Magie

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Vorbemerkung zum Begriff Magie

Quelle: Bild und Schrift auf 'magischen' Artefakten, Sarah Kiyanrad, Christoffer Theis, Laura Willer, Verlag: Walter de Gruyter https://books.google.de/books?id=NotsDwAAQBAJ&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false

(Schrift-)Bildliche Magie

Dieser Beitrag ist im Heidelberger Sonderforschungsbereich 933 „Materiale Textkulturen. Materialität und Präsenz des Geschriebenen in non-typographischen Gesellschaften“ entstanden. Der SFB 933 wird durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft finanziert.

… ‚Magie‘ – was dieser Begriff genau bedeuten soll und was man (alles) darunter subsumieren kann, ist nach wie vor Gegenstand einer regen Forschungsdiskussion. Während der Begriff in zahlreichen Publikationen aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts noch unhinterfragt negativ konnotiert war und Magie willkürlich mal als „unverständlich“, „irrational“, „negative Wirkung“, „Parasit aller Religionen“ und mal als „Zeugnis[se] eines weltbeherrschenden Aberglaubens“ bezeichnet wurde, ist diese Forschungsposition heutzutage weitgehend verschwunden.
In fast jeder jüngeren Publikation zum Thema Magie finden sich Ansätze zur Definition des umstrittenen Begriffs. Öfter wird Magie auch als eine Art von ‚Restkategorie‘ begriffen, die erst durch den Betrachter geschaffen wird. So existieren in der Forschung Stimmen, die Magie als wissenschaftliche Kategorie insgesamt verwerfen wollen. Dies wird etwa damit begründet, dass sich keine sinnvolle Unterscheidung zwischen magischen und religiösen Praktiken treffen lasse. Magie wird damit als ein Element von Religion verstanden. Die Nähe oder Einheit von Magie und Religion zeigt sich unter anderem daran, dass die Trennlinie zwischen beiden Kategorien nur mit großem Aufwand zu ziehen ist und weitgehend unscharf verläuft.
Bis heute wurde und wird der Begriff Magie vor allem im Zusammenhang mit Praktiken verwendet, die ein Nischendasein fristen und die eben nicht von allen als Teil der legitimen religiösen Praktiken anerkannt werden. Oft ist dies als Diffamierungsstrategie solcher Praktiken zu verstehen.

(Zitat Ende)

Magie

Quelle: Lennhoff, Posner, Binder

Zauberkunst, vermeintliche Gewalt über okkulte geistige Kräfte, die die Menschen und die Umwelt zu ändern vermögen, ferner Methoden, Handlungen, Gebräuche, die diese Veränderungen hervorrufen können.

In ihrer primitiven Form ist Magie die Vorstufe der Religion (Präanimismus) und glaubt, daß die Beziehungen zwischen Mensch und Umwelt auf Zauberkräften beruhen. Magie im höheren Sinne will tiefe Einsicht in das Weltgeschehen gewinnen, die Lücken, die im Weltbild der Wissenschaften und Religionen stets vorhanden, ausfüllen. Magie ist daher kein "wilder Seitentrieb der Religion" (Danzel: "Magie und Geheimwissenschaft"), sondern ein integrierender Bestandteil derselben.

"Alle kultische Arbeit ist eigentlich Magie, da Kult und Magie ohne sichtbare Grenze ineinander übergehen". (Horneffer: "Symbolik der Mysterienbünde"). Die Wirkung der Symbole hat im allgemeinen einen vorwiegend magischen Charakter, setzt ein magisches Sich-einfühlen voraus. In diesem Sinne hat auch die Sprache magische Eigenschaften, sind doch die Worte im Grunde phonetische Begriffssymbole. Selbst die Wissenschaft glaubt Erscheinungen durch Namengeben bereits erklärt zu haben. (Verbalismus). Glauben an Vorzeichen, Traumdeutung, Fernzauber, Gesundsprechen usw. sind magische Vorstellungen, bzw. Handlungen.

Magie spielte bei den Magiern, Chaldäern, Juden, Römern (in der Form der Opferdeutung usw.) in den Geheimkulten und Mysterien des Altertums eine große Rolle und fand in verschiedenen Gestalten auch in das Christentum Eingang (Sakramente, Heilige usw.).

Weiße und schwarze Magie

Im Grunde ist "jeder Kult, der nicht als Ausdruck eines Seelenlebens wirkt, sondern mechanisch, rein der Form nach, magisch." (Schenkel. "Die Freimaurerei im Lichte der Religions- und Kirchengeschichte".) Im Mittelalter unterschied man zwischen der guten, "weißen" und der bösen, "schwarzen" Magie. Die furchtbaren Hexenverfolgungen hingen mit der letzteren zusammen. Die Neuplatoniker, Neupythagoräer, das ganze Mittelalter, zum Teil auch die Renaissance standen unter der Einwirkung der Magie. Sie bildete einen Lehrgegenstand der mittelalterlichen Universitäten. Magie überschneidet sich vielfach mit der Kabbala (s.d.),Alchimie (s. d.), Mystik (s. d.). Pico della Mirandola, Paracelsus, Comenius, Jakob Böhme und Saint Martin, die Rosenkreuzer wurden von Magie stark beeinflußt.

