Hans Karl von Ecker und Eckhoffen
Freiherr von Ecker und Eckhoffen, Hans Karl
Quelle: "Ferdinand zum Felsen" und "Carl zum Felsen".
Freiherr von Ecker und Eckhoffen, Hans Karl – Freimaurer des ausgehenden 18. Jahrhunderts starb 1809 unter rätselhaften Umständen.
Sein älterer Bruder Hans Heinrich erdachte sich 1782, ein auf dem mystifizierenden Rosenkreuzertum aufbauendes System der Freimaurerei. Hervorstechendstes Merkmal war die Einarbeitung der kabbalistischen Mysterien, die auch die Aufnahme von Juden ermöglichte. Zunächst aber nur theoretisch. Der Orden war ständig auf der Flucht vor rosenkreuzerischen und freimaurerischen Anfeindungen.
Fast alle Gründungsmitglieder der Altonaer Loge Carl zum Felsen waren vorher in der Hamburger Loge Ferdinand zum Felsen. Sie und ihre Vorläufer waren die ersten Logen in Deutschland, die auch vorübergehend Juden in ihre Reihen aufnahmen. Installiert wurde sie am 12. Januar 1788 durch den Altonaer Oberpräsidenten Sigismund Wilhelm von Gähler. Ihr Entstehen und ihre Tätigkeit ist wesentlich bestimmt durch Hans Karl von Ecker und Eckhofen (1754-1809). Er und sein älterer Bruder Hans Heinrich zählen zu den schillerndsten Gestalten in der Geschichte der Geheimbünde. Der jüngere lebte seit 1775 als nicht sehr erfolgreicher Advokat in Hamburg.
1778 hatte er schon ein Theaterstück Die Freimaurer im Gefängnis geschrieben und es Friedrich Ludwig Schröder überreicht. Er gründete 1783 die Winkelloge Zum flammenden Stern, welche wohl als erste Loge in Deutschland Juden aufnahm. 1785 erhielt die Loge den Namen Loge "Zum glänzenden Felsen", um dann "Ferdinand zum glänzenden Felsen" genannt zu werden. Als sie nur die Konstitution vom Herzog Ferdinand von Braunschweig erhalten sollte, unter der Voraussetzung, dass keine Juden aufgenommen werden dürfen, veröffentlichte er die für seine Zeit revolutionäre Schrift «Werden und können Israeliten zu Freimaurern aufgenommen werden» (1788). Er eröffnete damit eine Auseinandersetzung, welche damals in zahlreichen Veröffentlichungen weiter diskutiert wurde.
Hans Karl von Ecker und Eckhofen war zudem «Gesellschafts-Kavalier» des Herzogs Ferdinand von Braunschweig (1721-1792) und wusste sich auch bei Karl von Hessen beliebt zu machen. Der Herzog Ferdinand war damals General-Großmeister der Vereinigen Logen Deutschlands und der Landgraf Karl von Hessen-Kassel (1744-1836) war neben seinem Amt als dänischer Feldmarschall zuerst Provinzial-Großmeister dieser Logen und dann Nachfolger des Herzogs von Braunschweig.
Das Schlitzohr und der Abenteurer Hans Karl von Ecker und Eckhofen ging 1792 mit der Kammerjungfer und den Effekten seiner Frau durch und floh in seine Heimat Bayern, wo er in Bamberg privatisierte und noch einmal auffiel, als der englische Seeheld Admiral Horatio Nelson seinem erhabenen und weltberühmten Joachims-Orden - so nannte er ihn einmal - beitrat.
In Hamburg hatte er auch gewirkt als Oberer der «Asiatischen Brüder» oder vielmehr der «Orden der Ritter und Brüder St. Johannis des Evangelisten aus Asien und Europa». Diese Verbindung, von seinem Bruder Hans Heinrich von Ecker und Eckhofen gestiftet, nahm auch Juden auf. Ihr Gründer konnte in Wien und Berlin von den Aufnahmegebühren gut leben. In Hamburg gab es eine Obermeisterschaft und der Loge gehörten sechs Juden an. Die Brüder tagten im Hause von Friedrich Wilhelm von Schütz, der aber der Ansicht war «daß die ächte Maurerei dergleichen Possenspiel nicht gutheißen könne und daß derjenige ein gutes Werk stifte, der an dem Sturz solcher Luftgebäude thätig mit arbeiten helfe».