Traktat: Arte und die Geheimbünde

Aus Freimaurer-Wiki

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Traktat: Arte und die Geheimbünde

Alles, was das Böse braucht, um zu triumphieren, sind genügend gute Menschen, die nichts unternehmen. Edmund Burke (1729 - 1797)

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Die Erben der Templer = Link zum Ankündigungstext für die dritte Folge auf ARTE. Diese Folge behandelt auch die Freimaurer.
Der Text beginnt ziemlich reißerisch: "Rund vier Millionen Freimaurer gibt es auf der Welt, wohl kein anderer Geheimbund hat mehr Mitglieder. Und doch weiß niemand genau, was in den Tempeln der Freimaurer geschieht. Bei ihrem bizarren Aufnahmeritual müssen die Logenbrüder ein Schweigegelübde ablegen. Wer es bricht, wird bestraft." Und am Ende: "Und diese 'Geheimniskrämerei' ist es, die die Verschwörungstheorien nährt."

Rudi Rabe zum TV-Begleitbuch: Rezension: Gisela Graichen und Alexander Hesse – Geheimbünde.
Lassen Sie sich nicht vom 'Ku-Klux-Klan-Motiv' auf dem Buchcover irritieren. Diese seltsamen Herrschaften kommen weder in den Dokumentationen noch im Buch vor. Buchumschläge werden im allgemeinen nicht von Buchautoren sondern von Buchverkäufern ausgewählt. Und so was macht halt neugierig ...

Arte und die Geheimbünde

Man wird es an dieser Stelle kaum anders erwarten. Dieses Lexikon wird überwiegend von Freimaurerinnen und Freimaurern gestaltet - und von denen wusste man ja immer schon .......

Damit ist auch ungefähr der Tenor des als Dokumentation angekündigten und mit enormem Kostenaufwand gedrehten Dreiteilers umrissen.

Es sei uns bitte dennoch erlaubt, hierzu einige Anmerkungen unverschluckt zum Besten zu geben. Auch wenn der Tenor der deutschen Freimaurer der immergleiche sein wird: Nicht kommentieren, schweigen, erdulden. So war es immer schon.


Zitat: Einer der beiden Regisseure, Kay Siering, sagt: „Das war ein exklusiver Zugang. Gleichzeitig war immer klar: bis hierhin und nicht weiter.“ Nach anfänglichem Misstrauen beider Seiten erklärt er sich die langsame Öffnung so: „Die Freimaurer genossen lange Zeit auch die Theorien, die sich um sie rankten. Aber schließlich wurde es ihnen zu viel.“ Gisela Graichen, verantwortlich für die Konzeption der ARTE-Dokumentation und Autorin des kürzlich erschienenen Buchs „Geheimbünde“, sagt, dass sie bei der Recherche Vorbehalte abgebaut habe: „Das Ganze ist nicht so verrucht, wie man denkt. Freimaurer sind überall. Und sind normale Menschen. Da gibt es einflussreichere und gefährlichere Geheimbünde, wie unsere Dokumentation zeigt.“

Quelle: Victoria Reith für das ARTE Magazin


Der Vertrauensvorschuss war also groß. Nicht zuletzt, weil zumindest Arte für redliche Recherchen und gewissenhaft aufgearbeitete Dokumentationen steht. Das dürfte sich nach dieser Sendefolge ändern.

Geheimbund-Experte "Marian Füssel aus Göttingen" war anscheinend mit einem stattlichen Reisebudget ausgestattet - und das ist wohl auch eine Voraussetzung, will man sich einer weltweit agierenden Organisation angemessen widmen. Neue Erkenntnisse erschlossen sich ihm aber mitnichten. So strapazierte er den pentagrammatischen Stadtplan von Washington von dem ihm Google bereits beim ersten Mausklick ungefähr 204.000 Ergebnisse in 0,26 Sekunden offeriert hätte. Und besser wurde dieser alte Hut auch durch schicke Animationen nicht.

