Symbolische Großloge von Deutschland

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ab 1933 Symbolische Großloge von Deutschland im Exil

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Mitglieder

Logen

  • „Zur Erkenntnis“ in Hamburg-Harburg, angeschlossen
  • „Zur Quelle Siloah“
  • „Ha´Ri“
  • „Isis zu den drei Sphinxen“ Schwerin
  • „Libanon“ (SGvD im Exil)
  • ...

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Siehe auch


Die Geschichte der Symbolischen Großloge

Die Geschichte der Symbolischen Großloge ist untrennbar mit dem Leben vom Bruder Leo Müffelmann verbunden. Er war Sohn von Br. Dr. Ludwig Müffelmann, der 1879 in der Loge Zu den drei Rosen (Hamburger System) in Rostock aufgenommen wurde. Spitze der Deutschen Demokratischen Partei, leitete er im freiheitlichen Sinne die Rostocker Zeitung und dann die „Neue Zeit in Berlin“ Stadtverordneter und Verfechter der humanitären und übernationalen Richtung in der Freimaurerei. Er war MvSt der Loge Humanitas und wurde erster Provinzial- Großmeister der seither geschlossenen Provinzial-Großloge von Hamburg. Nach dem Ersten Weltkrieg kämpfte er leidenschaftlich für den wahren Humanitätsgedanken, für Freiheit, Versöhnung und echtes Menschentum. 1921 stiftete er die Loge zu den alten Pflichten. Seine kompromissloses Eintreten für die übernationalen Forderungen der FM trugen ihm in den letzten Lebensjahren starke Gegnerschaft ein. Er starb 1927.

Sein Sohn Leo Müffelmann geb. 1881, Hauptmann der R. wurde 1913 von seinem Vater in die Loge „Humanitas“ ebenfalls Hamburger System aufgenommen stand für die Ziele seines Vaters.

Nur zaghaft bekannten sich seinerzeit die deutsche Freimaurerei zu der vom amerikanischen Präsidenten und Nichtfreimaurer Woodrow Wilson entworfene Völkerbundsidee. Mit seinem Vater zusammen war er einer der Gründer des Bluntschli-Ausschusses und ebenfalls ein leidenschaftlicher Vertreter des Internationalismus und ging, als die Anfeindungen immer stärker wurden, zur Loge „Bluntschli zur reinen Erkenntnis“ in Berlin (Großloge Zur Sonne, Bayreuth). Müffelmann und der Bruder Hjalmar Schacht unterzeichneten im Dezember 1919 einen Aufruf von insgesamt 8 Brüdern zur Unterstützung und Verbreitung des Völkerbundsgedankens in der Freimaurerei.

Nach dem 1. Weltkrieg erstarkten die Gegner der Freimaurerei. 1920 wurden die DAP in NSDAP umbenannt und bekämpft im Punkt 24 des Parteiprogramms die Freimaurerei als Pflegestätte des jüdisch materialistischen Geistes. Die drei altpreußischen Großlogen lehnten es zwecks Verteidigung der FM ab an der allgemeinen humanitären Welt- und Menschenverbrüderung teilzunehmen. Die innere Zerrissenheit in Deutschland wurde mit Stellungnahmen zum Versailler Vertrag in die Deutsche Freimaurerei hineingetragen. Einerseits standen die deutschen Freimaurer konsequent auf nationalem Boden, andererseits fühlte sich ein Teil eingedenk der universellen Grundlage der FM zur Weltfreimaurerei und dem Gedanken der Weltbruderkette hingezogen. (Bis 1933 waren es ein Viertel aller ca. 80000 deutschen Freimaurer.)

