Feld- und Militärloge "Henning von Tresckow"

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„Feld- und Militärloge”

Quelle: Website der Feld- und Militärloge

Die Loge arbeitet auf zwei unterschiedliche Arten. Als Feldloge auf der einen und als Militärloge auf der anderen Seite.

Als Militärloge sind wir, wie jede andere Loge unter dem Dach der VGLvD, an einem festen Ort tätig. Die Militärloge unterscheidet sich also nicht von anderen Johannislogen. Sie spricht in erster Linie Freimaurer an, die im Umfeld wohnen und so die Möglichkeit haben, an den Arbeiten regelmäßig teilzunehmen. Grundsätzlich ist die Mitgliedschaft aber für alle möglich, zum Beispiel im Status eines "Ständig besuchenden Bruders".

Als Feldloge arbeiten wir bundesweit. Anders als die Feldlogen alter Tage wird diese Loge ihre Existenz nicht davon abhängig machen, ob sich die Bundesrepublik Deutschland in einem kriegerischen Konflikt befindet. Sie wird eine ständige Einrichtung. Diese ambulante Variante geht symbolisch auf Wanderschaft und arbeitet „unterwegs“.

Orient

Die Wahl des Orients war eine logische Konsequenz aller anderen Überlegungen zur Logengründung. Einerseits hat Potsdam als Residenzstadt der preußischen Könige eine lange militärische Tradition, andererseits hat der Namensgeber der Loge hier seine Familie gegründet. Im Potsdamer Infanterieregiment Nr. 9 hatte er seine militärische Heimat. Dieses Regiment brachte viele Offiziere des militärischen Widerstandes von 1944 hervor, dessen Mitglieder den höchsten Respekt der gründenden Brüder genießen.

Henning von Tresckow

Diese Loge stellt verantwortliches militärisches und ziviles Handeln in den Mittelpunkt. Die Einsamkeit des Soldaten als Führungskraft bei unteilbarer Verantwortung braucht Zivilcourage. Deren Anwendung forderte von General von Tresckow schier Unbeschreibliches an Mut und Entschlossenheit. Das Einflechten seines Namens in den Logennamen hat deshalb sehr viel Sympathie unter den Brüdern, die sich an die Gründung dieser Loge wagen.

Das Bijou und das "Eiserne Kreuz"

Das Bijou der Loge.

Das Bijou ist das unverwechselbare Abzeichen der Loge. Aufgebracht ist der Blücherstern auf einem weißen Johanniterkreuz mit feinem Goldrand. In der Kombination mit dem weißen Kreuz als Zeichen von Fürsorge und Mildtätigkeit soll der Ordenscharakter relativiert und um eine zivile Bedeutung ergänzt werden. Dies zu verstärken, tragen wir das Bijou an der zivilen Ausführung des ursprünglichen Ordensbandes, weiß, mit schwarzer Einfassung, die Version für die Nicht-Kombattanten. Soldaten trugen das Eiserne Kreuz am schwarzen Band mit weißer Einfassung. Damit zeigen wir, dass wir keine Soldatenloge sind, die Brüder und Suchende ohne Uniform ausschließen will. Winkel und Zirkel als universelles Zeichen der Freimaurer sind auf schwarzem Grund am unteren Ende des Bandes, direkt über dem Bijou angebracht.


Die Rückseite des Bijous zeigt den Orient, das Gründungsdatum und das Motto der Loge: „sapere aude“. Sapere aude ist lateinisch und bedeutet in der Übersetzung Kants: „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“ . In diesem Motto wird abermals ein Bezug zu unserem Namensgeber gesehen. Neben dem allgemeinen Bezug zum Militär ist eine Anknüpfung an die Preußischen Militärreformen beabsichtigt, mit ihrer Auswirkung auf die deutschen Streitkräfte unserer Tage, deren Logo das Eiserne Kreuz ist. Das Eiserne Kreuz steht sinnbildlich für die erste Wehrpflichtarmee auf deutschem Boden und für viele Tugenden, die auch die Freimaurerei für sich in Anspruch nimmt. Als Vorbild diente das Zeichen des Deutschritterordens. Der Entwurf für das Eiserne Kreuz stammte von König Friedrich Wilhelm III. von Preußen höchstselbst, die endgültige Ausführung nahm Karl Friedrich Schinkel vor. Beide waren Freimaurer. Der Orden war die erste militärische Auszeichnung in Europa, die ohne Ansehen des Standes, einerlei ob Offizier, Unteroffizier oder Mannschaftsdienstgrad, vergeben wurde.