Der Großmeister der VGLvD Rüdiger Templin durfte ein kurzes Statement abgeben und allein seine Präsenz sollte wohl so etwas wie Objektivität signalisieren. Die Feier zum 275jährigen Bestehen der deutschen Freimaurerei im Hamburger Michel erfasste Einzelportraits (Abbildung) wie rituelle Bestandteile, angeblich in Abstimmung mit der VGLvD. Illustre Brüder mit Turban und Zylinder unterstrichen die unterschwellige Ahnung, es hier mit einem weltumspannenden Moloch zu tun zu haben. Und diese Szenen gerieten zur passenden Einstimmung auf die Vorstellung der alten demagogischen Ablehnungsstrategien durch Himmler und sein "Ahnenerbe", gepimpt und verwoben mit Templer-Einschüben und gipfelnd in der stigmatisierenden Annäherung an die freimaurerische Killerloge Propaganda Due, die P2.

Hätte der Geheimbund-Experte Dr. Marian Füssel aus Göttingen im Freimaurer-Wiki nachgeforscht, hätte er weitere Brisanz zutage fördern können, denn auf der Themenseite P2 steht: 1978 wurde der damals noch wenig bekannte Silvio Berlusconi mit der Mitgliedsnummer 1816 eingetragen.

Eine Nähe zur deutschen Freimaurerei entsteht auch ohne kongruente Hinweise bei einer deutschsprachigen Ausstrahlung. Das wird zuverlässige Folgen zeitigen, denn Konspirationsfanatiker überschwemmen das Internet ohnehin mit ganz ähnlichen "Dokumentationen".

Auf welche Weise diese Sendung wie in der Vorankündigung versprochen "Mit Vorurteilen aufräumt", ist mir persönlich rätselhaft geblieben. --Jens Rusch (Diskussion) 16:41, 5. Jan. 2014 (CET)

Stimmen zum Thema

Nachstehend veröffentlichen wir Stimmen zum Thema, die Sie uns auch gern per Facebook oder Mail zusenden können.

Rudi Rabe aus Wien:
Hallo Brüder, seid doch nicht so streng ...

Klar: Wenn man als Freimaurer vor der Kiste sitzt und eine erbauliche Dokumentation über das erwartet, was einem wichtig ist, dann musste man enttäuscht sein. Sehr enttäuscht: Kein Wunder, dass sich die Reaktionen hier im Wiki lesen, als hätte Ludendorff höchstpersönlich Regie geführt. Ich verstehe und respektiere das.

Genau so ginge es auch einem frommen Katholiken, der sich auf eine Dokumentation über seine Kirche freut und dann sprachlos ist. Oder der Wiener türkischen Community. Oder – äh – uns Österreichern.

Aber mit Verlaub: Das ist ein problematischer Zugang. Und zwar aus mindestens drei Gründen:

1. Die Zielgruppe dieser Dokus sind nicht wir Freimaurer sondern Seher, die von uns im besseren Fall nicht viel oder nichts wissen, uns im schlechteren Fall aber als böse wahrnehmen. Das können Doku-Macher nicht ausblenden, sie müssen die Leute dort abholen, wo sie sind. Und viele von ihnen sitzen auf einem Berg von Vor-Urteilen, die sich über Jahrhunderte aufgebaut haben; so was ist zäh. Produzierten die Fernsehmenschen eine Art Heiligenbild über die Freimaurerei, erreichen sie gar nichts! Oder sogar das Gegenteil („unter einer Decke“). Kluge Politiker wissen das, und sie regen sich daher auch nicht auf, wenn sie ambivalent portraitiert werden. Sie freuen sich, dass sie überhaupt zur Kenntnis genommen werden.

2. Es gibt verschiedene Wirklichkeiten, es gibt Selbstbilder und Fremdbilder. Alle diese Bilder zeigen normalerweise ein Stückchen „Wahrheit“, aber keines die ganze. Wenn wir Freimaurer meinen, unser Selbstbild sei schlechthin objektiv, dann machen wir denselben Fehler wie viele andere Gruppen. Oder masonisch gesagt: Dann haben wir unseren rauen Stein noch zu wenig poliert. Natürlich verstehen wir uns nicht als Geheimbund, die Logen sind ja angemeldete Vereine und so fort. Ich sehe das auch so. Aber ist das wirklich die einzig mögliche Interpretation? Ist das Wort ‚Geheimbund’ so eindeutig definiert?