Nicht nur die Nationalsozialisten bekämpften die Freimaurerei. Im November 1922 wurde auf dem 4. Kongress der Kommunistischen Internationale folgender Beschluss gefasst: Es ist eine unbedingte Notwendigkeit, dass die führenden Organe der Partei alle Brücken abbrechen, die zum Bürgertum führen und deshalb auch einen radikalen Bruch mit der Freimaurerei vollziehen. Die Freimaurerei ist die unredlichste und infamste Prellerei des Proletariats. Wir sehen uns gezwungen sie bis aufs Äußerste zu bekämpfen. Leo Trotzki erläuterte 1923 in der Istwestija, wie die FM von der kommunistischen Partei beurteilt wird und dass sie mit glühenden Eisen mit ihrer Gefolgschaft ausgerottet werden muss. Müffelmanns Teilnahme an der internationalen freimaurerischen Manifestation in Belgrad 1926 und seiner führenden Betätigung in der Allgemeinen Freimaurerliga wurde von den national gesinnten Freimaurern als Provokation und Beleidigung ausgelegt. Er wurde heftig angefeindet und ausgeschlossen. Er verließ infolgedessen 1928 seine Großloge und wurde Mitglied der Loge Labor in Wien. Er arbeitete übrigens eng mit Bruder Eugen Lennhoff zusammen und bekam 1929 den 33. Grad im AASR des Obersten Rates von Österreich.

Nachdem am 18.4.1930 der Oberste Rat für Deutschland des AASR auf Betreiben der Obersten Räte der Schweiz und der Niederlande gesetzmäßig installiert worden war, schieden im Sommer 1930 im Bestreben nach Regularität ca. 600 Mitglieder aus dem FZAS und andere Brüder aus ihren Logen aus , die in den existierenden nationalen Großlogen keine Heimat mehr sahen und gründeten dann allen Anfeindungen zum Trotz am 27. Juli 1930 die Symbolische Großloge von Deutschland, Sitz Hamburg e.V. mit Anschluss der Loge „Zur Erkenntnis“ in Hamburg-Harburg.

Die Großloge erfüllte alle die von der Großloge von England für eine internationale Anerkennung gestellten Bedingungen und wurde in der Folgezeit von ausländischen Großlogen akzeptiert. Da sie von dem Deutschen Großlogenbund nicht anerkannt wurde, erhielt sie ihr Patent vom obersten Rat des AASR. Leo Müffelmann wurde zum 1. Großmeister gewählt. Die Symbolische Großloge von Deutschland sollte künftig die blaue Basis für den AASR in Deutschland bilden.

In der Großlogenzeitschrift „Die alten Pflichten“ Nr. 1 heißt es unter dem Titel unsere Aufgabe: „Eine neue Großloge ist notwendig, weil auch die humanitären Großlogen folgende Ideen nicht anerkannt werden, die aber Wesensinhalt moderner Freimaurerei sind, wenn die FM zeitgemäß sein soll: Internationale Zusammenarbeit in der allgemeinen Weltkette, Bruderliebe aller Freimaurer der ganzen Welt.“ Die neue Großloge erhielt Zustrom vor allem aus den Logen der bereits bestehenden Großlogenorganisationen, so dass sie kurz vor Hitlers Machtergreifung 1932 bereits 26 Tochterlogen mit etwa 1200 Mitgliedern umfasste. Bekannte Mitglieder der Symbolischen Großloge waren Carl von Ossietzky, Kurt Tucholsky und Wilhelm Ostwald.

Entscheidend für die weitere Entwicklung war 1931 die Gründung der Loge „Zur Quelle Siloah“. Dieser in deutscher Sprache arbeitenden Loge folgte bald die hebräisch arbeitende Loge Ha ́Ri.

Das Jahr 1931 sah auch den ersten Versuch der humanitären Großlogen eine Einheitsloge zu gründen. Ein Ausschuss der Großmeister vom Eklektischen Bund, Zur Sonne, Zur Eintracht und der Großen Loge von Hamburg erarbeiteten einen Entwurf eines Grundgesetzes für den Deutschen Großlogenbund , der den Namen „Vereinigte Großlogen zu den alten Pflichten“ erhalten sollte. Dazu kam es jedoch nicht mehr.

Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme nahm der Druck auf alle deutschen Freimaurer zu. Sie wurden als un-arische Volksverhetzer, Vaterlandsverräter und Kapitalisten verfemt, es wurde ihnen Hochverrat am Deutschen Volk und der arischen Rasse vorgeworfen. Während sich die anderen deutschen Großlogen teilweise den Nazis anbiederten, um der Verfolgung zu entgehen, lehnte man dies beim Freimaurerbund zur aufgehenden Sonne und der Symbolischen Großloge strikt ab. Großmeister Müffelmann ließ die Logen seiner Obedienz mit Schreiben vom 15. April 1933 schließen und alle Unterlagen nach Palästina in Sicherheit bringen.

Er entschloss sich das Licht seiner Großloge nach Jerusalem zu überführen, wo am 3. Juli 1933 die Symbolische Großloge von Deutschland im Exil beschlossen und am 15. November 1933 feierlich konstituiert wurde.

Müffelmann hatte in der Zwischenzeit eine neue berufliche Existenz gefunden. Getreu seiner Gesinnung nahm Leo Müffelmann am Weltkongress der Allgemeinen Freimaurer-Liga in Den Haag teil. Vom Kongress und einer Geschäftsreise aus London zurückkehrend wurde er am 5. September 1933 von der Gestapo verhaftet, vier Wochen im Polizeigefängnis festgehalten und schließlich in das KZ Sonnenberg überstellt.

Obwohl sein Rechtsanwalt auch bei Hjalmar Schacht, der Müffelmanns Bürge war, intervenierte, blieb er bis Ende 1933 in Haft. Durch die Schläge im KZ und die Haftbedingungen hatte er schwere bleibende gesundheitliche Schäden erlitten. Dokumentiert wurden die schrecklichen Zustände und sadistischen Quälereien in diesem Lager im Buch „frühe Lager“ von Wolfgang Benz und Barbara Diestel. Nachdem u.a.amerikanische Interventionen zu seiner Freilassung in Berlin eingegangen waren, musste er bei der ihn überwachenden Gestapo eine Stellungnahme unterschreiben, dass er während seiner Haft stets entgegenkommend behandelt worden wäre. Im April 1934 konnte er im Zuge einer Mittelmeerreise Jerusalem aufsuchen und am 24.4.1934 an jener Arbeit teilnehmen, bei der die Loge „Libanon“ als dritte Loge der symbolischen Großloge von Deutschland im Exil installiert wurde. Leo Müffelmann gab den Brüdern Richtlinien zur Arbeit der SGvD im Exil und empfing das Versprechen der Brüder zur regulären Arbeit, bis das Licht zu gegebener Zeit wieder nach Deutschland zurückgebracht werden könne. Er wurde zum Großmeister ad vitam ernannt und Br. Emanuel Propper zum amtierenden Großmeister gewählt.

Der Schweizer Arzt, amtierender Großmeister und Zionist Emanuel Propper untersuchte den schwerkranken Müffelmann und riet ihm zum Verbleib im Exil. Dieser lehnte ab, weil noch viele Brüder seiner Hilfe bedurften. Er verstarb nach seiner Rückkehr in das Deutsche Reich am 29.8.1934.

Das von ihm gerettete Licht seiner Großloge und jenes der Großen Loge von Hamburg das 1935 nach Chile weitergetragen wurde, und schließlich am 19. Juni 1949 im Zuge der feierlichen Gründung in die Vereinigte Großloge von Deutschland in der Paulskirche eingebracht wurde. Br. Bünger, Meister vom Stuhl der bereits 1946 wiedergegründeten Harburger Loge „Zur Erkenntnis“ übergab das exilierte Licht symbolisch an den 1. Großmeister der neuen deutschen Großloge Br. Theodor Vogel. Am gleichen Tag wurde die symbolische GL im Exil aufgelöst und ihre 5 Tochterlogen schlossen sich der Großloge von Israel an.

Die Einsetzungsarbeit der Loge Jacob de Molay zum Nordstern erfolgte nach dem Ritual der Symbolischen Großloge, dessen Niederschrift seinerzeit von dem verstorbenen Bruder Kurt Friedemann Mitglied in der Loge „Zur Erkenntnis“ in Harburg, zur Verfügung gestellt wurde. Quelle: Jacob de Molay zum flammenden Stern