Naturwissenschaften

In der Gegenwart nennt man die technische Beherrschung der Naturkräfte "natürliche Magie". Die Erfolge der Naturwissenschaften steigerten nur die Rätselhaftigkeit des Seins und die Sehnsucht nach einer Erklärung. Darauf ist das Wiederaufleben der Theosophische Gesellschaft, die Entstehung der "Christian Science" zurückzuführen. Auch in der Philosophie Bergsons sind magische Einflüsse feststellbar. Der Begriff des "Élan vital" ist zweifelsohne magischer Natur Wikipedia Eintrag hierzu.

Es ist festzustellen, dass auch berühmte Naturwissenschaftler wie Isaac Newton viele Schriften über Hermetik verfasst haben. Hermetiker argumentieren oft auch in naturwissenschaftlichen Kategorien, da sie ihre Welterkenntnis auf naturwisswenschaftlichen Erkenntnissen aufbauen. Kernelemente der sog. "Magie" sind schließlich Elektrizität, Gravitation und Magnetismus, sowie die Gesetze der Energieerhaltung.

Einen guten Einblick, wie sich Hermetik, Magie und Naturwissenschaft in Einklang bringen lassen können. liefern die Schriften von William Walker Atkinson, z. B.Kybalion - die Hermetischen Gesetze

Magische Elemente in der Freimaurerei

Die Freimaurerei war im 18. Jahrhundert mancherorts, namentlich in Frankreich und Deutschland, Einflüssen der Magie ebenso wie solchen der Alchimie, der Kabbala und der Mystik ausgesetzt. Ihre Symbolik, die an sich manche magische Elemente enthält (Lichtsymbolik), wurden von manchen Systemen mit Magie förmlich durchtränkt (s. Magische Maurerei). Doch hat sich deren keines lange halten können.

Heute haben Anschauungen namhafte Vertreter wie z.B.:

  • Die "Erleuchtung" der Loge bedeutete ursprünglich wohl die Erweiterung der Bewußtseinsgrenzen in magisch -mystischem Sinne.
  • Die heilige Dreizahl, die schon im Hinduimus eine große Rolle spielte, war ihm ein Zaubermittel.
  • Der Akt der Einweihung des Neophyten ist eine Handlung, durch die ein Freimaurer der magischen Bruderliebe teilhaftig wird.
  • Auch die innere Ekstase , in welche Freimaurer wohl in gewissenen Momenten geraten oder geraten sollen ,......ist magischer Natur" (Wolfstieg: Philosophie der Freimaurerei").

    in weiten Teilen der Freimaurerei eine geringere Bedeutung. Ob dies als ein Ausdruck des aufgeklärtseins zu bewerten ist oder aber vielmehr auf die zunehmende Profanisierung der Freimaurerei durch Vergessen zurück zu führen ist, darüber kann diskutiert werden.
    Es gibt durchaus auch heute noch Argumente dafür, dass die Einflüsse der Kabbalah oder der Hermetik, die Schriften von Agrippa von Nettesheim oder John Dee Eingang in die Freimaurerei gefunden haben, weil sie im Grunde dem gleichen Ziel dienen, nämlich der Veredelung des Menschlichen Geistes.
    Unbestritten ist, das im 17. Jahrhundert in den ersten Logen Humanisten, spekulative Steinmetze, Hermetiker, Rosenkreuzer, Mitglieder der Royal Society und andere Männer zusammengefunden haben und die Symbolik wie das Ritual aus allen diesen Einflüssen zusammensetzt wurde.
    Die Bezüge zur Symbolik sind zumindest offensichtlich und man würde sich wohl nicht all zu sehr versteigen, wenn mann die Wirkung im Ritual in gewissen Grenzen als magisch beschreiben würde. Vor allem wenn man Magie nicht mit "Zauberei" gleichsetzt, sondern mit der Arbeit des Geistes und der Beeinflussung der Dinge in der geistigen Welt. Die Initiation als solches ist in antiken Mysterienkulten immer eine magische Handlung gewesen bzw. wurde als solche betrachtet, so dass es nicht ganz leicht zu argumentieren ist, dass dies in der Freimaurerei anders sein sollte.

    Ergänzung

    Ursprung des Wortes Magie und frühchristliche Magie

    Quelle: "Archiv für Freimäurer und Rosenkreuzer" Bd. 2 von Konrad Friedrich Uden

    Der Ursprung des Wortes ist zweifelhaft. Man hat Abstammungen aus dem Griechischen und Hebräischen ersonnen; allein diejenigen, die es aus dem Persischen ableiten, scheinen wohl das mehrste Recht zu haben.

    Seine Bedeutung ist doppelt, es wird in gutem und in bösem Sinne genommen, sowohl in der heiligen Schrift als auch bei Profanstribenten. Man lieset in den heiligen Büchern, dass Weise oder Magi nach Betlehem gekommen, um den neugebohrnen König der jüdischen Nation anzubeten.