3. Selbst wenn es die objektive Wahrheit gäbe: Keine Erzählung kann diese genau abbilden, jede Erzählung schafft eine neue Wirklichkeit. Oder glaubt jemand, die TV-Nachrichten zeigen die Wirklichkeit schlechthin? Dann redet mal mit jemand, über den berichtet wird, wie er das sieht. Das gilt letztlich für jedes Berichten: Auch wenn ich einem Freund etwas über einen Dritten erzähle, schaffe ich eine neue Wirklichkeit: Hörte der Dritte zu, würde er korrigierend eingreifen wollen. Das geht auch gar nicht anders. Die Wirklichkeit – welche? – ist viel zu komplex, als dass man sie einfach so weiterreichen könnte.

Bin ich, weil ich von Beruf Journalist bin, zu abgebrüht? Kann auch sein. Aber zur Sicherheit habe ich meine Frau gefragt, ob die Freimaurerei in diesen Dokus „verunglimpft“ wurde. Hier ihre Antwort ... verkürzt, also bereits eine neue Wirklichkeit schaffend: „Nein, nicht verunglimpft, aber dass vieles von dem, was gezeigt wurde, Außenstehenden seltsam vorkommen muss, ja dass manche denken werden, die haben einen Knall, das war von vornherein klar.“ (Zitat von ihr autorisiert). Meine Frau hat ein gutes Gefühl dafür, sie ist nämlich nicht nur als Ehefrau betroffen sondern auch als Freimaurerin.

Wie schön, dass wir uns aufregen können! Das zeigt, dass uns die Freimaurerei wichtig ist. Und dass wir Leidenschaft im Bauch haben. Herzliche Gratulation.

P.S. von Rudi Rabe sieben Tage danach: Bei Arte kann man ja viele Sendungen noch sieben Tage lang über das Web anschauen: ARTE+7. Und die Arte-Leute weisen freundlicherweise auch die Zahl der Zugriffe aus. Daraus geht hervor: Die drei Dokumentationen über "Geheimbünde" liegen ganz vorne. "Geheimbünde1" (Verschwörungstheorien) ist überhaupt der Spitzenreiter: 56.000 Abrufe in 7 Tagen. "Geheimbünde2" (Illuminaten & Co): 31.000 und "Geheimbünde3" (Freimaurer): 27.000 (Sollen wir jetzt beleidigt sein, weil wir nur die Nummer 3 sind? Nein ... das hängt natürlich damit zusammen, dass wir auf Nummer 3 gesetzt wurden.) Zwischen diese drei Frontrunner schieben sich nur drei Sendungen hinein: Alle haben etwas mit Sex oder Beziehungen zu tun. Der Zuspruch für die drei "Geheimbünde" ist übrigens um zwei Zehnerpotenzen (!) höher als die Aufregung in den eigenen Reihen zu sein scheint. Das schließe ich daraus, dass diese Seite nach ebenfalls sieben Tagen erst 380 Zugriffe ausweist. Ja, ja, ich weiß, nicht alles was hinkt, ist schon ein Vergleich. Aber ein bisschen was könnte doch dran sein ... ich freue mich darüber.

Die drei Dokus sind inzwischen auch über Youtube zu sehen: Natürlich gibt's dort alles mögliche über Freimaurer. Daher zum schnellen Finden als Service die Doku-Namen zum Eingeben: Jedes Mal 'Geheimbünde' und dann je nach Doku, die gesucht wird ... 1. Die Masken der Verschwörer 2. Der Code der Illuminaten 3. Die Erben der Templer (vor allem hier geht's um die Freimaurer) Viel Vergnügen!

Wir machen einen Fehler!

