[von anderer Hand] Ende September 1738

Mein lieber Graf, ich profitiere von der Abreise des Kapitän Willich,um Ihnen die Versicherungen meiner vollkommenen Hochschätzung zukommen zu lassen.

Ich habe ihm zu diesem Zweck aufgetragen, über Bückeburg zu reisen und Ihnen meinen Brief eigenhändig zu übergeben. Ich möchte Ihnen, wenn möglich, meine Erinnerung in einer so gefühlvollen Weise vermitteln, dass es Ihnen fast unmöglich wäre, mich zu vergessen, dazu habe ich diesen Ring machen lassen, den ich Sie anzunehmen bitte, er wird Sie an die Züge eines Freundes und Mitbruders des Ehrwürdigen Ordens der Freimaurer erinnern, und der für Sie eine unendliche Dankbarkeit hegt für das, was sie ihn haben empfangen lassen.

Ich bin hier an einem ziemlich von der großen Welt zurückgezogenen Ort, beschäftige mich viel mit den Autoren der schönen Antike und mit einer kleinen Zahl von Modernen, ich komponiere manchmal etwas Musik und manchmal erweckt mir der Tanz die Beine wieder.

Ich mache mir Hoffnung darauf, Sie im nächsten Frühjahr wiederzusehen, ich mache mir schon Hoffnung, obwohl ich nicht zu sicher davon bin.

Ihre werte Frau Mutter wird, wie ich hoffe, von ihrer Krankheit ganz wieder hergestellt sein.

Ich bin mit einer vollkommenen Hochachtung
mein lieber Graf, Ihr sehr treu
verbundener Freund
Federic

Ausgabe "Humanität" zum 300. Geburtstag

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