Vogel (Symbol): Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 25. November 2025, 11:34 Uhr
Vögel spielen in der Symbolsprache der Freimaurerei eine gewisse Rolle.
Generelles zu Symbolen
Generell versinnbildlichen Symbole Ideen: Sie dienen also der konkreten Veranschaulichung (Manifestation) abstrakter Konzepte. Zum Beispiel kann in der Freimaurerei eine Winkelwaage für Gleichheit oder Gerechtigkeit stehen.
Vögel als Symbole
Da viele Vögel fliegen können, liegt ihre symbolische Deutung u.a. in der Funktion als Kurier zwischen Diesseits und Jenseits (Transzendenz). Im Christentum dienen Tauben daher als Symbol für den Heiligen Geist.
Tauben könnten aber ebenso für Frieden stehen. Daher gilt, wie bei Symbolen allgemein üblich, dass mehrere Interpretationen für ein und dasselbe Symbol zulässig sind. Beispielsweise stehen Vögel auch, aufgrund ihrer Flugfähigkeit, für die Überwindung physischer Beschränkungen und somit für den Geist (z.B. der Albatross kann für die Seele stehen).
Vögel treten auch häufig als mythische Mischwesen aus. Der Greif ist beispielsweise eine Kombination aus Löwe und Adler und steht für Stärke und Wachsamkeit. Vogelgottheiten (wie Horus oder Garuda) dagegen stehen für Weisheit und Intelligenz. Entsprechend kann auch ein und derselbe Vogel bzw. ein Mischwesen mit mehreren Ideen verknüpft sein.
Andersherum gilt auch: Eine einzige Ideen können mit mehreren Symbolen verknüpft sein. Beispielsweise kann der Tod als Geier oder Ibis dargestellt werden; der Neubeginn als Hahn oder Phönix.
Beispiele
Es folgen einige Beispiele spezifischer Vögel und ihrer möglichen Versinnbildlichung.
- Phönixe: Dieser mythische steht für das 'Stirb und Werde'. Entsprechend nimmt die Johannismaurerei häufig Bezug auf Phönixe (z.B. in Logennamen, wie Phoenix zur Wahrheit, Phönix zur runden Tafel, Zum Todtenkopf und Phönix)). Phönixe stehen auch im Bezug zum Flammentod von Jacques de Molay, dem letzten Großmeister der Tempelritter.
- Hähne: Krähen morgens und stehen somit für den Anbruch eines neuen Tag, also für den Sonnenaufgang, den Neubeginn und somit ebenfalls für 'Stirb und Werde'. In einigen Ritualen sind Hähne daher in der Dunklen Kammer abgebildet. Christen assoziieren mit Hähnen wohl auch den Verrat an Jesus Christus.
- Adler: Gelten als Sinnbild der Stärke. Sie stehen daher für eines der drei kleinen Lichter der Freimaurerei. Adler finden sich entsprechend in den Vertiefungsgraden, die Bezug zum Rittertum nehmen. Auch einige Logennamen beinhalten Adler (z.B. Ferdinand zum roten Adler, Zum rothen Adler, Zu den drei schwarzen Adlern). In seiner doppelköpfige Form kann der Adler für die Dualität stehen (z.B. weltliche und geistliche Macht; im Wappen des AASR)
- Eulen: Werden auch mit Minerva verbunden, der griechischen Göttin Athene und gelten als Sinnbild der Weisheit, eines der drei kleinen Lichter der Freimaurerei. Eulen sind aber auch nachtaktiv und können für Dunkelheit stehen (z.B. Eulenorden (Order of Owls)).
- Pelikane: Nach einer Legende öffnet der Pelikan seine Brust, um seine Jungen zu nähren. Daher sind Pelikane ein Sinnbild der Barmherzigkeit und des Martyriums, insbesondere dasjenige von Jesus Christus. Pelikane sind daher vor allem im christlich geprägten Freimaurerorden beliebt (z.B. in Logennamen wie Zum Pelikan).
- Auch andere Vögel (z.B. Nachtigallen, Paradiesvögel) finden sich an entsprechenden Stellen in der Freimaurerei.
Galerie
Generell tauchen Vögel in Logennamen sowie auf Bijoux, Logensiegel, Wappen und an Logenhäusern auf. Es folgen einige Beispiele von Darstellungen.
Fensterfront des Hamburges Logenhaus Moorweidenstraße mit den drei kleinen Lichter als Paradiesvogel (Schönheit), Eule (Weisheit) und Adler (Stärke)
Grabstein vom Bildhauer → E. Vogel (Quelle:→ Der kleine Garten)