Auch die Freimaurerei führt Menschen aus allen Schichten auf gleicher Ebene zusammen. Im Gegensatz zu vielen anderen Militärorden der Ära wurde beim Eisernen Kreuz bewusst auf wertvolle Materialien verzichtet. Die Auszeichnung aus einfachen schwarzem, mit Silber eingefassten Gusseisen stand symbolisch für die ritterliche Pflichterfüllung und Zurückhaltung eines preußischen Soldaten, wieder Tugenden, die auch in der Freimaurerei einen hohen Stellenwert genießen.

Aufgrund seiner identitätsstiftenden Tradition ist das Eiserne Kreuz am 24. September 1956 von Bundespräsident Theodor Heuss als Erkennungszeichen für die Luft- und Kampffahrzeuge der Bundeswehr bestimmt worden. Die Truppenfahnen der Bundeswehr tragen in ihrer Spitze ein durch goldenes Eichenlaub umfasstes Eisernes Kreuz. Auch das Ehrenzeichen der Bundeswehr (Ehrenmedaille, Ehrenkreuz in Bronze, Silber oder Gold) trägt das Eiserne Kreuz als Symbol für Freiheitsliebe, Ritterlichkeit und Tapferkeit.

Die 1813 von König Friedrich Wilhelm III. von Preußen verfasste Stiftungsurkunde des Eisernen Kreuzes beginnt mit folgenden Worten:
„In der jetzigen großen Katastrophe, von welcher für das Vaterland Alles abhängt, verdient der kräftige Sinn, der die Nation so hoch erhebt, durch ganz eigenthümliche Monumente geehrt und verewigt zu werden. Daß die Standhaftigkeit, mit welcher das Volk die unwiderstehlichen Übel einer eisernen Zeit ertrug, nicht zur Kleinmüthigkeit herabsank, bewährt der hohe Muth, welcher jetzt jede Brust belebt und welcher, nur auf Religion und auf treue Anhänglichkeit an König und Vaterland sich stützend, ausharren konnte.
Wir haben daher beschlossen, das Verdienst welches in dem jetzt ausbrechenden Kriege, entweder im wirklichen Kampf mit dem Feinde oder außerdem im Felde oder daheim jedoch in Beziehung auf diesen großen Kampf um Freiheit und Selbständigkeit, erworben wird, besonders auszuzeichnen und diese eigenthümliche Auszeichnung nach diesem Kriege nicht weiter zu verleihen.“

In diesen Worten sehen wir – auch, wenn es zum damaligen Zeitpunkt natürlich auf den Kampf gegen Napoleon gemünzt war – einen weiteren Hinweis auf unseren Namensgeber. Henning von Tresckow hat im besten preußischen Sinne gemäß dieser Stiftungsurkunde gehandelt, als er sich dazu entschlossen hat, gegen den Tyrannen vorzugehen.

Anspruch und Selbstverständnis

Quelle: Website der Feld- und Militärloge

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Dies ist keine Soldatenloge! Es geht auch nicht einfach darum, freimaurerisch zu arbeiten. Diese Loge wendet sich an alle Brüder und an alle Suchenden, die sich für den Themenkomplex „Demokratisch verfasstes Militär im 21. Jahrhundert und seine Verantwortung“ interessieren, ausgehend von dem Bewusstsein, dass es ohne Übernahme von Verantwortung keine Freiheit geben kann. Die Einladung zur Mitgliedschaft richtet sich nicht nur an Uniformträger. Natürlich wendet sie sich nicht zuletzt an die Militärs aller Nationen am Standort Deutschland, aktiv, d.R. oder a.D. Die Verantwortung des Einzelnen für die Gemeinschaft, die Stärkung verantwortlichen Handelns eines mündigen Bruders dort wo er steht, notfalls im Gegensatz zu wohlfeiler öffentlicher Meinung, ist das Ideal, dem die Brüder dieser Loge folgen.

