Schulmedizin

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Schulmedizin

„Schulmedizin“ wurde ursprünglich als abwertender Kampfbegriff in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts von Vertretern der Homöopathie und Naturheilkunde geprägt und verbreitet. Die Bezeichnung ist bis heute in Gebrauch, um heilkundliche Lehren und Praktiken, die zum Lehrinhalt der akademischen Medizin gehören, von der Alternativmedizin abzugrenzen. Als Ersatzbegriff wurde „wissenschaftlich orientierte Medizin“ vorgeschlagen.

Quelle: Wikipedia


Verwendung des Begriffes durch Antisemiten

Der im Bund völkischer Europäer engagierte Publizist und Volksschullehrer im Ruhestand, Karl Weinländer, benutzte 1934 den Begriff „verjudete und verfreimaurerte Schulmedizin“, um zu kritisieren, dass die akademischen Vertreter der gerade neu etablierten Rassenkunde zu diesem Thema bereits vorliegende und seiner Ansicht nach wertvolle Werke als „unwissenschaftlich“ und „nicht den Anforderungen des Nationalsozialismus entsprechend“ zurückwiesen.

Gemeint waren Traktate von Autoren wie ihm selbst. Als Folge dieser Schulmedizin fehle es jungen Ärzten an „Erfahrung und Schulung auf rassekundlichem Gebiet“. Stattdessen hätten sie „nach den Weisungen hoher judenfreundlicher Rassenwissenschaftler die weltpolitischen Interessen des hebräischen Bundes in der Rassenfrage vielleicht unbewusst zu vertreten“.

Quelle: Wikipedia


In den ersten Jahren der NS-Zeit (1933–1945) erfuhren Laienheilkundige und nicht-schulmedizinisch tätige Ärzte (Naturärzte, Homöopathen) zunächst eine erhebliche Aufwertung, weil die Schulmedizin unter Nationalsozialisten als „jüdisch-marxistisch“ durchsetzt, zu stark sozialmedizinisch orientiert und zu therapiefreudig galt. Universitäten und Ärzteschaft im Deutschland der 1920er und 1930er Jahre galten unter Antisemiten als „verjudet“.In diesem Kontext verwendeten antisemitisch eingestellte Kritiker der etablierten Medizin in den 1930er Jahren den Kampfbegriff „verjudete Schulmedizin“, um ihrer Forderung nach einer „gesunden Volksmedizin“ bzw. der „Neuen deutschen Heilkunde“ Nachdruck zu verleihen. Gemeint war damit eine stärkere Bedeutung für naturheilkundliche Ansätze und Verfahren in der medizinischen Praxis.


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