Tobias P

Ich habe mir das nun doch nochmal angesehen. Vor allem die Terra-X Version vom ZDF (scheint sich zu unterscheiden?). Ich bin nun doch zu einem etwas anderen Schluss für mich persönlich gekommen: Wir machen einen Fehler! Der Titel der Doku ist nicht "Freimaurerei wie sie wirklich ist und sich selbst versteht!" sondern "Geheimbünde". Und bei genauerer Betrachtung ist es das Beste, was ich bisher an Doku dieses Formates gesehen habe. Sie ist nämlich eine der wenigen Dokus, die mit dem Großteil der VTs aufräumt und diese als nicht haltbar darstellt. Dass man dabei nun mal auf eine etwas "reißerisch" anmutende Darstellung setzt, liegt sicher in der Sache selbst. Der Zuschauer erwartet so etwas und möchte dort abgeholt werden. Anders sind viele nicht auf den Punkt hin zu führen, ihnen eine ernüchternde "Pointe" unterzujubeln. Seht die Doku nicht nur mit den Augen eines Insiders. Das ist nicht die Zielgruppe der Doku. Die Fakten an sich wären ohne Mehrfacheinspielung, und das sind deutlich weniger, als in anderen Formaten, in wenigen Minuten erzählt. Die etwas ausführlicheren Texte wollen aber mit Bilder untermahlt sein. Das, was uns dabei als nervig erscheinen mag: der "Historiker" der ewig und überall autaucht zum Beispiel.. Naja wie will man es denn anders darstellen?

WHU-Cocktail: Arte/ZDF-Doku »Geheimbünde« – für Freimaurer eher enttäuschend!

Quelle: Philip Militz, Blog: http://www.freimaurer-in-60-minuten.de/2014/01/whu-cocktail-artezdf-doku-geheimbunde-fur-freimaurer-eher-enttauschend/

Zugegeben: Schon der Trailer zur Arte/ZDF Doku »Geheimbünde« hatte mich skeptisch gestimmt. U. a. fuchtelt da jemand als gekröntes Skelett verkleidet mit einem Fantasy-Schwert herum. Das hat mit der Freimaurerei, die ich kennen und schätzen gelernt habe, herzlich wenig zu tun. Und nach Vorab-Ausstrahlung der drei Teile bei Arte fällt auch das Echo der mir bekannten Brüder fast ausschließlich enttäuscht aus – sinngemäß zusammengefasst:
Überwiegend alter Wein in neuen Schläuchen nach bewährtem WHU-Erfolgsrezept: Ein kaum durchschaubarer Cocktail von Wahrheiten, Halbwahrheiten und Unwahrheiten, gewürzt mit exotischen Zutaten wie Illuminaten, Rosenkreuzern, Templern, Grals-Suchern und Mafia-Machenschaften, die zusammen genommen leider immer noch eine spannende Mischung für Außenstehende ergeben.
Was soll’s… jetzt weiß ich jetzt wenigstens, warum ich morgen im Büro wieder so seltsam angeschaut werde. Vielleicht sollte ich mir noch schnell ein T-Shirt drucken lassen – Aufschrift:

Nicht erschrecken:
Bin Freimaurer –
will aber nur spielen!

Hat sonst noch jemand Bedarf?

Setzen - Sechs!

Nach den reißerischen Vorankündigungen hatte ich nicht allzu viel erwartet - eher darauf gehofft, dass nur die Neugier geschürt werden soll. Hoffnung auch daher, weil der Autor Mitglied im Netzwerk Freimaurerforschung ist. Dieses Forschungsnetzwerk sollte sich meiner Meinung nach jedoch von diesem Werk distanzieren, denn selbst die einfachsten, grundlegendsten Dinge wurden falsch dargestellt. Das betrifft nicht nur weiche Aspekte wie den Benefit eines Ritualerlebens, sondern gar die - eigentlich problemlos nachlesbare - Frage, unter welchen Umständen man Aufnahme in eine Loge finden kann. Fazit: Setzen - Sechs!

Thomas Kraus

Wer freut sich schon, als Spinner dazustehen ?

Frank Steinmetz

Wenn man sich offen bekennt, Freimaurer zu sein und im TV solch ein Mist zu dem Thema ausgestrahlt wird - und man befürchten muss, dass der ein oder andere Zuschauer sich dadurch seine Meinung über die Freimaurerei bildet - dann muss man wohl doch seinen Senf dazu geben. Wer freut sich schon, als Spinner dazustehen.