Konsequent bis zum Äußersten ist Generalmajor Henning von Tresckow diesem Prinzip gefolgt, in schwerster Zeit. Deshalb und weil aus dem Denken und Handeln der von ihm belebten und angeführten militärischen Fronde die modernen deutschen Streitkräfte unserer Tage entwuchsen, trägt unsere Loge diesen Namen; nicht um ihn nachträglich zum Bruder Maurer zu machen, sondern sein Andenken zu pflegen. Sein Beispiel skizziert die Form des Steins, den wir dem rauen abringen wollen.

Auch diese Loge ist als Hort der Begegnung frei von jeglichen politischen und religiösen Ambitionen. Politik und Religion als Felder brüderlichen Zwistes sind unter Freimaurern unerwünscht, gleichwohl sie als Themen, als Ursprung elementarer Erkenntnis unverzichtbar sind. Weder ist die Zugehörigkeit zu einer Religion oder zu einem Bekenntnis Voraussetzung zur Mitgliedschaft, noch berührt die Freimaurerei persönliche Überzeugungen oder Konfessionen. Die Militärgeistlichen sind als Brüder herzlich willkommen.

Eine Schule des Denkens schließt jede Weltsicht ein, sofern sie sich dem Prinzip der Akzeptanz des Andersdenkenden unterordnet.

Gelingt es der Loge zu wachsen, gilt ihre Caritas den Hinterbliebenen der gefallenen deutschen Soldaten unserer Tage.

Henning Hermann Robert Karl von Tresckow

Quelle: Website der Feld- und Militärloge

"Das Attentat muss erfolgen, Coute que Coute. Denn es kommt nicht mehr auf den praktischen Zweck an, sondern darauf, dass die deutsche Widerstandsbewegung vor der Welt und vor der Geschichte den entscheidenden Wurf gewagt hat."

Tresckow an Stauffenberg im Juni 1944

Henning von Tresckow

„Jetzt wird die ganze Welt über uns herfallen und uns beschimpfen. Aber ich bin nach wie vor der felsenfesten Überzeugung, dass wir recht gehandelt haben. Ich halte Hitler nicht nur für den Erzfeind Deutschlands, sondern auch für den Erzfeind der Welt. Wenn ich in wenigen Stunden vor den Richterstuhl Gottes treten werde, um Rechenschaft abzulegen über mein Tun und mein Unterlassen, so glaube ich mit gutem Gewissen das vertreten zu können, was ich im Kampf gegen Hitler getan habe. Wenn einst Gott Abraham verheißen hat, er werde Sodom nicht verderben, wenn auch nur zehn Gerechte darin seien, so hoffe ich, dass Gott auch Deutschland um unsertwillen nicht vernichten wird. Niemand von uns kann über seinen Tod Klage führen. Wer in unseren Kreis getreten ist, hat damit das Nessushemd angezogen. Der sittliche Wert eines Menschen beginnt erst dort, wo er bereit ist, für seine Überzeugung sein Leben hinzugeben.“

Tresckow zu seinem Adjutanten Schlabrendorf am 21. Juli 1944, nachdem er die Nachricht vom gescheiterten Attentat erhalten hatte


Henning Hermann Robert Karl von Tresckow

Generalmajor
* 10. Januar 1901 Magdeburg
† 21. Juli 1944 bei Bialystok / Polen

Henning von Tresckow wird am 10. 1. 1901 als Sohn einer preußischen Offiziersfamilie in Magdeburg geboren. Nach dem Notabitur in Goslar meldet er sich 1917 freiwillig zum Kriegsdienst, wird an der Westfront eingesetzt. 1918 wird er zum jüngsten Leutnant des Heeres befördert und steht nach Ende des 1. Weltkriegs auf der Seite der Regierungstruppen gegen die Aufständischen. 1919 scheidet Henning von Tresckow aus dem Militärdienst aus, und nach einem Studium in den Bereichen Jura, Politik und Wirtschaft arbeitet er erfolgreich als Börsenmakler.