    Vom Simon hingegen heißt es in der Erzählung der Begebenheiten der Apostel, dass er zu Samaria viele Leute mit seiner Zauberei, Magie wird sie hier genannt bezaubert habe.

    Persische Magie

    Quelle: Encyclopädie der Freimaurerei von Friedrich Mossdorf 1822

    Liebesgöttin Maja

    Die Lehre der indischen Liebesgöttin Maja (der Magismus) war bei den alten Persern die Lehre der Natur der Dinge, welcher sich bloß die Magier oder Priester und die Astrologen widmeten.

    Philsophische Geschichte

    Quelle: "Archiv für Freimäurer und Rosenkreuzer" Bd. 2 von Konrad Friedrich Uden

    In der philosophischen Geschichte geschieht der persischen Magier Erwähnung. Die Magier waren nämlich angesehene Priester, die ein sehr strenges Leben führten, was Keuschheit und Mässigkeit betrifft. Ihr Hauptgeschäft war Studium der Natur, dem sie, nach der Gewohnheit des Alterthums auf eine geheime Weis oblagen, und weil sie mit ihren Entdeckungen z. B. einer Sonnenfinsternis die sie vorhersagten und dergleichen, vielleicht einige Scharlatanerien trieben, so gab man ihnen Schuld, dass sie den Teufel bei ihren Arbeiten zu Hülfe nähmen.

    Über die Magie der Alten

    Quelle: "Ueber geheime Wissenschaften, Initiationen und neuere Verbindungen" im Bd. 1, (Altenburg 1786, S. 15 - 176)

    Die Magie wurde von den Alten für die höchste und heiligste aller Wissenschaften gehalten und bei allen Völkern unter dem Schleier der Mysterien eingeführt und gelehrt. Sie bestand nach den Begriffen der damaligen Zeit in der Kenntnis aller sichtbaren und unsichtbaren Kräfte des Universums und deren geheimen oder offenbaren Wirkungen, und enthielt die Erklärung der ganzen Natur, die Erkenntnis des Verhältnisses aller Dinge, wie auch ihrer gegenseitigen Ab- und Zuneigung und der daraus entstehenden Folgen.

    Geistiges und sinnliches Gebiet

    Sie erstreckte sich also sowohl über das geistige als über das sinnliche Gebiet. Man teilte sie in die physische oder natürliche, in die mathematische oder himmlische, und in die theologische oder zeremonielle, ein."

    Physischer, mathematischer und zeremonieller Teil der Magie

    Der physische Teil enthielt die Lehre von der Natur alles Dessen, was in der Welt ist, dessen Ursachen, Wirkungen, Lokalumständen, Veränderungen, Begebenheiten, im Ganzen sowohl, als im Einzelnen. - Der mathemetische Teil erklärte die Bewegung und den Lauf der Gestirne, sowie die Lehre von dem Einflusse der obern in die untere Welt. - Der theologische Teil handelte von der Gottheit, von der Seele des Menschen, von den guten und bösen Geistern, von heiligen Anordnungen, Gebräuchen und Mysterien, - ferner vom Glauben, von Wundern, von der Kraft gewisser Worte und Figuren, und von geheimen Wirkungen überhaupt.

    Philosophen des Altertums

    Unter den ältesten Philosophen haben sich nach einigen Schriftstellern, Zamolxis und Zoroaster darin so sehr hervorgetan, dass man sie für die Erfinder derselben hielt: wahrscheinlicher aber stammt sie von den Chaldäern her, bei denen sie durch Tradition fortgepflanzt wurde. Sie war der Zweck und Hauptgegenstand aller Mysterien; und die mehresten Philosophen des Altertums liessen sich einweihen und unterwarfen sich den härtesten Prüfungen, um nur Teil an diesen geheimen Lehrеп zu erhalten. Unter diese gehören Orpheus, Pythagoras, Abaris, Hermippus, Apollonius und andere mehr.

    Videos

    Magic in Freemasonry with Christopher Earnshaw, PM (Past master), Sinim Lodge GLM

    Are the rituals a form of ceremonial magic? If so, what it the objective? The catechism of the Catholic Church allows for divinely inspired prophecy but bans all forms of necromancy, divination and magic. So what is Freemasonry's objective?

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    Der engl. Beitrag bezieht sich u. a. auf ein Zauberduell im biblischen Text:

    2. Mose - Kapitel 7

    Moses erstes Wunder vor dem Pharao

    Und der HERR sprach zu Mose und Aaron: Wenn Pharao zu euch sagen wird: Beweist eure Wunder, so sollst du zu Aaron sagen: Nimm deinen Stab und wirf ihn vor Pharao, daß er zur Schlange werde. Da gingen Mose und Aaron hinein zu Pharao und taten, wie ihnen der HERR geboten hatte. Und Aaron warf seinen Stab vor Pharao und vor seinen Knechten, und er ward zur Schlange. Da forderte Pharao die Weisen und Zauberer; und die ägyptischen Zauberer taten auch also mit ihrem Beschwören: ein jeglicher warf seinen Stab von sich, da wurden Schlangen daraus; aber Aarons Stab verschlang ihre Stäbe.

    Siehe auch