Die Freimaurerbund ist KEIN Geheimbund. Das ist schon einmal der erste Punkt. Hier in Deutschland sind alle regulären Logen eingetragene Vereine die den Regelungen des Vereinsrechts unterliegen.
Völlig nüchtern und unromantisch, aber Tatsache.
Reguläre Freimaurerlogen sind reine Männerbünde. Darüber mag man streiten oder auch nicht, aber so ist es nun einmal. Ich war anfangs auch darüber mit mir im Disput aber habe feststellen müssen, dass die Brüder zum Teil tatsächlich ganz anders ticken wenn die Damen anwesend sind. (Jahresbeginnfeier, Rosenfest ect.) Da wird auf einmal rumgegockelt und stolziert, das man aus dem Staunen nicht mehr rauskommt.

ABER mittlerweile gibt es auch Frauenlogen und sogar gemischte Logen. Die Bruderkette von regulären Freimaurern beträgt derzeit ca. 5 Millionen Brüdern weltweit. Das ist natürlich eine sehr schöne Sache. Überall wo man als Freimaurer hinkommt, findet man ein Zuhause. So war ich bei meinem letzten Urlaubsaufenhalt in der Türkei zu Gast bei der Loge Bilgi in Ankara und wurde herzlich aufgenommen.

Freimaurer erkennen sich an Zeichen Wort und Griff, welche dem Arkanum unterliegen. Diese 3 Dinge sind tatsächlich geheim und stammen ursprünglich aus den Bauhütten der Steinmetze aus der der Freimaurerbund hervorgeht.
Zeichen, Griff und Wort dienten dazu, sich auszuweisen. Die Zimmerleute haben so etwas heute noch.
Freimauer sind Freidenker und in totalitären Staaten und Diktaturen streng verboten. So auch im 3. Reich und in der DDR. In einigen islamischen Ländern wie Iran, Syrien, Saudiarabien und Sudan steht die Mitgliedschaft im Freimaurerbund unter Todesstrafe. Die katholische Kirche verbietet die Freimaurerei ebenso.
Von diesen Seiten wurde schon immer versucht die Freimaurer als obskure Sekten darzustellen. Jedes Mittel war recht, um die Freimaurer in ein schlechtes Licht zu rücken, angefangen von Satanismus bis aus Totenschädeln Blut trinkenden Fanatikern und Kinderschlächtern.

Die Freimaurer selber haben es zugegebenermaßen Ihren Verleumdern ziemlich leicht gemacht indem sie tatsächlich nichts von ihrem Tun und Machen nach außen dringen ließen.
Das machte sie geheimnisvoll und ließ Spekulationen freien Lauf. Auch heute gibt jeder Freimaurer bei seiner Aufnahme das Gelöbnis ab, freimaurerische Bräuche und Logenangelegenheiten nicht nach außen zu tragen.

ABER -> Heute kann man die Logen zu Gästeabenden besuchen und sich informieren. Es wird Öffentlichkeitsarbeit betrieben. Wer sich für das Freimaurertum interessiert sollte sich einfach bei einer Loge in seiner Nähe anmelden und solch einen Abend einmal besuchen. Das Internet macht es ganz einfach.
Informationen aus dem Internet zu ziehen empfehle ich im Allgemeinen nicht unbedingt.

Auf Youtube und Verschwörungstheoretiker-Seiten wird genauso ein Unfug publiziert, wie gestern Abend gesehen.

Empfehlen kann ich unbedingt www.freimaurer-wiki.de welches mein lieber Freund und Bruder Jens Rusch ins Leben gerufen hat und heute das informationsreichste Freimaurer-Online-Lexikon ist.

Das es solch eine enorme Wissensdatenbank heute gibt, ist nicht selbstverständlich. Jens ist durch einige Spießrutenläufe gegangen und geht sie heute noch. Ihm wird aus einigen Reihen vorgeworfen das Arkanum zu verletzen, was er aber nicht tut.