Anfang Januar 1926 heiratet er Erika von Falkenhayn, Tochter des früheren preußischen Kriegsministers Erich von Falkenhayn. Im selben Jahr tritt Henning von Tresckow wieder in die Reichswehr ein, in das Potsdamer Infanterie-Regiment 9. Als Kritiker der Weimarer Republik sympathisiert er zu dieser Zeit mit dem Nationalsozialismus und befürwortet auch dessen Machergreifung. Diese Haltung Tresckows ändert sich allerdings 1934 nach der "Nacht der langen Messer", als SA-Führung und politische Gegner ausgeschaltet werden, und die faktische Entmachtung der Wehrmachtsführung in der Blomberg-Fritsch-Äffäre bringt ihn zu der Überzeugung, dass das Regime Hitler beseitigt werden müsse.

Nachdem er als Jahrgangsbester den Generalstabslehrgang absolviert hatte, war Henning von Tresckow 1936 in die Operationsabteilung des Generalstabs berufen worden. Hier kommt er in Kontakt zu Ludwig Beck und wird bald selbst treibende Kraft im Widerstand. Zu Beginn des 2. Weltkriegs wird Henning von Tresckow als Generalstabsoffizier der 228. Infanterie-Division für die Operationsführung im Polenfeldzug zuständig. Erich von Manstein holt ihn, inzwischen zum Major befördert, im Oktober 1939 in den Stab der Heeresgruppe A, der ihm dabei hilft, seinen "Sichelschnittplan" für den Westfeldzug 1940 gegenüber Hitler durchzusetzen, der später als "Blitzkrieg" bezeichnet wurde.

Anschließend wird Henning von Tresckow im Rang eines Oberstleutnant ab Frühjahr 1941 in der Heeresgruppe Mitte mit den Angriffsvorbereitungen gegen die Sowjetunion betraut. Als er von Kriegsgerichtsbarkeitserlass und Kommissarbefehl erfährt, bewegt er seinen Onkel Fedor von Bock, Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Mitte, zu einem Protest, der allerdings folgenlos bleibt. Henning von Tresckow versucht in seinem Einflussbereich, weitere Unterstützer für einen Staatsstreich zu gewinnen.

Er ist maßgebend an der Planung des Anschlags vom 20. Juli 1944 beteiligt, ebenso wie für die drei vorher fehlgeschlagenen Attentatsversuche. Ab Oktober 1943, als Henning von Tresckow, mittlerweile Oberst, zur 2. Armee an die Ostfront versetzt wird, ist allerdings der Kontakt zu den Mitverschwörern erschwert. Für den Fall eines erfolgreichen Staatsstreiches ist Tresckow als Chef der Polizei vorgesehen. Obwohl er persönlich ein Scheitern der "Operation Walküre" für wahrscheinlich hält, befürwortet er dennoch den Anschlag, um vor der Welt und vor der Geschichte zu zeigen, dass es Offiziere gab, die sich entschieden den Verbrechen Hitlers in den Weg stellten.

Als Henning von Tresckow vom Scheitern des Anschlags erfährt, begibt er sich am 21. Juli 1944 in die Gegend von Bialystok und nimmt sich in einem entlegenen Frontabschnitt mit einer Granate das Leben, um Folter, einem Schauprozess und der Todesstrafe zu entgehen. Henning Hermann Robert Karl von Tresckow hinterlässt seine Frau Erika und vier Kinder.

Geschichte der Feld- und Militärlogen

Quelle: Website der Feld- und Militärloge

Unter einer Feldloge verstand man eine ambulante Freimaurerloge. Sie ist nicht an einen festen Ort gebunden. Im Gegensatz zu einer Militär- oder Regimentsloge besteht sie nur im Krieg. Nach dessen Ende besteht sie nicht fort oder sie wird zu einer regulären, stationären Einrichtung. Eine Militärloge vereinigte zum Beispiel die Brüder Offiziere einer Garnison in ihrem Tempel, Regimentslogen beschränkten sich auf Soldaten nur eines Verbandes. Von letzteren wird nur in angloamerikanischen Obödienzen berichtet und einmal in Österreich.

