Jakob Friedrich von Bielfeld

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Bielfeld: Jakob Friedrich Freiherr v. B.

Quelle: Artikel „Bielfeld, Jakob Friedrich Freiherr von“ von Emil Julius Hugo Steffenhagen in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 2 (1875), S. 624, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource (Version vom 5. November 2010, 11:51 Uhr UTC)

(fälschlich Bielefeld), politischer und belletristischer Schriftsteller, geb. 31. März 1717 (nicht 1711) zu Hamburg aus einer Kaufmannsfamilie, † 5. April 1770 in Altenburg.

Er studierte seit 1732 zu Leyden, bereiste 1735 die Niederlande, Frankreich und England und machte sich 1738 in Braunschweig dem damaligen Kronprinzen von Preußen bemerklich, der ihn 1739 nach Rheinsberg zog. Nach Friedrichs II. Thronbesteigung 1740 ging er als Legationssecretär nach Hannover und London, wurde 1741 Legationsrath in Berlin, 1743 Ehrenmitglied der Akademie der Wissenschaften, 1745 Gouverneur des Prinzen August Ferdinand, 1747 Curator aller preußischen Universitäten und Director des Hospitals zu Berlin.

23. April 1748 wurde er in den Freiherrenstand erhoben und zum Geheimen Rathe ernannt. Nach fünfzehnjähriger Dienstthätigkeit verließ er 1755 die preußischen Staaten, um auf seinen Gütern im Herzogthum Altenburg in stiller Zurückgezogenheit zu leben, mußte jedoch des Krieges wegen 1757 im September nach Hamburg flüchten, von wo er nach geschlossenem Frieden 1763 zurückkehrte.

Seine Schriften sind fast alle in französischer Sprache abgefaßt. Am bekanntesten ist sein staatswissenschaftliches Lehrgebäude: „Institutions politiques“ 2 Bde. 1760, verbessert 1767, wozu nach dem Tode des Verf. 1772 ein dritter Theil kam. Zu diesem Werke, welches ins Italienische, Russische und Deutsche übersetzt wurde, schrieb Joachim Georg Darjes eine Einleitung, 1764. Interessante Nachrichten zur Geschichte der Höfe seiner Zeit, sowie von seinen Lebensumständen enthalten Bielfeld’s „Lettres familières et autres“, 2 Thl. 1763. 2. Ausg. 1767. Deutsch 1765. 2. Aufl 1770. In seinen letzten Lebensjahren gab B. eine deutsche Wochenschrift: „Der Eremit“ heraus, 12 Thl. Leipzig 1767–69, deren erste Bände auch ins Französische übersetzt wurden, 1768.

(Formey) Éloge de Bielfeld, in den Nouv. Mémoires de l’Académie royale des sciences de Berlin 1770, deutsch vor dem dritten Theile von Bielfeld’s „Lehrbegriff der Staatskunst“, 1773. Adelung. Meusel, Lexikon. Kneschke, Deutsches Adels-Lexikon I. 419.

Bielfeld Jakob Friedrich

Quelle: Allgemeines Handbuch der Freimaurerei Bd. 1 von C. Lenning, Brockhaus 1863

Freiherr von, * zu Hamburg 31. März 1717, Sohn eines dortigen Kaufmanns, war als Sekretär der Hamburger Loge "Absalom" bei der Aufnahme des nachmaligen Königs Friedrich II. von Preussen in den Freimaurerbund zu Braunschweig 1738 tätig, wurde hierdurch dem König vorteilhaft bekannt, trat 1740 als Legationsrat in dessen Dienste, veranlasste in Geineinschaft mit Jordan auf des Königs Anordnung in demselben Jahre die Gründung der Loge "Aux trois globes" in Berlin, aus welcher später die Grosse National-Mutterloge "Zu den drei Wejtkugeln" hervorging, und war 1754-57 deren Grossmeister.

Bei seiner Vermählung mit Fräulein von Reiche wurde er 1748 in den preussischen Freiherrnstand erhoben. Er war anfangs Gesellschafter des Königs, später im Gesandtschaftsfache tätig, auch Erzieher des Prinzen Ferdinand und Curator der Akademie der Wissenschaften, zuletzt preussischer Geheimrat und Gesandter Friedrich's H im Haag. Später zog er sich vom öffentlichen Leben zurück und starb auf seinem Gute zu Treben im Altenburgischen 5. April 1770. Unter mehreren seiner Schriften gehören hierher die "Lettres familières" etc. (Haag 1763 fg., deutsch Danzig 1765 fg.)

Schriftstellerische Werke

  • Des Freyherrn von Bielefeld, Lehrbegriff der Staatskunst von Jakob Friedrich von Bielfeld, Johann Christoph Gottsched, Breslau und Leipzig bei Johann Friedrich Korn dem Älteren 1761
  • Friedrich der Große und sein Hof, Max, 1838
  • Erste Grundlinien der allgemeinen Gelehrsamkeit, Meyer 1767
  • Lettres familieres et autres, de Monsieur le baron de Bielfeld, Chez Pierre Gosse junior, et Daniel Pinet, 1763

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