Behaupten Freimaurer, dass sie bessere Menschen seien?
Freimaurer sind keine besseren Menschen, aber sie sind besser als sie sein würden wenn sie keine Freimaurer wären.

Ausnahmen bestätigen immer die Regel.
Freimaurer und Religion … Unter Freimaurern in den Johannislogen spielt weder der Stand einen Mannes noch seine Religion oder Konfession eine Rolle. Ob Allah, Gott, Jahwe oder antireligiös, jeder ist willkommen. Das Thema ist aber zu komplex um hier auf alle Sachverhalte hinzuweisen. Der Freimaurerorden bspw. ist ein christlich orientierter Orden, dessen Rituale auf die Bibel aufbauen.
Allerdings sind Freimaurer keine Atheisten. Unter den Freimaurern gibt es einen Begriff der da heißt: „Baumeister aller Welten“.
Der Begriff stellt kein Gottesbild dar, sondern ist ein Symbol, das dem persönlichen Glauben eines jeden Bruders vorbehalten bleibt. Das freimaurerische Symbol des Baumeister aller Welten. lässt sich als Sinnbild betrachten, das dazu auffordern möchte, den eigenen sittlichen Willen in Weisheit zu stärken und eigene Unvollkommenheit zu erkennen. *Wikipedia:

In der Loge sind die Brüder angehalten weder über Politik noch über Religion zu diskutieren, da dies ganz persönliche Meinungsvertretungen sind. Das ist auch so in den „Alten Pflichten“ verankert.

Wer kann Freimaurer werden? Freimaurer kann jeder Mann werden, welcher als „Freier Mann von gutem Ruf“ befunden wird. Nach der ältesten Satzung der Freimaurerei in England (James Anderson 1723), die im Prinzip heute noch gültig ist, kann "jeder freie Mann von gutem Ruf" um Aufnahme nachsuchen. Unter "frei," ist dabei vor allem die innere Freiheit gemeint, wichtige Entscheidungen für das eigene Leben selbst treffen zu können.

In der Regel ist das Szenario folgendes.
Man interessiert sich (Interessierter)für die Freimaurerei und besucht eine oder mehrere Logen zu Ihren angebotenen Gästeabenden. Gästeabende bieten Interessierten die Gelegenheit, die Freimaurerei im Allgemeinen und die Loge im besonderen näher kennen zu lernen. Natürlich lernen die Logenbrüder dadurch auch den Interessierten näher kennen. Die Gäste und einige Logenbrüder treffen sich im Logenhaus. Meist hält ein Bruder, der den Gästeabend leitet, einen kurzen Vortrag zu einem freimaurerischen Thema, über das dann in der Runde diskutiert werden soll. Bei diesen Diskussionen haben die Gäste einen ersten Einblick in die freimaurerische Gesprächskultur. Diese zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass wir den Gesprächspartner ausreden lassen, ihm nicht ins Wort fallen. Die Themen an solch einem Abend reichen von philosophischen, ethischen Themen bis hin zu aktuellen Fragen der Gegenwart.
Das Interesse verstärkt sich und man such nach Antworten (Suchender).

Irgendwann wenn man sich SICHER ist, das gefunden zu haben wonach man gesucht hat, stellt man einen Aufnahmeantrag. Bei mir war es nach ca. 2,5 Jahren. Man kennt dann die Brüder Freimaurer jetzt schon besser und umgedreht ebenso. Man sollte sich aber vor Augen halten das dies ein Bund für das restliche Leben ist. Es kann jeder wieder aus der Loge und dem Bund austreten aber verliert dann nach einem gewissen Zeitrahmen die Möglichkeit jemals wieder aufgenommen zu werden.

Nach Stellung des Aufnahmeantrages wird der Antragsteller und dessen Partner/in in ihrem häuslichem Umfeld besucht, um sich ein noch persönlicheren Eindruck zu machen. Wichtig für eine Entscheidungsfindung ist die Zustimmung der Partnerin oder des Partners. Anschließend wird in der Loge unter den Brüdern verdeckt gekugelt. Entweder gibt ein Bruder eine weiße oder eine schwarze Kugel für Annahmesteller in die Ballotagebox. Bei mehr als 3 schwarzen Kugeln ist der Antrag abgelehnt. Ansonsten --> Herzlichen Glückwunsch und WILLKOMMEN !