Von Kriegsgefangenenlogen ist in der Geschichte der deutschen Logen zweimal die Rede. „La parfaite Union“ wurde 1761 von österreichischen und württembergischen kriegsgefangenen Offizieren in Magdeburg gegründet und 1762 nach Königsberg (Ostpreußen) verlegt. Ab 1779 Militärloge in Aschersleben, wurde sie 1884 geschlossen.Ende 1758 gründeten französische Kriegsgefangene unter Führung des Marquis Filley de Lerneu mit Genehmigung der Großen Königlichen Mutterloge in Preußen, genannt zu den drei Weltkugeln (GKM, heute GNML 3WK) in Berlin eine Kriegsgefangenenloge unter dem Namen „La Fidelité“, die keine Aufnahmen vollziehen durfte und bis zur Auswechslung der Gefangenen bestand. Noch heute gibt es unter den deutschen Logen vier, die aus Feld- beziehungsweise Militärlogen hervorgegangen sind.

Im siebenjährigen Krieg kam, mit den schwedischen Truppen, die 1761 von Eckloff eingesetzte Loge der schwedischen Armee nach Vorpommern. Aus dieser Loge ging die Loge „Carl zu den drei Greifen“ in Greifswald hervor, reaktiviert 2003 unter dem Freimaurerorden (GLL FvD). Am 24.2.1770 wurde in Berlin die Loge „Zum Flammenden Stern Nr.62“ gegründet. Mit Urkunde vom 16.12.1778 wurde sie zur Militärloge i. Or. Landeshut (Schlesien) deklariert. Nach Ende des bayerischen Erbfolgekrieges 1777/78 kehrte sie nach Berlin zurück, wo sie noch heute als Tochter-Loge der GNML 3WK arbeitet.

Am 19.2.1821 wurde in der Bundesfeste Luxemburg die Feldloge „Blücher von Wahlstatt Nr. 296“ gegründet. Benannt wurde sie nach dem preußischen Feldmarschall Gebhard Leberecht Blücher von Wahlstatt, der zwei Jahre zuvor verstorben und unter anderem Angehöriger der Feldloge Nr. 1 in Schwedt war, die von 1811 bis 1814 arbeitete. Am 24.9.1867 wurde sie in Charlottenburg zu einer stehenden Loge umgewandelt. Abgesehen von der obligaten „tausendjährigen“ Pause zwischen 1935 bis 1945 hat sie bis heute Bestand, als Tochter-Loge der GNML 3WK, wenn auch ohne einen einzigen Soldaten oder auch nur Reservisten in ihren Reihen.

Am 2.10.1915 erhielt die Feldloge „Frisia zur Nordwacht Nr. 650 i.Or. Westerland“ das Licht. Am 22.3.1919 wurde sie zur stehenden Loge. Wir finden sie noch heute als Mitglied der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland (GLL FvD), auch Freimaurerorden genannt.

Ausbreitung der Feldlogen

Die Ausbreitung der Freimaurerei auf der Welt ist in erster Linie irischen und britischen Militärlogen zu danken, die sich im 18. Jahrhundert bei zahlreichen Regimentern bildeten. Der erste Stiftungsbrief, den eine solche Loge erhielt wurde 1732 von der Großloge von Irland erlassen. Er ermächtigte zur Gründung einer Regimentsloge im ersten Fußregiment, das ausschließlich aus Iren bestand. Zahlreiche andere ambulante Gründungen folgten. Zwischen 1732 und 1755 wurden von den drei britischen Großlogen bereits 29 Militärlogen gestiftet.

Im siebenjährigen Krieg tauchen 1761 schwedische Feldlogen auf, 1764 gibt es russische Feldlogen in Westpreußen. Im Bayerischen Erbfolgekrieg von 1777 gab es fünf preußische Militärlogen, darunter die oben erwähnte „Zum Flammenden Stern Nr.62“.

Zu einer Feldloge Friedrichs des Großen liegen keine Erkenntnisse vor. Man kann nur vermuten, dass es im Siebenjährigen Krieg freimaurerische Arbeit im Feld in irgendwelcher Form gegeben hat. Unter Friedrichs Generalen gab es zahlreiche Brüder.

Der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg

Eine besondere Rolle spielten die Freimaurer im amerikanischen War of Independence. Auf beiden Seiten gab es sie in großer Zahl. Wann immer es die Zeit zwischen den Schlachten zuließ, wurde freimaurerische Tätigkeit entfaltet. Besonders auf amerikanischer Seite waren die Armeelogen für die bunt zusammengewürfelten Haufen von Freiwilligen ein Band von seltener Stärke. Der einfachste Soldat, der zur Loge gehörte, fühlte sich seinem Kommandeur oder Oberbefehlshaber brüderlich verbunden. Die berühmteste Feldloge wurde die 1776 gestiftete „American Union Nr. 1“. Ihr Siegel zeigte eine Kette von dreizehn Ringen, entsprechend der Anzahl der rebellierenden Kolonien. In der unglücklichen Schlacht von Long Island wurde ein großer Teil ihrer Mitglieder getötet oder gefangen. Die Überlebenden retteten die Logengeräte, führten sie auf dem abenteuerlichen Rückzug von New York mit und stellten die Lichter in der von Schlachtenlärm erfüllten Weihnachtsnacht hinter der neuen Linie am Delaware in einer roh gezimmerten Arbeitshütte wieder auf.

In der fürchterlichen Not und Entbehrung des Winterlagers von Valley Forge bildeten die brüderlichen Zusammenkünfte oft den einzigen Trost. An ihnen nahm auch George Washington teil. Lafayette hat möglicherweise dort das freimaurerische Licht erhalten. 20 der 22 amerikanischen Generale, 104 der 106 Stabsoffiziere, alle 13 Gouverneure und das ganze erste Kabinett Washingtons waren Freimaurer.

Krieg und Menschlichkeit

Eine große Rolle spielten die Feld- und Militärlogen im Frankreich der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Die Matrikel des Grand Orient de France (GOF) von 1789 verzeichnete 69 Militärlogen, darunter eine Anzahl in den verbündeten Regimentern (Bayern, Schweizer, Hessen usw.) Die freimaurerischen Zeremonien und Treffen der Feldlogen fanden in Zelten oder anderen Provisorien statt, die mit Ritualgegenständen der Freimaurer ausgestattet waren. Eigene Bijoux wurden aus militärischen Orden gefertigt.

Schließlich trafen sich in den Feldlogen auch Brüder verfeindeter Kriegsparteien. In Bedrängnis geratene Kriegsgefangene gaben sich mittels Hilfezeichen zu erkennen und erhielten Hilfe. Solche Begebenheiten klingen sehr hoffnungsfroh, waren sicher selten, wurden aber von der Propaganda Ludendorffs beispielhaft hochgespielt und zu einer der Wurzeln der Dolchstoßlegende. Brüderliches Verhalten dem Feinde gegenüber galt eben als Verrat, nicht als Zeichen der Menschlichkeit.

Dieser Menschlichkeit haben sich die Freimaurer verschrieben. Für sie wäre die Hilfe im afghanischen Kunduz ebenso selbstverständlich wie für die Soldaten der Bundeswehr, die das tatsächlich machen. Es gibt also ganz neue Berührungspunkte mit dem Wirken unserer Streitkräfte im internationalen Einsatz, der handfesten geopolitischen Interessen einer größeren Gruppe von Nationen folgt, aber eben auch der Verbreitung von Humanität und der Idee der Freiheit unter dem Schutz der Waffen der westlichen Wertegemeinschaft.

Viele Freimaurer waren Soldaten

Quelle: Website der Fels- und Militärloge Einige berühmte Persönlichkeiten seien hier genannt.

Links

Siehe auch:

Bei der Hetzschrift "Volksverrat der Feldlogen im Weltkriege" handelt es sich um eine Nationalsozialistische-Publikation mit eindeutig demagogischer Zielsetzung, die dazu beitrug, die Freimaurerei im Deutschland des "Dritten Reiches" zu zerstören.
Sie sollte sehr kritisch gelesen werden. Zum besseren Verständnis dieser Auszüge empfiehlt es sich, zunächst die einführende Rezension von Roland Müller zu lesen: Rezension: Friedrich Hasselbacher: Feldlogen