Freimaurer und Ihre Rituale. Muss das denn sein?

Wenn wir uns diese geheimnisvollen Rituale unter dem Blickwinkel betrachten, dass die Taufe oder die Eheschließung oder die Geburtstage oder, oder, oder... alles Rituale sind, ist auch schon wieder ein wenig Dampf raus. Oder?

Freimaurer Wiki: „Freimaurerische Rituale"

Das sind hochentwickelte Formen, in denen viel altes Symbolwissen aufbewahrt ist. Sie stiften Gemeinschaftsgefühle, die weit intensiver empfunden werden als bei anderen Vereinigungen: Dies ist durchaus logisch, weil die meisten Gruppenrituale wesentlich genügsamer sind.

Bruder Jens Rusch schreibt: "Meine persönliche Erfahrung bekomme ich von Brüdern immer wieder bestätigt: Nach der Rezeption war ich ein paar Monate unsicher, wie ich mit dem Ritual umgehen soll, und so habe ich vor allem beobachtet. Doch bald habe ich es liebgewonnen, und schon lange will ich es nicht mehr missen. Ich lass' es einfach auf mich wirken. „

Freimaurer-Rituale sind heute über Google und Internet leicht zu finden. Aber das Geheimnis der Rituale sind nicht die Ritualabläufe. Das „Geheimnis“ der Rituale ist das Erleben und das Empfinden der Rituale.

Was machen Freimaurer? Freimaurer bezeichnen ihre Tätigkeiten als „Königliche Kunst“. Klingt wieder mal ganz schön too much oder?

Quelle Lennhoff, Posner, Binder

Die Freimaurer verwenden viele Symbole in ihrem Brauchtum. Der 'rauhe Stein' steht für den Menschen, wie er ist, solange er nicht beginnt, an sich zu arbeiten. In der symbolhaften Sprache des überkommenen freimaurerischen Rituals ist der 'rauhe, also unbehauene, unbearbeitete Stein' damit auch das Symbol für den Freimaurer-Lehrling. In dieser Sprache ist der 'Stein' der einzelne Mensch, der sich zum Kubus zu wandeln hat, damit er beim symbolischen Tempelbau (die freimaurerische Utopie einer harmonischen Vereinigung aller Menschen als Brüder) als passender Teil in das Gesamtkunstwerk eingefügt werden kann. Der selbstkritische Freimaurer wird sich sein Leben lang als 'rauher Stein' begreifen, denn Vollkommenheit ist uns Menschen nun mal nicht unbedingt gegeben.

Die fünf Grundideale der Freimaurerei sind Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Toleranz und Humanität.

1. Freiheit soll verwirklicht werden durch die Freiheit von Unterdrückung und Ausbeutung als Grundvoraussetzung der Freiheit des Geistes und der individuellen Verwirklichung.

2. Gleichheit bedeutet Gleichheit der Menschen ohne Klassenunterschiede und Gleichheit vor dem Gesetz.

3. Brüderlichkeit wird verwirklicht durch Sicherheit, Vertrauen, Fürsorge, Mitverantwortung und der Verständigung mit- und untereinander.

4. Toleranz wird gelebt durch aktives Zuhören und Verständnis anderer Meinungen.

5. Humanität umfasst die Summe aller vorherigen vier Grundsäulen und wird durch den „Tempel der Humanität“ symbolisiert, an dem Freimaurer arbeiten.

Hier wird nun auch verständlich, warum die Freimaurer in totalitären Staaten und Diktaturen und der katholischen Kirche unerwünscht sind.

Das war jetzt ein kleiner Umriss zu dem Thema Freimaurer.

Ich glaub, mit der ARTE-Berichterstattung finden sich kaum Parallelen. Und da bin ich auch verdammt froh drüber.

Siehe auch

Links